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mäßig verrotteten Stallmistes ca. 30 Kiko Kali zuführen. Neben einer schwachen Stallmistdüngung wird Kali mit Vorteil angewendet werden können, während es da, wo Stallmist nicht zur Verwendung gelangt, natürlich unent behrlich ist. Zur Beschaffung der für das Ausreisen der Hölzer und den Gehalt der Trauben so wichtigen Phosphorfäure stehen uns vornehmlich zwei Düngemittel zur Verfügung, das Thomasschlackenmehl und das Superhosphat. Bis vor wenigen Jahren zählten die Superphosphate zu den am meisten verwendeten phosphorsäurehaltigen Dünge mitteln; sie haben aber jetzt diese Stellung an die Thomasschlackenmehle abtreten müssen, deren Phosphor säure bei der nachhaltigeren, sich stets gleichbleibenden Wirkung gerade für die perennierende Rebe von größter Bedeutung ist. Der Gehalt des Tbomasschlackenmehls an Phosphor säure beträgt in den besseren Sorten 15 bis 20 Prozent, daneben finden sich etwa 48 bis 50 Prozent Kalk und 4 Prozent Magnesia. Der letztgenannten Pflanzennährstoffs geschieht zwar bei der Düngung der Weinberge selten Erwähnung. Wenn wir uns indessen vergegenwärtigen, daß dem Reb gelände jährlich ca. 11 bis 12 Kilo Kalk und 4 bis 5 Kilo Magnesia pro Viertel Hektar entzogen werden, so sind wir geneigt, den genannten Stoffen eine Bedeutung auch vom wirtschaftlichen Standpunkte aus zuzusprechen, und dies um so eher, als manche alten Weinberge, infolge ungenügenden Ersatzes an Kalk, verarmt sind. Da wir nun Kalk und Magnesia im Thomasschlackenmehl umsonst bekommen, so wird dieses für uns natürlich um so wert voller. Die Zufuhr der Phosphorsäure im Thomas schlackenmehl kann auf verschiedene Art und Weise bewirkt werden. Wir können jährlich im Herbste eine schwache Düngung mit 2 Zentner pro 25 Ar vornehmen, die gleichmäßig ausgestreut und untergehackt werden; dieses Verfahren scheint uns das zweckmäßigste zu sein. Indessen kann auch von 4 zu 4 Jahren eine stärkere Düngung mit etwa 8 Zentner pro 25 Ar ausgeführt werden. Endlich kann beim Roben eines Weinberges vor der Neubepflanzung eine Anreicherung des Bodens mit Phosphorsäure stattfinden, ein Verfahren, das, wie wir hier gle'.ch bemerken wollen, auch beim Obstbaue mit großem Erfolge gehandhabt wird und bei der Rebkultur Nachahmung verdient. Wir geben hiermit der Rebe gewissermaßen einen Vorrat an Phosphorsäure, von dem sie in allen Fällen zehren kann, unbeschadet, daß man ihr in der Jahresdüngung noch ein bestimmtes Quantum von Phosphorsäure zuführt. Auf diese Weise versorgen wir die tieferen Schichten des Weinberges, die zum Teil vollständig arm an Phosphorsäure sind, mit diesem für die Reise des Holzes und die reiche Bildung der Traubeu unentbehrlichen Nährstoff. Bei diesem Verfahren erachten wir ein Quantum von 30 Ztr. pro ein Viertel Hektar als angemessen. Das mag manchen etwas viel erscheinen; wenn wir indessen im Auge behalten, daß die Produktions kosten beim Wembaue überhaupt sehr hoch sind, und ein Ernteausfall uns viel empfindlicher trifft, als bei anderen Kulturen, so wird man diese Vorauslagen nicht scheuen, weil dadurch der zur gesunden, völligen Ausbildung der Rebe und zur Steigerung der Ertragfähigkeit der ganzen Anlage unentbehrlichste Nährstoff dem Boden zugeführt wird. Und hier dürfen wir nicht unerwähnt lassen, daß alle Ratschläge, die von berufener Seite erteilt werden, dahin zusammentreffen, die Weinberge mit größeren Mengen von Phosphorsäure und Kali zu düngen, um den Boden auch in seinen tieferen Schichten allmählich anzureichern. Zur Spargeljucht. Ueber ein Verfahren zur Sicherung und Erleichterung der Spargelzucht, das durch Patent geschützt ist, giebt das Patent-Bureau vr. I. Schanz, Berlin 8^.,. Komman dantenstr. 89, eine ausführliche Mitteilung, aus der wir hervorheben, daß das neue Verfahren den Spargel ober halb der Erde zieht, also die freie Ausbildung sichtbarer Triebe gestattet und letztere durch Ueberdecken mit einer undurchsichtigen Kappe vor der Einwirkung des Lichtes und danrit auch zugleich vor dem Auftreten einer Färbung durch Chlorophylbildung und einen Verlust an Wohlge schmack schützt. Die Kappe besteht aus einer Papphülle, die mittelst eines Eisenstabes in der Erde befestigt ist und einen abnehmbaren, um eine Verlängerung des Eisenstabes drehbaren Deckel besitzt. Während bisher das Spargelfeld zwei- bis dreimal täglich abgegangen werden mußte, genügt jetzt ein einmaliges Absuchen innerhalb dreier Tage. Zahl reiche Versuche haben ergeben, daß man den Spargel un beschadet seines guten Geschmacks und seiner weißen Farbe vier Wochen unter der Kappe stehen lassen kann. Was die Richtigkeit dieser Angaben anlangt, so müssen wir selbst verständlich die Verantwortlichkeit dafür dem genannten Institut überlasten. Die älteste Kieselguhrgrube, Neu-Ohe bei Unterlüß, wurde schon Mitte der 60er Jahre von der Firma G. W. Repe L Söhne, Hamburg, in Betrieb genommen. Dieser Firma, die den Betrieb des Kieselguhrs fast aus schließlich in den Händen hat, verdanken wir viele der in nachstehendem Aufsatz enthaltenen Angaben. Die beiden Namen Kieselguhr und Infusorienerde sind insofern charakteristisch, indem der erstere über die chemische Zusammensetzung, der letztere über die Ab stammung Auskunft giebt. Kieselguhr enthält in den verarbeiteten Handelssorten neben kleinen Mengen von Kalk, Magnesia, 6—15°/° Feuchtigkeit und 80—82°/° Kieselsäure, besteht also fast aus reiner Kieselsäure, ab stammend aus den Kieselpanzern, gleichsam dem Knochen gerüst mikroskopisch kleiner Infusorien, sogenannter Diatomeen. Namentlich sind es die Familien Gallionella, Melosira, Synedra und Gomphonema, aus welchen die Kieselguhr der Lüneburger Haide besteht. Die Formen dieser Gattungen lasten sich unter dem Mikroskop deutlich erkennen. Die gleichen ebengenannten Gattungen kommen noch heute lebend in Schlamm oder Schlick der Nordsee küsten vor, sodaß entschieden anzunehmen ist, die großen Kieselguhrablagerungen der norddeutschen Ebene stammen aus jenen Zeiten, in welchen das Meer weite Strecken des heutigen Deutschlands bedeckte; und daß auch das Gebiet der Lüneburger Haide einst unter dem Meeres spiegel lag, davon ist man längst durch mancherlei geologische Anzeichen fest überzeugt. Die Ablagerung im Gebiete der Haide find von sehr verschiedener Mächtigkeit bis zu 20 Meter und mehr. Namentlich in den ausge dehnten Gruben im „Luhethale." Aus der festen Kieselguhr werden Stücke abgesprengt und calciniert, aus welchen eben genannte Handelsfirma auf Grund ihrer Patents Dochte fraisen läßt. Da nun diese Dochte unverbrennlich sind und die Baumwoll-Dochte in Spiritus-Glühlampen schnell verkohlen, so muß man zur Herstellung von Spiritus-Glühlampen jetzt Kieselguhrdochte nehmen, und schon aus dem Grunde, weil Kieselguhr gegen Hitze isoliert und die Lampenbassins beim Brennen der Lampe möglichst wenig erwärmen. Weil Kieselguhr auf ein Kubikzentimeter 41,000 Millionen Röhrchen haben soll, so kann auch Kieselguhr beinahe sein volles Volumen an Brennflüssigkeit in sich aufsaugen. „Spiritus- und Petoleum-, Koch- und Leucht-Apparate sind auch mittelst Kieselguhr-Docht auf ungeahnt billige und praktische Weise herzustellen; Explosionen und Verschütten von Brenn flüssigkeiten können naturgemäß nicht mehr vorkommen, sofern man Kieselguhr-Dochte benutzt." Die Kieselguhr hat jetzt schon über hundert Ver wendungen. Nur einige wenige geben wir heute unserem Leserkreise zur Kenntnis. Außer der Dynamit-Fabrikation, Ultramarin-Fabrikation, ist Kieselguhr notwendig für das Baufach zum Isolieren der Fußböden, Gewölbe und Fehl böden gegen Eindringen der Hitze, Kälte und zum Ab schneiden des Schalles, Einschüttung der Eiskellerwände, Wein- und Bierkeller, Markthallen, Eiswagons, Eis- schränke, Telephonzellen, Hohlwände der Eisenkonstruktion, welche isoliert werden sollen; auch unter Kaminplatten legt man Kieselguhr zum Schutze der Marmorplatte. Die Hohlwände der Backöfen werden ebenfalls mit Kieselguhr isoliert. Eine Kieselguhr-Wärmeschutzmasie ist leicht herzu stellen und giebt die Firma G. W. Reye L Söhne in Hamburg (Frankenstraße 28) das Rezept dazu und die Gebrauchs-Anweisung gratis zur Isolierung der Dampf leitungen, Kessel, Wasserleitungen rc. Geldschrank- Fabrikanten gebrauchen Kieselguhr, um die Geldschränke feuersicher zu stellen. Außer zu antiseptischen Präparaten gebraucht man Kieselguhr zur Filtratiou von Master und anderen Flüssigkeiten, z. B. schleimiger Zuckersäfte, Oelen, Spiritus, Wein rc. Der Landwirt gebraucht Kieselguhr zur Konsistentmachung flüssiger Düngstoffe, Kompost zu bedecken und als Wiesen-Dünger rc. Auf Grund eines Patentes werden in Hamburg auch aus den Original- Kieselguhr - Felsen praktische Feueranzünder hergestellt, welche stets wieder benutzt werden können, indem man nur nötig hat sie immer nach Gebrauch wieder in Petroleum zu legen und noch viele andere Artikel. Ferner aus Grund des Gebrauchsmuster-Schutzes einen Löscher für Tinte, der mit bewunderungswürdiger Ge nauigkeit frische Schrift ablöscht und selbst große Tinten flecke. Außerordentlich schönes Putz- und Poliermittel feinster Qualität wird aus demselben hergestellt, um Gold, Silber, Alfsnide rc. sofort den höchsten Hoch glanz zu verleihen. Feuersichere Asbest-Kieselguhr-An- strichfarben und Kitt rc. Diatomen-Cement. Proben von Kieselguhr und auch eine Broschüre kann man von der Firma G. W. Reye L Söhne, Hamburg (Franken straße 28) beziehen. Vutterfälschungen vor Gericht. Der Butterhändler Köhler zu Berlin bekam nach der „Berl. Markth.-Ztg." eines Tages 4 Kübel Margarine und 4 Fässer Butter. Die Inhaberin eines Konkurrenz geschäfts, Frau W., hatte dies bemerkt und paßte nun genau auf, ob die Margarine als solche im Laden ver kauft würde, und ob der Verkauf vorschriftsmäßig bekannt gemacht worden sei. Das Letztere war nicht der Fall und der Margarinekübel war gleichfalls nicht vorschrifts mäßig, nämlich mit der Aufschrift nach hinten, aufgestellt. Frau W. erstattete nun Anzeige, daß K. nur Butter feil gehalten, also die Margarine und Butter gemischt haben müsse. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittel- bezw. Margarine gesetz. Auch die Ehefrau von K. wurde unter Anklage gestellt. Bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht gab die Ehesrau K. zu, daß gegen die formellen Vor schriften des Morgarinegesetzes verstoßen sei, weil weder das vorschrrfismäßige Plakat angebracht war, noch das gedruckte Papier zum Einwickeln der Margarine vorhanden ; gewesen sei, auch auf die Stellung der Kübel sei kein ! Wert gelegt worden. Dagegen behauptet die Angeklagte, Margarine sei doch stets als Margarine verkauft worden. Der Gerichtshof erkannte auf zwei Monate Gefängnis für den Ehemann K. und auf einen Monat für dessen Ehefrau. Das Urteil stützt sich darauf, daß kein einziger. Zeuge von einem Margarineoerkauf etwas gewußt oder; bemerkt habe, daß stets nur Naturbutter verlangt morde« s sei, daß endlich das Vergehen gegen die formellen Vor« schriften des Margarinegesetzes deutlich die Absicht auf Fälschung erkennen laste. Der Staatsanwalt hatte nur 50 Mk. bezw. 20 Mk. Geldstrafe beantragt. Mit Rück sicht auf das Ueberhandnehmen der Nahrungsmittelver fälschungen sah der Gerichtshof von einer Geldstrafe ganz i ab und erkannte nur auf Freiheitsstrafe. W>r sind mit dem Gerichtshof der Meinung, dah nur durch entsprechend harte Strafen dem gemeingefährlichen Treiben der Fälschungen von Nahrungsmitteln, insonderheit der Butter, wird mit Erfolg begegnet werden können. Elektrische Stubeicheizung mit Wasser. Die zersetzende Eigenschaft der Elektrizität ist vielfach direkt und indirekt in Verwendung. Die neueste Erfindung, in dieser Art, ist auf dem vielumworbenen Gebiete der Zimmerheizung gemacht worden. Das klassische Land der Erfindungen und industriellen Fortschritte, Amerika, ist in' Begriff, eine elektrische Stubenheizung mit Master einzu führen, nachdem dieselbe gründlich geprüft und von Fach leuten als hochbedeutsam begutachtet wurde. Diese Er- sindung ist, wie das Patent und technische Bureau vo« V. Reichhold, Berlin Luisens». 24 mitteilt, darauf basiert, daß der elektrische Strom das Master in Master- j stoff und Sauerstoff zerlegt. In einem mäßig große« Wasterbassin, dem fortgesetzt Master zugffühlt wird, befinde« sich am Boden befestigt, die beiden Leitungsdrähte, dere« Pole mit Platinblechen versehen sind, über welche Glas- zylinder luftdicht gestützt werden. Die beiden Pole liege« unter Master, und es entwickelt sich bei geschlossenem Stroi« an einem Pol Wasserstoff am anderen Sauerstoff i« mächtigen Blasen. Beide Gase werden durch einen Hah« mit zwei konzentrischen Oeffnungen geleitet. Durch de« äußeren Schlitz drängt Wafferstoff, welcher entzündet eine hohe Flamme bildet, die aber an Intensität bezw. Hitze durch das Zublasen des Sauerstoffes aus dem innere« kreisförmigen Schlitze auf 1200 °L. gebracht wird. Diese Flamme wird auf eine Chamotteplatte geleitet, welche nach 30 Minuten in Weißglut strahlt und die Wärme an das Zimmer zur Heizung abgiebt. und Scher;. Höchste Kaltblütigkeit. „Der Herr Verwalter besitz! wirklich eine seltene Geistesgegenwart!" „Wieso?" „Na, wie wir gestern gemütlich im Wirtshaus sitzen, rennt au! einmal ein wilder Stier ins Zimmer! Alles stürzte i« toller Flucht davon — nur der Herr Verwalter bleib zurück und trinkt noch geschwind — mein Bier aus!" Teurer Rat. Sie: „William, ich habe gestern eiB Anzeige in der Zeitung gelesen, welche besagte, daß ma« gegen Einsendung eines Dollars in Marken einen gutes Nat erhalten würde, wie man die Natten im Hause las würde." — Er: „Nun?" — Sie: „Ich sandte de« Dollar in Marken und empfing eine Antwort." — Er „Was war es?" — Sie: „Man riet mir, die Wohnung zu wechseln!" Aus deu Aufsatzheften der Schüler. DerLöwe schwebt mit dem Schweife. — Unter den Hühnereiern einer Br^, Henne hatte eine Bäuerin auch ein Entenei gelegt. — könnte noch vieles Schöne vom Herbst sagen, aber db Winter ist schon da. — Man that den Löwen in ein«" Käfich; dieser wütend, zerbrach die Stäbe. — Die Uhr«" bilden sich in Frankreich und England aus. — Ein Kirsf kern scheint nur ein wertloses Ding und doch läßt sich großer Aufsatz daraus machen. — Millionen Menschs nährm sich von Kleidung (Anfertigung der Kleidung). — Wenn Jemand von einer Kreuzotter gebissen wird, sa«S" man dieselbe aus. — Zur Hochzett war Jung und Ä« geladen und wurde gekocht und gebraten. — Seine Muttb war gottesfürchterlich. — Die Frösche pflanzen sich dE ihre Leichen fort (Laich). — Eine Mutter ernährte und ihren Sohn mit Spinnen (durch das Spinnen). < Nach mehrjährigem Friedensstande verheiratete sich Maxi«"' lian wieder. — Der Hahn nährt sich von Brod, Erdäpst^ Würmer und anderer menschlicher Nahrung. — Nebst Kinde find auch zwei ausgewachsene (erwachsene) Person«" auf dem Bilde zu sehen. — Da stutzte er seine Ohren n' spitzte die Ohren, er stutzte). — Auf einer matten Wi«w>, (Auf Wiesen und Matten). — Die Gefahr war uE schreiblich. — Die giftfreien Schlangen werden durchs armung gefährlich. — Der Sockel borstete (barst). eA Rathause verraten (beraten) sich die Menschen. Apfelbaum wird jetzt in vielen Spielkarten (Arten) Aus der „Wiener Kinder-Mode." Gratisbeil. der „Wiener für Ersche ordnun keil der laufend auf der treffend sind, w ebenfall daß bei oder nc geeichte berückst D D lich der ungarisc in der ! Wiener Leiter» durch d klären, langreict heraus^ am Sti eines b Graf E mittag dieses st blos co Aber d, tägliche lichtester Staatss in lang schließlic Golucho so erziel dcutung O! «ebnisse bahinzes Die ge Deutsch vorgezeil von der Vorzänj Alt-Aus fache ar den leit reich-Uu ihren hi London, sondere Wien n Nischen sind, c Kongres einstwei! wörtlich ernsthaf aus bei Dingen