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Die Postillone hatten auf seine Klagen über die Unmög lichkeit der Beschaffung von Pferden keine Rücksicht genommen. Dadurch, daß sogar die wichtigsten Estafetten ihm von den Postillonen auf den Tisch geworfen worden waren, worauf diese ihre Straße zurückritten, hatte er erbarmungswür diges Ungemach und Schaden erlitten. Von den Kurieren und den mit Extra posten ankommenden Offizieren mußte sich unser Postverwalter alle Arten von Schmäh- und Schimpfreden anhören. Auch Schläge und härteste Exzesse wurden ihm angedroht. Ganz abgesehen von der Unmöglichkeit der Beschaffung von Pferden, konnte ihm diese Anschaffung auch garnicht zugemutet werden; denn er war ja nur zur Aufsicht über das Umpacken der gebirgischen Post angenom men und verpflichtet. Die schweren Bedrückungen, denen er jetzt ausgesetzt war, hätten gerechterweise den Posthalter in Dresden und den Postmeister in Frei berg treffen müssen, da diese sich feit der Kriegsnöte ihren dienstlichen Verpflich tungen entzogen hatten. In künftigen Friedenszeiten würden sie ihre völligen Sta tionen wieder gemächlich nutzen und den ganzen Vorteil allein ziehen wollen. Jetzt dagegen wollten sie ihm das große Risiko der Beschaffung von Pferden ganz allein lasten. Von allen Seiten wurde auf den armen Postverwalter einge stürmt. Der General Graf von Hadick hatte ihm mit Arrest gedroht, wenn weiterhin Klagen wegen verzögerter Beförderung «inlaufen sollten. Lehmann hatte zu befürchten, fein hiesiges Grundstück in seinem totalen Ruine mit dem Rücken anzusehcn, also davon gejagt zu werden. Er bat deshalb, der Posthaller Mierisch in Dresden und der Postmeister Klingsohr in Freiberg sollten ent weder die Posten ohne Wechsel befördern, oder sie sollten ihm die völlige Station jetzt zur Kriegszeit und auch in künftigen Friedenszeiten überlasten. Im lehtern Fall bat er, ihn als Postmeister anzunehmen und ihm bis zur ordentlichen Einrichtung seiner Station 26 bis 24 Bauernpferde als Ordvn- nanzpferde zu stellen. Der Dringlichkeit halber wird der Posiverwalter Lehmann sein Gesuch per sönlich beim Kammerkollegium abgegeben haben. Schon am folgenden Tage er hielt er zufolge mündlicher hoher Anordnung ein offenes Dekret über die, ihm zu leistende Assistenz mit Pferden. Sämtlichen Gerichtsobrigkeiten, denen dieses offene Dekret vorgezeigt wurde, erhielten Befehl, „dem Posiverwalter mit den erforderlichen Pferden auf besten jedesmaliges Verlangen sofort unweigerlich zu assistieren, sich diesfalls der emanirten (« erlassenen) Postordnung und deren 54sten 8 gemäß zu bezeigen und bei Vermeidung nachdrücklicher Ahndung et was nicht zu verabsäumen". Bei dieser Maßnahme, die sich zweimal schon als unzureichend erwiesen hatte, sollte es jedoch diesmal nicht bewenden. Auf Anordnung des Kammer- lollegiums wurde am gleichen Taae. 28. Oktober 1762, zwischen dem Posthalter 174 Mierisch in Dresden und dem Posiverwalter Lehmann aus Herzogswalde fol gendes Abkommen getrossen: Der Posiverwalter Lehmann in Herzogswalde übernahm die Weiterbe förderung von Kurieren, Estafetten und Extrapvsten. Er durfte bei der großen Teuerung sich der Gestellung von Bauernpferden durch das erwähnte offene Dekret versichert halten. Auch in künftigen Friedenszeiten sollten die Kuriere, Estafetten und Extraposten nur bis Herzogswalde verkehren dürfen, und zwar sollte das sowohl für die von Dresden als auch für die von Freiberg aus ver kehrenden gelten. Diese Maßnahme muß als zweckmäßig bezeichnet worden; denn die Reisenden hatten sich wegen der bösen Wege, der Berge und Täler über zu langsames Fortkommen beklagt. Mierisch war auch damit einverstanden, daß Lehmann die gebirgische ordinäre Post, welche Dienstags und Freitags in Herzogswalde aus Frei berg ankam (wozu Mierisch jedesmal vier Pferde und eine leere Kalesche zur Abholung schicken mußte) und die Uebersührung der ordinären Post am Mitt woch und Sonnabend von Dresden nach Herzogswalde für 150 Taler jährlich übernahm. Sollte die Freiberger Post bis zum Abgang der Dresden-Hofer Post noch nicht eingetroffen fein, so wollte Mierisch dem Lehmann entgegen» fahren. Mierisch sollte dafür die extrapostmäßige Bezahlung für die Hinfahrt erhalten. Die Rückfahrt aber nach Dresden wollte er unentgeltlich bewirken. Den gebirgischen Felleisen-Ritt sollte Lehmann von Herzogswalde Montags nach Freiberg besorgen und Dienstags zurück nach Herzogswalde bringen. Mierisch hatte diesen Ritt von Dresden bis Herzogswalde und zurück nach Dresden übernommen. Der Postmeister Klingsohr in Freiberg sollte das Don nerstags aus dem Reich kommende Felleisen bis Herzogswalde bringen. Der 'N Herzogswalde liegengebliebene Postillon hatte dann das am Freitag abend rn Dresden abgehende Felleisen zurück nach Freiberg zu bringen. Dafür sollten dem Dresdner 10, dem Herzogswalder 18 und dem Freiberger ebenfalls 18 Taler vergütet werden. Da beim Postverwalter Lehmann die Einkünfte aus Briefen usw. wegfielen, Lat er, daß wegen der Mehrarbeit auf einige Zulage für ihn mit angetragen werden möchte. Dieser Vergleich wurde dem Kammerkollegium vom Hofpvstamt Dresden am 3. Dezember 1762 befürwortend vorgelegt. Wir erfahren, daß der Posiverwalter Lehmann sich verpflichtet hatte, zu seinen 6 Pferden noch 3 weitere anzuschasfew Auch hatte er noch weitere 100 Taler Kaution, gleich den andern Postmeistern, zu hinterlegen. Am 9. Dezember 1762 erhielt das Hofpvstamt den Auftrag, den Postverwalter Lehmann als Postmeister in gewöhnliche Pflicht nehmen zu lasten. Der Pslichtschcin wurde unterm 23. 12. 1762 ausgefertigt und bedeutete für den neuen Postmeister ein schönes Weihnachtsgeschenk. Der Postmeister Klingsohr in Freiberg glaubte allerdings, daß der ihm aus dem Vergleich erwachsende Schaden zu groß wäre, als daß er ihn mit Stillschweigen übergehen könnte. Er berichtete, daß er in den letzten 6 betrüb lichen Jahren 1128 Taler von dem Seinigen hätte zubüßen müssen. Er berief sich auf seine Instruktion, daß er „allemahl von Freyberg bis Dreszden, und hinwiederum von Freyberg bis Chemnitz zu fahren und zu reiten befugt sein" sollte. Das Hofpostamt äußerte sich hierzu, daß Klingsohr die von Dresden ab gehende gebirgische ordinäre Post des östcrn viele Stunden lang in Herzogs- 175