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WaM, Wi, Ziekileh» lü die Wmeüri. AmLsbLclLL für die Kgl. Nmlshauptmannschaft zu Meißen, das Kgl. KmlsgerichL und den Siadtralh zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 53. Freitag, den 5. Juli 1889. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des verstorbenen Webers und Händlers Karl Robert Tittmann in Wilsdruff wird nach er folgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Wilsdruff, den 2. Juli 1889. Königliches Amtsgericht. O bstverp a ch tung7 Die -ieriährigen Obstnutzungen auf der Meisten Wilsdruffer Straffe, Abth. 2 (1 Parzelle) und Aeffelsdsrf - Nsffener Straffe, - 1, 2 und 5 (in mehreren Parzellen) sollen Donnerstag, den 25. Juli d. I., von Bormittags ^19 Uhr an im Gasthofe zum „Adler" in Wilsdruff an Meistbietende gegen ssfsrtige baare Zahlung und unter den sonstigen vor Beginn der Verpachtung bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich verpachtet werden. Meißen, am 29. Juni 1889. Königliche Straßen- nnd Wasserbauinspection II. Königliche Bauverwalterei. AlvuLuu». Vr«8«I. Holzversteigerung. Von Donnerstag den 1 Rm. fichtene Nutzsckeite, Mittenstärke, weiche Stämme oua Klötzer 4—7 einzeln und partieenweise gegen Bachmann. Gottschald. Derbstangen Reisstangcn 534 739 213 120 75 300 150 bis von pp. ein 15 16—22 23—36 16—22 23—43 8—15 om - , Obcrstärke, Unterstärke, - -r—> ' - , mm. weicye wrocre, aufbereitet in den Abteilungen: 7, 20, 31, 32, 38, 42, 45 u. 46, sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist- 39 - - Nutzknüppel, 2 - birkene und 110 Rm. weiche Brennscheite, 1 - - - 57 - - Brcnnknüppel, 6 - - Neste, 0,2» Hdt. birkenes und 159^ Hdt. weiches Brennreisig, 741 Rm. weiche Stöcke, bietenden versteigert werden. Lomal. Aevierverwaüung Mundorf und Hönigs. Iorgrentamt Warandt, am 3. Juli 1889. den auf Naundorfer Forstrevier aufbereiteten Hölzern sollen 11. Juli d. Js., von Bormittags 9 Uhr an im kaslkofe ru hlaunäonf Tagesgeschichte. Ueber die Anwesenheit des Kaisers in Kiel und die Abreise des erlauchten Monarchen uach Norwegen wird folgendes gemeldet: Der Kaiser traf am Montag Morgen in Kiel ein und wurde am Bahnhofe von dem Prinzen Heinrich, der Admiralität, dem kommandirenden General und dem Oberpräsidenten empfangen. Allerhöchstderselbe fuhr sodann am Hafen entlang nach dem Schlosse und wurde überall enthusiastisch begrüßt. Nach 10 Uhr Vormittags bestieg der Kaiser mit dem Prinzen Heinrich das Kaiscrboot und fuhr an der Reihe der salutirenden Panzerschiffe und der Manöverflotte vorbei nach der kaiserlichen Dacht „Hohenzollern" und besichtigt« von dieser aus die große Segelfregatte, an welcher 65 Se gelboote theilnahmen. Die kaiserliche Dacht „Hohenzollern", an Bord Se. Maj. der Kaiser und daS Gefolge, lichtete 10 Minuten vor 5 Uhr die Anker, um die norwegische Reise anzutreten. Der als Depeschenschiff dienende Aviso „Greif" folgte in einiger Entfernung. Sämmtliche Kriegs schiffe gaben den Kaisersalut. Als die „Hohenzollern" die Festung Fried- richsort passirte, brachte die Besatzung auf den Wällen ein dreimaliges „Hurrah" zum Abschiede, di« Strandbatterie salutirte. Ueber die Befestigung des Reichsgedankens sagt der „Hannöv. Anschluß an die Auszeichnungen, welche Kaiser Wilhelm II. dem Ministerpräsidenten von Bayern und Württemberg jüngst hat zutheil wkkden lasten: „Wenn der deutsche Kaiser nach noch nicht zwanzig Jahren des Reichsregiments den leitenden Staatsmännern der beiden Staaten, von denen der meiste Widerstand in der Entwickelung des Reichs vorauszusetzen war, die höchste Auszeichnung und Anerkennung zuwendet, über welche er als König von Preußen verfügt, eine Anerkennung, welche auch sachlich, nicht nur äußerlich, mehr vom König von Preußen als vom Kaiser her rührt, so sind damit wohl endgiltig alle jene Bedenken aä acta geschrieben, welche sich im Jahre 1870 und später an den Reichsorganismus geknüpft haben. Was kann mehr zur Befestigung des Reichsgedankens in den brei testen Schichten der Bevölkerung beitragen, als das Bewußtsein, daß das Reich zur Altersrente des Erwerbslosen, wo immer in Deutschland seine Wiege gestanden oder er sein Heim aufgeschlagen, einen Zuschuß zahlt. Wir vermöchten uns — von der Herstellung des Einheitsstaates abgesehen — kaum eine zweite Einrichtung zu denken, welche in solcher Weise wirk sam bis in die untersten und ärmsten Schichten unseres Volkslebens ein- greift. Man verweist auf die Verschiedenheit der Postmarken. Aber die Tadler, die auch wohl gelegentlich einer Reise die Unbequemlichkeit dieser Verschiedenheit verspürt haben, sollten nicht übersehen, daß noch vor zwei oder drei Jahren di« württembergischen Handelskammern sich für die Er haltung der jetzigen Einrichtung ausgesprochen haben. Wenn der Handels- fiand damit so zufrieden ist — weshalb sollten die Politiker sich beklagen?" An den Arbeitseinstellungen haben auch diesmal, wie in früherer Zeit, gerade die jüngsten, am wenigsten reifen und dabei, weil ohne Familie, zugleich am wenigsten verantwortlichen Elemente der Arbeiterschaft einen bedeutenden, ja entscheidenden Einfluß gehabt. Ihnen vor Allen ist die Arbeitseinstellung auch in solchen Fällen zuzuschreiben, wo ohne solche im Wege ruhiger nnd vernünftiger Verhandlung mit den Arbeitgebern die Er füllung aller irgend berechtigter Forderungen der Arbeiter zu erwarten war. So weit ersichtlich, sind auch die schweren Gewaltthätigkeiten, mit denen z. B. der Ausstand im niederschlesischen Kohlenrevier verknüpft war, wesent lich auf jene jugendlichen Arbeiter znrückzuführen. Es liegt auf der Hand, meint die „Post", daß die Gefahr muthwilliger unberechtigter Arbeitsein stellung und des Versuches, eine augenblickliche Zwangslage der Arbeitgeber zur Erreichung unbilliger Bedingungen zu mißbrauchen, wesentlich sich ver ringern würde, wenn es gelänge, an den Kämpfen um die Lohn- und Arbeitsverhältnisse den älteren und reiferen Arbeitern, denen die Verant wortlichkeit für Haus und Familie das Gewissen schärft, die leitende Rolle zu erhalten. Berlin. Die „Vossische Zeitung" meldet aus Paris: Die Preis richter der Weltausstellung erkannten den deutschen Künstlern Uhde, Lieber mann und Köppen die große goldene Ehrenmedaille zu; Kühl, welcher Preisrichter ist, konnte deshalb keine Auszeichnung erhalten. Oesterreich- Ungarn erhielt blos eine Ehrenmünze, die nach hartem Kampfe mit 23 gegen 22 Stimmen dem Maler Munkaczy zugetheilt wurde. Außer Deutsch land erhielt von nicht französischen Ländern nur noch Belgien drei Ehren medaillen. Die aus London kommende Neuigkeit von der angeblich bevorstehenden Verlobung des ältesten Sohnes des Prinzen von Wales mit der zweiten Schwester des deutschen Kaisers, Prinzessin Victoria von Preußen, hat nirgends mehr überrascht, als in Berliner Hofkreisen. Dort ist bis dahin schlechterdings Nichts von einem solchen Plane bekannt gewesen. Es folgt ja freilich daraus noch nicht mit zwingender Nothwendigkeit, daß die Nach richt falsch sein muß. Sollte sie sich doch bestätigen, so würde darin für die Prinzessin, die durch ihren bekannten Herzensroman mit dem Prinzen von Battenberg so schwer gelitten hat, um mit dem früheren Minister v. Putt- kamer zu reden, eine „eclatante Genugthuung" zu erblicken sein. In dem deutsch-schweizerischen Konflikte liegt aus deutschen Regierungskreisen die Erklärung vor, daß die deutsche Regierung niemals ein« eigen« Polizei in der Schweiz halten wollte, sondern daß nichts anders