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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 21.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189604219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960421
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-21
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Monat
1896-04
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Jahr
1896
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Maisonntag begehen, was ihm recht kläglich schiene. Von dem radikalen Kabinet verspricht dieser Parteimann sich rein ga> nichts. Was aber noch bezeichnender, er sügtc hinzu, du Arbeiter hätten von dei Regierung auch dann nichts zu er warten, wenn JaursS und Millerand am Ruder ständen. Dei Abgeordnete Rouanet äußerte sich weniger pessimistisch. Abn auch er glaubte auf eine Abnahme der Betheiligung an den: Feste, wenigstens in Paris, vorbereiten zu sollen. Hier müsse man, sagte er, den Leuten, auch den Arbeitern, immer Neues bieten, wenn man sie für eine Sache interessiren wolle. In der Provinz, wo die Zerstreuungen weniger zahlreich sind und das tägliche Leben ruhiger dahinfl-eßt, sei es leichter, ein Fest zu organistren und dort werde der 1. Mai sich so feierlich ge stalten, wie bisher. Es soll von großen Kundgebungen in einigen Industriezentren, wie Roubaix und Saint-Eienne, die Rede sein. Dagegen scheint man nach allem, was verlautet, auf lärmende Straßenaufzuge und Riesenoersammlungen in Paris, in richtige, Beurtheilung der Lage, verzichtet zu haben. Bei der am Sonnabend vorgenommenen anderweitigen Wahl eines Oberbürgermeisters von Wien wurde der Antisemitenführer Dr. Lueger bei Anwesenheit sämmtlicher 138 Gemeinderathsmitglieder mit 96 Stimmen wiederum zuw Oberbürgermeister gewählt, die 42 liberalen Gemeinderäthe stimmten für den früheren Oberbürgermeister Dr. Gruebl. Die abermalige Nichtbestätigung der Wahl Dr. Luegers darf wohl als feststehend gelten, der Kampf zwischen dem Ministerium Badeni und der antisemitischen Partei wird also weitergehen. Fürst Ferdinand von Bulgarien traf am Sonnabend gegen Mittag in Petersburg ein. Er wurde auf dem Bahn hofe vom Großfürsten Wladimir Namens des Czaren empfangen, eine Ehrenkompagnie mit Fahne und Musik war auf dem Bahn hofe aufgestelli. Auch eine Deputation der bulgarischen Kolonie begrüßte den Fürsten, wobei ein Mitglied derselben eme An sprache hielt. Fürst Ferdinand gab in seiner Erwiderung seiner Freuds über den ihm in Rußland gewordenen herzlichen Empfang Ausdruck und betonte, er sei glücklich, daß nun der Augenblick gekommen sei, wo er sich als slavischer Fürst dem Kaiser vor stellen werde. Nach kurzem Aufenthalt im Winterpalais begab sich Fürst Ferdinand nach Zarskoje Selo zur Begrüßung des Kaiserpaares. Tagesgeschichte. Nach dreiwöchiger Abwesenheit hat unser Kais er nunmehr wieder den heimathlichen Loden betreten und, die bayerische und die schwäbische Hauptstadt nur im Fluge berührend, sich zunächst nach Karlsruhe begeben, um dann in Koburg der Vermählung eines ihm nahe verwandten fürstlichen Paares, des Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg und der Prinzessin Alexandra von Koburg, anzuwohnen. Das sprichwörtliche Wetterglück der Hohenzollern hat der jüngsten großen Reise der kaiserlichen Familie nicht gelächelt; der Telegraph hatte vielmehr von überall her, wo die stolze Kaiseryacht Anker wart, selbst aus dem sonst sonnigsten Süden, trübes und kaltes Wetter zu melden, das man namentlich im Interesse der Kaiserin und der Prinzen herzlich bedauern mußte. Daß aber die Reise wenigstens im übertragenen Sinne vom freundlichsten Sonnenschein erhelll war, darüber haben die Berichte aus den von ihr berührten Städten und Ländern gleichfalls keinen Zweifel gelassen. Wo die .Hohenzollern" in einen Hafen einlief und wo die kaiserliche Familie den Fuß ans Land setzte, da sah sie sich mit jubelnder Begeisterung begrüßt, von aufrichtiger Zuneigung umworben, und allenthalben wetteiferten die Menschen sichtlich, der Koiser fahrt nach Möglichkeit zu ersetzen, was ihr an äußerem Sonnen schein versagt war. Und die letzten Tage vollends, die Festtage von V nedig und Wien, haben deutlich bewiesen, daß die Reise, die doch ursprünglich völlig den Charakter einer „Familienreise" -zu tragen schien, außer dem moralischen Erfolg auch einen reichen politischen Ertrag zu verzeichnen hat, der nicht nur in der französischen, sondern auch in der englischen Presse, wenn auch mit recht sauer-süßer Miene, gebührend gewürdigt wird. Der Kaiser ernannte anläßlich seines jüngsten Besuches am Wiener Hofe den Erzherzog Otto von Oesterreich zum Chef des 2. westfälischen Husaren-Rcgiments Nr. 11. Erz herzog Otto ist als jüngerer Sohn des Erzherzogs Carl Ludwig, Bruders des Kaisers Franz Joseph, ein Neffe des österreichischen Herrschers; er ist mit Erzherzogin Maria Josepha, zweiten Tochter des Prinzen Georg von Sachsen, vermählt. Der Reichstag erledigte in seiner Sonnabendssitzung die Novelle zum Wirthschaftsgenossenschaftsgcsetz in zweiter Lesung bis mit § 30b. Zunächst entspann sich eine eingehende Debatte über den vom Centrumsabgeordneten Metzner zu 8 l des bisherigen Wirthschaftsgenossenschaftögesetzes, ge stellten Antrag in das neue Gesetz ausdrücklich die Bestimmung aufzunehmen, daß Branntwein nicht zu den Lebensbedürfnissen gehöre, also auch nicht von Konsumvereinen geführt werben dürfen. Der Antragsteller verfocht diese seine Anschauung sehr lebhaft, ebenso nachdrücklich traten ihr aber die Abgeordneten Wurm (s>z.) und Schneider (fr. Volksp.) entgegen, auch Staats sekretär Dr. Böttcher betonte, daß Branntwein für begrenzte Kreise denn doch geradezu ein nothwendiges Lebensmittel dar- st-lle, dessen Vertrieb man daher den Consum-Vereinen nicht ganz und gar verbieten dürfe. Nachdem noch die Abgeordneten Osann (nat.-lib.) und v. Stumm (Reichop.) den Antrag Metzner als zu weitgehend bezeichnet hatten, wurde derselbe einstimmig abgelehnt, da Abg. Metzner selbst und die anderen CentrumSmitglieder bei der Abstimmung mit sitzen bleibend, welches Ouiprcquo natürlich große Heiterkeit im Hause erregte. Dann folgte die Erörterung von Artikel I der Vorlage selbst, welcher in Nr. 1 das in Absatz 4 des § 8 deö bisherigen Wilthschaftsgenosscnschaftsgesetzes ausgesprochene Verbot des Waarenverkaufs der Konsumvereine an Nichtmitglieder durch neue Strafbestimmungen verschärft, dagegen die Ausnahme der landwirthschafllichen Konsumvereine mit offenen Läden, sofern ihre Waaren hauptsächlich für den LandwirthschaftSbetricb be stimmt und von dem genannten Verbot ausspricht. Hierzu lag ein Antrag des freisinnigen Abgeordneten Schneider auf Beseitigung von Abs. 4 des § 8 vor. Nach langem Rede- kampfc zwischen dm Gegnern und Freunden der Konsumvereine wurde der Antrag Schneider abgelehnt und dafür Nr. 1 des Artikels I in der vorliegenden Fassung angenommen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde die von der Kommission neu beschlossene Nr. 2 des Artikel l abgelehnt, dagegen fanden die verschiedene neue Bestimmungen enthaltenden Nummern 3, 5, 6, 7 des Artikel I in der Kominissionsbcrathung Annahme, desgleichen § 30a und der von der Kommission neu beantragte 8 30b. Nach einer langen Geschästsordnungsdebatte trat dann Vertagung ein; für die Montagssitzung steht u. A. auch bie Centrumömterpellation wegen des Duellunfugs mit auf der i Tagesordnung. Im Reichstage wird das Duell Kotze-Schrader durch eine entsprechende Interpellation des Centrums zur Sprache i gebracht werden. Aus dem gleichen Anlaß wollen ferner die beiden freisinnigen ReichötazSfraktionen eine Resolution ein- briugen, welche gesetzliche und disziplinarische Mittel zur Be seitigung des Duellwesens in den Offizierskreiscn fordert. Bei den in Karlsruhe stattgefundenen Stadtvcrordneten- wahlen der dritten Ablheilung errangen die Sozialdemokraten elf Sitze, die bürgerlichen Parteien nur 5. Es herrscht diesmal beim Nahen des 1. Mai im sozia listischen Lager in Pari« eine so merkwürdige Stille, daß die Frage ouftritt, ob die Maifeier geplant wird oder aus irgend einem Grunde aufgegeben worden ist. Der „Matin" hat sich dei verschiedenen Führern der Partei danach erkundigt und in Erfahrung gebracht, daß jedenfalls die frühere Begeisterung für das Fest nicht mehr herrscht. Der Sekretär der Arbeitsbörse, Beaumä, gab zu, daß der Eifer sich stark abgekühlt habe, und deutete an, die französischen Sozialisten dürften das Beispiel der englischen und der deutschen befolgen und ihr Fest am 1. Ganzen ebenfalls den berechtigten Interessen der soliden Geschäftswelt. Von spezieller Bedeutung für die Presse ist das neue Gesetz durch die Regelung der Stellung derselben zum un lauteren Wettbewerb. Zuerst wollte der Gesetzgeber Redak teur, Verleger und Drucker ohne jede Rücksicht verantwort lich machen für den Inhalt der in ihren Zeitungen ver öffentlichten Inserate, womit man einfach zu ganz unhalt baren Zuständen gelangt wäre. Glücklicherweise ist die Tagespresse vor diesem Schlimmen bewahrt geblieben, es sollen nach den Beschlüssen zweiter Lesung Redakteure u. f. w. nur dann haftbar für von ihnen veröffentlichte Inserate mit unwahrem Inhalt sein, wenn sie nachweislich die Un richtigkeit der betreffenden Angaben gekannt haben, mit welcher Beschränkung sich die Presse offenbar ganz gut ab- sinden wird. Vaterländisches. Wilsdruff. Im Lause voriger Woche wurden beim Aus schachten des Grundes zum Neubau der Kirche wiederum ver schiedene Grüfte geöffnet. In einer derselben, welche ihre Lage unter einer anderen Gruft hatte, war der Sarg fast noch in gutem Zustande, und beim Abheben des Deckels konnte man aus der Lage der Gebeine deutlich die Lage des Leichnams, dessen Ueberreste unter allen hier aufgefundenen und ausge grabenen am besten erhalten waren, deutlich erkennen. Leider fehlte jede Angabe über Namen und Stand der betreffenden Person; nur soviel konnte festgestellt werden, daß es ein weib licher Leichnam war. — Auch die Gruft des Hans Burkhardt non Schönberg und seiner Frau Anna Margarethe geb. von Tzschierin (vergleiche Nummer 42 unseres Blattes) wurde mit geöffnet; in dem unteren Grabgewölbe war der vor seiner Frau verstorbene Rittmeister Hans Burkhardt von Schönberg, dessen Sarg mit wohlerhaltener goldner Schrift und Verzierung ver sehen war, beigesetzt. Leider war derselbe dermaßen zerfallen, daß man die Schrift an den Seiten des Sarges, welche aus Sprüchen und Liedervcrsen bestand, zu einem Ganzen nicht zu vereinigen vermochte. Nur die Aufschrift von dem ebenfalls morschen Kopfende des Sarges, das in zwei Theile zerfiel, konnte bis auf die Zeile, welche theils durch den Bruch, theils durch den Zahn der Zeit vernichtet war, als verständliches Ganzes ausgenommen werden und sei hier wörtlich angeführt: „In äisssn LarA rvttst in 6ott clsr Hock Läsl^sborns OsstrsnA Vests vnä Nannkaste Herr Hans Zur^l<lrar<I von Lokon- derA vst (uff) Kot tkscüöndsrA v (u. — und) Wilssclorlfi Ltrnrts. (fehlt eine Zeile) Asbolrrsn Mo. (Mnno d. h. im Jahre) 1592 cksn 18. Mu^. Vnck vsrsclüsckt wiscisrumb Zoeli^ in lksrrn Mo. 1651 äsn 21. Kobra, Mbonclts 2>viscbe 10 vncl 11 vkr (Ohr) seines Alters 58. )abr 5 Uonat 2 wo eben 6 taZs." — Der Geburtstag Sr. Maj. unseres allverehrten Königs Albert wird auch in diesem Jahre in unserer Stadt durch festliche Veranstaltungen gefeiert werden. Kommenden Donnerstag, den 23. April, Vormittags 10 Uhr findet in der Turnhalle ein SchulaktuS statt, bei welchem Herr Oberlehrer Haupt die Festrede hält. Die hiesigen Behörden, Eltern und Erzieher der Kinder, sowie Freunde und Gönner der Schule ind hierzu geladen. Am Abend desselben Tages findet im Saale des Hotels zum Adl-r ein Kommers zu Ehren Sr. Noj. des Königs Albert statt. Hierbei wird Herr ?. Or. Vahl-Grumbach eine Ansprache halten. Die Veranstalter des Kommerses sind der „konservative Verein für Wilsdruff und Umg." und der hiesige „Kgl. Sächs. Militäroerein." Zu diesem Kommers sind nicht nur alle Mitglieder genannter Kor porationen, sondern auch alle Bewohner aus Stadt und Land reundlichst geladen. — Kesselsdorf. Die am 13. d. Mon. dem Guisbe- itzer Irmer in Unkersdorf abgebrannte Strohfeime, hat nach eigenem freiwilligen Gcständniß am 16. April d. I. bei der kömgl. Polizei zu Dresden der im Jahre 1887 dort in Diensten gestandene Friedrich Ernst Jähnichen, geb. 1873 in Kohlsdorf >ei Potschappel, nachdem er die Nacht zuvor darinnen geher bergt oder genächtigt batte, böswillig angebrannt. — Gauernitz, 17. April. Die heute erfolgte Ver- nählung der Prinzessin Thekla von Schönburg-Waldeu- iurg mit dem Erbgrafen Gustav zu Isenburg und Büdingen r Meerholz hat in unserem Ort ein überaus festliches Treiben entfaltet. Die Mitglieder der Kirchengemeinde aus -en Orten Gauernitz, Constappel, Pinkowitz und Hartha -rächten gestern Abend dem Brautpaar einen Fackel- und Lampionszug dar. Der aus circa 200 Theilnehmern be- rehende Zug, unter Vorantritt der Meißner Stadtkapelle, sing 7^9 Uhr vom Herrschaftlichen Gasthofe aus nach dem Schlosse ab. Hier wurden vom gemischten Chorgesangverein Zauernitz-Constappel unter Leitung des Cantors Martin- Constappel die Lieder „Gott grüße Dich" nud „Nun bricht ms allen Zweigen" gesungen und dazwischen von Cantor Martin eine Begrüßungsrede an das Brautpaar gehalten, woraus der Bräutigam dankte. Im Herrschaftlichen Gast hofe vergnügten sich dann die Gemeindeglieder. Heute waren auf dem Wege vom Schlosse bis zur Kirche zabb reiche Ehreup-orten errichtet. In der Mitte der Guirlandcn- bogen, welche an Fahnenmasten befestigt waren, befaM sich Glückmunschinschriften. Pom Schloßthurme wehten d! roth-weiße Fahne des Hauses Schönburg-WaldenbE und die schwarz-weiße des Hauses Isenburg-Büdiugc» Die hohen Gäste trafen gestern sowie heute Vormittag Schlosse ein. Um 10 Uhr Vormittags erfolgte durch Standesbeamten Hentschel-Constappel die Trauung Saale des Schlosses. Die Auffahrt zur kirchlichen TrauM begann gegen >.1 Uhr und dauerte bis 1 Uhr. In 17 ersten vier Wagen befanden sich die Brautjungfern um Brautführer, darauf folgte das Brautpaar, sowie desff Eltern und die blumenstreuenden Kinder. Hieran schloss sich die Verwandten und Gäste. Das Brautpaar, desff Eltern und die nächsten Verwandten, sowie die Bra»" jungfern und Brautführer fuhren zunächst in das Pfaü' Haus, alle anderen Gäste direct in die Kirche. Vom PM' Hause aus erfolgte der Brautzug in die Kirche. Dersts wurde vom Photograph Schröter-Meißen durch Moment Photographie ausgenommen. Die Stiftskirche St. Nicoll zu Constappel war festlich geschmückt. Das Altar von blühenden Pflanzen- nnd Palmengruppen umgebt Die Traufeier wurde durch den Gesang des KiniA' Kirchcnchores nnter Leitung des Cantors Martin eingelM Dem Kindergesang lag der Text der Psalmen 118 und 8» zu Grunde, hieran schloß sich der Gesang des ChonA „Womit soll ich Dich wohl loben, mächtiger Herr Zebaotd' Hieraus hielt Pastor Schüttoff auf Grund des Bibelwor^ Psalm 7, 11: „Mein Schild ist bei Gott, der den fromuff Herzen Hilst" die Traurede, welcher die Trauung nB Einsegnung und Bibelüberreichung folgte. Nach dem M sang „Jesu, geh' voran" erfolgte die Intonation „M gieb Fried' in Deinem Lande" mit dem Responsorium „GB und Heil zu allem Staude", worauf der Choral „Zieht Frieden eure Pfade" die Feier schloß. Nach Ankunft 7 Schloß begann das Festmahl. — Die Heeresverwaltung hat angeordnet, daß den im Laufe des Jahres stattfindenden Einberufung von Refervisten und Landwehrleuten vorzugsweisedie Wüns^ der in der Landwirthschaft beschäftigten Personen in M zug auf den Zeitpunst der Einberufung berücksichtigt werbt" möchten. Es ist dies um so eher angäugig, als die llci' ungen, die früher nur in der Zeit zwischen den Mona^ April und Oktober stattfanden, jetzt auf das ganze JlE vertheilt sind. — Zittau, 16. April. Ob der Raubmördsi Kögler wird zum Tode verurtheilt werden können, s" noch zweifelhaft. Nach österreichischem Gesetz kann c>" Mörder dann nicht zum Tode verurtheilt werden, wenn 1 seit Begehung des Mordes ein anderes Verbrechen auf ff geladen hat, dafür verurtheilt worden ist und die Stt'ff abgebüßt hat. Nun ist bekannt, daß Kögler bei der Fremde legion in Algier wiederholte Strafen erlitten hat, und 1 fragt sich nun, ob dies Disziplinarstrafen oder Straff wegen begangener Verbrechen waren. Die französisch Militärbehörden in Algier sind bereits um Auskunft an gegangen worden, und nach ihrer Antwort wird sich Hf Schicksal des Mörders gestalten. Die Voruntersuchung" nahezu abgeschlossen, da mehr als 100 Zeugen veruouuiff worden sind. Die Frage, ob die Verhandlung gegen Köcff in der kommenden Schwurgerichtsperiodc vor dem Reiches: berger k. k. Bezirksgericht (Mitte Alai) stattfinden wird, l" zwar noch nicht entschieden, doch darf dies mit ziemM' Sicherheit angenommen werden. — „Arme, hungrige Leute merken das nicht!" sag" der frühere Geschäftsführer eines Leipziger Fleischermeistcff welcher Letzterer unter der Anklage stand, verdorbe^ Wurst immer wieder in die frische verarbeitet zu habff Sie schmeckte zwar daun auch noch bitter, aber „arme hungü" Leute merken das nicht!" Dem edlen Menschenscheu^' Spcrnau ist sein Name nnd im Stadtheil Volkumrsbff verkauft er seine „feine" Wurst, wurde uachgewiesen, b^ er vom Oktober bis Dezember 1895 60 Pfund verdorbff Wurst, deren Ueberreste schließlich im Pferdestall unter ff Treppe konfiszirt wurden, wieder verarbeitet hatte. W^ die „frische Wurst" nach 4 oder 5 Tagen wieder „anrüchff so wanderte sie erneut in die Kessel, um dann mitandttff Fleisch vermischt wieder als „frisch" zn erscheinen. D" Schöffengericht verurtheilte Spcrnan zn vier Wochen fängniß und 100 Mark Geldstrafe. — Leipzig, 17. April. Wegen der bcvorstehcuff Maifeier ist es bereits zu einer ersten ArbeilSeinsteAff' gekommen. In einer Maschinenfabrik zu L.-Reuduitz was. ein Arbeiter entlassen, der den Arbeitgeber um ArbeitsnE am 1. Alai ersucht hatte. Mit ihm haben sich 11 D' arbeitet solidarisch erklärt und die Arbeit niedergE Die Stellen sind inzwischen wieder besetzt worden, bff mußte den Neueingetretcnen, da sie von den Ausständig' belästigt wurden, polizeilicher Schutz zu theil werdff — Wegen Doppelehe wurde gestern infolge ErsuE der Staatsanwaltschaft Dresden eine 52jährige Nähgi aus Radeberg in Haft genommen. Sie war vor Jabff aus Dresden ausgewiesen worden und nach Amerika gewandert, während ihr Ehemann in Dresden verblich war. In Amerika nun hatte sie, ohne daß eine Scherff ihrer Ehe erfolgt war, anderweit sich verheirathet und ßff darauf nach Deutschland znrückge kehrt. Als sie in Lell'.'' erschien, erfolgte ihre Festnahme. .„ — Die Bratheringe haben jetzt, bei feinster Waare, ih niedrigsten Preis erreicht. Es sollte daher Jeder die Gtleg^ heit wahrnehmen, von günstigen Angeboten wie z. B. da« ff E. Paschky in Dresden, dessen in Pommern zubereitete M Heringe sich besten Rufes erfreuen, ungesäumt durch Bestes' Nutzen zu ziehen. ' ,, — Drei überaus verwahrloste Echulknaben, 11 bePNM lich 12 Jahre alt, welche in Dresden-Neustadt länge" ZM als bandcnmäßige Diebe gehaust haben, sind in polizeilichen wahrsam genommen worden. Denselben ist von der KrsowM oolizei nachgewiesen worden, daß sie Portemonnaie-Diebs n Bädern, und andere Diebstähle in der Markthalle verüb' . Kaninchen stahlen, Hühner tödtcten, Gärtnerduden erbrachen eine Baubude anbrannten. A — Markneukirchen. Der hiesige „Anzeiger" M „Unte Vorm major trag s und n zwang juugci ganze ganze anfs i ' mies leidigu liner < Ostern verfaß straße eine gestelli tikel tt nickend durch klage ung r Varbic behaus Ar Bi Niema hauvtt meinte, rüber Ätzung klagten schließ! klagte wollen Tage z: bestem kopfgros lief in bei daS gewesen äußerst Seri schuss« Ai aus Dl unter d iämmtli Meusel N 1. Ministc auf § l de« Reic ung voi und dei gewiesen sein wei dachten der Soi treten, aus, dcd für erfo nicht lai Vorlage 2. BerufSg längeren Jahre, s Einhebu von 4 c der betn geregt w setzung l Vertrau, nehmunj zuzuweib Bezirks«' der Wal längerem eine Her eintreten einer bei andernth Reichsgei Amt als 3. und die führung legenheit de« Herr 4. c-ssionen fanden d Zschump Wendisch Reppina in dem Georgis de« nock gewerbeo: 5. sowie Ad ordnung deshalb seitens d vorttegen 6.
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