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01 Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 11.04.1896
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-18960411018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-1896041101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-1896041101
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-11
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Monat
1896-04
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Jahr
1896
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Hintergrund der Venediger Monarchenbegegnung tritt insofern noch schärfer hervor, als bei derselben der deutsche Botschafter in Wien, Graf Eulenburg, und, wie man hört, der italienische Minister des Auswärtigen Herzog von Sermoneta zugegen sein werden. — Von Venedig aus wird das deutsche Kaiserpaar direkt nach Wien reisen und dort am 14. April eintreffen, woselbst der deutschen Majestäten ein besonders feierlicher Em pfang harrt. Die Kaiserin Augusta Viktoria reist noch am genannten Tage mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Eitel Friedrich nach Berlin weiter, Kaiser Wilhelm dagegen wird noch bis zum Abend des 15. April a, c. in der österreichischen Hauptstadt verbleiben und u. A. der an diesem Tage statt findenden großen Frühjahrsparade dec Wiener Garnison bei wohnen. Der österreichisch-ungarische Botschafter am Berliner Hofe wird bei der Zusammenkunft der Kaiser Wilhelm und Franz Josef zugegen sein. Der Berathungsstoff des Reichstages sollte, wie eSbe kanntlich mehrfach geheißen hatte, womöglich noch in der laufenden Session durch die Vorlage über die Organisation des Hand werks eine Vermehrung erfahren. Indessen wird hieraus für jetzt schwerlich noch etwas werden, denn wie die „N. A. Z." gegenüber anderweitigen Blättermeldungen versichert, hat sich das preußische Etaatsministerium bislang noch keineswegs mit dem betreffenden Gesetzentwurf beschäftigt. Dann aber muß derselbe doch, ehe er an den Reichstag gelangt, vom Bundes- rathe geprüft werden, welche Vorberathung mindestens drei bit vier Wochen erfordern dürfte, daß nachher jedoch der Entwurf im Reichstage, der doch spätestens Pfingsten geschloffen wird, stecken bliebe, dies wäre gewiß! Bekanntlich ist anläßlich des 25jährigen Kriegsjubiläums am 22. Mai v. I. ein Gesetz erlassen worden, wodurch unter anderem 1800000 M. aus dem Reichsinvalidenfond zur Ver fügung gestellt wurden, um 15000 alten Kriegern, die sich wegen dauernder gänzlicher Erwerbsunfähigkeit in unterstützungs bedürftiger Lage befinden, jährliche Beihilfen von 120 Mk. zu gewähren. Die Zahl der Anträge solcher Kriegsinvaliden, die ans die Gewährung dieser Beihilfe Anspruch machen, ist in dessen so groß, daß die zur Verfügung stehenden Mittel für die Berücksichtigung aller Anträge nicht ausreichen. Vielleicht entschließen sich die gesetzgeberischen Faktoren zu einer entsprechenden Erhöhung jener Summe. Finanzielle Schwierigkeiten stehen dem nicht entgegen. Der Aktivbestand des Reichsinvalidenfonds beträgt nahezu eine halbe Milliarde. Er übersteigt den Kapital- werth der bisherigen Verbindlichkeiten um etwa 80 Millionen M. Die „Hamburger Nachrichten" veröffentlichen folgendes Schreibendes Fürsten Bismarck: Friedrichsruh, den 8. April. Von Nah und Fern aus Deutschland und dem Auslande erhielt ich auch in diesem Jahre viele Glückwünsche zu meinem Ge burtstage. Die Anzahl derselben ist so groß, daß ich zu meinem lebhaften Bedauern darauf verzichten muß, jeden einzeln dankend zu beantworten. Ich rechne deshalb auf die Nachsicht meiner Freunde, indem ich sie bitte, für das wohlwollende Gedenken meinen rerbindlichsten Dank in dieser Form cntgegenzunehmen. Hamburg, 8. April. Die „Hamburgische Börsenhalle' meldet: Die Bank ers Beuther und Gärtner, Inhaber der gleichnamigen hiesigen Bankfirma, wurde heute wegen Betrugs und Unterschlagung verhaftet. In einem Falle soll es sich um eine Unterschlagung von Depots im Betrage von 60000 M. handeln. Das Geschäft wurde polizeilich geschloffen und die Geschäftsbücher beschlagnahmt. Die Kasse war gänzlich leer. München, 9. April. Nach einer Meldung hiesiger Blätter hat die Bankfirma B. A- Fuchs Söhne mit ihren Filialen in Würzburg, Kitzingen und Aschaffenburg die Zahlungen einge stellt. Die Passiva werden auf 600,000 bis 700,000 Mark angegeben; über den Stand der Aktiva ist noch nichts bekannt. Dem Vernehmen nach sind eine Frankfurter Bankfirma, sowie Berlin und Paris an der Insolvenz betheiligt; der hiesige Platz dürfte keine Verluste erleiden. Der Zusammenbruch der Bank wird Spekulationsgeschäften des Würzburger Hauses hauptsäch lich mit Privaten zugeschrieben; ein Arrangement scheint nicht möglich gewesen zu sein, weil heute schon das Konkursverfahren eröffnet werden soll. Die Firma war an der Gründung der Bayerischen Bodenkreditonstalt in Würzburg betheiligt. Rom, 9. April. Der Minister beS Auswärtigen bezieht sich heute Abend nach Venedig. Das Königspaar reist in Be gleitung der Ministerpräsidenten Rvdini morgen früh ab und trifft Abends in Venedig ein; in Florenz schließt sich der Kron prinz an. Die deutschen Majestäten treffen am Sonnabend Nachmittag in offizieller Form an Bord der „Hobenzollern", begleitet von dem Kreuzer „Kaiserin Augusta', in Venedig ein. Die Junta Munizipale Venedigs beschloß, der Jacht „Hohen zollern" auf kleinen Dampfern bis Malamocco entgegenzufahren, woselbst sich die Behörden und Vertreter der Presse an Bord begeben. Am Sonntag findet Galatafcl statt, wonach die Königin Cercle abhält. Der Aviso „Baleno" steht zur Ver fügung der italienischen Majestäten. Die Holzarbeiter Ungarns hielten am Ostersonntag in Pest einen seit langem vorbereiteten, aus der Provinz zahlreich beschickten Landeskongreß, der sich unversehens in einen all gemeinen sozialistischen Arbeiterkongreß verwandelte, zu welchem die Theilnehmcr mit blutrothen Abzeichen erschienen waren. Es wurden hierbei aufreizende Reden gegen das Kapitol und gegen die Regierung gehalten. Die in Prag tagenden böhmischen Holzarbeiter und die Tapezierer in Wien wurden auf telegraphischem Wege seitens des Budapester Sozialistenkongresses begrüßt. Der anwesende Polizeibeamte hörte am Ostersonntag ruhig die Reden an. Am Ostermontag erklärte er im Namen der Behörde, daß die Fortsetzung des Kongreßes polizeilich verboten wurde und daß der Kongreß als aufgelöst zu betrachten ist, nachdem die Redner offen zum Streik aufforderten und sich dadurch einer im Sinne des Strafgesetzes zu ahndenden Handlung schuldig gemacht haben. Die Bekanntgabe der Auflösung des Kongresses rief unter den Theilnehmern eine stürmische Bewegung hervor. Die Arbeiter entsendeten eine Deputation zum Polizeichef mit dem Ansuchen, er möge im Hinblick auf die früher ertheilte Er- laubniß zur Abhaltung des Kongresses dessen Fortsetzung ge statten. Der Bitte wurde nicht willfahrt. Der Reichstagsabgeordnete Ahlwardt hat in Brooklyn ein Wochenblatt gegründet. Als verantwortlicher Redakteur zeichnet ein Mann, der sich Fddow nennt, von dem aber ge sagt wird daß er mit seinem wahren Namen Schmul heißt. Wann wrd dieser pflichtgetreue Abgeordnete endlich sein Reichs tagsmandat nicd erlegen? Vaterländisches. Okristus ist mein ttsken. kkilipp. 1. o. o. m. 8.'.' 2 3 (Andenken fehlt.) 2um .3 UlSlll ;8l O O o (Wappen.) Oanct Oenct Lkret cv rr 2. V 2. cv O cv ? cv 8. cv cv cv 2 3. cv cv cv v ru 3 rv 6 3 ns c: ü O 8 2^ L 3 O <v ,6 'M co Hsin ^Volsdlsn (IsstrsnAEn vnd Vksstsn Caspar kudolpffsn von LckönborZ aust Wüls- trott vnd ö-laxen Okurs. Lacks. Kakt vnd Oksr- kaubtmann dsr LrtxZsdlrZs Hanbtmann cicr Ambtsr ffrs^bsrA vnd OldonbsrZ llnatorv der land vnd Rranckstecver2*) Linnakms wslcksr in 57. )akr seines Alters den 13. Oecemb. ^o. 1628 sellA verstorben vnd den 19. sann. ^.o. 1629 begraben. leider aus^ericktst von Huns Hsinricb (?) von Lckänber^ als Lrudsr vnd b-sksns—(Isolier. Wilsdruff. Zu den Füßen der Gruft des Hans Burkhard von Schönberg und seiner Frau Anna Margaretha geb. von „Tzschierin" (siehe No. 42 unseres Blattes) ist man auf ein neues Grabgewölbe ge stoßen, in welches im Jahre 1629 Caspar Rndolph von Schönberg beigesetztwordenist. Die Inschrift der auch beschädigten Grabplatte ist folgende: ^mnerlnivASn: 1*) Oeo ownipotsiUi ivLximo summo d. h. Gott dem All mächtigen und Allerhöchsten. 2*) Tranksteuer. 3*) ^polcal^pss Offenbarung St. Johannis. In dieser Gruft fand man ein starkes goldnes Herren - Armband, eine kostbare kurfürstliche Rathskette und ein Ohrgehänge; diese Gegenstände werden nächsten Sonntag von s2 Uhr Vormittags und 5—4 Uhr Nachmittags im Hotel Adler zur unent- geldlichen Ansicht ausgelegt. — Am 2. Osterfeiertag ist ein alter, halbgelähmter Prioatus aus Wilsdruff auf einem Spaziergange von Weistropp nach dem Tännichtgrunde von einem jungen Burschen angehalten und gefragt worden, wie viel Uhr es sei. Der Mann hatte seine Uhr aus der Tasche genommen und — etwas kurzsichtig — dieselbe nahe an die Augen gehalten. Der Unbekannte hat ihn dabei die Uhr entrißen und die Flucht ergriffen. Derselbe wurde vorgestern in einem in Unkersdorf dienenden 16jährigen Dienstknecht aus Weistropp ermittelt und an das Kgl. Amtsgericht Wilsdruff abgeliefert. — Am 2. Osterfettrtage wurde von Schülern des Frei herrlich von Fletcher'schen Seminars zu Dresden iw Gasthofe zu Grumbach ein Vocal- und Jnstrvmentalkonzert veranstaltet, was alle Anwesende hoch erfreute und den Beweis lieferte, wie in hervorragender Weife Gesang und Musik be sonders in diesem Seminar gepflegt wird. Die Aufführungen waren m jeder Beziehung korrekt, und man wird den jungen, vortragenden Herren hierorts allezeit rin gutes Andenken dank bar bewahren. — Die Familie des Bergarbeiters und GasthofSbesttzeN Oswald Kühnel in Braunsdorf (niederer Gasthof) hat durch einen schweren Unglücksfall ihren treusorgenden Ernährer verloren. Herr Oswald Kühnel verunglückte am Mittwoch früh '^6 Uhr durch nicderstürzenoeö Gestein im Kgl. Stein kohlenwerk Nieberhermsdorf, wobd ihm das linke Bem zweimal und drei Rippen gebrochen wurden; Donnerstag Abend 10 Uhr ist derselbe unter großen Schmerzen im Krankenhause zu Zauckerode, wohin man den Verletzten gebracht, verschieden. Die Beerdigung findet Sonntag, den 12. April, Nachmittags 3 Uhr statt. — Der 36 jährige, aus Mohorn gebürtige und in Chemnitz wohnende Schaffner Schönberg, verheirathct, aber ohne Familie, begleitete am Sonnabend den ab Chemnitz in der Richtung nach Dresden verkehrenden Gütcrzug Nr. 2357 als Bremser und Wagenwärter. Als der Güterzug auf Station Tharandt Abends S Uhr angekommen war, wurde Schönberg vermißt und sofort nach Edle Krone depeschirt und um Nach forschung ersucht. Von dort aus suchte man den Bahnkörper nach Klingenberg ab und fand in der Nähe des EeerenteichcS Abends gegen 10 Theile eines menschlichen Körpers und Kleiderfetzen. Die Strecke weiter abgehend, sammelte manall- mählig zwei Säcke voll einzelner Gliedmaßen und überführte diese nach Dorfhain in die Todtenhalle, gleichzeitig dem Guts vorsteher zu Grillenburg, in dessen Bezirk der Fundort gehört, Meldung erstattend. Aller Vermuthung nach ist Schönberg unweit des Scerenteiches vom Zuge abgestürzt und von diesem überfahren worden. Der Leichnam wurde noch weiter von einer Maschine und einem Schnellzug überfahren und zu einer vollständig unkenntlichen Maße zermalmt. Man nimmt an, daß Schönberg, der 2 paar Strümpfe und etwas enge Stiefel anhatte, diese ausgezogen hat um ein paar Strümpfe abzulegen; dabei mag sich das Unglück ereignet haben. — Cossebaude. Zu den rührigsten Verschönerungs- Vereinen in der Umgebung Dresdens ist auch der hiesige mit zu rechnen. Neuerdings ist von demselben wieder ein neuer Spaziergang erschlossen worden, indem ein Verbindungsweg von dem an der Bahn entlang führenden Kommunikationswege nach den Promenaden am Gesundbrunnen, welcher selbst reflaurirt worden ist, angelegt wurde. Auch läßt zur Zeit die Gemeinde den von Spaziergängern viel benutzten Aufstieg vom Thale nach der Liebenecke verbessern. — Eine wichtige Entscheidung für Radfahrer, „die das Rad vorwiegend als Beförderungsmittel im Gewerbebetrieb be Vorm. b Ge Meisters müllers, Reinhard lentin Fi Martin ü belh, Eri nuel, Jo Paul M Helene 6 Tochter. Ge mit Bert in Dresd Be. beim, 62 Anna Ar von Sor Johanne alt; Emr Meisters I Hedwig l 10 M. I 77 I. 5 nutzen", hat das Reichsversicherungsamt erlaßen; sie lautet: „Das Fahrrad kann heutzutage in Deutschland nicht mehr nur als ein Gegenstand des Sports angesehen werden, sondern stellt ein Verkehrsmittel dar, dessen Benutzung wett verbreitet ist und für manche Gewerbebetriebe eine erhebliche wirthschaftliche Be deutung gewonnen hat. Das Fahrrad muß sohin als ein tun Gepflogenheiten der Bevölkerung entsprechendes Beförderung^ mittel anerkannt werden." Einem Glaser, der in seinem Beruf das Fahrrad benutzte und eines Abends verunglückte, wurde mit dieser Entscheidung der Anspruch auf eine Rente zugebilligt, nachdem die Berufsgcnoßenschaft es auf eine Klage hatte an kommen lassen. — An einer LcitungSsäule der elektrischen Straßenbahn Blasewitz-Loschwitz waren vorgestern zwei Arbeiter in eine» etwa 7 Meter tiefen Schachte beschäftigt. Gegen 3 Uhr Nach mittags fiel, wahrscheinlich infolge nicht genügender Zimmerung der Schacht zusammen. Der eine der beiden Arbeiter vermochte sich noch zu retten, der andere aber wurde verschüttet. Die so fort in Angriff genommenen Rettungsarbeiten, an welchen sich besonders die Feuerwehr von Blasewitz betheiligte, hatten, aller dings erst Abends gegen 9 Uhr, den höchst erfreulichen Erfolg, daß der Verschüttete, anscheinend ohne ernstere Verletzungen er litten zu haben, wieder an die Erdoberfläche befördert werden konnte. - — Der Verkehr auf der Drahtseilbahn Loschwitz-Weißek Hirsch war in den verfloßenen Feiertagen ganz bedeutend. AM ersten Feiertage haben rund 12,000, am zweiten rund 15,000 und am dritten ca. 6000 Personen die Bahn benutzt. — Am Mittwoch Abend suchte sich der Scifensiedermeister, Stadtverordnete und frühere Schützenhauptmann Waldemar Jauch in Meißen in seiner Wohnung zu erschießen. Noch lebend wurde er in das städtische Krankenhaus gebracht, wo selbst er am Donnerstag Morgen verstarb. Familiensorgen dürften den allgemein beliebten, schon in älteren Jahren stehenden Mann zu dem bedauerlichen Schritte getrieben haben. — Wegen Offenlaßens des Schaufensters während der gesetzlichen Ruhezeit des Sonntages war in Neugersdorf ein Geschäftsmann in Strafe genommen worden. Nun wachte el mit Argusaugen über sein- Kollegen, ob sie den Bestimmungen auch Nachkommen und siehe, er fand eine ganze Anzahl, die el alle denunzirte und welche infolgedessen, einige 20 an der Zahl, ebenfalls Strafmandate erhielten. — Großenhain. In der am 22. März hier abge haltenen Versammlung des „Landes-Verbandes Sachsen des Allg. Deutschen Handwcrkerbundes", an welcher auch Mitglieder des Bundes der Landwirthe theilnahmen, und in der der Reichs tags-Abgeordnete Jakobskötter, Schneidermeisterin Erfurt, einen Vortrag über die Handwerkerfrage hielt, war bekanntlich folgende Resolution angenommen worden: „In Erwägung, daß der Allgemeine Deutsche Handwerkerbund sich als Haupt- und Endziel gesetzt hat, nicht nur allein den Handwerker-, sondern Hand in Hand mit dem Bund der Landwirthe auch den ge- sammten Mittelstand auf wirthschaftspolitischem Boden zu einigen und sammeln, weil dadurch allein die wirksamste Ver tretung der gejammten Interessen derselben wahrgenommcn werden, beschließen die hier Versammelten, für die Interessen des Handwerker-, des Bauern- und damit des gesammten Mittelstandes nach besten Kräften einzutreten und die Aus breitung des Handwerkerbundes nach bestem Vermögen zu fördern." Dazu bemerkt der in Dresden erscheinende „Sächsische Jnnungs- bote", das Organ des Sächsischen Jnnungs-VerbandeS rind des Dresdner JnnungsausschußeS: „Wir unsererseits vermißen in dieser Resolution bedauerlicher Weise jeden Hinweis auf dit Innungen, deren Stärkung, deren Hebung und Pflege zunächst und in allererster Linie das Haupt- und Endziel aller Hand werker sein muß. Und dies um so mehr, als es sich bei der Handwerks-Organisations-Frage fast lediglich um die Gestaltung der Innungen, um erweiterte Rechte derselben rc. handelt und abzuwarten ist, in welcher Weise nach erfolgter Organisation das gesammte corporirtc deutsche Handwerk seine Interessen selbst zu vertreten in der Lage sein wird. Die Vereinigung des gesammten Mittelstandes auf wirthschaftspolitischem BodeN ist unseres Erachtens kaum der richtige Weg, um das Hand werk zu fördern, denn der Mittelstand schließt eine große Anzahl Nichthandwerkcr in sich, die andere Jitteressen haben und haben müssen als die Handwerker. Der Handwerkerstand des Deutschen Reiches hat auch keine Ursache, sich zur Erreichung seiner Haupt- und Endziele mit dem Bauern- oder einem anderen Bunde zu vereinigen, der Handwerkerstand ist groß und stark genug, um für sich selbst einzutreten — nur einig muß del Handwerkerstand sein und nicht dürfen einzelne Heißsporne sich berufen fühlen, auf jeden Fall eine Führer-Rolle in ihrer Stadt, in ihrem Kreise spielen zu wollen. Da werden Allianzen gesucht, da wird agitirt, gestern für die conservativc, heute für die Reformpartei, morgen für den Bauern- und übermorgen wieder für einen anderen Bund. Wir bedauern solchen Mangel aN Beharrlichkeit und an Selbstvertrauen, weil dadurch unserer Sache nicht gedient wird. Möge das Handwerk, und nament lich das sächsische, in seiner Mehrzahl sich durch solche Moment- Führer nicht irreführen zulassen, sondern festhalten an dem Satze : „Nur allein die Innung ist und bleibt der Mittelpunkt der Handwerker!" — In Zwickau fand man beim Ocffnen eines Zimmers durch Einschlagen der Thür den Inhaber, einen Agenten, fast leblos vor. Er hatte eine schwere Rauchvergiftung erlitten und mußte sofort in ärztliche Behandlung gebracht werden, war also dem Verbrennen, wie dem Ersticken gleich sehr ausgesetzt- Der Brand entstand dadurch, daß der Betreffende Nachts beim Hcimkehren eine brennende Cigarre auf ein Tischchen legte und einschlief. Der Tisch gcrieth in Brand, ebenso die Stuben dielen rc. Durch das starke Röcheln des Gefährdeten wurden Stubennachbarn aufmerksam und brachten die nöthige Hilfe. — Ist die Entlassung eines Arbeiters gerechtfertigt, der wegen einer zu verbüßenden Freiheitsstrafe einige Tage von der Arbeit fortbleibt? Ueber diese Frage hat das Gewerbcgcricm in Karlsruhe nach den Mittheilungen Deutscher Gcwerbe-erichte folgende bemerkenSwerthe Entscheidung getroffen: Der Arbeiter, welcher eine polizeiliche oder gerichtliche Freiheitsstrafe zu mr- büßen hat, hat sich diese Strafe durch eigenes schuldhaftes Ver halten zugezogen und muß gerade so behandelt werden, wie der jenige Arbeiter, welcher die Arbeit unbefugt verlaßen-hat. De Arbeitgeber ist daher zur Entlastung des Arbeiters berechtig' Wenn demnach der Arbeiter die Entlastung des ohne vorherig Entschuldigung fortgebliebencn Arbeiters ausspricht, der stw nach verbüßter Strafe wieder zum Antritt meldet, so macht lediglich von einem ihm zustehenden Rechte Gebrauch, Gel — Guts Bergarb. GutSbesit K. Th. t O. Opitz in Hamu dorf eine vitz eine spitz eine dorf in in Kohl«! Braunsdc dorf eine Tro M. Th. in Grvßb R. Th. < — Berga Scharschu mit L. M dwf mit Ste Hennersdi 3. Kästm Ferkel Ferkel wm 6 bis 8 - Pf- 21 Mk. bi« 2 M N Butter 1
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