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02 Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 17.12.1896
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-18961217025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-1896121702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-1896121702
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-17
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Monat
1896-12
-
Jahr
1896
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Was Franz von Moor vermuthet trat auch ein. Amalia von Edelreich hatte sich in den Garten zurückgezogen; sie war zu dem Entschluß gekommen, ein nochmaliges Zusammentreffen mit dem Fremden, wenn irgend möglich, zu vermeiden, denn die Erinnerungen, welche dieselbe in ihr erweckte, waren nur geeignet, ihre Wunden zu vergrößern, ihr neue Schmerzen zu bereiten. Als plötzlich Schritte auf dem Kiesweg hörbar wurden und das knarrende Geräusch einer Thür zu ihr drang, sprang sie hastig auf und wollte schnell fliehen, aber da wurde ihr auch schon inne, daß nur ein Zugang zu dem lauschigen Plätzchen führte, und auf diesem kam Graf Brand daher, sie würde dem selben daher geradezu in die Arme gelaufen sein, und dies mußte dann dem Fremden sicher auffällig erscheinen. Einen Augenblick später standen sich Amalia von Edelr-ich und Karl von Moor Auge in Auge in der Laube gegenüber und ihre Blicke ruhten ineinander. „Herr Graf—Sie sind es?" entglitt der Ausruf Amalia's farblosen Lippen. „Ich habe Sie gesucht, gnädiges Fräulein, um Ihnen Lebe wohl und meinen besten Dank für die Freundlichkeit zu sagen, mit welcher Sie den Wunsch mir erfüllt haben, um dessentwillen ich nach Mooringen gekommen bin!" sagte Karl von Moor scheinbar ruhig, aber seine Stimme zitterte doch leicht und der Anblick der lieblichen Jungfrau bannte ihn fest, es war ihm unmöglich, seine Blicke hinwegzuwenden. „Woher haben Sie meinen Aufenthalt gewußt?" unter brach Amalia von Edelreich das Schweigen. „Ich habe — ich meinte —" Weiter kam Franz von Moor nicht; diese plötzlich- Frage verwirrte ihn derart, daß es ihm nicht länger möglich war, seine Rolle weiter zu spielen, er war nicht im Stande, daraus schnell eine Ausrede zu finden, denn nun fiel es ihm doch ein, daß es höchst auffällig sein muhte, wenn er als fremder Mann mit dem Lieblingsaufenthaltsplätzchen der einzelnen Personen im Schlosse betraut war. Es wäre zwar ein Leichtes gewesen, dafür irgend einen plausiblen Grund anzugeben, doch in seiner Verwirrung dacht- er an nichts. „Nur schnell fort von hier, ehe das falsche Spiel, welches ich getrieben, vollends aufgedeckt wird. Dies war der einzige Gedanke, der dem Hirn des Junkers entsprang, denn die Szene, swenn Amalia ihn erkannte und er noch länger verweilte, würde eine herzzerreißende sein, und dies mußte er unter allen Umständen zu vermeiden suchen. „Leben Sie wohl — ich muß abreisen!" Mit diesen Worten verschwand Karl von Moor, ohne Amalia von Edel reich noch einmal anzusehen, ohne ihr, wie es die Sitte erfor derte, nach Manier eines Kavaliers die Hand zu küssen. Als er verschwunden und seine eiligen Schritte verhallt waren, sank das junge Mädchen mit einem gellenden Aufschrei m die Knie und rang verzweiflungsvoll die Hände zum Himmel empor, um Hilfe und Trost von dort zu erflehen. „O mein Geliebter — mein Karl — Du warst es — ich fühlte den Zauber Deiner Nähe gleich von Anfang an!" flüsterte sic. „So waren die Worte Feldmann's doch Wahrheit — Du lebst noch und hast auch mich noch nicht vergessen. Wann wird doch erst das Dunkel dieses Räthsels sich lichten, wann wird der Vorhang fallen, der mich dmdert, den Schauplatz dieser seltsam verwobenen Handlungen klar zu erkennen?" II. Kapitel. Ein freies Leben führen wir, Ein Leben voller Wonne, Der Wald ist unser Nachtguartier, Bei Sturm und Wind marschiren wir, Der Mond ist unsre Lonne. Heul' kehren wir beim Pfarrer ein, Beim reichen Pachtec morgen, Da giebt's Dukaten, Bier und Wein, Für's Neblige, da läßt man fein Den lieben Herrgott sorgen. Und haben wir im Rebensaft Die Kehle ausgebadet, So machen wir uns Muth und Kraft Und mit dem Satan Brüderschaft, Der in der Hölle bratet. Und wenn dann unser Stündlein kommt, Das unsre Thaten lohnet, So trinken wir uns toll und voll Und bring'« dem Schwarzen unsern Zoll, Der in dec Hölle thronet! Im Echo sich theilweise wiederholend, klang dieses Lied, von rauhen Männerkehlen gesungen, durch den hohen, und dichten Tannenwald des Schußberges, wo Moor'S Leute, wie der Haupt mann ihnen befohlen hatte, unweit einer noch ziemlich guter Haltenen Burgruine, wo früher die edlen Herren von Moor gehaust und von wo auö die Reisige ausgezogen waren zu Kampf und Turnier, sich gelagert hatten. DaS helllodernde Feuer beleuchtete die dunklen Gestalten gespensterhaft, denn die Nacht war bereits hereingebrochen mit einer Sternennacht, so wild, fo herrlich, wie man sie selten hat — darum hatten die Männer es auch vorgezogen, direkt im Walde auf weichem Moose und nicht innerhalb des Gemäuers zu kampiren. Mit Ungeduld erwarteten die Männer den Hauptmann, der ganz bestimmt versprochen hatte, vor Sonnenuntergang mit KostnSky wieder bei ihnen sein zu wollen, und, nachdem diese Zeit bereits weit überschritten war, machte sich hier und da bei seinen intimeren Genossen eine leichte B-sorgniß geltend. „Die Nacht schreitet immer weiter vor und der Hauptmann ist noch immer nicht da," sagte Razmann zu dem nicht weit von ihm lagernden Spiegelberg. „Es muß doch etwas ganz Besonderes vorgefallen sein, was ihn zurückhält!" „Darüber habe ich so meine eigene Meinung," entgegnet Spiegelberg. „Nicht weit von hier muß das väterliche Schlo unseres Hauptmanns liegen, und so kann es sein, daß bei dieser unerwarteten Besuch eine Verzögerung der Abreise eingetreten ist. Aber der KostnSky hätte wenigstens früher zurück-chren können, damit wir nicht in unnöthiger Besorgniß schwebten." „Hältst Du es nicht für möglich, daß er sich vielleicht gar mit seinem Vater wieder ausgesöhnt hat und nun unserem lustigen freien Räuberleben Valet sagt?" fragte Razmann leise, damit es keiner der nächstliegenden Genossen höre. „So un möglich wäre dies ja nicht, denn er war in der letzten Zeit immer recht mißgestimmt und der KostnSky mit seiner jammer vollen Leidensgeschichte hat ihm vollends den Kopf verdreht." „Nun, ich für meinen Theil gönnte ihm das Glück, Raz mann, denn Moor war allezeit ein guter aufrichtiger Kamerad, " meinte Spiegelberg. „Und um Dir gegenüber aufrichtig zu ein, kann ich nicht verhehlen, daß, sobald sich mir wieder die Gelegenheit zu einem anderen Lebensweg bietet, ich dieselbe auch oforl beim Schopfe fassen werde; leider habe ich mich aber chon zu sehr verrannt und hat mich der Gottseibeiuns zu fest m seinen Krallen." „Bleib mir mit solchen Reden vom Leibe, sonst könnte Unsereiner wahrhaftig auch noch den Muth verlieren und Hals über Kopf davonlaufen," entgegnete Razmann, aber aus seiner Rede klang gar deutlich schon eine gewisse Mutlosigkeit heraus. „Was soll kann mit den Männern werden , die wir angeworben und somit an uns gekettet haben? Werden dieselben nicht chließlich, wenn sie unserer Zucht ledig sind, Hausen wie die wilden Thiere und unserem Namen, sowie denjenigen des Hauptmanns noch mehr schänden?" „Weißt Du, diese Frage ist noch nicht spruchreif, wir wollen weiter nicht darüber sprechen," ermahnte Spiegelberg, „sondern uns aus'S Ohr legen, sonst möchten die Anderen auf unser Gespräch aufmerksam werden und uns für Verräther halten. Ich denke, der Hauptmann wird schon noch kommen!" Die Beiden, Razmann und Spiegelberg, stellten ihre leise geführte Unterhaltung ein, und da auch die anderen Räuber einer nach dem andern sich in ihre wärmenden Decken gehüllt und dem Schlummer hingegeben ha ten, so herrschte eine tiefe Ruhe im Lager unterhalb der alten Ruine, welche nur hin und wider durch das Schnarchen oder einen Ausruf eines Schläfers im Schlummer oder durch den Schrei eines Nachtvogels unter brochen wurde. Mehrere hintereinander abgefeuerte Pistolenschüsse störten plötzlich die Nachtruhe, und die erschreckt aufspringenden Räuber hörten nun, wie rasche Hufschläge von Pferden auf dem steinigen Weg zu der Ruine ertönten, die näher und näher kamen. „Es ist der Hauptmann und KostnSky!" ging es wie ein Flüstern durch die Reihen der erwachten Männer. Der Vorsicht halber hielten sich die Räuber noch in die tiefste Finsterniß der Bäume zurückgezogen, und erst als die dunklen, kaum erkennbaren Umrisse zweier Reiter nun ganz nahe vor ihnen auftauchten, trat Spiegelberg vor und rief den Ankommenden halblaut entgegen: „Bist Du es, Hauptmann?" „Mit Leib und Seele, Haut und Haaren, Spiegelberg!" folgte die lachende Antwort Karl von Moor'S zurück. „Ist Alles in Ordnung?" „Alles!" entgegnete Spiegelberg. „Nur waren wir ob Deines und KostnSky's langes Ausbleiben sehr besorgt!" „Nun, dann beruhigt Euch, wir sind heil und munter. Laßt Euch auch nicht länger in Eurer Ruhe stören. Ich werde nur mit KostnSky ein Lager oben in der Ruine zurecht machen. Morgen früh beim ersten Hahnenschrei brechen wir wieder nach den böhmischen Wäldern auf." „Bravo, Hauptmann!" ertönten einzelne Rufe aus dem Walde als Antwort. „Willst Du nicht lieber hier unter uns bleiben, Hauptmann?" fragte Spiegelberg. „Es ist hier im duftigen Walde weit an genehmer als oben in dem feuchten, dumpfigen, unheimlichen Gemäuer, welches durchaus keinen geschützten Aufenthalt bietet!" „Ich habe eS mir einmal vorgcnvmmen, und da man so Allerlei im Volksmunde munkelt von bößen Geistern, die um die mittecnächlliche Stunde ihr Wesen hier oben treiben sollen, so will ich m<r dieses Geffterjchauspiel einmal ganz in der Nähe b trachten," entgegnete Karl von Moor furchtlos, und mit den Worten „Angenehme Ruh'!" sprengten die beiden Reiter weiter, dec noch einige Schritte entfernten Ruine zu, bis sie vor einem verfallenen Thore angelangt waren. „Es wird am besten s-m, KostnSky, wir binden die Pferd hier an einen Baum und wählen uns dann einen möglich; geschützten Raum für unser Nachtlager," sagte Karl von Moor zu seinem Begleiter, der auffallend schweigsam sich verhielt. „Wenn ich mir bas hätte sagen müssen, daß ich, der rechtmäßige Reichsgraf von Moor, als geächteter, heimathloser Flüchtling mir noch in der ehemaligen Stammburg meiner tapferen Vor fahren heimlicherweise ein nächtliches Asyl suchen müsse, aber so sind wir armseligen Menschen mit Blindheit geschlagen, können nicht eine einzige Sekunde unser Schicksal mir Bestimmt heit voraussehen!" „Recht hast Du schon, Hauptmann," entgegnete KasinSky bemüht, seinen Mißmuth über das lange Ausbleiben und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten niederzukämpfen. „Habe mir auch nicht an der Wiege singen lassen, daß ichmitRatttn, Mäusen, Kröten — und wer weiß was noch Alles für Unge ziefer dort drinnen haust — das Nachtlager thellen müsse!" „Gerade darum, weil Dein trauriges Schicksal so sehr dem meinen ähnelt, bist Du mir lieb und wsrth," sagte Karl von Moor mit Wärme. „E n Sprichwort sagt ja auch „gleiche Seelen finden sich", aber nur schnell zur Hand , lieber KostnSky, die Pferde angebunden, die Packtaschen herab — in zehn Minuten schon müssen wir sanft in Orpheus A^men liegen wie ein König, der auf weichen Daunen seine Glieder streckt." Es bedurfte gar nicht erst der Mahnung, denn KostnSky beeilte sich ohnehin gar sehr, und schon nach einigen Minuten befanden die beiden Männer sich im Innern des noch ziemlich gut erhaltenen Schloßthurmes , und nachdem sie auf den kalten, feuchten Steinfließen die in den Packtaschen verwahrten Decken ausgebreitet hatten, gaben sie sich wortlos dem Schlummer hin. — Mitternacht war schon vorüber; die Thurmuhr des Mooringer Kirchleins, deren Klänge bei einer windstillen Nacht wie der heutigen bis herauf zu der Ruine schallten, hatte längst die Geisterstunde verkündet, als in dem alten verwitterten Thurm ein gar seltsames, um diese Zeit grauenerregendes Geräusch hörbar wurde. Karl von Moor, dessen Schlummer ein recht leichter war und durch qualvolle Träume auch zuweilen unter brochen wurde, regte sich ein wenig, anfangs war er noch wie von Träumen umfangen und darum auch keines klaren Gedankens mächtig. Erst allmälig stellte sich vollständiges Wachsein bei ihm ein, und daran war hauptsächlich das sich immer wieder holende Geräusch unter ihnen im Thurm schuld. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Der große und der kleine Herr. In Wien ereignete sich folgendes drastische Geschichtchen: Ein soeben angestellter und aus der Provinz in die Residenz berufener Beamter bestieg, nachdem er in dem Hotel, in dem er abgestieg-n war, ordnungs mäßige Toilette gemacht hatte, einen Tramwaywagen, um sich in das Direktionsgebäude zur ersten Vorstellung bei dem Direktor zu begeben. Er nahm auf der Hinteren Plattform Platz, und da geschah es, daß ein kleiner, alter Herr, Ler auf einer Station einstieg, recht unsanft an ihn anprallte und ihn auf den Fuß trat. „Donnerwetter!" brauste der junge Beamte auf, „wenn Sie schlecht sehen, so setzen Sie eine schärfere Brille auf!" Ind als der alte Herr eine Entschuldigung vorbringen wollte, rief er weiter: „Schweigen Sie, sonst werde ich grob!" Der alte Herr verstummte, drückte sich ganz verschüchtert auf die andere Seite des Wagens und stieg bei der nächsten Haltestelle aus. Bald darauf verließ auch der junge Mann das G-fährt. Im Direktionsgebäude angelangt, ließ er sich melden, wartete eine Weile im Vorzimmer, pochte dann bescheiden an und stand vor dem kleinen, alten Herr", den er kurz vorher so energisch zurechtgewiesen. Er knickte zusammen. „Ah, Sie stnd'S?" begrüßt- ihn der Vorgesetzte, der ihn aufmerksam betrachtet hatte, „womit kann ich»dienen?" — „Herr Direktor", stotterte der Beamte seinen Namen nennend, „ich wollte meinen Dank ür meine Ernennung und Versetzung" . . . — „Ah so. Nun, schneidig sind Sie, sehr schneidig. Ich könnte Sie auch, wenn ich wollte, wieder in die Provinz zurückschicken, doch be halte ich Sie hier, schon deshalb, damit Sie sich in der Residenz etwas sanftere und höflichere Manieren aneignen." Mit dieser gnädigen Strafe wurde der junge „groß-Herr" von dem alten „kleineren Herrn" entlassen. * Eine grauenvolle That. Der Fleischermeister Meyer in Diesdorf bei Magdeburg wollte am Sonnabend Abend nach Magdeburg fahren. Sein sechsjähriger Sohn, ein munterer hübscher Knab-, bat den Vater, er möchte doch zu Hause bleiben. Als der Vater die Bitten unbeachtet ließ, verschloß der Junge die Thür und kroch mit dem Schlüssel unter das Sopha. Hierüber wurde M. auf das Höchste aufgebracht: er Holle ein an der Wand hängendes Teschin herunter und rief dem Jungen zu: „Wenn du jetzt den Schlüssel nicht h-rgiebst, schieße ich dich tobt!" ohne daran zu denken, daß die Waffe geladen sein könnte. In demselben Augenblick entlud sich die Waffe, und die abgefeuerte Kugel nahm den Weg durch den Hals zur Schläfe hinaus. Der Tod trat auf der Stelle ein. Dec Vater wurde in Haft genommen. * Ein schweres Unglück ereignete sich im Schleswigschen. In Ulkebüll spielten viele Kinder auf dem Eise, als plötzlich die Eisdecke barst und sieden große Kinder in die Tiefe sanken. Die Dämmerung war bereits angetceten, und kein Erwachsener befand sich in der Nähe. Die Bewohner der in der Nähe der Unglücköstätt- liegenden Häuser hörten die Hilferufe der Ver sinkenden und eilten zur Rettung herbei. Man zog vier Kinder lebendig in kurzer Zeit aus der Tiefe. Alsdann wurden zwei Schwestern, die Töchter des Gärtners Nicolaisen, wie todt ans Land gebracht. Zs gelang den Bemühungen der Nachbarn, die jüngere Schwester ins Leben zurückzurufen; die ältere wurde als Leiche tnS Elternhaus überfüyrt. Außerdem fand, den „K. N. N." zufolge, das siebende Mädchen, die Tochter des Fuhrmanns Krühlmann, ihr Grab unter dem Eise. Die Dunkelheit verhinderte das Auffinden der Leiche. Der Vater lief bis an den Hals in die Fluth hinein, um sein Kmd ru suchen und zu bergen, allein, vergebens. Erst gegen Mitter nacht wurde dos tobte Mädchen aufgeftscht. * Was würde geschehen, wenn der Mond plötzlich still stehen würde? Auf diese in einer Gesellschaft aufgeworfene Frage gab ein Astronom folgende Antwort: Nehmen wir an, der Mond stellte seinen Lauf um die Erde ein und bliebe über einem bestimmten Punkte derselben stehen: Dann würde Nachts jene Gegend der Erde immer erhellt sein, wenn nicht, was sogar wahrscheinlich ist, eine fast ewige Moiidftnsterniß sich einstellte. Die ganze Sch fffahrt würde eine Revolution del riesigsten Art erfahren, denn Ebbe und Fluth würde aufhören, und die aus die Fluth angewiesenen, an Flußmündungen liegenden Häfen müßten eingehen. Auf der dem Monde zuzewandten Erdhälfte würden sich ungeheure Wassermassen anstauen, während sich die Meere der anderen Hälfte entsprechend vermindern würden; die Erdkugel würde also dem Beobachter auf einem anderen Weltkörper als riesiges Ei erscheinen. * Eilt humaner Kapitän. Ein junger deutscher Hand werker, welcher längere Zeit in England ohne Beschäftigung war, wurde von Sehnsucht nach der deutschen Heimath begr fftn, und da er kein Geld besaß, um die Ueberfahrt bezahlen zu können, schlich er sich kurz wor Abgang des Dampfers an Bord desselben, um als blinder Passagier die Reise nach Hamburg zu machen. Aber er hatte die Rechnung ohne den Mazttl gemacht. Auf hoher See forderte derselbe sein Recht, und del hungernde Mensch kam aus seinem Versteck hervor und bat den Kaprän um etwas Essen und gleichzeitig um Verzeihung wegen seiner unberechtigten Mitfahrt. Der Kap tän hatte ein fühlendes H?rz; er gab dem jungen Menschen zu essen, und bei der Ankunft des Schiffes im Hamburger Hafen händigte ec ihm, nachdem er den armen Reisenden gut gepflegt halte, beim Abschiednehmen am Kai eine kleine Summe Geldes ein, welche von dem Kapitän und der Schiffsmannschaft zusammen gebracht war, damit der junge Monn mit der Bahn zu „Muttern" reisen konnte. Die angenehmste Ueberraschung wird dec Ehemann seiner Frau oder Tochter und der Bräutigam seiner Braut am Weihnachtsfeste dadurch bereiten, daß er ihr eine Gabe bietet, deren Ansehen ein freundliches und deren praktischer Wertb von Dauer ist. Das Herz muß sozusa.i-n beim Anblick des Ge schenkes Hüpfen und der Ausruf der L pp- entschlüpfen: „Daö hab ich mir längst gewünscht!" Eine Festgabe dieser Art wird stets eme Nähmaschine sein, denn als Zimmerschmuck wird jedes Auge mit Wohlgefallen auf ihr ruhen und als Gehülfin der Hausfrau ist sie garnicht hoch genug zu schätzen. Dieses wisse» die Frauen auch am besten selbst, zumal oa, wo kleine W-ll- bürger dafür sorgen, daß die Arbeit des Nähens kein E.oe nimmt. Welche Nähmaschine wählt man ober beim Ankauf, da es doch so viele Arten derselben giebl? Die besten «erden immer die beliebtesten und verbreitetsten sein und dies sind be kanntlich die Maschinen der Singer Compagnie. Der bisherige Verkauf dieser Maschinen beträgt bereits über 13 Millionen, der sicherste Beweis für ihre vorzüglichen Eigenschaften und zu gleich die zuverlässigste Garantie. Wähle man also eine solche Maschine, wie sie hier am Platz nur in der hiesigen Filiale dec Singer Co. Act. Ges. (vormals G. Neidlinger) Freiberg, Bucgstraße 24, in einfacher bis zu der elegantesten Salonausstattung zu erhalten ist, und der Käufer wird finden, daß er eine gute Wahl getroffen. Vertreter für Wilsdruff und Umgegend ft Herr Rich. Eckelt hier.
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