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Zoll- und Steuersrage beziehen und deren Vertheilunq an die Abge ordneten gewünscht wird. Im Großen und Ganzen ist im Reichstag die Neigung vorhanden, die Petitionen, so weit es sich irgend thun läßt, nicht unberücksichtigt zu lassen, während der Bundesrath beschlossen hat, die eingegangenen und eingehenden Petitionen über den Tarif auf Grund feiner Entscheidung zu den Acten zu nehmen. Für die deutschen Secundär- resp. Localbahncn scheint das lau fende Jahr ein bedeutungsvolles werden zu sollen. Allein in Thü ringen sind die Vorarbeiten für nicht weniger als sieben solcher Bah nen, die größtentheils die Chausseen benutzen und dadurch theueren Grunderwerb vermeiden sollen, im Gange. Eine sorgsame Projectirung und die überaus günstigen Conjuncturen für alle Eisenbahnbedarfsar tikel ermöglichen sogar in hügeligem, unebenem Terrain für 42,000 bis 50,OM Mark den Kilometer einer normalspurigen Localbahn mit Stahloberbau herzustellen. Wien, 28. April. Ein Handschreiben des Kaisers an den Mi nister des Innern sagt, eine reinere Freude könnte ihm kaum geschaffen werden als die, welche ihm in den letzten Tagen durch die Liebe seiner Völker bereitet wurde. Der Kaiser und die Kaiserin fühlen sich tief bewegt von diesen spontanen Kundgebungen aufrichtiger Liebe aus allen Ständen und Schichten der Bevölkerung. Er ist stolz und glücklich darauf, die Völker, wie sie dieses Reich umfaßt, als seine große Familie betrachten zu können. Die rauschenden Festlichkeiten sind vorüber, aber die dankbare Erinnerung wird nie aus des Kaisers Herzen schwinden. Der Minister soll es allgemein verkünden, daß die Majestäten Allen innigst und herzlichst dnnken. In Lyon haben 12M Seidenarbeiter die Arbeit eingestellt, sie fordern Wiederherstellung des Lohntarifs von 1869, d. h. einen Lohn zuschlag von 25 Gleichzeitig streiken in Lyon 15M Maurer, die die eine Lohnerhöhung von 1'/^ Frcs. pro Tag beanspruchen. Wie der „Dzicnnik Poznanski" aus Warschau mittheilt, ver öffentlichen sämmtliche daselbst erscheinende polnischen Zeitungen einen heftigen Protest gegen die russische Presse und besonders gegen einen Artikel der Petersburger „Börsenzeitung", die den Nihilismus dem Polnischen Adel zuschreibt nnd die Schuld der jetzigen Zustände auf das polnische Volk wälzt. Der polnische Adel und'die katholische Re ligion, heißt es in dem Protest, haben mit Entrüstung die nihilistischen Ideen von sich gewiesen. Ueber den russischen Lehrerstand läßt sich ein Korrespondent sehr richtig wie folgt vernehmen: Es ist unerhört, wie viel Unfug in Rußland durch Professoren, Lehrer und Lehrerinnen getrieben wird. In willkürlicher Weise werden jährlich Tausende von jungen Leuten aus den Lehranstalten ausgeschlossen. Neulich hat dieses Schicksal zwanzig Knaben des Gymnasiums von Simferopol (in der Krim) und sieben Zöglinge des dortigen Waisenhauses getroffen. Haben solche Kinder nihilistische Ideen, so ist es einfach die Pflicht der Lehrer, sie eines Besseren zu belehren. Auf anderen Anstalten werden junge Leute unter dem Vorwande der Faulheit und Unfähigkeit entlassen, weil die Eltern nicht die Mittel besitzen, den Kindern bei den Lehrern Privat' stunden geben zu lassen. Alle diese jungen Leute, deren Laufbahn i» dieser Weise abgeschnitten wird, werden dem Nihilismus in die ArB getrieben. Eine Reform des Lehrerstandes und strenge Beaufsichtigung desselben, namentlich der Lehrerinnen, ein Verbot, daß junge Mädchen auf den Universitäten die Studien der Männer betreiben, und die Ko- lonisirung der bedeutenden, noch brach liegenden Landstrecken, natürlich mit Hülfe nnd Unterstützung der Regierung, sodaß viele Tausende hungernde Personen Gelegenheit finden, ihr Brod zu verdienen, das sind Maßregeln, welche viel dazu beitragen würden, den Nihilismus auszurotten. General Gurko versprach, wie die „Post" erfährt, dem Zaren bis Juni reine Luft in Petersburg zu schaffen. Moskauer Berichten zufolge wurden dort seit den eingeführten Ausnahmemaßregeln 1500 Verdächtige verhaftet, darunter viele Stu denten, Offiziere und Setzer der dortigen Druckereien. Viele der Ver hafteten wurden bereits nach Sibirien dcportirt. Jeder Gendarm ist berechtigt, jederzeit überall Haussuchungen vorzunehmen. Aus der kleinrussischen Bezirksstadt Perejaslawl im Gouvernement Kiew wird geschrieben, daß dort am 21. d. eine ganze Ballgesellschaft von der Polizei verhaftet und in den Arrest geworfen wurde. Unter den Verhafteten befanden sich viele Beamte und mehr als die Hälfte Damen. Alle wurden einer körperlichen Untersuchung unterzogen und gleich Verbrechern behandelt. Der Gouvernementschef von Kiew gab jedoch Befehl, sämmtliche Verhafteten zu entlassen und schärfte den Polizeibeamten seines Gouvernements ein, nicht allzu streng die Regeln des Belagerungszustandes aufzufassen und unschuldige Versammlungen, wie Bälle, Picknicks, Abendunterhaltungen in Familienkreisen und der gleichen zu gestatten. Kirchennachrichten ans Wilsdruff. Am Sonntage Jubilate Vormittags predigt Herr k Ur. Wahl. Nachmittags Betstunde. Monat April. Getauft: Marie Elisabeth, Ferdinand Moritz Steins, weil. Stadtgutspacht, hier, nachgeborne Tochter; Anna Ida, Carl Gottfried Tränkners, ans. Bürg, und Handelsmanns hier, Tochter; Anna Luise Clara, Gustav Adolph Webers, Bürg. u. Glasers hier, Tochter; Emil Otto, Carl Woldemar Trepte's, Bürg. u. Schlossers hier, Sohn; Ida Minna, Ernst Wilhelm Kirstens, Wirthschastsbes. hier, Tochter; Max Richard, Johann Gotthelf Teuschers, Wirthschaftsbes. hier, Sohn; Ida Emma, Ernst Eduard Traugott Wustlichs, ans. Bürg. u. Handelsmanns hier, Tochter; Paul Alfred, Franz Hermann Lowe's, frühern Amtsbeisrohns hier, Sohn; Emil Otto, Carl Ernst Böhme, Postillons in Dresden; Sohn. Getraut,: Friedrich Gustav Esther, Bürger u. Tischler hier, mit Johanne Marie Kühne von Weistropp; Carl Alban Geßner, Bäcker in Siebenlehn, mit Emilie Laura Riedrich von hier; Carl Wilhelm Hellner, dient in Kausbach, mit Auguste Amalie verw Lippert das. Beerdigt: Clara Frida, Friedrich Otto Weißbachs, GasthofspachtcrS in Grumbach, Tochter, 1 I. I M. 25 T. alt; Gotthelf Johannes, Friedrich Gustav Kunzc's, Cigarrenfabrikants hier Sohn, 3 M. 23 T. alt; Fra» Johanne Christiane Verw. Wolf geb. Eulitz hier, 74 I. 6 M. alt; Anton Wilhelm Hörig, Bürger und Handelsmann hier, 59 I. 1 M. 27 T. alt; Frau Caroline Friederike verw. Peschke geb. Barthold hier, 58 I. II M. 12 T. alt. Aachener und Münchener Ieuer-Uersicherrmgs-GesMschaft. Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1878: Grundkapital ' . . . . Mk. 9,OM,000. — Prämien- und Zinsen-Einnahme für 1878 .... - 7,765,651. 70 Prämien-Ueberträge , 10,228,886. 30 Mll 26,994,538. — Versicherungen in Kraft am Schluffe des Jahres 1878 . . - 4,508,748,199. — WilS-rvff, den 1. Mai 1879. Om-I AmtZzimmermeister in Wilsdruff, O W TLöksr', Zimmermeister in Nossen, in Tharandt, Agenten der Gesellschaft. i « Dresden, 19 Altmarkt 19, Mmluflictnr-, Leinen- L Baumwollwaaren, schwarze Seidenstoffe, Tischzeug, Möbelstoffe, Tischdecken. Mit der im Jahre 1842 errichteten Großhandlung ist Detallverkauf verbunden. Preise sind unbedingt fest und niedriger als im »blichen Geschäftsverkehr. Muster und Sendungen franco ohne jedwede Berechnung von Porti und Nachnahniespesen selbst bei kleinste» Beträgen. Jedermann sollte sich in seinem Interesse mit L s Qualitäten und Preisen bekannt machen. 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