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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 23.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189604237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960423
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-23
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Monat
1896-04
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Jahr
1896
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VaterLän-ffches Wilsdruff. Immer und immer wieder ist der Tag, an welchem vor nun achtundsechzig Jahren unser vielgeliebter und allgemein verehrter König das Licht der Welt erblickte, ein er habener Freuden- und Ehrentag für das ganze sächsische Vater- land, denn tiefer und tiefer drängt sich nach jedem neuen Re- giervngsjahre König Atberts das überzeugte Bewußtjein in das Herz aller treuen Sachsen, daß dieser Herrscher so recht ein König nach dem Herzenswünsche des Volkes ist. ein ritterlicher Held, stets bereit, mit dem Schwerte für des Vaterlandes Ehre und Sicherheit einzustehen, ein weiser Staatsmann, der fest und unbeugsam in den Forderungen für das Wohl des Vater landes und milde und gütig als Herrscher ist. Von hoher Freunde ist ober auch darüber jedes patriotische Herz in Sachsen erfüllt, daß unser König Albert nicht nur dem großen deuschen Reiche ein treuer Bundesgenosse, sondern auch ein treuer Freund und Berather des Kaisers ist. Herzlich durften sich im ver flossenen Lebensjahre des Königs Albert auch alle diejenigen Bürger, welche voll und ganz zu würdigen wissen, was die Festigkeit der Staatsoerfassung, was die königliche Autorität zu bedeuten hat, darüber freuen, daß den klaren, festen Willen des Königs nichts zu beeinflussen vermochte, als es galt, durch ein tief eingreifendes Reformgesetz künftigen Gefahren im sächsischen Staate und auch im deutschen Reiche wie mit einem starken Damm vorzubeugen. Und endlich herrscht auch allgemeine Freude darüber, daß der König Albert trotz seines hohen Alters noch in ungebeugter Frische und Gesundheit seinen Geburtstag feiert. Die Segenswünsche zu des Königs Geburtstag ver einigen sich daher bei allen treuen Bürgern in dem obersten Wunsche, daß es dem Könige Albert zum Segen des Sachsen- landes und zum Wohle des deutschen Reiches, dessen im Kriege erprobtester Feldherr er jetzt ist, vergönnt sein möge, noch reckt viele Jahre in rüstiger Gesundheit seines hohen Herrscheramtes zu walten! — Auch an dieser Stelle weisen wir nochmals darauf hin, daß heute zu Königs Geburtstag Vormittags 10 Uhr in der Turnhalle Schulaktus sowie am Abend desselben Tages im Hotel zum Adler Commers stattfindct, zu welchem die drei Gesangvereine „Liedertafel", „kängerkranz" und „Anakrcon" durch gemeinsame Liedervorträge und die Stadtkapelle durch Darbietung von Musikstücken für genügende angenehme Unter haltung sorgen werden. In der Frühe des Morgens wird der Tag durch eine Festreveille cingeleitet werden, welcher Mittags ein Marktkonzert folgt. Es ist sehr zu wünschen, daß unsere Straßen und Häuser festlichen Schmuck anlcgen, zum Zeichen, daß wir uns der Bedeutung des Tages bewußt sind und das hohe Geburtstagskind grüßen. — Für die Erbauung einer schmalspurigen Neben bahn von Wilsdruff über Mohorn, Zollhaus-Bieber ¬ harrt bei seiner Weigerung, und die Sozialdemokraten planen den Boykott über die Produkte der Fabrik. Dieselbe An schauung, von der die hier erwähnten Forderungen ausgehen, ist es, welche die Arbeiter für berechtigt hält, den Unternehmern am 1. Mai einen Feiertag aufzuerlegen. Die österreichische Regierung scheint nullens zu sein, dem Waarenterminhandel, wie den Börsenmißständen überhaupt, ein wenig schärfer auf den Leib zu rücken, als dies bei uns zu Lande geschieht. Wie der österreichische Landwirthschafts- minister angekündigt hat, soll demnächst dem dortigen Abge ordnetenhause eine Vorlage gemacht werden, die, auf den Er fahrungen und Ermittelungen, die deutscherseits in derBörsen- enquetekommisston gemacht sind, fußend, den Waarentermin handel erheblich eindämmen. Es soll sich zunächst um Fest setzung der Mindestbeschaffenheit der Termimvaaren und neue strenge Bestimmungen über den Terminhandel, insonderheit auch in der Einführung des BkrsenregisterS handeln; dann abersteht auch die Erhebung einer Kaution von 100,000 Gulden von Inhabern der Börsenkomptoirs in Frage.. Wir können jene Einschränkung des Wiener Spekulationsgeschäfts begrüßen; denn dieses übt auch auf die Berliner Börse häufig einen großen Einfluß aus. Wird auf diese Weise allmählich ein- inter nationale Regelung des Börsenwesens angebahnt, so ist dies die rechte Art, das internationale Aussaugungsinstitut lahm zu legen. Petersburg, 19. April. Zu Ehren des Fürsten Fer dinand fand heute im Winteipalais ein Galadiner statt, an welchem 49 Personen theilnahwen. Die Inhaber bulgarischer Orden hatten dieselben angelegt. In der Mitte der Tafel hatten der Kaiser und die Kaiserin Platz genommen; Fürst Ferdinand saß zur Linken der Kaiserin; u. A. waren zum Diner geladen: der bulgarische Ministerpräsident Stoilow, der Minister Petrow, der Flügeladjutant des Sultans, Mehemed Ali, Fürst Lobanow und Graf Woronzow-Daschkow. Der Kaiser brachte zuerst einen Toast auf den Sultan und darauf einen auf den Fürsten Ferdinand und den Prinzen Boris aus. Nach dem Diner wohnten das kaiserliche Paar und Fürst Ferdinand mit Gefolge der Vorstellung im Theater bei. Die Blätter besprechen dir Ankunft des Fürsten Ferdi nand von Bulgarien. Die „Nowosti" sagen, der Fürst werde noch viel Arbeit in Bulgarien haben mit der Bekämpfung der Opposition, welche die kleinsten Fehler der Minister zu Angriffs zwecken ausnutzte; so könne man jetzt in gewissen OpPofitionS- blättern lesen: „Bulgarien ist wieder -in Vasallenstaat Ruß lands geworden." Diese Beschuldigung sei nicht gerechtfertigt. Bulgarien sei ein Vasallenstaat der Türkei; was seine Be Ziehungen zu Rußland betliffe, so seien dieselben ausschließlick auf moralischen Verpflichtungen begründet. Rußland werde sich weder in den Streit der politischen Parteien Bulgariens, nock in die innere Verwaltung des Landes mischen, habe aber das begründete Recht zu fordern, daß Bulgarien im Falle eines kriegerischen Zusammenstoßes nicht auf Seiten der Feinde Ruh lands stehe. Dis „Birshewyja Wedomosti" findet, die Miß stimmung zwischen Rußland und Bulgarien unter dem -rstei' Fürsten Bulgariens sei durch den wenig festen, wechselnden Lharakt-r des Fürsten Alexander hervorgerufen worden, welch' letzterer das Land entgegen der Verfassung regieren und in der äußeren Politik nach seinen persönlichen Empfindungen handeln wollte. Rußland habe kein Interesse daran, welche politisch. Partei in Bulgarien am Ruder sei. Die öffentliche Meinem in Rußland begrüße sympathisch alle Schritte des Fürsten Fer dinand zur Wiederherstellung des guten Einvernehmens mit Rußland und rechne ihn nunmehr ganz zum geliebten Bul garenvolke. sammten Bewohnerschaft. — Ein Unglücksfall mit tödtlichem Ausgang ereignete sch am Donnerstag in Birkigt bei Potschappel. Der 76jähnzt Einwohner Weißbach war während des Feueranzündens emgv schlafen, wobei die herausschlagendm Flammen seine Kleidete!' griffen und dem Greis erhebliche Brandwunden an Kopf, BM u. s. w. zugefügt hatten. Nachbarn verbanden den Unglückliche Als derselbe, in sein Zimmer zurückgekehrt, längere Zeit von sich hören ließ, erbrach man di- Thür und fand den Gl" mit dem Kopfe zwgchen Schrank und Wand eingeklemmt lodt — Entgegen den früheren Bestimmungen steht mehr fest, daß Se. Majestät der Kaiser heute Donnes tag Vormittag 11 Uhr 40 Minuten, von der WartbB kominend, mittelst Sonderzuges auf Haltestelle Strehls eintrifft. Dem Wunsche Sr. Majestät entsprechend, fiB> bei der Ankunft keil: offizieller Empfang statt. Die kaist' lichen Flügeladjutanten nehmen in der Villa Streh^ Wohnung, während die übrigen Herren des Gefolges iS Kgl. Restdenzschloß absteigen. Nachmittags 1 Uhr nE der Kaiser der Parade auf dem Alaunplatze bei und st sucht Abends mit den sächsischen Majestäten die Soiflj bei Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister von Mchf in dem Ministerhotel auf der Seestraße. Die Abreise st Kaisers erfolgt am Freitag Vormittag 9 Uhr. . — Ueber den Kaiserbcsuch m der 2. international Gartenbau-Ausstellung zu Dresden am 9. Mat liegen ff einige nähere Mittheilungen vor. Anfahrt der Majestäten prinzlichen Herrschaften erfolgt hiernach von Strehlen her dW die Quer-Allee des Großen Gartens, die Comenius- und nalettostraße. Der Oberbürgermeister und der Stadtverordneff Vorsteher werden den koiserl. Majestäten auf der Haltest^ Strehlen vorgestellt und fahren vorauf. Die Empfangs-Fel lichkeit im Festraume des Ausstellungs-Palastes beginnt da^ 12 Uhr Mittags. Nach anschließender Besichtigung der Ast stellung werden die hohen Herrschaften ein von der Stadt DresdS dargebotenes Frühstück einnehmen, an welchem die Spitzen Behörden, Mitglieder der Ausstellungs-Commission und Herst ragende Aussteller, sowie die Mitglieder beider städtischer Kollegs lheilnehmen. Di- Abfahrt ist für ^3 Uhr Nachmittags st' gesehen und erfolgt vom Südportal des Ausstellungspalastes ast — Landgericht. Eiu Scheusal iu Menschengest^ ein Rabenvater der erbärmlichsten Gattung erschien st Dienstag aus der Untersuchungshaft vorgeführt, vor 3. Strafkammer nnter Vorsitz des Herrn Landgerichts^ Leonhard. Die Anklagebank betrat, der lebensaefährlW Körperverletzung und schwerer Sittlichkeitsverbrechen schuldigt, der Schablonenzeichner und Porzellanmaler Willich, Paul Kipping aus Pieschen. K. ist zum zweiten W verheirathet und jeder Ehe sind mehrere Kinder entspross^ Schon Lei Lebzeiten seiner ersten Frau unterhielt er st der zweiten bei ihm wohnenden Frau ein sträfliches M hältniß und so kam es, daß er wenige Wochen nach Tode der ersteren wieder Vater wurde. Was unter solK Verhältnissen aus den Kindern des Angeklagten zu werst verspricht, kann man sich denken. In dem Opfer des Kk brechers, seinem 12jährigen verwahrlosten Sohn, spiest sich die Frucht einer gänzlich verwahrlosten Erziehung wiest Das arme Kind hatte oft nichts zu essen und bettelte ich halb nicht nur bei seinen Mitschüler», sondern streckte ast zumeist um den Hunger zn stillen, die Hand nach freust) Eigenthum aus. Schläge seitens der verkommenen Elst waren deshalb an der Tagesordnung. Mitte Janual) I. sollte der Knabe ein Stückchen Kreide, das er gesM bekommen haben will, gestohlen haben. Als der ruchst Vater Abends nach Hause kam, schlug er den Jungs windelweich und mit dem frommen Wunsche seines VaU „Du kommst mir uicht mehr in's Haus, spring ins WE oder hänge Dich re.!" flüchtete der mißhandelte Kust zu feiner Tante. Diese brachte anderen Tages das Ist zurück und als der Angeklagte Abends aus der Fabrik he^ kehrte, befahl er ihm, sich zu entkleiden. Was nunmehr) den vier Pfählen des Verbrechers vor sich ging, spottete E Menschlichkeitsgefühle Hohn. Der unglückliche Knabe nist) einen Stuhl, seine Stiefmutter einen Strick auf Gest, Kipping's herzuholen. Wenige Augenblicke später warst nackte Kind angebunden und der Vater ließ unbarmheE einen Rohrstock auf Kopf, Rücken, Gefäß und Oberschest niedersausen, bis der Stock in Stücke ging. JnzwM. hatte die Stiefmutter auf Geheiß ihres Maunes einen frisch), aus Weißdorn gefertigten Stock herzugebracht und st dieser ebenfalls defekt geschlagen war, strömte Blut den erwähnten Körperstellen, die eine einzige große W>st bildeten, nieder. Wer nun glaubt, die barbarische E. Handlung sei zu Ende gewesen, int sich. Gelassen Di der Elende zu seiner Frau, sie solle ihm Pfeffer LrnuM während er selbst die Wunden mit Wasser auswusch, M sich dann von der Frau die Tabakspfeife herbeiholen st. stopfen ließ. Ganz gemüthlich, als ob er Kaffee tuM rauchte Kipping, als von ihm unter dem herzzerreißend Jammern des Kindes die Wunden mit — Pfeffer erst rieben wurden. Das Schreien des bejammernswerte vom Schmerz znsammengekrümmten Knaben bstst wortete der Verbrecher mit Faustschlägen ins Gstst Der Aermste zerbiß sich dabei die Lippen. Erst e hatte der Gemarterte Ruhe und nur der hiugebeste, Pflege dürfte es zu verdanken sein, daß der Knabe, dem er nicht schon, unter der barbarischen Behandlung^ Leben eingebüßt, wieder geheilt werden konnte. Es st,, sich denken, daß man dem vorkommenen Weibe, die das Geringste that, um dem verbrecherischen Treiben Einhalt zu thun, von Herzen wünschte, mit auf dck - klagebank verwiesen zu sein. Medizinalrath Dr. führte bei seiner Vernehmung als ärztlicher Sachverstand^ aus, daß die Verletzungen des mißhandelten, nm chwachen Knochenbau ausgestatteten und mit einer krümmung des Rückgrates nach vorn behafteten Kst nicht nur relativ, sondern auch absolut lebensgefährm^ weseu seieu. Neben der physischen liege auch eine eelische Depression des unglücklichen Knaben vor. königliche Sektionsbureaus errichtet worden. Dem hiesigen, unter Leitung des königl. Bauinspektors Gallus stehenden Sektions- bureau liegt die Bearbeitung der speziellen Vorarbeiten und d-e Leitung des späteren Baues des Linientheiles zwischen Wils druff und Mohorn ob. Herr Bau-Inspektor Gallus stand vor Errichtung des hiesigen Sektionsbureaus der gleichen Dienststelle in Chemnitz für den Bau der Chemmtz- Stollberger Staatseisenbahn vor, mit ihm find die beim hiesigen Sectionsbureau thätigen Beamten und Hilfsarbeiter nach der Betriebseröffnung letztgenannter Eisenbahn vnn Chemnitz be ziehentlich Stollberg nach hier übergefiedelt. Die Neubaulinik Wilsdruff-Nossen bat eine Baulängc von 27,44 km; wofür vom Landtag 2446000 Mark als Bauaufwandssumme be willigt worden. — Bekanntlich müssen die von der Privatindustrie herge stellten Formulare zu Postkarten bezüglich der Größe und Stärke des Papiers den amtlichen Formularen entsprechen. Dies- Be stimmung ist vom R-ichspostamt dahin ergänzt worden, daß über kleinere Abweichungen der auf privatem Wege hergestellter Postkarten in Bezug auf die Größe seitens der Postanstalten hinweggesehen werden kann. Dagegen darf dies bezüglich der Stärk- und Festigkeit des Papierstoffes nur in soweit geschehen als die Karten stärker sind, wie die von der Postverwaltung gelieferten Formulare. Die Farbe des Papiers bleibt der Wah des Absenders überlasten. — Die Hauptziehung (5. Klasse) der Sächsischer Landeslotterie beginnt am Montag, den 4. Mai, und dauer: bis zum 26. Mai. Da nach den allgemeinen Lotteriebestimmunger nur der Besitz desOriginalloosesden Gewinnanspruch sichert, so erinnern wir die Betheiligten bereits heute an dit rechtzeitige Erneuerung ihrer Loose -u dieser Ziehung. — Wie in früheren Jahren, so findet auch Heuer am 1. Mai eine Zählung der in Fabriken beschäftigten Arbeiter statt. Der Zählung unterliegen alle Betriebe mü mindestens 10 beschäftigten Arbeitern oder mit Elementarbetrieb sowie Zimmerplätze, Bauhöfe, Ziegeleien und Anlagen, deren Errichtung einer besonderen Genehmigung bedarf. Die Arbeite: werden nach Geschlechtern und Altersstufen (13—14, 14—16. 16—21, Über 21 Jahre) getrennt gezählt. — Pohrsdorf. Am 30. Äpril tritt der Lehrer Ernst Moritz Hasche in Pohrsdorf bei Tharandt in den wohlver dienten Ruhestand. Derselbe hat ununterbrochen fünf unddreißig Jahre in oben genannter Gemeinde als Lehrer gewirkt. Er hat zu jeder Zeit seiu Amt als ein von Gott gegebenes betrachtet. So wie sein Leben ein von echt christlichem Geist getragenes ist, so hat er auch in diesem Sinn unterrichtet und erzogen. Mit einem seltenen pädagogischen Geschick ausgestattet, hat er in größter Pflicht treue seines Amtes gewaltet. Darum war auch der Er folg seiner schulischen Thätigkeit ein reich gesegneter. Durch sein schlichtes, biederes und zufriedenes Wesen, was ihm so eigen ist, ist er der ganzen Gemeinde lieb und Werth geworden. Infolge seiner langjährigen, treuen und er sprießlichen Amtsführung haben Se. Maj. der König aller- gnädigst geruht, demselben bei seiner Amtsniederlegung das „Albrechts-Kreuz" zu verleihen, welches ihm durch Herrn Schulrath Grüllich persönlich im Schulhause zu Pohrsdorf vor versammeltem Schulvorstande feierlichst verabreicht wurde. Der Segen des Höchsten umgebe auch seinen Lebensabend. — Tharandt, 17. April. Das hiesige Bad Donner's Sanatorium hat einen vollständigen Neu- bezw. Umbau er fahren, wurdr mit allen Neuheiten der Hygieme ausgestaltei und wird von Herrn Dr. med. C. Hülsmeyer geleitet. Daß Tharandt mit seinen ausgedehnten Waldungen und Promenaden sich in der herrlichsten Lage Sachsens befindet, ist bekannt und auch durch seine Benutzung als Sommerfrische dukumentirt Ganz besonders gilt dies von dem gedachten Bade, welches vor dem Besitzer Herrn Donner auf das Vortrefflichste verwalte! wird. Das Etablissement ist großartig, vornehm und bequen ausgestattet und entspricht allen Anforderungen; dabei sind du Preise für Wohnung, Pension, Benutzung der Bäder rc. nm mäßig zu nennen. — Als besondere Kurmittel sind u. A. vor handen: Moor-, Dampf-, Sool-, Kohlensäure-, Kiescrnade!-, Sand-, elektrische Bäder. Für Schwimmbäder ist eine wunder schöne Glashalle mit geräumigem Bassin eingerichtet, Douchen, Massage, Elektrizität, Kaltwasserbehandlung, Güsse, Packungei und dergleichen. Zum Bade gehört eine eigene, vorzügliche, genau analisirte Stablquelle, die Sidonienquelle. Dieselbe isi die einzige Stahlquelle in Tharandt und befindet sich in einem gleichfalls neu erbauten, zierlichen Pavillon, gegenüber dem Badehause. Das Bad eignet sich vorzüglich tür Bleichsuch: und Blutarmuth, Frauenleiden, Nervenleiden, Gicht, Skrophu- lose, Verfettungszustände, Herzfehler und leichte Erkrankungen der Athmungsorgane. Außerdem werden im Bade Zuckerkrank nach einem wohlerprvbten Verfahren, welches olle anderen Be handlungsweisen an Wirksamkeit übertrifft, behandelt. Heri Chemiker Im. Müller, der das zugehörige chemische Laboratorium versteht, übersendet auf Wunsch gern Spezialprospekt und An erkennungsschreiben geheilter Patienten. Sommerfrischler und Erholungsbedürftige finden gleichfalls Aufnahme und gute Ver pflegung. Die Vergnügungen und Unterhaltungen bestehen in Konzerten und Rsunions, sowie in gemeinschaftlichen Parthien nach den schönstgelegenen Punkten des unmittelbar am Bade gelegenen Waldes. — Die in dieser Woche sich entwickelnde Kirschblüthe in den Kirschplantagen um Cossebaude, die alljährlich von Tausenden von Naturfreunden ibesucht werden, dürfte allen Voraussetzungen nach sich diesmal nicht in dem gewohnten rein weisen Gewände zeigen. Die niedrige Temperatur der letzten Wochen bat das Entfalten der Blüthen vor dem Blätteran satz hintangehalten, diesen aber begünstigt. Einen schädigenden Einfluß auf die Fruchtbildung hat dies jedoch nicht, da die Natur in dem die Blüthen umschließenden harzigen braunen Häutchen derselben eine wärmende Hülle gegeben hat. Di- rauhe Witterung verhinderte indessen ein Ueberhandnehmen der Schädlinge, als: Spanner, Kirschfliege, Maikäfer u. s. w. — Das Buch der Bücher. Die Amerikanische Bibel gesellschaft vertrieb im verflossenen Jahre 228000 Exemplare >er Bibel. Dieselben waren in 95 verschiedenen Sprachen ge druckt. Man schätzt die Gesammtzahl der in diesem Jahr hunderte vertriebenen Bibeln auf 250000000 Stück. — Nossen. Drei Lehrern von hier und der Umgegend stein nach Nossen sind seit 1. April hier und in NosF"ist es vergönnt, ihr 25jährigesBerufsjubiläum in diesenTagr» zu feiern, am Sonntag der Schuldirektor Schneider-NoW und der Lehrer Römer-Rhäsa und in einigen Tagen der Kirch schullehrer Stcinmüller-Hirschfeld. Alle drei Herren erfreue» sich in ihren Gemeinden der Achtung und Verehrung der gn bei dm Sc Or Ja Wi zu ger abci zu Wik! der Sc: Obi dere bürc solle Ma nari ioc Am Uebe steh und Er l Ladu Wir! und Nase d-S den D. s MH Weß Lehr ist. 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