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WenM sw WMff ThwMdt, DM, Menlchli md dir UmMN-t» Imtsblutt >in kann, istehenden lag. In n seinem Vieh zu Brunne«- rs diesen rts- oder empfiehlt, erscheint: auch der befindliche vendigkeit cfer oder chaftlichen m Teiche ge Teiche le wahr- (Karpsen) trd seine für die Agl. Amtshauptmannschast Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro drcigespaltene Corpuszeile. L ruck und Vertag von Martin Berger m Wilsdruff. Vnm.-uwveuutz M die Redattio» H A. Berg r raieidp. Minute die Farben und warfen von ihren Galerien blendende Scheinwerfer ihre weißen Lichlfluthen auf die nähere Umgebung wie auf die unten liegende Stadt. Ein Wunderwerk wieder für sich war der sich nahe dem kaiserlichen Palais mit seinen 5 Stockwerken über 80 Meter hoch erhebende Iwan Welfcky, keck seine goldene Kuppel mit ihrem mächtigen goldenen Kreuze tragend, wie auch die sich an ihn anschmiegenden kleinen Kapellen mit goldenen Kuppeln ver sehen sind. Nur von weißem, elekrischem Strahlengewebe war dieser Thurm umsponnen, in den offenen Bogen seiner Galerien aber glühte rothes bengalisches Licht aus welchem geheimniß- ooll die frei hängenden gewaltigen Glocken dunkel heraustauchten, auf seine und die benachbarten kleineren Kapellen-Kuppeln aber war ein ganzes Stcrnenmeer herabgefallen und hatte sich zu Perlenschnüren aneinandergereiht, die in ihren zarten Gliederungen dicht die Kuppeln umrahmten, deren Schein auf den benach barten fünf goldenen Kuppeln der Uspensky - Kathedrale so widerglützte, als ob letztere aus flüssigem Erz beständen. L-egt dieser Thurm innerhalb der Kreml-Mauern, so der Geheime Thurm, der seinem Namen nach früher manch düsteres Mysterium umschlossen haben mag, außerhalb derselben. Sein massives unteres Portal hob sich grün von den weißbeleuchtelen Mauern ab, darüber folgte ein rothes Stockwerk mit gelben Arkaden, dann der trotzige thurmartige Aufbau bordeauxroth; von ihm herab ergoß sich in vielen Abstufungen ein breiter Wasscrsturz in die Moskwa, dessen Wassermassen in ihren einzelnen Theilen durch Magnestumbeleuchtung stets anders farbig waren und sich mit ihren feurigen Wogen gleich tausenden funkelnder Schlangen in den Fluß stürzten. Seitlich hinter dem Thurm erhebt sich die Front des kaiserlichen Palais, zwischen dem Wege vor letzterem und der in diesem Punkt weiter hinausgeschoberun Kremlmauer erstrecken sich langsamer abfallende Grosflächen, in die feurige Beete, Rosetten, weite Gänge und schmale Pfade eingelassen waren, aus denen sich gleich roihen RosenboSquets purpurcothe kleinere Kreise abhoben. Einzig schön der Blick von dieser Stelle auf den jenseits der Moskwa sich auöbreitenden Theil der Stadt zu der über den röthlich dahinströmenden Fluß, dessen Quaimauern mit flammenden, untereinander durch Guirlanden verbundenen Kränzen geschmückt waren, zwei Brücken führen, die aus feu rigen Edelsteinen zusammengesetzt erschienen. Zwischen diesen Brücken aber welch eine Flammenpracht an den Fassaden der Privathäuser und Paläste, herrliche Ornamente breiteten sich glühend und sprühend aus, hier von gewaltigen Kaiserkronen, da von dem doppelköpfigen Reichsadler, dort von den kaiser lichen Initialen, die in seltsamen Farbe'nspiel auf- und nieder zutanzen schienen, überragt, und über die Dächer hinweg cr- glommen aus dem zweiten Häuscrmeer wie riesenhafte feurige Kugeln die Kuppeln der Kirchen und Kathedralen, deren Thürme und Thürmchen einem feurigen, zierlichen. Netzwerk glichen, über welches sprühend Leuchtkugeln und Raketen h'nwegschoffen oder das plötzlich durch die Scheinwerfer in blendendem Tages licht aufleuchtete. Ungeheure Menschenmengen wogten da unten auf und nieder und von ihnen drang gleich brausender Meeresbrandung stürmische Hochrufe herauf zum Kreml, der für die großen Massen gesperrt war und scheinbar schweigend, in sein flam mendes Prachtgewand gehüllt, dalag, erhaben auf das Gewimmel tief unten herabblickend. Nun wenden auch wir unsere Schritte hinab, einen der hochgewölbten südlichen Thucm-Thorwege Passtrend — ah', welch ein neuer zauberhafter Anblick: rechts und links dehnt sich ein Feeengarten aus mit dichtfluthenden Blumenanlagen und Wegen, mit schimmernden Kirchen und Pavillons, mit strahlenden Ehrenpforten und Triumphbögen, und unter ihnen schreiten wir dahin inmitten des Gedränges der Volksmassen, die sich mit wenigen Ausnahmen musterhaft ruhig und gesittet benehmen, als wären sie durch diese Strahlenpracht rings herum wie in einen veredelnden und läuternden Bann geschlagen. Der Alexander-Park ist es, den wir durchmessen, und von dem wir nochmals auf den Kreml steigen und oben auf seiner Mauer hinter den Zinnen, wo einzelne Soldatenposten Wache halten, entlang wandern, um noch einmal hier in dieser Abge schiedenheit, hoch über dem Lärm und Getriebe, all das un aussprechlich Schöne auf uns einwirken zu lassen. Nicht zu trennen vermag man sich von diesem wunderbar herrlichem Schauspiel, Stunde auf Stunde verrinnt, Mitter nacht ist schon nah und wer volle Mond bereits ein gut Stück seines Weges gewandelt, vergeblich mit seinem versöhnendmilden Scheine, der sonst so phantastisch auf der alten Zarenstadt ruhtz die Aufmerksamkeit der Mensch mkinder zu erwecken suchend: Ja, ja, du alter Geselle, du magst schon viel auf deinen lousendjährigen Wanderungen gesehen haben, aber eine solche Nacht, wie diese des Kcönungstages, die hast du wohl doch noch nicht erlebt, scheint sie doch selbst dich roth gefärbt zu haben mit ihrer Gluth, oder sollte es gar Scham sein, daß du diesmal so gänzlich unterlegen? Tagesgeschichte. Eine Interpellation des Radikalen und „Deutschenhassers" Jmgriani in der italienischen Deputirtenkawmer über das Ver- hältniß Italiens zum Dreibund und zu den anderen Groß mächten führte zu einer bedeutsamen Sympathiekundgebung des Ministerpräsidenten Marchese di Rubini an die Adresse Deutsch lands und des Dreibunde«, die hervorgehoben zu werden ver dient. Jmbriani sagte: Die Mehrheit der Schäden erwachse Italien aus der Zerfahrenheit der Politik und aus dem Drei bunde. Ec wünsche die Vereinbarungen des Dreibundes kennen zu lernen und frage, ob er ein Protektorat sei, oder eine Ga rantie bi-te, und wenn dies der Fall wär, von wem oder wo rauf. Redner verlangte, daß die Regierung das Gerücht de- mentire, wonach die Tripelallianz zur Unterdrückung etwaiger Volksagitationen dienen würde. (Lebhafte Zwischenrufe. Lärm.) Redner fragte, welche Haltung die Regierung gegenüber Eng land eingenommen hätte, welches er zum großen Theil für die Metzeleien in Armenien verantwortlich machte. Jmbriani be schäftigte sich sodann in längerer Rede mit der englischen Po litik, die er interesfirt nannte. Die Mission Italiens sei eine eminent friedliche, weshalb Redner erstaunt sei darüber, daß Italien unausgesetzt der englischen Regierung gefolgt sei. Er beklagte sich, daß man alle Mittel angewandt habe, um die Meinungsverschiedenheiten zwischen Italien und Frankreich zu vergrößern, mit welchem Italien, wenn es wollte, sich ver ständigen könnte. (Zuruf: „Und Biserta?") Jmbriani fuhr fort: Man sucht Rußland zu necken, und trachtet, uns (Italien) Deutschland und dessen Kaffer in allem unterthänig zu machen. — (Zuruf: Er ist unser Freund!) Als Jmbriani in seinen Ausfällen gegen den deutschen Kaffer fortfuhr, ertheilte der Prä sident ihm einen Ordnungsruf. Jmbriani erklärt: „Mit dem Dreibunde werden die Sieger oder die Besiegten die Hörigen Deutschlands sein. (Zwischenruf: „Wir waren diejenigen Frank reichs.") Jmbriani: „Wir wollen nicht Untcrthanen Frankreichs, noch Deutschlands, noch Oesterreichs sein." Jmbriani fragte, was man in Venedig anläßlich der jüngsten Zusammenkunft gemacht habe. (Gelächter.) „Wir werden," sagte Redner, „bald vor einer weiteren Erneuerung des Dreibundes stehen, deshalb erhebe ich meine Stimme. Angesichts des afrikanischen Unglückes, der Mittelmeerfrage und der Thatsache, daß das Adriatische Meer ein ausschließlich österreichisches Meer wurde, wünsche ich vom Ministerpräsidenten ein Wort zu hören, das mich beruhigen kann." Ministerpräsident di Rudini erwiderte: Wenn Jmbriani hartnäckig an seinen Anschauungen festhalte, so sei er stets seinen Prinzipien treu geblieben. Er, Rudini, habe immer geglaubt, daß d-r Dreibund eine Nothwendigkeit sei. Wenn er nicht be stände, so müßte man ihn schaffen. Man habe oft von Schaden gesprochen, der Italien vom Dreibund zugefügt worden sei n«n- : in Hoch- Eberbach: mer und :d 1894er ostück; in ler Nero- )ie bisher l aus. , wurden hre 189S ) Habichte egen 93ö Mhl wie Vorjahre) sahr« sori- und sofort damit > empfiehls 'n, da tb s Geschlecht selbst bä bildet di« Weibchen ne, so ka»» nchen od«e n der rer hange» menschlich* r dem Ach uhig, oh»* ien. Bol» vernünftig i Sie id» Vonnitl^ aus Ihre» s der M* und d»»» an dadurch nein nnrft' trittgruhe» nnd diye» ner breite» -inab rdung st, so m» menwaßer» räpariere»' t zwE Preß- nwer ,en imE ligen A»»' das WZ rschlug', rer (a^ -r: > sich d'* re eigeil er Ns. 64. j Dienstag, den 2. Ium 4896. Mehrbietrmgstermin. Für das zum Nachlaß des Gasthofsbesitzers Johann Theodor Friedrich Oswald Aühnel in Branns-or-f gehörige realberechtigte Gasthsfsgrundstück mit Garten und etwa 1 Scheffel Feld, Fol. 32 und 37 des dastgen Grundbuchs und Fol. 115 des Grundbuchs für Oberhermsdorf, sowie für das vorhaudene Gastwirthschafts- inventar ift eiu Gebot von 28000 M. gethau worden. Behufs Erzielung eines höheren Gebots ift Sonnabend, der 13. Juni 18W, Vormittags 10 Uhr als Termin anberaumt worden, für welchen zahlungsfähige Erstehungslustige hierdurch zum Erscheinen an Amtsstelle aufgefordert werden. Tharandt, den 28. Mai 1896. Königliches Amtsgericht. »r Huchs. Die Krönungsfeierlichkeiten in Moskau von Paul Lindenberg. (Nachdruck verboten.) IX. Die Jlluminaton am Krönungsabend. Moskau, 27. Mai. Ein grandioser, märchenhafter Schluß des unvergeßlichen feierlichen Krönungstages, die Illumination des gestrigen Abends, welche die nach den Vorbereitungen bereits höchstgespanntesten Erwartungen noch übertraf und einen stundenlang in einen wahren Zauberbann versetzte! Des Flammenmantels, in welchen sich schon am Abend des Einzuges des Kaiserpaares die ganze Stadt gehüllt, haben wir eingebend bereits früher gedacht, auch gestern wieder legte ihn sich Moskau um, und noch weit schöner und strahlender erschien er wie damals, denn diesmal betheiligten sich auch die kaiserlichen Gebäude an der Illumination und ragten aus ihr durch ihre majestätische Lichtfülle und ibre feurigen dekorativen Schmuckstücke, zu denen wochenlange Vorbereitungen nöthig ge wesen, bestechend hervor. Die kaiserlichen Theater, die Museen, die Schulen und Kasernen ec., sie waren übersäet mit einem unzähligen Kerzengeflimmer, aus dem sich mächtige buntfarbige Transparente abhoben mit Huldigungen für das Kaiserpaar. Wieder erglübten all' die schon beschriebenen Pavillons mit ihren tausendfachen Verzierungen, ihren leuchtend ihr Farben spiel wechselnden Springbrunnen, ihren sich drehenden Sonnen, Kronen und Initialen, wieder strahlten die Ehrensäulen ihr merkwürdig sammetartiges Licht aus und war die kolossale Front der Duma mit glühenden Arabesken umsponnen, aber was will das Alles sagen gegen den Kreml, diese herrliche Dichtung in Flammenschrift, diese wunderbare Schöpfung von bisher uner reichter Schönheit, wie man sie Menschenhand und Menschen geist nie zugetraut, diese Zauberinsel inmitten eines aus Feuer garben gebildeten Meeres! Wie schwach sind Wort und Farbe, auch nur annähernd den Eindruck wiederzugeben, den dieses phantastische Werk ge macht: sprachlos, wie berückt stand man da, von einem tiefen Glücksgefühl durchdrungen, daß unsere Augen so viel Schönes und Herrliches sehen konnten! Von kleinen weißen Lämpchen, deren Zahl sich auf Hunderttausende beziffern mochte, waren die Zinnen der endlos langen Mauer eingefaßt, darüber aber nun'erhoben sich die Thürme, die bastionartigen Ausbuchtungen, die weiter vorspringenden Terrassen in sinnberückendem, farbigem Feuerglanze. Jeder der Thürme ist sowieso schon anders ge formt, der eine schwerfällig, mit kurzem und stumpfem Auf bau, der andere zierlich leicht emporstrebend, der dritte von Bozen durchbrochen und mit Galerien umgeben, der vierte kranzförmig mit einem ballenartigen oberen Geschoß, und so fort, und diese architektonische Mannigfaltigkeit trat noch weit mehr wie sonst in diesem bunten, flammenden Guirlandengewande huvor, mit welchem all' diese Bauten bedeckt waren. Nichts glich sich in diesem entzückenden farbigen Aufputz, und mit immer neuer Bewunderung schweiften deshalb die Blicke umher und konnten sich nicht genug sehen an diesem Strahlenreichthum, der den ganzen Kreml in einen einzigen, aus feurigen Linien bestehenden Schleier gehüllt. Hier dieser Thurm war unten blau, seine erste Galerie grün, die vier Seitenthürmchen derselben rvih, die Spitze gelb, ein anderer stieg aus purpurrother Basis empor, seine Fenster waren mit weißen Streifen eingefaßt, seine Spitze gelb mit kirschrothen Seitenlinien, die sich diamantartig aneinanderreihten, ein driter Thurm dunkelgrün mit hellgrünem Aufbau, sein Nach bar ganz weiß mit violetten Verzierungen an seinem Thorweg, den Fenstern, den Luken, den Seitengängen, während der die oberste Spitze krönende Kaiseradler in sattem Roth erglühte, und an verschiedenen dieser Thürme wechselten von Minute zu