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würde es dankbar anerkennen, wenn die Handelskammern recht bald über ihre gegenwärtige Stellung zu dec Leipziger Aus stellung und eventuell über die Erfolge ihrer Fürsorge sür das Ausstellungsunternehmen Bericht erstatten wollten. — Ein Lebensmüder wurde am Donnerstag auf der Meißnerstraße in Kötzschenbroda aufgehoben und später du» Dresdner Krankenhause zugeführt. Derselbe, ein gewisser Schöne aus Frankenthal bei Bischofswerda, kam mit blutendem Kopse oon der Niederwarthaer Brücke durch Kötzschenbroda, konnte adel hier wegen des starken Blutverlustes nicht weiter und mußte in ärztliche Behandlung genommen werden. Wie verlautet, soll sich Schöne bei Niederwartha auf die Schienen gelegt haben, um sich von einem Zuge überfahren zu lassen; der eine Räumet der Lokomotive habe ihn aber bei Seite geworfen, wobei er eine klaffende Kopfwunde erhalten. Fast betäubt von dem Stoße hätte er dann den Weg nach Kötzschenbroda eingeschlagen. — Eine »liebevolle" Mutter in Meißen brachte es fertig, ihre zwei 3 und 5 Jahre alten Kinder zwei Tage und zwei Nächte allein in die Wohnung einzuschließen, um zu Besuch reffen zu können. Ein Nachbar, dem das Klagegeschrei der Kleinen zu Herzen ging, erlaubte sich, vermittelst einer Leiter in die Kammer einzusteigen und die Kinder zu sich in die Wohnung zu nehmen. Das Kleinste empfing den Befreier mit den kindlich naiven Worten: »Mama ausderissen!" Der Ehe mann, welcher auswärts arbeitet, soll seiner fahrlässigen Ehe hälfte ordentlich „den Marsch geblasen" haben. — In diesen Tagen ist die Winterausgabe des Fritzsche schen Kursbuches in Druck erschienen und bei allen Buchhand lungen, Fahrkarten-Verkaufsstellen, Portiers rc. zum zeitherige» Preise von 50 Pf. zu beziehen. Das Merkchen, durch seine» reichen Inhalt weitbekannt und beliebt, ist auf Grund amtlicher Unterlagen bearbeitet und zeichnet sich immer durch Uebersicht- lichkeit und Genauigkeit aus. Es enthält nicht nur Fahrpläne, sondern auch die wichtigsten Bestimmungen und zahlreiche Hin weise, welche den Reisenden nutzbar sein können. — Moritzburg. Eine lustig- Geschichte ist vor einig!» Tagen im königl. Thiergarten passirt. Ein Wilderer halt-da selbst Schlingen gelegt, in welchen sich ein feister Rehbock ge fangen hatte. Derselbe wurde von einem Forstbeamten aufge- funden und zur Sicherung ein Waldarbeiter als Wachpofle» dabei aufgestellt. Nach Verlauf einiger Stunden sollte der Posten durch einen anderen Arbeiter abgelöst werden. Als der Posten die Ablösung in der Ferne erblickte, ging er ihr ei» Stück entgegetl und kam mit dem Manne in ein kurzes Gr ipräch. Als aber der neue Wachposten an der Stelle anlangte, wo der Rehbock liegen sollte, war dieser verschwunden. Wahr scheinlich hatte der Wilderer aus der Ferne den Posten be lauscht, sein Weggehen wahrgenommen und die Beute doch noch an sich gebracht. Trotz längeren Suchens wurde weder der Wilderer noch die Beute aufgefunden. — Der Rath zu Limbach hat beschlossen, die hW Aktienkonfumgesellschaft mit einer Umsatzsteuer zu belege» und diese nach zwei Prozent vom Verkaufserlöse zu erheben. — Im Falle einer Umsatzsteuer für Konsumvereine würde der Schedewitz er Konsumverein mit einer solchen "" 90000 M. getroffen werden. — Aue. Die hisizen städtischen Kollegien haben '» gemeinschaftlicher Sitzung beschlossen, den EinlagezinSfuß b" unserer Sparkasse vom nächsten Jahre ab von 3 0z aut 3'4 Prozent herabzusetzen. Der gleiche Beschluß ist von den tretungen der Städte Schwarzenberg und Hartenstein gesO worden. In hiesiger Gegend will nur noch die Sparkasse >» Grünhain 3 Prozent gewähren. — Buchholz. Vor einigen Tagen trafen ein P»»^ Schulknaben aus Döbeln bei ihren hiesigen Verwandten et»> mir dem Vorgeb-n, daß die Herbstserien an den Schulen Döbeln bereits begonnen hätten, die sie hier im Gebirge leben möchten. Gar bald aber stellte sich heraus, daß Jungen sich ohne Wissen der Eltern entfernt und das väterliA Vermögen um daö Geld geschmälert hotten, welche« die Eisi»^ bahnfahrt von Döbeln bis Annaberg kostet. Die Eltern Knaben waren natürlich in großer Bcsorgniß über das Aus bleiben der Söhnchen und ordneten, nachdem sie den Aufe»* Haltsort der kleinen Reisenden erfahren, sofort die HeiNiE derselben an, welche in Begleitung eines ihrer hiesigen Ver wandten erfolgte. — In Meerane war der neunjährige Knabe des W^el" St. beauftragt worden, in der Bodenkammer etwas zu erledig!"' Hier hat er ein Streichhölzchen augezündet und dort liege"-? Wolle in Brand gesetzt. Die brennende Wolle hat er »»" hinter eine sogenannte Lade geworfen und sich wieder nach Wohnstube begeben. Bald darauf ist der Knabe dann seinen Eltern spazieren gegangen, ohne dieselben von se'»^ leichtsinnigen Gebahren in Kenntniß zu setzen. Auf den »" dem Fenster hervordringenden Qualm sind dann die Nachts aufmerksam geworden und haben das Feuer noch rechlzeE ehe dasselbe größere Ausdehnung annehmen konnte, gedäuE — Es ist jetzt die Zeit, wo man die Nüsse erntet. ist es eine Mahnung an das Publikum, daß es sich schütze und beim Einkäufe nicht nach den weißesten, anschei»^ saubersten Nüssen greife, sondern lieber diese ausfällige F»" unbeachtet lasse und dunklere Färbung der Schale bevorzug Solche hellweiße Nüsse sind meist erst unlängst geerntet, » sofort einer bleichenden Behandlung durch Chlor unterzog worden. Die Farbe wird ja dadurch sehr hell, aber innen!' viele dieser nicht gehörig getrockneten Nüsse dann modrig " ungenießbar. Eine Nußernte muß sofort in der Sonne » gebreitet werden, dort ober unter einem schützenden Dache lang trocknen, auch im Hause sodann noch breit liegen, »> man einen brauchbaren süßen Kern erhalten will. — Ein herber Schlag betraf die Famffie deS H? , Gutsbesitzer Böhme in Friedebach. Als sich aw die Familie zum Mittagessen versammelte, wurde daS Töchterchen Martha vermißt. Beim Suchen fanden die Oi zu ihrem großen Schmerze ihren Liebling in dem im O befindlichen Teiche ertrunken vor. Das Töchterchen ,. Garten Obst auflesen wollen und ist dabei in dm Teich — Plauen, i. V. Ein Krüppel, der 19 Jah" Handarbeiter Ernst Otto Seifert aus Lengenfeld, ,h"^ ^„0- Zeit vom 22. bis 28. Juni d. I. auf der ^""^-00» Oelsnitz zwischen Lengenfeld und Jrsersgrün (in der Waldkirchen) nicht weniger als zu fünf verschiedenen große Steine auf und neben die Schienen gelegt, um und Güterzüge zum Entgleisen zu bringen. Er weil lastende gesellschaftliche Bann des Duells ohne Schädigung berechtigten Ehrgefühls verschwinde. Das Schulschiff „Stosch" ist als erstes der vier uach den orientalischen Gewässern bestimmten deutschen Kriegsschiffe am Sonnabend von Kiel nach dem Mittel meer abgeganben. Die Königin Victoria, die eben in ihr sechzigstes Negierungsjahr getreten ist, hat bereits länger regiert als irgend ein englischer Sonverän vor ihr. Sie hat alle Pairs, die sich bei ihrem Regierungsantritt im Oberhause befanden, überlebt, mit Ausnahme Earl Resons und Earl Darnleys, die damals minderjährig waren. Die Königin hat sieben Erzbischöfe von Canterbury, sechs Erzbischöfe von Jork, vier Bischöfe von London, elf Lordkanzler, zehn Premierminister und sechs Sprecher des Hauses der Ge meinen gesehen. Von ihrem ersten Unterhause leben nur noch Gladstone, Villiers und Temple Leader. Die Er rungenschaften des Victorianischen Zeitalters sind aller Welt bekannt. Der mächtige Aufschwung der englischen Industrie vollzog sich während der Regierungszeit der Königin Victoria nnd es war auch iu dieser Periode, daß durch Einführung der Eiseubahnen sich die großartige Um gestaltung des Verkehrswesens vollzog. Hand in Hand damit ging die politische Entwickelung des Volkes, dessen Rechte sich erweiterten und das in höherem Blaße als früher die Gestaltung der Verhältnisse zu beeinflussen begann. Auch seine Gesittung hob sich, obwohl in den breiten Massen des englischen Volkes noch heute mehr Rohheit zu finden ist, als in den gleichen Schichten der mitteleuropäischen Länder. Königin Victoria hat auch eine beträchtliche Erweiterung des englischen Kolonialbesitzes gesehen. Aber derselbe ist nur durch zahlreiche blutige Kriege erworben und erhalten worden. Es ist ganz interessant, einmal die Kriege herzuzählen, welche die an der Spitze der Friedensbewegung stehenden Engländer in diesem Zeit raum geführt haben. Kaum ein Jahr ist der Janustempel geschloffen gewesen. Folgendes ist die Liste der Kriege, die während der Herrschaft der Königin Victoria geführt worden sind: Afghanischer Krieg 1838—1840, erster chi nesischer Krieg 1841, Sikh-Krieg 1845—1846, Kaffern- Krieg 1846, zweiter chinesischer und zweiter afghanischer Krieg 1849, zweiter Sikh-Krieg 1848—1849, birmanischer Krieg 1850, zweiter Kaffern-Krieg 1851—1852, zweiter birmanischer Krieg 1852—1853, Krim-Krieg 1854, dritter chinesischer Krieg 1856-1858, indischer Aufstand 1857, Maori-Krieg 1860—1861, weitere Kriege mit China 1860 und 1862, zweiter Maori-Krieg 1863—1866, Aschanti- Krieg 1864, Krieg in Bhootan 1864, Abessinischer Krieg 1867—1868, Krieg mit den Bazoties 1868, dritter Maori- Krieg 1868—1869, Krieg mit Luschais 1871, zweiter Aschanti-Krieg 1873—1874, dritter Kaffern-Krieg 1877, Zulu-Krieg 1878—1879, dritter afghanischer Krieg 1878 bis 1880, Krieg in Basutoland 1879—1881, Transvaal- Krieg 1879—1881, egyptischer Krieg 1882, Sudan-Kriege 1884—1885 und 1889, dritter birmanischer Krieg 1885 bis 1892, Zanzibar 1890, Indien 1890, Matabele-Kriege 1894 und 1896, Tschitral-Feldzug 1895, dritter Aschanti- Krieg 1896, zweiter Sudan-Krieg 1896. Die Engländer wollten den Jubeltag durch eine große Feier begehen; die selbe unterblieb jedoch auf den besonderen Wunsch der Kö nigin, und weil eine Feier in der todtesten Periode der tobten Spison ziemlich eindruckslos geblieben, auch die Kö nigin gezwungen gewesen wäre, in der schönsten Zeit ihren Lieblingssitz in Balmoral zu verlassen. So ist man denn dahin übereingekommen, im nächsten Sommer das Jubel fest der sechzigjährigen Regierung der Königin in dem Stile zu begehen, in dem seiner Zeit ihr fünfzigjähriges Regierungsjubiläum begangen wnrde. Englische Blätter bringen Mittheilungen über neue Metzeleien unter der armenischen Bevölkerung in türkisch Kleinasien. Solche sollen in Kaisarie und Germerik statt- aefuuden haben; die Städte Egin und Karpnt, in denen letzthin größere Ausschreitungen gegen die Armenier vor- kamen, stehen angeblich in Flammen. In Konstantinopel schaffen viele Muhamedaner ihre Familien fort. — In Makedonien dauern die Kämpse zwischen den türkischen Truppen mud den Aufständischen fort. Zwischen der unter Führung von Botzaros stehenden Jnsnrgentenbande und einer türkischen Truppenabtheilnng kam es zu einem hef tigen Zusammenstöße, in welchem die Türken den Kürzeren gezogen zu haben scheinen; wenigstens wird berichtet, daß bei der Affaire 20 türkische Soldaten von den Insurgenten gefangen genommen worden seien. Der Czar hat sich jedwedes materielle Geschenk ver beten, das man ihm während seines Aufenthaltes in Frank reich zu verehren beabsichtigte. Ein Bescheid in diesem Sinne ist an den Pariser Stadtrath ergangen. Neber den Verlauf des Czarenbesuches in Bal moral gehen die Nachrichten nur höchst spärlich ein. Eine Meldung ans Balmoral vom 25. d. M. besagt Folgendes: Trotz anhaltenden Regens unternahmen der Kaiser von Rußland, der Prinz von Wales, der Herzog von Connaugth und Prinz Franz von Battenberg eine erfolgreiche Jagd. Als sich im Lanfe des Nachmittags das Wetter ausklärte, machten die Kaiserin von Rußland und die Königin von England eine gemeinsame Spazierfahrt. Am 1. Januar 1898 feiert der Papst seiu diamauteues Priesterjubiläum. Zur Vorbereitung auf diesen Tag soll im Septeniber 1897 eine italienische Pilgerfahrt nach Lourdes veranstaltet werden. Im südlichen Frankreich bereitet man drei große Pilgerzüge nach Rom vor. Der erste soll im Dezember kommen und ungefähr 1500 Theil nehmer zählen; der zweite voll 800 Theilnehmern ist für nächsten Januar, und der dritte, 1800 Personen stark, für Februar geplant. Die Führung der Pilgerfahrten über nehmen Bischöfe. Auf Veranlassung des Ministers des Innern hat die Polizei den Ausschuß für katholische Pilger- züge in Rom mitgetheilt, daß es den Pilgern, welcher Nation sie auch angehören mögen, in Zukunft nicht mehr gestattet sei, mit weiß-gelben (päpstliche Farben) Kokarden umher zu gehen. Man wolle Unannehmlichkeiten vermeiden. Bis jetzt hat man noch keine Pilger mit weiß-gelben Kokarden in Rom gesehen. In Frankreich legt man die letzte Hand an die Vorbereitungen für den herangenahten Czarenbesuch. Wegen der Theilnahme des französischen Parlaments an den Festlichkeiten anläßlich der Anwesenheit des Czaren- paares in Paris konferirte Ministerpräsident Moline äin Sonnabend eingebend mit dem Kammerpräsidenten Brisson, welcher hierauf das Bureau der Deputirtenkammer zur cndgiltigeu Beschlußfassung einberief. — Heftige Stürme haben in der letzten Hälfte vergangener Woche ganz Frank reich, besonders aber den Westen und Südwesten des Landes, heimgesucht und großen Schaden angerichtet. Frankreich. Die „Jndependance belge" veröffentlicht eine Unterredung niit dem Präsidenten Faure, in der dieser den Czarenbesuch und das russisch-französische Büud- niß als hervorragende Friedensfaktoren in der europäischen Politik bezeichnet. Frankreich wünsche einen langjährigen Frieden. Das russisch-französische Bündniß habe die Lösung der Kretafrage ermöglicht und sei eine Garantie für die friedliche Lösung der Orientfrage. In Orsova hat am Sonntag in Gegenwart des Kaisers von Oesterreich, sowie der Könige von Rumänien und Serbien die feierliche Eröffnung des Eisernen Thores stattgefunden. Mit diesen Festlichkeiten ist der Abschluß des jahrelangen Riesenwerkes der Regulirung und Frei machung der Donan für eine ungehinderte Schifffahrt am „Eisernen Thor", dessen Klippen, Felsspitzen und Riffe bisher ein so bösartiges Hinderniß für die Schifffahrt auf der unteren Donau gebildet hatten, glänzend gekrönt worden. Jetzt ist für den Handelsverkehr auf der Donau eine freie Bahn von Passau bis zum Schwarzen Meer geschaffen worden, womit die Civilisation einen neuen schönen Triumph am Ausgange des 19. Jahrhunderts gefeiert. Die Sozialdemokratie hat nunmehr auch in den schwedischen Reichstag ihren Einzug gehalten. Bei den am Freitag vorgcnommenen Wahlen zur zweiten Kammer behielten die Liberalen in Stockholm ihre Man date für den 1., 2. und 3. Wahlkreis, auch gewannen sie sogar im 4. Wahlkreise zwei Sitze von den Konservativen. Dafür verloren sie aber ini 5. Wahlkreise einen Sitz an die Sozialdemokraten, welche hiermit zum ersten Male in das schwedische Parlament kommen. Aus Kleinasien wird ein abermaliges Armenier gemetzel gemeldet. 350 exilirte Armenier, welche in voriger Woche auf einem türkischen Dampfer in Trapezunt an kamen, wurden nach der Landung, kaum eine Stunde vom Hafen entfernt, von Pöbelmasfen überfallen und sämmt- lich auf entsetzliche Art niedergemacht. Die interparlamentarische Friedenskonferenz in Pest hielt am Freitag ihre Schlußsitzung ab. Schade um die schöne Zeit! Vaterländisches. Wilsdruff, 28. September. Mit dem 1. Oktober tritt der Winterfahrplan auf den K. S. Staatsbahnen in Kraft. Auf unserer Schmalspurbahn ändern sich nur die zwei letzten Abendzüge, wie aus dem in heutiger Nummer befindlichen Fahrplan ersichtlich ist. — Fahrpläne in Buchform zum Preise von 5 Pfennige sind bei allen sächsischen Stationen käuflich zu haben. . — Wir verfehlen nicht, unsere Leser auf die bei der Ver lagsbuchhandlung von Alexander Köhler-Dresden erscheinenden Jugend- und Volkserzählungen aufmerksam zu machen; unter Anderen sind es namentlich diejenigen, welche der in unserer Gegend und namentlich in Mohorn sehr bekannte und beliebte, am 20. Juli d. I. verstorbene Herr Pastor Clemens Jäger verfaßt hat. Pastor Jäger, welcher früher Kapuziner priester war und seiner Zeit zum Protestantismus überging, hat es wohl verstanden, aus dem Volksleben das herauszu- greifen, woran sich Jedermann, Jung und Alt, wahrhaft er bauen kann. Der Preis eines solchen Schriftchens ist 75 Pfg. — Herr Kantor Kunze in Albrechtshain, welcher sich nunmehr in unserem Wilsdruff häuslich niederlaffen wird, um sich der wohlverdienten Ruhe nach langjähriger Amtirung zu erfreuen, erhielt am 24. d. M. das von Sr. Majestät dem König verliehene Albrechtskreuz durch die Herren Amtshaupt mann Hänichen und Superintendent Dr. Albert-Grimma im Beisein des Ortsgeistlichen und des Kirchen- und Schulvor standes zu Albrechtshain feierlichst überreicht. — Heute Montag Nachm. gingen die Pferde des Herrn Kaufmann Clemens Kühn-Wilsdruff mit einem mit Dünger beladenen Lastwagen durch. Das dem BahnhofSberg hinabrasende Geschirr schlug unterhalb der Linde an der Brücke um, ohne daß, außer nur wenigem Schaden, Pferde wie Wagen gelitten hätten. — Vorsorgen für den Winter muß jetzt die fleißige, auf Sparsamkeit bedachte Hausfrau, und da ist es besonders die während des Sommers stark verbrauchte Wäsche, welche der Erneuerung bedarf. Selbstanfertigung derselben lehrt und über Neuheiten informirt am gründlichsten und besten die im Ver lage von John Henry Schwerin, Berlin V7. 35, erscheinende Monatsschrift „Jllustrirte Wäsche-Zeitung", deren reichillustrirte Oktobernummer soeben zur Ausgabe gelangt ist. Der große, praktische Nutzen dieses konkurrenzlosen Spezialblattes besteht in seinen herrlichen Vorlagen für Damen-, Herren- und Kinder wäsche, Bobysachen, den zur Wäsche gehörigen Häkeleien rc., in dem jeder Nummer beigegrbenen, doppelseitigen Schnitt musterbogen, einem orientirenden Wäschebericht, den Klöppelbriefen, abwechselnd mit originellen Monogramm-Verschlingungen rc., sodaß dagegen der Abonnementspreis von nur 60 Pf. viertel jährlich für die „Jllustrirte Wäsche-Zeitung" garntcht in Be tracht kommt. Gratis-Probenummern liefern alle Buchhand lungen und der Verlag John Henry Schwerin, Berlin. Abonnement durch erstere und die Post. — Den sächsischen Handels- und Gewerbekammern ist eine Verordnung des kgl. Ministeriums des Innern zugegangen, die in hocherfreulicher Weise davon Zeugniß ablegt, welchen großen Werth die Regierung auf das Gelingen der im nächsten Jahre in Leipzig stattfindenden sächsisch-thüringischen Jndustrie- und Gewerbe-Ausstellung legt und wie sie das Unternehmen auch ihrerseits durch Beschickung der Ausstellung seitens der fiskalischen Werke rc. in thatkräftiger Weise zu unterstützen gewillt ist. Das Ministerium des Innern wünscht dem Aus stellungs-Unternehmen den günstigsten Erfolg und hat sich des halb auch mit mehreren anderen Ministerien wegen Betheiligung an der Ausstellung in Verbindung gesetzt. Das Ministerium