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UN- Deutschland nach ersolgter Abstimmung zunichte gemacht Pnd. Damit wird, so Hessen wir, auch der Abstimmungs-amps selbst in seiner Schärfe gemildert, und man kann weiterhin an- nehmen, daß darüber hinaus das römische Abkommen die Grundlage für die vollkommene Bereinigung der Saarsrage zwischen Deutschland und Frankreich Zein wird." — Die „Berl. Börsenztg." meint, daß das in Rom erreichte Ergebnis sich vorteilhafter auswirke im Vergleich mit dem bekannten Bar- thou-Memorandum. — Die „Deutsche Allg. Ztg." möchte an nehmen, daß der Bölkerbundsrat die römische Einigungsformel anerkennen werde. — In der „Germania" wird mit Befriedi gung feftgestellt, daß durch die jetzige Verständigung die Saar frage viel von ihrer Schärfe verloren hat, die noch vor wenigen Wochen ihr Kennzeichen war. —Der „Berl. Lokalanzeiger" ist der Ansicht, die fchiedlich-friedliche Uebereinkunft zwischen Ber lin und Paris vor dem Dreierausschuß bedeute, daß alle Welt die Rückkehr der Saar zum Reich als selbstverständlich ansehe. — Das „Berliner Tageblatt" bezeichnet es als gewiß, daß das gesamte deutsche Volk der jetzt getroffenen Regelung gern zu stimme, weil sie im Sinne des Friedens und der Versöhnung getroffen worden ist. — Die „Kreuzzeitung" findet besonders bemerkenswert die in dem Abkommen vorgesehene Rücksicht nahme auf die deutsche Devisenlage. Ohne Gleichberechtigung keine Rückkehr nach Genf. Erklärungen des Reichsautzenministers. Reichsautzenminister Freiherr von Neurath gab dem Chefkorrespondenten des englischen Berliner Reuter büros auf Anfrage eine Erklärung über Deutschlands Bereitwilligkeit ab, jeden allgemeinen Vorschlag für die Befriedung Europas wohlwollend in Erwägung zu ziehen. Freiherr von Neurath sagte: „Natürlich ist Deutsch» ürnd ebenso darauf bedacht wie jede andere Nation, die Wolken von Furcht und Mitztrauen, die augenblicklich über Europa zu hängen scheinen, zu zerstreuen. Jeder Plan, der tatsächlich dieses Ziel hat, wird bestimmt die wohlwollende Aufmerksamkeit der Wilhelmstraße finden. Aber leider liegen die Entscheidungen über solche Dinge nicht bei Deutschland allein." „Man hat im Ausland erklärt, Herr Minister, daß die Aussprache im britischen Unterhaus als ein neuer Schrittin der Abrüstungsfrage betrachtet werden kann. Sehen Sie dies auch in diesem Licht?" „Man muß abwarten, was für Folgen diese Aus sprache haben wird." „Halten Sie es für möglich, daß die Zeit herannaht, wo Deutschland seinen Entschluß des Austritts aus dem Völkerbund überprüfen wird?" „Unser Standpunkt in dieser Angelegenheit scheint mir so leicht verständlich, daß es mich wundert, daß da noch irgendein Zweifel sein kann. Sicherlich läßt einen der bloße Name .Völkerbund' an eine Versammlung von Teilnehmern in Europa denken, die durch Verhandlungen untereinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung Fortschritte erzielen können. Deutschland hat immer deut lich erklärt, daß es zur Mitarbeit bereit sei, wenn seine b e- rechtigten Ansprüche nach den kürzlichen Worten Ihres Generals Smuts »frei und offen' anerkannt würden Sicherlich wird es jedoch nicht nach Genf zurück kehren, solange es nicht vollkommen klar ist, daß Deutsch land nie wieder mit ungerechter Benachteiligung be handelt wird." Der deutsche Botschafter bei Laval. Außenminister Laval empfing den deutschen Bot schafter Dr. K ö st e r zu einer längeren Besprechung, an schließend den britischen Botschafter Sir George Clerk und später den scwjetrussischen Geschäfts träger Rosenberg. Man mißt in politischen Kreisen diesen Unterhaltungen des Leiters der französischen Außenpolitik gerade im gegenwärtigen Augenblick besondere Bedeu tung bei. * Sie Frontkämpfer-Besprechungen in Paris Vor einem neuen Besuch von Ribbentrops? Die Unterredung, die der Beauftragte des Führers für Abrüstungsfragen, Herr von Ribbentrop, in Paris mit dem französischen Außenminister Laval hatte, wird in der Pariser wie in der englischen Presse ein gehend gewürdigt. Herr von Ribbentrop hatte sich im letzten Augenblick entschlossen seine Abreise zu verschieben, um sich einerseits auch noch mit den Vertretern derjenigen Frontkämpferorganisationen zu nnterhalien, die er bisher nicht gesehen hatte, vor allem mit Pichoi, den Vorsitzenden der größten Organisation, der ebenfalls einer Fortführung der deutsch - französischen Aussprache zustimmte. Andererseits wünschte Herr von Ribbentrop die persönliche Fühlung mit dem Leiter der französischen Außenpolitik jetzt gleich aufzunehmen. Über den Gegenstand der Unterhaltung mit Laval wurde amtlich nichts bekannigegeben, doch glaubt man in Pariser politischen Kreisen, daß sie u. a. auch den für den 12. Dezember erwarteten neuen Besuch des Herrn von Ribbentrop in Paris vorbereiten sollte. Japan kündigt das Tlottenabkommen. Die japanische Regierung hat beschlossen, das Washingtoner Flottcnabkommen zu kündigen. Holländische Milliardenanleihe an Belgien Die belgische Regierung hat zur Deckung de» Bedürf niste des Schatzamtes, insbesondere für die Durchführung des Autzenordentlichcn Staatshaushaltes im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, mit Holland einen Auleihcvertrag über eine Milliarde Franken abgeschlossen, der unter günstigen Bedingungen für Belgien erfolgt ist; der Ministerrat hat diesen Vertrag gebilligt. Der Ministerrat nahm ferner einen Beschluß an, der eine Ergänzung der Gesetzgebung für Strafen wegen Schädigung des Staatskredites darstellt. Weiter beschloß der Ministerrat eine Reihe von Maßnahmen z^r Bekämp fung der Arbeitslosigkeit und zur Senkung der Lebens haltungskosten sowie eine Regelung des Handels mit Fleisch und Feinkostwaren. Roch schärferer Kurs im Memelgebiei Vor einer Terrorregierung Bruvelaitis. Der litauische Gouverneur des Memelgebietes Hai den Vorsitzenden der litauischen Landtagsfraktion und Führer der likauifchen Schützen- und Jugendverbünde im Memelgebiet, Bruvelaitis, mit der Bildung des neuen Direktoriums beauftragt. Die Ernennung von Bruvelaitis bedeutet eine neue Herausforderung an die Memelländer, denn es ist bekannt, daß er einer der stärksten Hetzer gegen das memelländische Deutschtum ist. Die Litauer haben damit einen wesentlich verschärften Kurs gegen das memelländische Deutschtum eingeschlagen. Reisgys Wil! sich herausreSen. Zu dem Rücktritt des Direktoriums Reisghs wurde in Memel eine Erklärung veröffentlicht, in der es u. a. heißt, das Direktorium halte es im Hinblick darauf, daß der Landtag des Memelgebietes am 27. Juli 193-1 nicht zur Entgegennahme der Erklärung zusammen getreten ist und auch am 6. September nicht zusammen treten „konnte", um die notwendigen Maßnahmen zur Regelung der öffentlichen Finanzen für das Memelgebiei zu erlassen, für notwendig, einen Ausweg zu suchen. Diese Behauptungen gehen an den Tatsachen vorbei. Bekanntlich war der Landtag künstlich beschlußunfähig gemacht, weil die Litauer ihre eigenen Abgeordneten veranlaß! hatten, der Sitzung fernzubleiben, und einen Teil der memelländischen Abgeordneten verhaf teten bzw. an der Reise nach Memel hinderten. Außer dem hat Reisghs eine Finanz Wirtschaft getrieben, die die Lage des Memelgebiets in wenigen Monaten zu einer Katastrophe führen mutzte. Nicht weniger als 60 Beamte sind mit halbem Gehalt entlassen und dafür 60 neue eingestellt worden; zahlreiche andere Beamte, die fristlos entlassen und durch neue ersetzt wurden, konnten ihre Ansprüche bei den memelländischen Gerichten mi! Erfolg verfechten, so daß dadurch dem Gebiet neue ge waltige Ausgaben entstanden sind. WchMndslmlschule r HZ. eröffnet. In Göttingen wurde die von der Reichsjugend führung eingerichtete Reichsrundfunkschule der Hitler-Jugend eröffnet. Die Schule soll der Hitler- Jugend Funkwarte heranbilden, die die großen Aufgaben des Gemeinschaftsempfanges innerhalb dieser gewaltigen Organisation technisch einwandfrei bewerkstelligen können. Zugleich soll auf diese Weise dem Rundfunk geeigneter künstlerischer Nachwuchs zugeführt werden. Bei der Eröffnung des ersten Lehrganges nahm Reichsscndeleiter Hadamovsky das Wort zu einer Rede, in der er sich über Sinn und Aufgaben des Rund funks im nationalsozialistischen Staat und die besonderen Ausgaben der HJ.-Funkwarte verbreitete. Er führte u. a. aus, es handele sich hier um die Dienstbarmachung der Technik für die großen Ziele des Nationalsozialis mus. An die Rundfunkwarte des Lehrganges richtete Hadamovsky die nachdrückliche Mahnung, sich immer ihrer hohen Ausgaben als politische und weltanschauliche Be auftragte bewußt zu sein. Zum Schluß streifte der Redner noch die Programmgestaltung des deutschen Funkwesens und hob hervor, daß der Funk das einzige Kulturinstrument darstelle, das wirklich von aller undeutschen Kunst frei fei. Aus Merer Heimat. Wilsdruff, am 4. Dezember 1934. Merkblatt für den 5. Dezember. Sonnenaufgang 7" I Mondausgang 6" Sonnenuntergang 15" I Monduntergang 14» 1757: Friedrich der Große schlägt die Österreicher bei Leuthen. — 1791: Wolfgang Amadeus Mozart in Wien gest. Barbara und die Barbarazweige. Zum 4. Dezember. Der 4. Dezember, der Gedächtnistag der heiligen Barbara, hat geheimnisvolle Beziehungen zu den Weihnachtstagen. In manchen Gegenden Deutschlands, besonders in Süddeutschland, bricht oder schneidet man am Barbaratage Wacholder- und Ebereschenzweige, aber auch Zweige von Obstbäumen, von Flieder-, Jasmin- und Schlehensträuchern ab, um sie in einem mit Wasser ge füllten Gefäß auf den warmen Ofen zu stellen. Alle diese Zweige tragen schon wieder Knöspchen für das kommende Frühjahr in sich, und diese Knospen brechen im warmen Zimmer in etwa drei Wochen auf, so daß man um die Weihnachtszeit herum sich an grünen Büschen erfreuen kann. Am zweiten Weihnachtstage oder am Tage der un schuldigen Kinder oder auch erst am Neujahrs- oder Drei königstage holt man die Barbarazweige aus dem Wasser und benutzt sie zum „Pfeffern", das dem in verschiedenen Gegenden Norddeutschlands um die Osterzeit üblichen Schlagen mit der „Lebensrute" ähnlich ist. Kinder und Eltern „pfeffern sich" gegenseitig, und Mädchen und Burschen tun das gleiche; „gepfeffert" wird in aller Frühe, wenn man sich gerade den Schlaf aus ven Augen reibt. Das Pfeffern geschieht natürlich in möglichst zarter und harmloser Weise; da es Gesundheit und Gedeihen für das ganze kommende Jahr verheißt, wird hier und da sogar das Vieh im Stalle gepfeffert. Barbara wurde, nach der Legende, von ihrem eigenen Vater wegen ihres Bekennt nisses zum Christentum zur Anzeige gebracht und nach grausamen Martern enthauptet. Der Vater wurde bald darauf vom Blitz erschlagen. Deshalb wird die heilige Barbara bei Gewittern angerufen. Sie war schon in älteren Zeiten die Schutzherrin der Kriegsleute, der Waffenschmiede nnd der Bergleute, und zwar darum, weil diese Menschen mehr als andere Menschen von einem plötzlichen Tode bedroht sein sollen, von einem Tode, wie ihn Barbara selbst erleiden mußte. Bis heute ist die Heilige die Schutzherrin der Artilleristen geblieben. In der Deutschen Heimatschule Wilsdruff spricht heute Dienstag abends 8 Uhr im „Adler" Dipl.-Ing. Schwankt an Hand von Lichtbildern über Bildverständnis und Bildbe- „Arbsii und Arbeitslosigkeit" Ein Vortrag des Präsidenten Syrup Auf einer Mitgliederversammlung des Verbandes rheinischer Industrieller in Köln sprach der Präsident de; Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosem Versicherung, Dr. Syrup, über „Arbeit und Arbeitslosig keit im neuen Deutschland". Seit der Uebernahme der Staatsgewalt durch Adolf Hitler seien in der Arbeitsschlacht ganz große Erfolge erzielt worden. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten, die in der deutschen Wirtschaft beschäftigt würden, sei von 11,5 aus 15,6 Millionen gestiegen, während die Zahl der Arbeitslosen fast auf 2,25 Millionen gesunken sei. Von den 2,282 Millionen Arbeitslosen ent fielen am 1. Oktober allein 1,236 Millionen auf die Groß städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Weiter behandelte der Vortragende die notwendigen Erschwerungen der Landflucht. Die Landwirtschaft be mühe sich unter Opfern, ihre Arbeiter auch während des Winters zu behalten und Jahresverträge abzuschließen; diese Entwicklung dürfe nicht durch industrielle Anwer bung gestört werden. Die Reichsanstalt habe infolgedessen durch gesetzliche Anordnung die Einstellung landwirt schaftlicher Arbeitskräfte für eine Reihe industrieller Be triebe, die erfahrungsgemäß gern solche Arbeiter vom Lande aufzunehmen pflegten, gehemmt. Im Wege der Landhilfe habe sie daneben rund 150 000 junge Leute aus den Stödten und Industrie gebieten in Bauernwirtschaften übergeführt. Diesem Ziel diene auch der Arbeitsplatzaustausch. Jeder Unternehmer müsse sich klar darüber werden, ob der al tersmäßige Aufbau seiner Gefolgschaft der richtige sei und ob er an Stelle einer Ueberzahl an jugendlichen Arbeitern ältere Familienväter unter Inanspruchnahme der geldlichen Zuschüsse der Reichsanstalt einstellen könne. Der Arbeitsplatzauslausch sei keine Angelegenheit von heute auf morgen, sondern werde planmäßig in längerem Zeitraum durchgeführt werden. Dr. Syrup kündigte weiter an, daß die Reichsanstalt für die Betriebe der Textilindustrie zum Aus gleich von Kurzarbeit infolge Rohstoffmangels eine we sentlich verstärkte K u r z a r b e i t e r u n t e r st ü tz u ng einführen werde, und daß auch beabsichtigt sei, in beson deren Fällen die Herstellung von Rohstoffen, die an Stelle des Auslandsbezuges träten, finanziell zu erleichtern. Der Redner betonte zum Schluß, während sich früher die Arbeitslosenhilfe auf die Gewährung geldlicher Un terstützung der Arbeitslosen beschränkte, sei jetzt der Wille der Reichsregierung in starkem Maß darauf gerichtet, den arbeitslosen Volksgenossen Arbeit und damit selbstver dientes Brot zn geben. Bei günstiger Entwicklung des Be schäftigungsgrades und weiterem Rückgang der Arbeits losigkeit werde die Reichsanstalt in absehbarer Zeit in der Lage sein, überwiegend ihre Mittel dafür einzusetzen, den arbeitswilligen und arbeitsfähigen Arbeitslosen Ar beit zu geben und so das Recht auf Arbeit soweit als möglich in die Praxis umzusetzen. „Ehrenrat der Arbeit" geplant. Anläßlich seiner Besichtigungsreise durch die Betrieb« m Westfalen sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley i« Dortmund vor der Belegschaft der Vereinigten Elektri zitätswerke. Dr. Ley erklärte u. a., daß er den Führei bitten werde, am nächsten 1. Mai einen „Ehrenrai der Arbeit" zu verkünden, der sich aus den hervor ragendsten Männern der Deutschen Arbeitsfront zu sammensetzen soll. trachtung. Es ist sehr erfreulich, daß die Heimatschule Gelegen heit schafft, aus dem Munde eines anerkannten Künstlers be lehrt zu werden, wie man sein Heim mit Bildern schmücken kann, wie man ein Bild betrachten, wie man es hängen, wie man es rahmen soll. Vielleicht erwächst aus dem Abend sogar der Wunsch gemeinsamen Museumsbesuches in Dresden. Ein tritt 20 Pfg., Erwerbslose 10 Pfg. Gemeinsame Adventsfeier in Wilsdruff. Auf Wunsch der Gauleitung wird die Ortsgruppe Wilsdruff der NSDAP, mit all ihren Untergliederungen und zusammen mit den kultur fördernden Vereinen der Stadt und ihrer Umgebung Sonn tag, den 16. Dezember im „Löwen" gemeinsam Advent feiern. Sie hat die Durchführung des Abends der Deutschen Heimat schule Wilsdruff mit dem Amt für Volkstum und Heimat in der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" übertragen. Ge meinsame Gesänge, Gesänge der Kurrende werden zwei schlichte Spiele umrahmen, das eine geschaffen von einem Wilsdruffer Künstler, das andere von einem Dresdner Dich ter. Eintritt 30 Pfg., Erwerbslose 20 Pfg. Anfang pünktlich 8 Uhr. Nacheichung. Am 7., 10. bis 14. Dezember findet die Nacheichung sämtlicher im öffentlichen Verkehr befindlichen Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge statt. Näheres sagt die amtliche Bekanntmachung in dieser Nummer. Die Luftschutzhauswarte der Blöcke 3 und 4 haben sich am 6., 7. und 13. Dezember 1934 einer Schulung zu unterziehen, die abends von 8—10 Uhr im Parteiheim der NSDAP, stattfindet. Gegen säumige Luftschutzhauswarte wird auf dem Wege polizeilicher Verfügungen vorgegangen. (Amtliche Be kanntmachung.) Viehzählung. An die morgen Mittwoch stattfindende all gemeine Viehzählung sei auch an dieser Stelle hingewiesen. Helft den Hamsterer bekämpfen! Immer wieder muß man die Feststellung machen, daß auf irgend welche unsinnigen Ge rüchte hin von Zeit zu Zeit eine an die schlimmsten Nachkriegs jahre erinnernde Hamsterjagd auf allerlei mögliche und un mögliche Gegenstände einsetzt. Ein derartiges Gebahren grenzt nicht nur anIrrsinn, der seine Vollendung erfährt, wenn man aus einer westdeutschen Stadt hört, daß dort sogar aus Abzahlung gehamstert wurde, sondern es ist im höchsten Grade staatsfeindlich! Durch die unsinnigen Aufkäufe ganz besonderer Artikel, an denen niemals ein Mangel be standen hat und auch nie einer auftreten wird, muß mit der Zeit das Gefüge der Wirtschaft geradezu in Unordnung ge bracht werden, was doch ohne weiteres einleuchten muß, wenn man bedenkt, daß durch den wahnwitzigen Hamstereinkauf ir gend eines Artikels eine Hochkonjunktur in dem betreffenden Industriezweig ausgelöst wird, der eine viel längere Epoche des Stilliegens folgen muß. Dem Arbeitsmarkt wird durch das Verhalten der staatsfeindlichen Hamsterer bestimmt nicht gedient. Es ergeht deshalb der Appell an alle anstän digen Kreise der Bevölkerung, sich fernzuhalten von dem