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„und ick habe mit die Andern schon insofern gesprochen," dabei revidierte er seine Kaffe und fand zu seinem Be dauern keine kleinere Münze, als ein Fünfzigpfennigstück. „Na," meinte er geringschätzig, „is am Ende ooch kein Königreich, wat man daran verliert, wenn et schief geht. Also, los davor!" Ohne zu überlegen, setzte er das Geld auf eine Karte. Die Andern folgten alle. Nur Werner nahm noch nicht an dem Spiele Teil; er trat an den Tisch und sah mit größtem Interesse zu. Krajewski bemerkte es, sagte aber kein Wort; er wußte, daß Werner bald ohne Auffoiderung kommen würde. Dieser war wie umgewandelt. Der sonst so ge wissenhafte, liebevolle Ehemann und Vater hatte vergessen, daß Frau und Kind sehnsüchtig auf ihn warteten. In fieberhafter Erregung folgte er dem Spiele, doch hatte er noch nicht den Mut, bares Geld daran zu wagen. Kra jewski hatte indessen eine Taille mit unglaublicher Ge schicklichkeit abgezogen und zwar so, daß er die größeren Gewinne auszahlen mußte, während er nur die kleineren einzog. Er wollte sie alle erst ganz sicher machen und zu größeren Sätzen animieren. Das gelang ihm auch voll kommen, denn bald waren die Gemüter von Gewinn und Verlust erregt und die Karten mit ahnsehnlichen Beträgen besetzt. Werner konnte sich nicht länger zurückhalten. Mit zitternder Hand griff er in die Tasche und ohne zu be sehen, was er hervorgeholt hatte, legte er das Geldstück auf eine Karte. „Werner giebt et jleich jroßartig," bemerkte der Berliner, „er setzt 'n Dahler." „Sie haben Recht," erwiderte Krajewski, „eigentlich sollte ich so hohe Sätze garnicht gestatten; wir müssen nicht vergessen, daß es nur ein Spiel ist zur Unterhaltung, und es wurde mir thun sehr leid, wenn mein Freund Werner verlieren sollte." „Es ist ja noch nicht ausgemacht, daß ich verliere," sagte Werner, sich zur Ruhe zwingend. „Das weiß ich wohl, Sie werden gewinnen," ent gegnete Krajewski lächelnd, „aber dann muß ich zahlen. Aber das schadet nichts, lieber Freund, ganz wie Sie wollen, wenn es Ihnen nur macht Vergnügen." Die Karten waren hoch besetzt und Krajewski zog ab. Doch nun bekam das Spiel ein andere Wendung, denn der falsche Freund begann sein „Geschäft" zu machen. Die Verlierer zogen lange Gesichter, griffen aber immer wieder in die Tasche, um durch verdoppelte Sätze den Berlust wieder einzuholen. Der Berliner fluchte und meinte, daß es ihm doch nun bald über'« Spaß ginge, pointierte aber desto eifriger weiter. Auch Werner hatte verloren. Der Verlust des Geldes ließ ihn vollständig ruhig; das Spiel selbst übte einen dämonischen Zauber auf ihn aus. Der sonst bis auf den Pfennig sparsame Mann schien den Wert des Geldes ver gessen zu haben; ohne Zögern setzte er das dreifache auf eine andere Karte. Auch diese schlug für ihn fehl. Anstatt daß ibn das hätte zur Besinnung bringen sollen, fachte es die einmal geweckte Leidenschaft nur noch stärker in ihm an. Seine Erregung war so groß,.daß seine blaffen Lippen bebten und Fieberschauer seinen Körper durch- rieselien. Und während die Andern ihrem Unmut über den Verlust durch Worte Luft machten, namentlich der Berliner immer neue kernige Flüche hören ließ, sprach Werner keine Silbe. Bleich, den starren Blick unverwandt auf das Spiel geheftet, machte er Satz um Satz, und wenn einmal eine Karte glücklich für ihn leuchtete, schlug in seinen Augen ein unheimliches Feuer. Der Dämon des Spiels hatte ihn gepackt, um garnt, fest, unzerreißbar und gab sein neues Opfer nie wieder frei. Krajewski wußte, nach seinem Gewinn zu urteilen, !! daß das Geld der Pointeure zur Nüge ging und daß" an der Zeit war, dem Spiele ein Ende zu machen. „Meine lieben Freunde," sagte er im Tone vertr^ lichen Vorwurfs, „ich sehe, daß unser bis fitzt harmlos Spiel will anfangen ernst zu werden und ich will M haben, daß meine guten Kameraden wir sollen nachred^ ich hätte ihnen abgewonnen ihr schwer verdientes im Spiel. Nein, gewiß, das will ich nicht! Sie so^s Alle mich behalten in gutem Andenken; darum wollen hören auf, wenn ich werde gemacht haben noch eine Taille Diese, mit der ehrlichsten Miene gehaltene Anred' machte auf die Gesellschaft einen geradezu verblüffen^ Eindruck. Die „gerupften Gimpel" 'sahen sich an mit Gesichtern, auf denen sich Dummheit und Erstau^ spiegelte, keiner aber war im Stande, auch nur ein W' zu erwiedern. Humoristisches. Sckllvewußt- Der kleine Karl: „Papa, wer ist eigentlich — Heiratsvermittler: „Ein Berufsgenosse von mir." Aus schwankem Grunde. „Nun, machst Du schon Fortschr"? im Radfahren?" „O ja; zuerst bin ich allerdings ziemlich s heruntergesallen, aber gestern bin ich schon ein paar Mal geblieben." Endlich. A.: „Wissen Sie schon das Neueste? Der beruht Mathematiker Wolkenkucksheimer hat das Problem gelöst, i^j welches die gescheitesten Männer seit Jahrhunderten sich vergeb-"' den Kopf zerbrochen haben." — B.: „Das Usrpbtnrrnr mobu' doch nicht etwa? — A.: „Viel mehr als das: Dielenkbare Schwieg mutter!" , Bekannte Substanz. In einem Laden findet Ausvclb' unechter Broncen statt. — Herr feine Büste in die Hand nehmens; „Sagen Sie mir doch, bitte, was ist das eigentlich für eine Masses — Verkäufer (unwillig): „Sie haben cs doch am Schaufel gelesen : Konkurs-Masse!" Z prächtiges Resultat. „Nun, wie ist Ihren der Aufings im Gebirge bekommen." „Ach, ich hatte mit einer MagenverstimM zu thun, meine Frau war die ganze Zeit ei kältet, meinen KiE bekam die Luft nicht, die Bonne hat die Influenza, aber Moppel hat sich großartig erholt!" Geschäftsgeist. Herr: „Darf ich Ihnen vielleicht meis Schirm aubicte'n, gnädiges Fräulein?" — Trödlerstochter: wollen Sie denn für das alte Ding haben?" Aus der guten alte» Zeit. Artilleriehauptmann st", Kanonier nach abgegebenem Schuß). „Dort fliegen doch gar aP^' Stiesel! Wie sind denn die in die Kanone gekommen?" KänoM-s „Wir Ham de Geschosse z'haus vergessen und laden nun "" Kanonenstiebeln!" Vil-ec-Ncitsel. Rätsel-Auflösung in vsriger Nummer, Ilm 12 Uhr 25 Minuten, l 8^ Kilometer von B. entfernt Nachdruck aus dem Inhalte dieses Blattes verboten. Gesetz vom 11. Juni 1870. Redaktion, Druck und Verlag von B. Angerstein, Wernigerode. eA ME, fiNMarwe iu ffMn wo friste des in bin Wo'» M Tümpel Mimmls iw M°v Mi Mltve AM Achten, dn seinem N braut Km, daß E°nsart ^2 gege »„.Men wi Die An Meral Br, Urung im, dse Entlasst! Schichten ei Knister und -eener die u N Reichska Mstagssil Mi Zeitnn Hartig erre ^ckelullg dl Uld bald eii Mhältnissei Mmg im Wchen DI A. in eine figieruna he deckte Wi M Parteio Messend o! M eine j Urschrift »> bisher! N'ichtig l zMn, von ? »Reichst hielt 'kecht, daß Angers" d W Hohen Met, nicht Kg angc er wessen Irlich nil „ ,s. „Reichst Ke Darsv er Baterlc Fe und M ? Heilen l L^rch sei Kliche K tzellos de >2 Mr " h? em an Lund der ?hMt ne V die der Ärm n dein End wohl Ln„Me ans <>cnd d »Goß