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Fahrt fort!" rief Frank. „Ja, er fragte mich sodann nach der jungen Frau mit dem Kinde, wovon er in der Zeitung gelesen hatte, und da zeigte ich ihm auch ihr Grab und ee sprang auf einmal zurück, als wenn er sich die Füße ver brannte. Darauf wollte er mir einen blanken Thaler geben, den ich aber nicht annahm, denn warum, Herr? — weil es mir so vorkam, als ob er ein böses Gewissen hatte, und Furcht bekam, denn er wurde auf einmal ganz weiß wie der Kalk an der Wand, und dann meinte er, daß ihm ganz schlimm sei, weil er die Kirchhofsluft nicht vertragen könnte. Da ging ich denn mit nach unserm Häuschen und gab ihm einen Trunk Wasser, worauf er schnell wegging, aber nicht nach der Stadt zurück, be wahre, er ging am Fluß hin bis nach dem Gehölz, wo sein Wagen halten mochte, wie wir uns dachten, nicht wahr, Vetter Niklas?" „Das stimmt," sprach dieser, „er wird wohl, so dachten wir uns näm lich, nach der Station Ringelberg fahren, um hier in der Stadt nicht von Bekannten gesehen zu werden, es war gewiß und wahrhaftig nicht richtig mit diesem Menschen." „Das saht Ihr ein und kamt doch nicht sogleich zu mir, um es mir mitzutheilen?" sprach Frank vorwurfsvoll. „Ihr hattet cs mir in die Hand gelobt, den Mörder entdecken zu helfen!" „Ja, freilich, Herr!" meinte Niklas Fischer, sich unruhig die Nase reibend, während Conrad sich verdutzt Hinterm Ohr kraute, „hm, ist wirk lich richtig, was Sie da sagen, aber — wissen Sie — Pflicht ist Pflicht, — und hier unser Amt, von wegen dem Schaufeln für den Herrn Baron, der doch nun einmal gestorben ist und von uns begraben sein will. Das mußte zu allererst geschehen, Herr, und sodann hätte ich den Vetter Conrad zu Ihnen geschickt, ja, das hätte ich so wie so bestimmt gethan." „Hätte er bestimmt gethan, Herr!" bestätigte Conrad feierlich. „Freilich,, freilich," beeilte sich Frank zu versichern, „ich war ungerecht, verlangte Unmögliches, — Sie haben vielmehr meinen Dank für Ihr kluges Benehmen verdient, indem Sie den Fremden in Sicherheit wiegten und kein Wort von unserm Verdachte ihm gesagt haben. Das war weise gehandelt. Ich werde noch einmal nach dem Grabe meines Pflegevaters hinübergehen, — doch, wo ist mein Hund geblieben? — Mohr!" rief er mit lauter Stimme. Der Hund war nirgends zu sehen. „Ach so, cs ist Herrn Fichtners Hund, der blinde Mohr!" sagte Conrad. „Ja, Herr Eilert hat ihn mir auf meine Bitte geschenkt. Wo mag das Thier geblieben sein, ich führte es der Vorsicht halber an einer Schnur und ließ es erst hier aus dem Kirchhof frei. Sehen Sie, ich habe die Schnur in der Hand." „Der Hund wird drüben bei seinem alten Herrn sein," bemerkte Niklas. Kommen Sie nur mit, wir wollen den blinden Köter schon finden." Aber Mohr war nicht auf dem Grabe seines todten Herrn, obgleich er hier gewesen sein mußte, da seine Pfoten auf dem Erdhügel abgezetchnet waren. „Na, ja," meinte Conrad nach kurzen Schweigen, „seit der Fremde hier gestanden, war kein anderer Fuß hier in diesem Winkel, wie heute überhaupt nur zwei Personen uns besucht haben." Vetter Conrad identificirte sich und Niklas stets mit den Todten, und sprach von den Besuchern der Gräber wie von eigenen Gästen. „Da denke ich mir denn," fuhr er bedächtig fort, „daß der Hund die Spur des Fremden erkannt hat und ihr gefolgt ist." „In seiner Blindheit?" warf Frank ungläubig hin. „Na, ja, Vetter Conrad mag recht haben," rief Niklas ungewöhnlich eifrig, „der blinde Köter braucht ja nur der Nase zu folgen, die führt ihn viel sicherer als seine Augen. Es ist die aschgraue Möglichkeit von dem Thier, aber muß doch wahr sein." „Es ist ja auch die einzige Möglichkeit," nickte Frank, „zumal wenn's wirklich der Bube gewesen, welcher den armen Hund so zugcrichtet hat. Nun habe ich noch eine Bitte, meine Freunde!" setzte er nach kurzem Nach denken hinzu, „würdet Ihr mir den Gefallen erzeigen und die Leiche meines Pflegevaters noch einmal herausschaufeln, um dieselbe in der Gegenwart eine« meiner Freunde zu besichtigen?" ft „Eigentlich nicht gern, Herr, aber wenn Sie meinen, daß es nöthig „Ich ks ist durchaus nothwendig, „wir müssen uns durch den Augen schein selber überzeugen, anders geht cs nicht." „Es soll geschehen," nickte Niklas, „wir müssen's aber in der Nacht vornehmen. Beim Mondschein geht's schon, Herr! — kommen Sie mit Ihrem Freunde her. Es ist freilich gegen meine Pflicht, aber für unsern Herm Fichtner nehm' ich's auf mich, nicht wahr, Vetter Conrad?" „Justement, Vetter Niklas!" antwortete Conrad engerisch, „er muß sein Recht haben, wenn er seine Ruhe finden soll." „Dann werden wir heute Abend um 11 Uhr hier sein," bemerkte Frank, schwermüthig auf die beiden^ Gräbers starrend, welche Vater, Tochter und Enkelin bargen. Wie viel Talent, Geist und Schönheit war fff kurzer Zeit durch fremde Schuld vernichtet worden! (Forts, f.) 8ü88radmtukvlbutter lkHUxsl. Ueberrascht werde« Sie sein, wenn Sie nach nutzlosem Ge brauch aller möglichen Mittel sich endlich entschlossen haben, die Dr. Fernestsche Lebens-Essenz von C. Lück in Colberg gegen Appetitlosigkeit, Magenleiden oder Verdauungsstörungen anzuwenden und oft schon kurze Zeit nach deren Gebrauche sich von Ihrem Uebel befreit finden. Täglich eingehende Atteste bestätigen dies, wie auch das folgende: Warnitz bei Pyritz. 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