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für d Nt durch ein O Sach Wo in Nie rast Und wc Vieltau! Wo der Wo die O Säst O Sach Umrahn Durchzog Des El! Und St Beleben Die der O Sach Eirschesiv Vermischtes. * Die Polizeibehörde von Genua meldete der Stadthaupt- mannschaft in Budapest, daß der berüchtigte türkische Sklaven händler Lazarus Schwarz mir seinen Agenten aus dem Wege nach Ungarn begriffen sei, um dort Mädchen, angeblich Dienst mädchen und Gouvernanten, anzuwerben und sie dann an die türkischen oder egyptischen Obereunuchen zu verschachern. Der Mann spricht eine ganze Reihe von europäischen und morgen ländischen Sprachen und legt sich die verschiedensten Namen bei. Zum Schutze gegen die „schwarze Sclaverei" haben sich vor Jahren Völker und Fürsten die Hände gereicht; was ge schieht zur Verhinderung der noch viel elenderen „weißen Sclaverei"? * Schneesturm. Aus Milazzo (Sizilien) wird unterm 14. April berichtet: Seit vergangenrr Nacht wüthet hier ein heftiger Schneesturm, durch den die Felder schwer beschädigt sind. Viele Schiffe flüchten nach dem hiesigen Hafen. Aus Cagliari wird gemeldet, daß einige Barken Schiffbruch gelitten haben, deren Bemannung jedoch gerettet wurde. * Tod infolge einer Wette. Der Petersburger „Herolo" erzählt: Es handelte sich uw das Austrinken von 20 Seideln Bier ohne Pause. Der 25jährige Bauer Rosankow, seines Zeichens ein Bäckergesell, wollte dieses schwere Stück Arbeit leisten, falls sich Jemand fände, der ihm das Bier bezahlte. Es fand sich auch ein Stammgast der Bierbude im Hause Nr. 12 am Schtscherbakow Pereulok, der am Abend des 28. März die Wette annahm. Die ersten 8—10 Seidel trank Rosankow ohne sichtliche Anstrengung; das 13. und 14. Seidel ging nur mit Anstrengung die Kehle hinunter: nach dem 17. Seidel ver lor er die Besinnung. Er mußte nach Hause getragen werden, wo er Tags darauf verschied. * Ueberreicher Schnapsgenuß hat den Tod des neunjährigen Sohnes eines Bauunternehmers m Adlershof zur Folge gehabt. Der Knabe hatte sich mit einem um vier Jahre älteren Spiel kollegen, nachdem sich beide eine Flasche Nordhäuser verschafft, in den Wald begeben und dort deren Inhalt geleert. Während der ältere Junge sich nach Hause begab, blieb der andere in dem Forst liegen. Am nächsten Morgen fand man ihn als Leiche. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft fand di- Obduk tion der Leiche statt, gleichzeitig wurde die bis auf einen kleinen Rest geleerte Flasche beschlagnahmt. Als Todesursache ergab sich Erstarrung mit hmzugetretenem Schlagfluß. * Das umfangreichste Patent, welches je in einem Staate nachgesucht wurde, ist oor kurzem vom Patentamt der Bereinigten Staaten von Nordamerika erttzeilt worden. Es betrifft dies die Paige'sche Schnftsetzmaschine, welche aus 18000 Theilen besteht und deren erstes Modell allein 250000 Dollar gekostet hat. Da- Patentgesuch umfaßt 204 Blätter Zeichnungen mit inö- und Fräulein Jeanne schwebt hinaus, in der Thür wendet st- stch noch einmal um, was . . was war das, eine Kußhand? Nein, ich habe mich wohl getäuscht! Aber warum sind die älteren Herren plötzlich so roth geworden und streichen sich die jüngeren so unternehmungslustig ihre Schnurrrbärte . .. . ? — vier Monate Gefängniß. Unter nervösen Zuckungen, mit gellendem Schrei fällt die Angeklagte in Ohnmacht; allgemeine Aufregung, der Arzt des Justizpalastes, Dr. Floquet, wird eiligst herbeigeholt, unter seinen Bemühungen schlägt die Leb lose endlich die Augen auf, aber als «sie ihre Umgebung erkennt: zweite Ohnmacht. - Beruhige Dich, Mariechen, Du wirst Deine vier Monate nicht abzubrummen haben, Deine Strafe fällt unter das Gesetz Bärenger, weiche« bei ersten Verurthei- lungen nur dann die Strafe vollstreckbar macht, wenn der oder die Verurtheilte rückfällig wird, und davor wird sich Mariechen gewißlich hüten! O, wie ist sie reizend, das Fräulein Jeanne Harding von der Komischen Oper, die mit liebenswürdigem Lächeln in den Sitzungssaal hineingetänzelt kommt, auf dem blonden Haare ein entzückendes Hütchen, in der einen Hand einen ccS^efarbenen Spitzensonncnschirm, mit dem sie achtlos über den Sitz streift, den sie einnehmcn soll, damit kein Staubfäserchen ihr licht- seidenes, von kostbaren Goldstickereien eingefaßtes Kleid berührt, das sie jetzt zusammenrafft und unter welchem zwei der zier lichsten Füßchen zum Vorschein kommen, die sie kokett über einander schlägt, fröhlich die Herren des Gerichtshofes betrachtend, die sämmtlich mit einem Male sehr lange Hälse machen und verstoblen jene winzigen Füße bewundern. Fräulein Harding, ebenso schön wie begabt, ist angeklagt, eine kleine Wäschcrech- nung im Betragr von 64,683 Franken der Firma F. Vincent nicht bezahlt zu haben, deshalb ist sie hier. „Haben Sie etwas in der Sache zu sagen?" fragt der Vorsitzende die anmuthige Fee mit seiner zartesten Stimme. „Nein, nichts, mein Ver- theidiger wird für mich sprechen." — Und er spricht lange, lange, er erzählt, daß der japanische Prinz Koshito ein warmer Kunstfreund sei, daß er sich für den Gesang Fräulein Harding's begeistert und ihr in seinem Enthusiasmus einige kleine Auf merksamkeiten erwiesen habe, zu denen auch jenes Wäschege schenk gehöre. Nun sei die japanische Hoheit plötzlich aus Paris abberufen worden, so plötzlich, daß sie ganz vergessen, jene Rechnung zu bezahlen. Wie komme denn das Fräulein dazu, die Aufmerksamkeiten dieses und etwaiger anderer Kunst enthusiasten in baar zu entrichten? — Das wäre ja eine ganz neue Mode in Paris. — Die Zeugenvernehmung erzieht, daß thatsächlich der genannte Prinz die Wäsche für Fräulein Jeanne Harding bestellt und — nicht bezahlt habe. Der Gerichtshof braucht diesmal lange, sehr lange zu seinen Berathungen, end lich verkündet er, daß die Verklagte zu einem gewissen Schaden ersatz verpflichtet sei, denn sie hätte die Wäsche angenommen und getragen, aber nach der Meinung des Gerichtshofes wäre die Rechnung zu hoch, viel zu hoch, selbst wenn, wie d>e kläge rische Firma behauptet; sie zum Besatz der . . . Hemdchen Spitzen genommen hätte, den Meter zu 900 Franken. Ob Fräulein Harding, erkundigt sich der Richter, im Ganzen vier tausend Flanken bezahlen wolle, dann hielt der Gerichtshof die Sache für erledigt. Natürlich will cö Fräulein Harding, sie will sogar gleich auf der Stelle einen Check ausschreiben, aber mit sauertöpfischer Miene erklärt der Wäschefabrikant, daß cs damit nicht so eile. Eine graziöse Verbeugung zu den Richtern, gesammt 1000 Figuren. Trotzdem der mit der Prüfung betrau« Beamte volle 6 Wochen zur» Studium der zweimal völlig umge arbeiteten Patentschrift bedurfte, kostete die Nachsuchung bezw. Ertheilung nicht mehr als die gewöhnliche Gebühr. Die betreffend! Patentschrift nebst photolirwgraphischer Wiedergabe der auf 163 Blatt zusammmgestrichenen Zeichnungen kostete dem Patcnt- amte selbst pro Exemplar 6 Dollar Herstellungskosten und wurde noch einer Mlttheilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz trotzdem jedem Inter essenten zum üblichen Preise abgegeben. * Wort gebaltsn. Ein etwas reducirt aussehender Arbeiter kam am Sonnabend Abend in ein vielbesuchtes Bierlocal im Süden Berlins und bettelte dort unter dem Vorgeben, daß er nach langer Brodlosigkeit jetzt endlich Beschäftigung gefunden habe, ober es fehle ihm als Handwerkszeug eine Schippe. „Bitte, meine Herren, geben Sie Jeder eine Kleinigkeit, daß ich mir die Schippe kaufen und am Montag arbeiten kam? — mit diesen Worten, die den Eindruck der Glaubwürdigkeit machten, trat der Mann an den Stammtisch. Er hatte auch bald in seiner Mütze das nöthige Capital für eine Schippe Nur ein Gast schloß sich von der Spende aus: er schimpfte laut über die jetzt überhandnehmende Bettelei. Der überglückliche Arbeiter aber verließ das Local, jenem Gast noch die Worte zurufend: „Sie sollen sehen, det ick ein ehrlicher Mensch bin, ick werde Ihnen meine Schippe schon noch zeigen." Als der Bettierfcind am Mittwoch Abend mit seiner Frau und Töchtern, von einer Festlichkeit Heimkehreno, die Skalitzer Straße passirte, sahen sich die jungen Damen plötzlich von drei verdächtig aus sehenden Strolchen umringt, so daß sie laut Angstcufe aus- stirßen. Trotzdem d:e Strolche sich nun eiligst drückten, erhielten sie ein Jeder noch einen kleinen Dmkz-ttel — mit einer Schippe, die, von kräftiger Hand geführt, den Rücken nicht verfehlte. Bei der nächsten Straßenlaterne erkannte dec Gatte und Vater den Bettler wieder, dem er am Sonnabend eine Gabe verweigert hatte. Derselbe war nach Arbeitsschluß noch in eine Destillation gegangen und kam gerade bei dem ausgestoßenem Angstruf hinzu. Der Zufall wollte es, daß er sein Wort so schnell einlösen konnte, und als ihm nun 3 Mark als Belohnung angeboten wurden, wies der Mann sie stolz zurück; er hatte ja nun seine Schippe und brauchte kein Almosen. * Zweideutig. Onkel: „Nun, mein lieber Neffe, macht die hehre Wissenschaft aufDich zuweilen nicht einen überwältigenden Eindruck?" — Studiosus: „O, Onkel — ich bin oft ganz berauscht!-' * Die Hebamme Dyre in London machte einen Selbst mordversuch im Gefängniß zu Reading. Die Untersuchung hat ergeben, daß sie binnen Jahresfrist mehr als fünfzig ihr zur Pflege übergebene oder von ihr adoptirte Kindel umgebracht hat. Sechs Kinderleichen wurden bei Reading aus der Themse gezogen; jede Leiche lag in einem mit einem Ziegelsteine beschwerten Pastete, um den Hals del Säuglinge war eine Schnur fest angezogen, der Tod demnach durch Erdrosselung erfolgt.