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«r. »S (R. SS), 87. Jahrgang Leipzig, Sonnabend den 8. Mai 1920. Redaktioneller Teil Begründung der Verkauf-ordnung für Auslandlieferungen. Die Verkaufsordnung für Auslandlieferungen hat an eini gen Stellen im Ausland Widerspruch hervorgerufen. Es sei des halb nochmals in aller Kürze dargelegt, daß sie für die deutsche Volkswirtschaft unumgänglich notwendig ist und lediglich eine Forderung elementarster Gerechtigkeit erfüllt. Wenn der Deutsche für jede Ware, die er aus dem Auslande bezieht, die durch das augenblickliche Kursverhältnis verursachten ungeheuren Preise zahlen soll, der Ausländer aber deutsche Ware fast geschenkt erhält, so mag dieser Zustand dem Ausländer keiner Änderung zu bedürfen scheinen. Aber kann es dem Deutschen verargt werden, wenn er sich dagegen wehrt, daß der Aus länder alle Vorteile aus den Valutaspannungen für sich in Anspruch nimmt, alle Nachteile aber von sich abwälzt auf Kosten der deutschen Volkswirtschaft, die in ihren Grundlagen bedroht ist? Der Frieden hat Deutschland ungeheure Lasten auferlegt. Da sollte ihm jeder billig und gerecht Denkende wenigstens die Befugnis zu gestehen, daß es alle vorhandenen Möglichkeiten seiner Selbst erhaltung dienstbar macht. Nun bedeutet die Verkaufsordnung für Auslandlieferungen, die lediglich einen Ausgleich schafft und die Lasten gerecht verteilt, in Wahrheit keineswegs eine Über teuerung des ausländischen Käufers. Kostete in Deutschland ein Buch früher 6.—, so hatte ein Holländer dafür vor dem Kriege kl. 3.60 zu zahlen; kostet dasselbe Buch heute in Deutsch land das Doppelte, so hat der Holländer dafür jetzt einschließlich des Valutaaufschlags von 500°/» doch nur kl. 2.88 zu zahlen. Hierbei ist ein Friedenskurs von kl. 0.60 und der Tageskurs An fang April von kl. 0.04 für die Mark zugrunde gelegt. Da sich aber die Valutaausschläge der Entwicklung des Tageskurses an passen, bleibt das Verhältnis immer das gleiche. Ist der Preis für das Buch in Deutschland auf etwa das Dreifache, also etwa auf .-ki 20.— gestiegen, so kostet es den Holländer jetzt ein schließlich Valutaaufschlag immer erst ein Drittel mehr als früher, nämlich gegen früher kl. 3.6O jetzt kl. 4.8O. Dies ist nicht unbillig in Anbetracht der Tatsache, daß der Deutsche für ein holländisches Buch, das er vor dem Kriege für 10.— erhielt, heute 150.— zahlen mutz. Will der Ausländer wirklich nicht eine Preissteigerung von 30—50°/° auf sich nehmen können, wo der Deutsche solche von vielen Hundert Prozent tragen muß? 457 G Bekanntmachung. Mehrere Firmen haben den Börsenverein um Veröffent- Wg einer kurzen Begründung der Lerkaufsordnung für AusIand liefe rungen Mm, welche die wesentlichsten volkswirtschaftlichen Gesichts- Me darlegl und den einzelnen Firmen zur Verfügung Mt werden kann. Wir geben in dieser Nummer eine solche Begründung be- knnt. Sonderabzüge können von uns bezogen werden sowohl m dem ganzen Aufsatz (vierseitig 8°), als auch von dem letzten lnl, der die Überschrift »Lieferungsbedingungen für das Aus land- trägt und sich zum Beilegen in Katalogen und sonstigen iliMbtten eignet. Der Preis beträgt für den vollständigen Aufsatz ,K 2.— für 10 Stück, 18.- für 100 Stück; für den letzten Teil des Aufsatzes 1.50 für 10 Stück, 12.— für 100 Stück, 100.- für 1000 Stück. Bestellungen bitten wir an den Verlag des Börsen- dtteins richten zu wollen. Leipzig, den 6. Mai 1920. SeWstsftelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vi-. Ackermann, Syndikus. Allgemeiner Deutscher Vuchhandlungs- Gehilfen-Vervand. Vom Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buch- handlungsgehülfen zu Berlin ist uns der Betrag von 2767.48 für unsere Unterstlltzungskassen überwiesen worden, als Erträgnis aus der Kantate-Sammlung; wir bestätigen den Empfang mit herz lichstem Dank und sagen auch allen Spendern gleichzeitig besten Dank. Der Betrag wird bestimmungsgemäß Verwendung finden. Leipzig, den 5. Mat 1920. Der Vorstand. Richard Hi ntzsche. Edgar Pilz. Bekanntmachung. In der Bibliothek des Börsenvereins sind zurzeit als dritte Wüsche Gruppe Bücher, Blätter, Schriftstücke und Einbände wr der Zeit der Blüte der Frankfurter Messe ausgelegt. Signete, Autographen, Bildnisse, Kataloge, Titelblätter und Leck von Egenolff, Feyerabend, de Bry, den Quentel, Zuschauer, Oporin, Miller, Henning Große, Selfisch, Thurneysen, Wim, den Manuziern, den Estienne. Feyerabends Meßregister, tzGndung der Bibliographie, Entwicklung des Katalogs. Der Wüalog. Zensur (lnäsx iricksntwus), Privileggesuche «Wauer: Gesner; Wolrab: Adam Rieses Rechenbüchlein). I. Goldfriedrich. Deutscher Verlegerverein. Nach der in der 34. ordentlichen Hauptversammlung am N Spül d. I. vorgenommenen Wiederwahl des Herrn Kom- mrstmrat Paul Oldenbourg-München und der Neuwahl des heim vr. Oskar Siebeck-Charlottenburg setzt sich der Vorstand del Deutschen Verlegervereins wie folgt zusammen: 1. Vorsteher: vr. Georg Paetel-Berlin, 2. Vorsteher: Hofrat vr. Erich Ehlermann-Dresden, 1. Schristührer: vr. Oskar Siebeck-Charlottenburg, 2. Schriftführer: Kommerzienrat Paul Oldenbourg-München, 1. Schatzmeister: Georg Thieme-Leipzig, 2. Schatzmeister: Gottfried Spemann-Stuttgart. MMWmDllWrWuchhllM Erscheint werktäglich. Bezugspreis nnMirgii-dsbeitrag ein- rr Vi« ganz« »en« umfapt 300 viergespalten« Detitzeilen, 0». t» geschlossen, weiter« Exemplar« zum eigenen Gebrauch frei rr 8«Ue oder deren Baum kostet 2.LS Mk.; Mitglieder des Geschäftsstelle oder bei <postliberwo!lung innerhalb des Deut- rr DSrsenverein» zahlen für eigene Anzeigen IS Dl- k- d Delle, «4 scheu «eiche» SO Mark halbjährlich. Mchtmltglieder im rr'/i8-2S0M., >/,S. i30M„ S.öSM-.StsllengÄuche werden N Deutschen «eiche zahlen für jedes Exemplar SO Mark halb- ;r mit 40 Pf. die SeUe berechnet. 2n dem illustr. Teil: s. Mitgl. jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung aber Leipzig rr d.DSrsenverein» t'.s. NOM-, S. 210 M-, V, s. 400 M„ rj oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in diesem Falle i! s- Nichtmitgl- ISO M-, 350 M.. SSO M. Dellagsn werde» nicht 4« gegen 1.S0 Mark Anschlag für jedes Exemplar. ?! angenommen. > Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. I» Eiationierung d. Dörsenblattraumss. sowie Dreisste'gerungen.auch ohne bejond. 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