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„Ich habe Kopfschmerzen und will ein wenig in der herrlichen Morgen luft promeniren," erwiderte Frank, nach seinem Hut greifend. „Dagegen wäre an und für sich nichts einzuwenden," bemerkte Reinecke nachdenklich, „wenn es nicht zugleich gefährlich wäre. Dieses Lausanne ist ein buchstäbliches Versteck für einen Menschen, welcher Ursache hat, sich für einige Zeit unsichtbar zu machen. Wenn Musse Rico, alias Gerard, Sie aus irgend einen «geheimen Winkel jener engen, halsbrecherischen Gassen erblicken sollte, würde er doch auf der Stelle verschwinden. Schneiden Sie wenigstens Ihren Schnurrbart ab —" „Um Gottes willen, das fehlte noch," ries Frank halb ärgerlich, halb belustigt, „ich bin so braun gebrannt wie ein Araber, mein Gesicht ist in der afrikanischen Hitze markirt worden, so daß sich selbst einige Kameraden erst auf mich besinnen mußten, und außerdem ist Musst Gerard, wie er mir selbst mitgetheilt, entsetzlich kurzsichtig. — Da er eher seinen Freund Fichtner als mich hier erwarten würde, so können wir über diese Gefahr völlig beruhigt sein, mein lieber Herr Reinecke!" „Nun gut," sprach dieser nach kurzem Besinnen, „so möge jeder von uns Beiden sein Glück auf eigene Faust versuchen, nur bitte ich, mir den Hund zu lassen." „Wenn er bei Ihnen bleibt, recht gern." Mohr hatte Empfänglichkeit für die zärtliche Behandlung abseiten des Detectiv gezeigt und blieb ruhig bei diesem, als Frank das Hotel verließ. (Fortsetzung folgt.) BermischtrS. * Ein wiedergefundener Sohn. Aus Fleisbach (Kreis Dill), wird dem „Rhein. Cour." vom ll.v. M. geschrieben: Gestern Nachmittag wur den die Eheleute Cbristoph Daniels sammt ihren Verwandten in dem be nachbarten Dorfe Greifenstein (Kreis Wetzlar) in die größte Aufregung, zugleich aber auch in die herzlichste Freude versetzt. Die genanntm Ehe leute hatten außer der bei ihnen lebenden Tochter noch einen Sohn, welcher im Kriege 1870/71 bei Gravelotte verwundet worden und, wie der den Eltern zugeschickte Todtenschein erwies, am dritten Tage nach der Schlacht, am 21. August, gestorben war. Zur großen Freude der Eltern und An gehörigen hat sich diese Todesanzeige für falsch erwiesen, denn gestern er hielten die Eltern einen Brief aus Algier von ihrem schon 19 Jahre lang todtgeglaubten Sohne Heinrich. Die vielen Thränen des Leides sind nun in Freudenthränen verwandelt. Der bei Gravelotte wohl verwundete und gefangen genommene Gardist Heinrich Daniel giebt in seinem Brief an, daß er von Turcos nach Afrika gebracht und ei nem Plantagenbcsitzer zum Geschenk gemacht worden sei. Dort habe er nun 19 Jahre als Sklave arbeiten und dabei die schrecklichste Behandlung erfahren müssen; das Fleisch sei ihm roh vorgeworfen worden; Kleider habe er seit 1870 nicht an seinem Leibe gehabt. Wie dieser Mann weiter mittheilt, hat er sechs Mal Fluchtversuche gemacht, die aber jedes Mal mißlungen sein sollen. Endlich bei der Beerdigung des Plantagenbesitzers, sei ihm die Flucht ge lungen. Drei Tage und drei Nächte ist er auf der Flucht gewesen, hi er ermattet und ermüdet in einer Stabt liegen geblieben und zum Glück von dort lebenden deutschen Handelsleuten ausgenommen worden sei. Dort werde er jetzt noch verborgen gehalten. Zum ersten Male sei ihm jetzt Gelegenheit geworden, seinen Eltern Kunde zu geben. Der Sohn bittet die Eltern herzlichst, doch seine Auslieferung oder Befreiung veran- lasfen zu wollen. Gestern Abend noch fuhr der Vater nach Wetzlar und machte dem Bezirkskommundo, sowie dem königlichen Landrathsamt daselbst die Anzeige, worauf denn auch sofort Depeschen nach Berlin abgegeben worden sind. Es wird sich herausstellen, ob die Angaben des Todtge glaubten auf Wahrheit beruhen. No. 1- k. K, NGMMGUWK SstI»LLLok8lrL88e No. L. empfiehlt als neu angeksmmen Aeuv ku8litz8vr roillt;vlbo Oitrouon, doedprimn - üptvlsineu für Leidende und Kranke, Avus t'ranrÖ8i8ktw VVallnü88v, 89er Ernte, Avus Liann- und Lrdoili-k'ei^on, Mno Nniocevnvr vstloln in Schachteln, null nentz 2uek6r-8elio1«o, Aarvuvii und ImmptzrtvÜ88v, kHn8t,vu IdmdurAtzr U«nxt'vttkü8v, Lmmonldnlei' 8vkrs«irvrkü8<>, Vur8ldolk'8 81üe!ilt6leli, Zu Hochzeiten u. Abendgesellschaften empfehle ich 6. 11oim'8 Vvut8otwll korter, ärztlich empfohlen, alleiniger Verkauf am hiesigen Platze, tüAlietl li'isodv Imad-Livr, llol8leill«r InkvI-Lutter, Llepperboin's roinAOMkIiIollvn 8u1t'r»n, IV. 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Be trachte man nun bei den meisten Kranken die sich zeigenden Symptome genauer, so wird man finden, daß Wurmkrankheit die Hauptrolle spielt; so manche Medizin wird gegen obcnstehende Leiden eingenommen, wäre aber besser ersetzt durch ein Wurm mittel des bekannten Spezialisten Theodor Konetzky in Stein bei Säckingen. Dis sichersten Symptome eines an Bandwurm, Spuhl- oder Maden- Würmer Lei denden sind: Abgang nudel- oder kürbisähnlicher Glieder und sonstiger Würmer, so wie Blässe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung und Verschleimung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit abwechselnd mit Heißhunger, Uebelkeiten, Ausstößen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zu- sammensließe» des Speichels im Munde, Magensäure, Sodbrennen, häufiges Aus stößen, Schwindel, öfter Kopfschmerz, unregelmäßiger Stuhlgang, Jucken im After, Koliken, Kollern und wellenförmige Bewegungen, dann stechende, saugende Schmerzen in den Gedärmen, Herzklopfen, Menstruationsstörungen. — Zahlreiche Atteste aus allen Kantonen beweisen die Vorzüglichkeit der Methode. — Dauer der Kur 30 bis 60 Minuten ganz ohne Berufsstörung. Bei Bestellung ist Alter und Geschlecht des Patienten anzugcben. Die meisten Kranken, welche solche Mixtur versuchs weise nahmen, waren 'vonWürmern geplagt, während andere damit die dem Körper sehr dienliche Entsernung aller Unreinigkeiten zu ihrer Zufriedenheit erzielten. Die Kur ist unter Garantie der Gesundheit vollständig unschädlich. Bei dem Tode und am Begräbnißtage unserer guten Gattin und Mutter find uns von lieben Verwandten, Freunden und Nachbarn so zahlreiche Beweise der Liebe und Theilnahme, namentlich durch reichen Sargesschmuck und ehrendes Grabgeleit dargebracht worden, daß wir un- gedrungen fühlen, dafür unsern tiefgefühltesten Dank auch hierdurch auS- zusprechen. Helbigsdorf, den 4. November 1889. Die trauernde Familie Diersche. WochenmarkL zu Wilsdruff, am l. November. Eine Kanne Butter kostete 2 Mark— Pf. bis 2 Mark 10 Pf. Ferkel wurden eingemacht 130 Stück und verkauft: starke Waare, 7 bis 8 Wochen alt, ft Paar 30 Mark — Pf. bis 36 Mar? — schwächere Waare ft Paar 24 Mark — Pf. bis 27 Mark — Pf.