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UmM, M», Sickilch M die WMiin. Amts b tcrtl für die Lgl. KmLshauvtmannschaft zu Meißen, das F.gl. Amtsgericht und den Atadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 76. Dienstag, den 24. September 188S. Quittung und Dank. In Folge der unter dem 7. Juni dss. IS. für den durch einen Wolkenbruch schwer geschädigten Besitzer der Buschmühle bei Gohlis Trau gott Heinrich Kretzschmar erlassenen öffentlichen Bitte sind bei den betreffenden Sammelstellen zusammen 2200 Mark 27 Pf. baar eingegangen. Indem über deren Empfang hiermit unter dem Ausdrucke herzlichsten Dankes gegen die werthen Geber und zugleich gegen die Herausgeber derjenigen öffentlichen Blätter, welche auf Jnsertionsgebühren verzichtet oder solche ermäßigt haben, hiermit quittirt wird, bemerkt man, daß das Ver- zeichniß der eingegangenen Liebesgaben von den Betheiligten an hiesiger Kanzletstelle eingesehen werden kann. Meißen, am 19. September 1889. Amtshauptmann v. Airchbach. Bekänntmächung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 —"Rcich^grsetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Meißen im Monat August dss. Jrs. festgesetzte Und um fünf vom Hundert erhöhte Ver gütung für die von den Gemeinden resp. Quarticrwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft im Monat September d. I. an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 8 Mk. 92,5 Pf. für 50 Kilo Hafer, 4 - 72,5 - - 50 - Heu, 3 - 57 - - 50 - Stroh. Meißen, am 20. September 1889. Königliche Amtshauptmannschaft. v. «Kirchbach. Bekanntmachung. Den 5V. dieses Monats ist der 2. Termin Linkommensteuer, mit welcher lt. Verordnung des Königlichen Kreis-Steuer-Rath- im I. Steuerkreise zu Dresden vom 20. Februar ds. I. zur Deckung des Aufwandes -er Handels- und Gewerbekammer zu Dresden ein Beitrag von 5 Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes zu erheben ist, welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltenen Scala auf das in Spalte ä des EmkommensteuerkatasterS eingestellte Einkommen entfällt; ferner denselben Tag der 5. Termin Land rente und Landesculturrente und in der Zeit vom lf. bis spätestens den fH. nacktsten Monats der 2. Termin Immobi- liarbrandkassenbeiträge nach V? Pfennig von jeder Beitragseinheit, sowie das 5. (tzuartal Schulgeld an die Kämmerei zu entrichten. Hierbei werden alle im Laufe des Jahres hinzugezogenen Einkommensteuerzahlungspflichtigen aufgcfordert, die in ihren Händen befindliche Zufertigung bez. Quittung über anderwärts erfolgte Bezahlung des I. Termines, soweit dies noch nicht geschehen, vorzuzeigeu, oder sich wegen vorzu nehmender Nachschätzung persönlich bei Vermeidung von Weiterungen an vorgenannter Kaffenstelle zu melden. Wilsdruff, am 21. September 1889. Der Stadtrat h. Ficker, Brgmstr. Holzversteigerung im von 11—36 u. m. om Oberstärke, 129 weiche Klötzer weiche Stämme om Mittenstärke, buchene Klötzer Oberstärke, 15 Rm. harte u. 112 Rm. weiche Brennscheite, birkene Klötzer 778 530 1 2 272 253 16 Derbstangen - Reisstangen - bis 15 von 16—37 - 15—31 - 16—37 - 16—41 - 20 - 19u.22 - 378 - 147 187 28^ - 18 8—15 Lm Unterstärke, 4—7 - Brennknüppel, Aeste und Stöcke Von den auf dem Tharandter Forstreviere aufbereiteten Hölzern sollen ^rkiisg, llen 27. 8eptsmbor ll. 18., von Vormiitsgs IO Ulm sn, im Gasthofe zur Tanne in Tharandt 21 eichene - 12 lüsterne - ahornenes Klotz auf den Schlägen der Abtheilungen 23, 29 und 50, sowie im Einzelnen in den Abtheilungen 1—6, 8 bis 37, 41—51, 53—55, 57 u. 63 einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Kömgl. Forstrentamt und König!. Revierverwaltnng Tharandt, am 21. September 1889. —Bachmann.I V.: Mühlmann. Tagesgeschichte. In die Thätigkeit auf dem Gebiete der inneren Politik kommt mit der Rückkehr der leitenden Persönlichkeiten aus den Bädern und Sommer frischen neues Leben. Der Bundesrath rüstet sich zur Aufnahme feiner Arbeiten. Die Erörterungen der Presse beschäftigen sich mit den Auf gaben des voraussichtlich am 22. Oktober zusammentretenden Reichstages. Die Bankfrage und das Sozialistengesetz stehen im Vordergründe dieser Erörterungen. Daneben sucht die oppositionelle Presse aus entstellenden Mittheilungen über das Schweineausfuhrverbot und seine Wirkungen für Agitationszwecke Kapital zu schlagen. Man wäre fast versucht, für dieses Gebahren eine Bezeichnung zu wählen, die zu dem bekannten Schlagwort „Schnapspolitik" ein ganz passendes Pedant bilden dürste. Es wäre zu wünschen, daß endlich die sachlichen Erörterungen in einem gewissen Theile unserer Presse einen breiteren Raum einnehmen, und auch hier die Rück sicht auf die allgemeine Wohlfahrt zur alleinigen Richtschnur würden. Wir sind alle eines Reiches Glieder und sollen als solche das Wohl des Ganzen höher stellen als die Interessen der eigenen Person oder der eigenen Partei. „Friede ernährt, Unfriede verzehrt," das möchten die grundsätzlichen Pfleger der Unzufriedenheit sich endlich einmal merken. Die Steigerung der Fleischpreise ist weit eher auf das gewinnsüchtige Treiben der Händler, als auf das Schweineausfuhrverbot zurückzuführen. Ebenso kann nicht in Abrede gestellt werden, daß eine weitere starke Steigerung der Kohlen preise und eine übertriebene Ausbeutung der augenblicklichen günstigen Marktlage von Seiten der Bergwerksbesitzer zur Kalamität für den Haus halt armer Leute, insbesondere bei strengem Winter, werden, desgleichen die Lage der Industrie ungünstig beeinflussen und so einen Rückschlag herbeiführen kann. Es muß deshalb als eine umsichtige Maßregel, welche vielleicht nur der gegenwärtigen wilden Börsenspekulation in Kohlenactien nicht willkommen sein mag, bezeichnet werden, daß der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten die Verwaltung der Staatsbergwerke in einem Er laß zum Maßhalten bei Erhöhung der Kohlenpreise angehalten und sie angewiesen hat, die Erhöhung in erster Linie nur nach den steigenden Selbstkosten zu bemessen. Allerdings dürsten sich in Folge dessen die An sprüche an die Staatsbergwerke nicht unwesentlich erhöhen. Bei uns in Sachsen wird die Agitation für die Landtagswahlen von freisinniger «nd sozialdemokratischer Seite in theilweise recht verwerflicher Form getrieben. Um so eindringlicher müssen wir an die Anhänger der Ordnung die Mahn ung richten, sich fest aneinander zu schaaren, damit auch der Ordnung der Sieg zufalle. Die „Post" schreM: Se. Majestät der Kaiser hat, wie aus Athen gemeldet wird, der griechischen Regierung den Wunsch ausgesprochen, ge legentlich seiner Anwesenheit in Athen auch einen Abstecher nach dem Pe-