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zugeS warf sich von der Böschung aus ein Eisengießer aus Bautzen auf das Gleis. Ein Halten des Zuges war unmöglich, die Räumer der Lokomotive erfaßten jedoch den Daliegenden und schleuderten ihn auf die Seite, die Böschung hinab. Unmittelbar darauf hielt der Zug, der Mann wurde aufgehoben und im Zuge mit nach Löbau genommen, wo der Lebensmüde durch die Polizei dem Krankenhause zugeführt wurde. Schwere Verletzungen scheint er nicht erhalten zu haben. — In Berichtigung einer durch fast alle sächsischen Blätter laufenden Notiz über Ungiltigkeitserklärung der Stadtverordneten-Wahl in Borna, »eil von 260 Abstimmenden 261 Stimmzettel abgegeben worden waren, ist «itzutheilen, daß es laut Stadtrathsbeschluß nur zu einer Nachwahl eines dritten Ansässigen kommen wird, da die Wahl der übrigen Stadt verordneten durch eine Stimme mehr oder weniger nicht in Frage gestellt wird. — Als am Montag Vormittag etwa um Vr12 Uhr mehrere Wirth- schaftSwagen vom Rittergute Pretzsch bei Markranstädt den dortigen Eisen bahnübergang der Thüringer Bahn passirten, kam der Vormittag 11 Uhr 20 Minuten von Leipzig abgegangene Schnellzug gerade dort angefahren, als sich der letzte Wagen, ein Lastgeschirr, noch auf dem Bahngeleise be fand. Es war nicht möglich, dasselbe noch vollständig über das Geleis zu bringen, und so geschah es, das der Zug mit aller Gewalt auf dasselbe aufstieß und es überfuhr. Die beiden Pferde wurden sofort getödet und der Geschirrführer, sowie ein Arbeiter so schwer am Kopfe verletzt, daß sie mit dem Personenzuge Nachmittags 1 Uhr 30 Minuten nach Leipzig gebracht und mittelst Krankentransportwagens nach dem Krankenhause über führt werden mußten. Der Schnellzug blieb ohne hauptsächliche Beschädigung und konnte die Fahrt fortsetzen. — Die kürzlich in Zwickau unter dem Federvieh ausgebrochene Ge flügelcholera hat sich auch in Glauchau in erschreckender Weise bemerk bar gemacht. — Ein Verbrechen, das lebhaft an das im Jahre 1876 von Thomas in Bremerhaven verübte erinnert, bildete den Gegenstand einer am Sonn abend vor den Schwurgericht inFreiberg angestandenen Hauptverhandlung gegen den 32 Jahre alten Schmiedemeisier Friedrich Emil Bartzsch in Nieder striegis bei Roßwein. In der Nacht zum 1. Pfingstfeiertag d. I. gegen 12 Uhr fand der Schmiedemeister Fellwock in Niederstriegis auf der Döbeln- Roßweiner Chaussee unweit seiner Behausung ein Holzkistchen mit daran steckendem Schlüssel. In der Meinung, es mit einem verloren gegangenen Apparatkasten eines Fleischbeschauers zu thun zu haben, hob Fellwock den Kasten auf, stellte ihn auf die an jener Stelle befindliche Straßenbarrisre und suchte den Schlüssel umzudrehen. Auf einmal gab es einen unge heuren Knall, und Fellwock stand im Nu über und über in Flammen, wobei ihm Gesicht und Hände erheblich verbrannt wurden. Anfänglich fürchtete der zu Hilfe gezogene Arzt für das Leben Fellwock's Gefahr, doch konnte der Verunglückte schon nach 4 Wochen seiner Arbeit wieder nach gehen. Der Verdacht, diese Höllenmaschine, denn eine solche war das Fund objekt, angefertigt und ausgesetzt zu haben, war der Konkurrent Fellwock's, der obengenannte Schmiedemeister Bartzsch, sofort verdächtig worden, und förderte auch eine am Tag« nach dem Unfall in der Behausung Bartzsch's vorgenommene Haussuchung erhebliche Verdachtsgründe zu Tage. Bartzsch leugnete beharrlich seine Thäterschaft. Die Höllenmaschine bestand aus einem einfachen Holzkistchen, an dessen einer Stirnseite im Inneren ein etwas umgeändertes Thürschloß angebracht war, dessen Riegel als Schlag bolzen mit mehreren Zündblättchen und diese wiederum mit einem Schwefel faden verbunden waren, welch' letzterer die Feuerfunken nach dem in einer Blechbüchse befindlichen Schieß- oder Sprengpulver leiten sollte. Die Er gebnisse der Beweisaufnahme waren für den Angeklagten trotz seines Leug nens so ungünstig, daß er schließlich zu 5 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheilt wurde. — In Lokalblättern Leipzigs erschien vor Kurzem eine Annonce, worin für ein Agentur-, Stellen- und Heirathsvermittlungsbureau ein Kassenbote gesucht wurde, welcher im Stande sein sollte, eine Caution zu stellen. Ein junger Mann, der sich daraufhin meldete, wurde von dem angeblichen Geschäftsinhaber engagirt und mußte eine Caution von 100 Mk. stellen. Derselbe wunderte sich anfänglich, daß er von seinem neuen Prin zipal gar keine Aufträge bekam, schließlich aber, als er am Ende des Monats den versprochenen Lohn nicht erhielt, schöpfte er Verdacht und verlangte seine Caution zurück. Da der angebliche Geschäftsinhaber ihm erklärte, er habe das Geld nicht mehr, werde es ihm aber später zurückzahlen, wandte sich der junge Mann an die Polizeibehörde, die nunmehr sofort gegen den Geschäftsinhaber einschritt. Dabei stellte es sich heraus, daß derselbe, ein 24jähriger Hausbursche, niemals ein Geschäft besessen hatte, gleichwohl aber außer dem Kassenboten auch noch zwei Kassirer angestellt hatte und sich von dem einen 60 Mk., von dem andern ein Sparkassenbuch einer aus wärtigen Sparkasse mit einer Einlage von 320 Mk. als Sicherheit hatte übergeben lassen. Als der Schwindler festgenommen wurde, war er eben im Begriff, sich auf das letzterwähnte Sparkassenbuch von einem dortigen Geschäftsmann- eine größere Summe zu leihen. Das übrige Geld hatte er bereits durchgebracht. Der Betrüger wurde in Haft genommen und der königl. Staatsanwaltschaft überliefert. — Welchen Einfluß ein günstig gelegener Bahnhof auf den Preis der Grundstücke hat, beweist die Tyatsache, daß die Gemeinde Neugersdorf am vorigen Sonnlage bei einer Versteigerung für 2'/y Scheffel in der Nähe des Bahnhofes gelegenes Bauterrain 52000 Mk. löste. Gersdorf hatte aber auch in den letzten Jahren einen riesenhaften Aufschwung genommen und alle Oberlausitzer Jndustrieorte erheblich überflügelt. Es sind hier gegen 3000 mechanische Stühle im Betriebe und beschäftigt die hiesige Textilindustrie viele von Arbeitern, davon den größten Theil aus den böh mischen Grenzorten Philippsdorf, Wiesenthal und Georgswaldc. Gersdorf hat 8000 Einwohner und besitzt Bahnhof, Postamt, Telegraphenamt, Vcr- mittelungsamt für das Qberlausitzer Fernsprechnetz, Zollamt, Sparkasse rc. An sonstigen Industrien giebt es Eisengießerei, Gelbgießerei, Kupfer schmiede, Glasschleiferei, mechanische Schuhfabriken, Dampfsägewcrke, Web- stuhl- und Webschützenfabriken. Airchennachrichten aus Wilsdruff. Am 2. Advent-Sonntag Vorm. 8 Uhr Beichte; 8^ Uhr Gottesdienst. Predigt über Apostelgcsck. 3, 22—25. Nach der Predigt Feier des heil. Abendmahls. Monat November: Getauft: Friedrich Willi, Friedrich Robert Thilos, Drechslers hier, Sohn; Georg Oswin, Richard Max Kuntzes, Gutsbesitzers hier, Sohn; Bruno Alfred, Heinrich Bruno Funkes, ans. Bürgers u. Landwirts hier, Sohn; Robert Max, Andreas Rentschs, Handarbeiters hier, Sohn; Otto Egon Willi, Wendelin Erwin Vogels, ans. Bürg. u. Tischlcrmstrs. hier, Sohn; Anna Marie, Ernst Bruno Leuschners, Fabrikarb. hier, Tochter; Anna Marie, Georg Appelts, Tischlers hier, Tochter; Emil Hugo, Moritz Otto Rosts, Tischlers hier, Sohn; Agnes u. Heinrich, Karl Heinr. Ranfts, ans. Bürg. u. Möbelfabrikantens hier, Zwillingskinder. Getraut: Robert Hermann Maximilian Stephan, Monteur in Dresden, mit Ida Marie Bretschneider hier; Karl Wilhelm Umlauft, Hausbes. u. Kaufmann in Grumbach, mit Henriette Hermine Hofmann hier. Beerdigt: Emilie Ernestine Appelt, geb. Morgenstern, Georg Appelts, Tischlers hier, Ehefrau, 27 I. 3M. 15 T. alt; Christian Gottlieb Vogel, Privatus hier, 90 I. 5 M. 29 T. alt; Richard Emil Hörig, Amtsge richtskopist hier, 33 I. 4 M. 7 T. alt; Juliane Henriette Saupe, geb. Hennig, Herm. Ferd. Saupes, Maurers hier, Ehefrau, 60 I. 1 M. 30 T. alt; verw. Johanne Christiane Lützner, geb. Bemmann hier, 73 I. 6 M. 2 T. alt; Friedrich Ernst Lehmann, Schuhmachcrmstr. in Grumbach, 73 I. 3 M. 17 T. alt; Heinrich u. Agnes, Karl Heinr. Ranfts, ans. Bürg. u. Möbelfabrik, hier, Zwillingskinder, 2 u. 3 T. alt; Friedrich Wilhelm Pätzig, lediger Dienstknecht von Mohorn, (fi im Bezirkskranken hause) 48 I. 10 M. 2 T. alt. Dankschreiben. Itzehoe. Hiermit kann ich Ihnen die Mit- theilung machen, daß die Dr. Fernest'sche Lebens-Essenz von C. Lück in Colberg das beste Mittel ist, was ich bis jetzt gebraucht habe, ich fühle mich gesund, neu gestärkt und beglückt. Ich wandte dieselbe gegen Magen leiden, Verstopfung und Unterleibsbeschwerden mit gutem Erfolg an. Ich werde dies wirklich heilsame Hilfsmittel immer im Hause halten, mich auch nach Kräften bemühen, dasselbe allen Kranken und Leidenden auf das Wärmste zu empfehlen. Der gute und heilsame Erfolg wird niemals ausbleiben. Gleichzeitig ersuche ich Sie diese Zeilen der Oeffentlichkeit zu übergeben, damit die leidende Menscheit von den Wirkungen dieser Essenz überzeugt werde. I. Toedt. Erhältlich in Flaschen a 50 Pf., 1 M. und 1,50 M. in Wilsdruff bei Apotheker Tzschaschel. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräun licher Farbe. Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt lang sam fort, namentlch glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zurechten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidenfabrik-Däpüt von V. Uswus- lrerx (K. u. K.Hoflies.)LüricIr versendet gern Muster von seinen ächten Seiden stoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke Porto- und zollfrei ins Haus. § Schönste Zierde für den Weihnachtsbaum. I «ft. 4«» Stck. - z Mk. kleine 1 Kiste circa 900 - - 3 - per Nachnahme. Wiederverkäufer Rabatt. Ich führe nur beste Waare. L. ÄMor, DreMoii, Schulgutstraße 11. Lein Lus-ien meLr. Ein Aule« 6evu88mitte:t sind bei allen 8u8t«u, Lvuodbuatvo, H»l8-, Üru8t- und l-voxonloiston die ü«1stt'8vd«» Zwiebelbonbons. In Packeten L 50, 30 und 10 Pf. nur allein bei Paul lilskracb, Wilsdruff. Pkin8ler ungsrisoker Iskelhonig s Kilo Kill. 6. fi-snvo. VnUr, vr8«Iiet« (Ungarn). I-uiI«,. Honst, Kompton, vsionn. 9 kkunä ImnktduHer krank» Kurk SSO, 9 - 8ü88radin1ak6lbll1tvr billigt. LliUMtk LäKM-Il Wll, vortrEiek virkenä bei allen Lrankdeitsn ckes blagen». Unübertroffen bei Appetitlosigkeit, Schwäche des Magens, übel riechendem Alhem, Blähung, saurem Ausstößen, Kolik, Magenkatarrh. Sod brennen, Bildung von Sand und Gries, übermäßiger Schlcimproduction, Gelbsucht, Ekel und Erbrechen, Kopfschmerz (falls er vom Magen berriihrt), Magenkrampf, Hartleibigkeit oder Verstopfung, Ueberladen dcS Magens mit Speisen und Getränten, Würmer-, Milz-, keber- u. Hämorrboidal- leiden. — Preis ü Flasche sammt Gebrauchsanweisung 80 Doppel- flasche Hlk. 1.40.H— Central-Bcrfand durch Apotbeter Earl Niaiir. Die seit Jahren mit bestem Erfolge bei Stuhlver- IVI ?! l H ! ! st l' stopfung und Hartleibigkeit angcwendetcn Pillen werden^ jetzt vielfach nachgeahmt. Blan^achte daher anf Gnosis 11 MV* 6. ?Zral1v, I^remsier. — Preis per Schachtel 50 Die Mariazeller Magentropfen und die Mariazeller «17 Abführpillen sind kikine «eNeiinmiltel, die Bor- schuf' in . «f jeder Flasche und Schachtel genau angegeben. D,c ^ariazeller Magentropfen und Mariazeller Abführpillen sind echt zu haben in Wilsdruff in der Lowenapotheke. Rechnungsformnlare häst vorrätbig die Druckerei dieses Blattes. Das größte Glück auf Erden Gut, sondern die Gesundheit. Viele Kranken erkennen ihre wahre Leiden nicht und lassen sich als Magenkranke, Blutarme, Bleich- und Schwindsüchtige behandeln. Be trachte man nun bei den meisten Kranken die sich zeigenden Symptome genauer, so wird man finden, daß Wurmkrankheit die Hauptrolle spielt; so manche Medizin wird gegen obenstehende Leiden eingenommen, wäre aber besser ersetzt durch ein Wurm mittel des bekannten Spezialisten Theodor Koneßky in Stein bei Säckinge«. Die sichersten Symptome eines an Bandwurm, Spuhl- oder Maden- Würmer Lei denden find: Abgang nudel- oder kürbisähnlicher Glieder und sonstiger Würmer, so wie Bläffe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung und Verschleimung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit abwechselnd mit Heißhunger, Nebelkeiten, Ausstößen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zu sammenflüßen des Speichels im Munde, Magensäure, Sodbrennen, häufiges Aus stößen, Schwindel, öfter Kopfschmerz, unregelmäßiger Stuhlgang, Jucken im After, Koliken, Kollern und wellenförmige Bewegungen, dann stechende, saugende Schmerzen in den Gedärmen, Herzklopfen, Menstruationsstörungen. — Zahlreiche Atteste aus allen Kantonen beweisen die Vorzüglichkeit der Methode. — Dauer der Kur 30 biS 60 Minuten ganz ohne Berufsstörung. Bei Bestellung ist Alter und Geschlecht des Patienten anzugeben. 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