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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 31.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189603310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960331
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-31
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Monat
1896-03
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Jahr
1896
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des Sultans ist. Am 26. März hatte Fürst Ferdinand eine halbstündige Audienz beim Sultan, dessen Sohn, Prinz Achmed Effendi, ihm nachher die Insignien des Imtiaz-Ordens in Diamanten überbrachte. Nach Beendigung seines Aufenthaltes in Stambul wird sich der Bulgarenfest über Ovessa und Bel- stock nach Petersburg begeben, um auch dem Zaren seine Auf wartung zu machen. Fürst Ferdinand gedenkt am 6. April in der russischen Hauptstadt einzutreffen und dort eine Woche zu verweilen. Wie schon bei seinem gegenwärtigen Besuche in Constantinopel, so wird er auch auf seiner Petersburger Reise vom Ministerpräsidenten Etoiloff und vom Krieg sm inister Petrow begleitet sein. Letzte Nachrichten. Neapel, Sonntag, den 2S. März. Sc. Mas. der Kaiser Wilhelm hielt heute Lormittag an Bord der Jacht .Hohenzollern" Gottesdienst ab. Lille, Sonntag, den 29. März. Fünfzehn Soldaten, welche in einer Apotheke Genever trinken wollten, zogen sich eine Vergiftung dadurch zu, daß man ihnen irrthümlicher Weise Gift statt Genever reichte. Sie wurden sofort in das Militär-Lazarcth gebracht, wo sechs derselben gestorben sind. Lima, Sonntag, den 29. März. Gestern fand hierein heftiges Erdbeben statt, welches die Einwohner in große Be sorgniß versetzte. Athen, 2S. März. Der englische Dampfer „Norseking" ist am Eingänge des Hafens von Zante gesunken. Die Mann schaft ist gereitet. Bulawayo, 29. März. Eine aus acht Personen be stehende Familie wurde von den Matabeles ermordet. Die Aufständischen sammeln sich 30 Meilen von Bulowayo, welches gegen jeden Angriff gerüstet ist. 38 Männer und Frauen im Lager von Jusera wurden vor den Aufständischen gerettet. — Den eingeborenen Polizeimannschasten wurden die Waffen ab genommen, Neapel, 30. März. Das Konzert der Kapelle der „Hohenzollern" im Theater San Carlo zum Besten des ita lienischen Rothen Kreuzes nahm gestern einen glänzenden Ver lauf. Viele Fremde, besonders Deutsche, waren anwesend. Als der italienische Königsmarsch und die preußische Hymne gespielt wurden, erhoben sich die Anwesenden und hörten dieselbestehend unter denRufen: „Es lebe der König! Es lebe der Kaiser!" an. vaterländisches Wilsdruff. Charwoche. Wer sich daranzu erinnern vermag, in welcher Weise vor einige» Jahrzehnten die Passionszeit begangen wurde, und damit vergleicht, wie man sich heute zu ihr verhält, der wird sicher nicht geneigt fein zu behaupten, daß nach dieser Richtung hin ein Fortschritt in unserem Volksleben zu verzeichnen wäre. Im Gegcntheil, der stille heilige Ernst, der während dieser Zeit sich früher deutlich ausprägte, im öffent lichen Leben, er ist daraus verschwunben und hat sich mehr und mehr in den Kreis von einzelnen Familien zurückgezogen. Die Oeffentlichkeit nimmt im ganzen kaum noch Notitz von der Leidenszeit, fast alle Stände sind darin denselben Weg gegangen. Glücklicherweise nimmt wenigstens noch die Charwoche eine Sonderstellung in dieser Beziehung ein; sie ist noch durch Gesetz und kirchliche Sitte geschützt. Und es ist eine dringende Noth- wendigkeit für unsere Christenheit, daß sie zum wenigstens diese kurze Zeit in der Stille und der Selbstbesinnung verbringe. Man klagt so viel über Noth und Nothstand; von allen Seiten ertönen die lauten Rufe nach Hülfe und Besserung der Lage. Versuche zu helfen werden genug gemacht, und in der That läßt sich durch äußere Mittel mancher Schaden eine Zeit lang verdecken. Allein eine gründliche Heilung schaffen sie nicht, eine solche muß von innen heraus kommen, und die Charwoche weist uns den Weg zu ihr. Sie führt uns nach Golgatha und auf diesem Hügel entspringt die Quelle alles Friedens und aller Zufriedenheit und nur der ist wahrhaftig reich, der aus ihr schöpft. Man kann in dieser Welt weit umhergekommen sein, kann alle Länder durchwandert, alle Meere durchschifft haben, kann auf himmelhohen Bergen gestanden sein und in paradiesi schen Thälern geruht haben; man kann in allen Gebieten des menschlichen Lebens sich umzesehcn, alle Höhen menschlichen Wissens erstiegen, aus allen Brunnen irdischen Genusses geschöpft haben; und doch, ist man nicht nach Golgatha gekommen, ist man nicht auf dem Todeshüzel Jesu unter dem Kreuz des Welt erlösers gestanden, hat man nicht aus dem Quell geschöpft, der vom Kreuz Christi durch die Welt fließt, aus dem Quell gött licher Gnade und Barmherzigkeit; so hat man das Schönste nicht gesehen, was die Erde trägt, hat mau vom Größten nichts erfahren, was ein Menschenherz einnshmen und beseligen kann, hat man das Seligste nicht gekostet, was Gottes Liebe und Wundermacht seinen Menschenkindern bereitet hat, und ist ein armer Mann, weil die Seele darben muß, das unruhige Herz keinen Trost, das geängstete Gewissen keinen Trost zu finden weiß. Ein schwerer Fluch hing über Jerusalem von dem Tage an, da sie den Sohn Gottes verworfen und als einen Uebel- thäter hinausgestoßen hatten; ihre Sünde lag wie ein Bann auf der Stadt, der Zorn Gotte« schwebte wie eine Wetterwolke über den Dächern, das Blut des Gerechten war eine Unglücks saat, die blutige Früchte trug noch ehe jenes Geschlecht vorüber war. Ansels kann es heute auch nicht sein, wo das Kreuz Christi eine Thorheit und ein Aergerniß ist. Wer die Nacht seiten unseres Volkslebens aufmerksam betrachtet, der kann es sich nicht verhehlen, daß sie eine große Gefahr bedeuten. Die Nährmutter der sozialen Uebel ist im letzten Grunde doch die Verachtung des Evangeliums, die Geringachtung der Sünde und die Verschmähung des Weltheilandes. Es kann daher auch nur eine Besserung erwartet werden von der Rückkehr zum Worte Gottes und dem Gekreuzigten, und daran mahnt uns besonders ernst die stille Woche und Golgatha. — Nachdem man vor einiger Zeit beim Graben deS Grundes der neuen Kirche den Sarg einer erwachsenen Person, der am Wcstende des Schiffes der abgebrochenen Kirche beige- gesetzt worden war, aufgefunden hatte, ist vor mehreren Tagen der Sarg eines Kindes zu Tage gefördert worden. Jener war uneingema lert in den Lehm, der nebenbei bemerkt, sehr schön gewachsen ist, bcigesetzt; in demselben kann man noch gegen wärtig am Grunde des Thurmes die Oeffnung eines cigenthüm- lich geformten Ramms, aus dem die Gestalt des entnommenen Sarges deutlich erkennbar ist, sehen. Der Sarg des Kindes, welcher auf dem alten Friedhof wieder beigesetzt worden ist, stand in einer Gruft des Altarraumes; seinen Inhalt bildeten Asche und Blumen. Zu Häupten dieser Gruft ist neuerlich eine größere, zur Zeit noch nicht geöffnete Gruft aufgcfunden worden, über welcher eine in den Ecken mit Wappen verzierte Sand steinplatte lag. Leider war sie in der Mitte so schadhaft, daß einige Worte der Inschrift vollständig fehlen; doch erleidet da durch der Inhalt der Grabschrift keine wesentliche Einbuße. Leider ist der Grabstein beim Abheben vollständig zerfallen, so daß dadurch seine Aufstellung an einem anderen Platze unmög lich geworden ist. Seine Inschrift lautet: „Im Jar üWLXXX (1630) den XIII. (?) Oktob. fru umb X Uhr ist die woledle vnd vielehrentugendreiche Matrone Frau Katharina geborene von Lnfts aus dem Hause l^scksplin des weiland woledlen gestrengen und festen Xuspars von LctuLnbsrA zu VMsärotk Chursächsischen (unleserlich) und des Chursächstschen Rathes zu Dresd-n Präsident (unleserlich) hinterlassene Witbe in wahrer Erkennung (?) Christi selig entschlafen und den 9. November christlich und adlig hir beigesetzt worden ihres Alters >76 Jar. Gott verleihe ihr eine sanfte Ruhe und am jüngsten Tage eine fröhliche Auferstehung zum ewigen Leben um Jesu Christi willen." — Die Rückgabe der Schlüssel, welche mit dem Wohnungs wechsel verbunden ist, verursacht häufig Streitigkeiten zwischen Vermiether und Miether. Das Gesetz bestimmt hierüber, daß der Hauseigenthümer, so lange die Schlüssel vom Miether nicht vollständig übergeben sind, die Miethsräume nicht wieder zu übernehmen braucht. Schlüssel, welche sich der Miether be schafft hat, darf derselbe allerdings behalten, er muß jedoch, um deren Benutzung unmöglich zu machen, die Bärte der Schlüssel zerstören lassen. Wenn der Miether nach Beendigung des Miethsverhältniffes nicht nachweisen kann, daß dies ge schehen ist, so kann der Vermiether dieses sein Recht im Weg! der Klage erwirken. Verloren gegangene Schlüssel hat der Miether nicht allein zu bezahlen, sondern er muß sich auch ge fallen lassen, daß der Vermiether die noch vorhandenen Schlüsse! und ebenso, wenn der Hausschlüssel der verlorene ist, sämmtliche Hausschlüssel aller Hausbewohner abändern läßt und ihm, dem Miether, die Kosten hierfür in Rechnung setzt. — Zu Ostern tritt in der Gültigkeitsdauer gewisser Eisenbahnfahrkarten eine Verlängerung ein, und zwar gelten die am 4. April (Sonnabend vor Ostern) und 5. April (I.Oster- feiertag) gelösten drei- und viertägigen Nückfahrtskarten und die dreitägigen Rundreisekarten im sächsischen Binnenverkrhre bis mit 8. April d. I., die am 4. April entnommenen dreitägigen Nückfahrtskarten im direkten Verkehre zwischen sächsischen Stationen und solchen anderer deutschen Eisenbahnen aber bis mit 7. April d. I. — Eine für Hundebesitzer sehr wichtige Entscheidung ist in jüngster Zeit auf einen Vortrag der Kreishauptmannschaft Leipzig vom Ministerium des Innern gefällt worden. Danach wird unter Hinweis auf die einschlägigen Bestimmungen des Hundesteuergesetze« in der verspäteten Anmeldung eines Hundes zur Konsignation nicht eine bloße Ordnuvgswidrigkeit, sondern bereits eine Hinterziehung der Steuer erblickt, deren Bestrafung nach § 459 der Strafprozeßordnung mittels Strafbescheides zu geschehen hat. Strafbescheide der Verwaltungsbehörden wegen Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle aber setzen Geldstrafen und eine etwa verwirkte Einziehung fest. — Landgericht. Um einer 2 willen war der Ge richtshof infolge des hartnäckigen Leugnens, mit welchem der 56 Jahre alte schon bestrafte Pantoffelmacher Sieber aus Liebstadt wohnhaft in Helbigsdorf bei Wilsdruff den Maschen ves Anklagenetzes zu entschlüpfen versuchte, genöthigt, 2'/r Stunde lang zu verhandeln. Der Angeklagte war im Besitze eines Wechsels über 39 Mk-, dessen echte V-rfallzeit auf den 24. Juni lautete. Er hatte jedoch, um eher Kasse zu erhalten, das erwähnte Datum wegradirt und dafür den 4. Juni gesetzt, sodaß eigentlich nur die 2 von der 24 in Wegfall gekommen war. S. wurde zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. — Dresden, 28. März. Der feierlichen Verabschie dung des Landtages ging heute Vormittag '/2IO Uhr ein Schlußzottesdienst in der evangelischen Hoflirche vorauf, bei dem Oberhofprediger Dr. Meier die Predigt hielt. Außer den Ministern, sowie Mitgliedern und Direktoren der beiden Stände kammern nahmen auch eine große Anzahl Gemcindemitgliedcr und Angehörige der Landtagsabgeordneten an dem Gottesdienste theil. In der zweiten Etage versammelten sich kurz vor 1 Uhr die Stoatsminister, der Dienst, das diplomatische Corps rc., im Gobelinsaale die Herren der dritten, vierten und fünften Klaffe der Hofrangordnung, sowie die Mitglieder der Stände kammern im Ballsaale. Eine Kompagnie des Schütz-nregi- ments erwies im Vestibüle Les Treppenhauses die militärischen Ehrenbezeugungen. Um 1 Uhr verkündete der Parademarsch des im Thurmzimmer aufgestellten TrompeterchorS des Garde reiterregiments das Nahen des Königs mit den Prinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg. Beim Eintritt in den Thronsaal wurde der König mit einem von dem Präsidenten der Ersten Kammer, Grafen Könneritz, ausgebrachten Hoch be grüßt. Der König nahm vor dem Thronseffel, die Prinzen rechts und links von dem Monarchen, die Herren des Dienstes neben und hinter dem Throne, die Staatsminister rechts vom Throne und das übrige Cortsze neben den Mitgliedern der Ersten Kammer Aufstellung. Hierauf begrüßte der König die Versammlung durch eine Verneigung, bedeckte das Haupt mit dem Helm und ließ sich auf dem Thronseffel nieder. Alsdann verlas der Monarch folgende Thronrede: „Meine Herren Stände! Sie sind nunmehr zum Schluffe einer langen und arbeitsvollen Landtags-Session gelangt und tehen im Begriffe, wieder an Ihren häuslichen Herd zurück- ukehrcn. Die Kisinnungen treuer Anhänglichkeit an Mein Haus haben Eie auch bei dem Jubiläum bethätigt, das Mein er lauchter Bruder, Prinz Georg, nach Ablauf eines fünfzigjährigen Zeitraumes seit Seinem Eintritt in die Armee in diesem Nonat mit Gottes Hilfe feiern konnte. Es ist Meinem Herzen Ndürfniß, Ihnen dafür Meinen wärmsten Dank auszusprechen. Der weitaus wichtigste Gegenstand, den Sie in dieser Session zu berathen hatten, war der Gesetzentwurf wegen Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen über die Wahlen zur Zweiten Kammer. Die Einmüthigkeit, mit der Sie dieser Ge« etzesoorlage Ihre verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt haben, erfüllt Mich mit lebhafter Genugthuung und befestigt Mich in der Ueberzeugung, daß Meine Regierung, indem sie der aus der Mitte der Volksvertretung hervorgegangencn Anregung folgte, einem auch in zahlreichen Bevölkerungskreisen je länger je mehr empfundenen Bedürfnisse Rechnung getragen hat. Ich vereinige Mich mit Ihnen in dem Wunsche, daß die veränderten Be stimmungen Meinem Sachscnlande dauernd zur Wohlfahrt ge reichen mögen. Mit Befriedigung habe Ich ersehen, daß über die Vor lage Meiner Regierung wegen der Errichtung eines neuen Ständehauses eine Einigung mit Ihnen erzielt worden ist- Mit diesem Neubaue wird einem seit Jahrzehnten in immer steigendem Maße empfundenen Bedürfnisse abgeholfen und Ihnen für Ihre verfassungsmäßigen Tagungen eine würdige neueHeim- stätft auf einem Platze geschaffen werden, der sich dazu vorzugs weise eignet. Da bei der Errichtung dieses Hauses Ihr Inter esse in erster Linie betheiligt ist, habe Ich gern Meine Zu stimmung gegeben zu der von Ihnen beschlossenen Einsetzung einer aus Mitgliedern beider Kammern bestehenden Zwischen deputation, in deren Einverständnisse Meine Regierung Ihren Anträgen entsprechend die definitiven Baupläne festsetzen und den Zeitpunkt für den Beginn des Baues bestimmen wird. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, daß die Berathungen dieser Deputation zu allseitig befriedigenden Ergebnissen führen werden. Durch bereitwilliges Eingehen auf die in der Etatvorlage enthaltenen Vorschläge Meiner Regierung betreffs ausgedehnter Verleihung der Staatsdiener-Eigenschaft haben Sie eine neue Grundlage geschaffen für die Ordnung der Dienstverhältnisse einer großen Anzahl von Staatsbeamten. Die Beseitigung der zeitherigen Verschiedenheiten in der rechtlichen Stellung der Staatsbeamten wird nicht nur für Meine Regierung nützlich sein, sondern auch für die zahlreichen Beamten, die fortan die zeither entbehrten Vortheile der Staatsdiener-Eigenschaft er langen, als ein neuer Ansporn zu getreuer Pflichterfüllung wirken. Die dankenswerthe Bewilligung reicher Mittel zur Ergän zung und Erweiterung der Staatseffenbahnen hat Meine Re gierung in die Lage gesetzt, den fortwährend steigenden An forderungen des Verkehrs zu entsprechen. Auch ist es ihr durch die beschleunigte Erledigung der Vorlage wegen des Ankaufs zweier Eisenbahnen erfreulicher Weise möglich geworden, das zu deren Uebernahme Erforderliche rechtzeitig vorzukehren. Nicht minder hat es Mich mit Befriedigung erfüllt, daß Sie Meiner Regierung zur Unterhaltung von Unterrichtsan stalten für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel, sowie zur Beförderung der Landwirthschaft und der Gewerbe noch mehr Mittel zur Verfügung gestellt haben, als im Staatshaushalts etat beantragt worden war. Von dem die ärztlichen Bezirksvereine betreffenden Gesetze, dem Sie Ihre Zustimmung gegeben haben, steht zu hoffen, daß es dahin führen werde, den ärztlichen Stand in sich selbst zu kräftigen und dessen autoritative Stellung im Staate zu be festigen. Und so lassen Sie Mich von Ihnen mit dem Wunsche Abschied nehmen, daß unser gemeinsames, auf die Förderung des Wohles unseres theueren Sachsenlandis gerichtetes Streben von dem göttlichen Segen begleitet sein möge!" Der vortragende Rath im Gesammtministerinm, Geh. Rath Meusel, trug sodann den Landtagsabschied vor, worauf Stoatsminister Dr. Schurig im Auftrage und auf Befehl des Königs den Landtag für geschlossen erklärte. Der König begab sich, die Versammlung begrüßend, in demselben feierlichen Zuge wie bei der Ankunft in seine Gemächer zurück Beim Verlassen des Thronsaales brachte der Präsident der Zweiten Kammer, Geh. Hofrath Ackermann, ebenfalls ein Hoch auf den König aus, in welches oie Versammlung aus's Lebhafteste einstimmte. Die Feier war nach '/.2 Uhr zu Ende. — Auf tragische Weise hat ein Elternpaar in Meißen sein fünfjähriges Kind verloren. Ein Geschirrführcr hat aus Anlaß des schönen Wetters sein Kind auf seiner Fahrt mitge nommen. Während er vom Wagen gestiegen ist und auch sein Kind hat vom Sitz heruntcrnehmen wollen, um mit demselben ein Stück des Weges zu Fuß zu gehen, i haben die Pferde vor plötzlich aufDegenden Krähen gescheut und sind mit dem Wagen, auf dem noch das Kind gesessen hat, durchgegangen. Der Vater ist nicht im Stande gewesen, den Wagen anzuhalten, und dieser ist ihm durch eine Wegebiegung aus den Augen ge kommen. Nach wenigen Minuten hat der unglückliche Vater sein vorher noch lebensfrohes Kind blutüberströmt und ohne die geringsten Lebenszeichen auf der Straß- gefunden. Das Ge schirr ist erst in weiterer Entfernung angehalten worden. Wie das Kind vom Wagen gestürzt ist, hat niemand gesehen. — Mittels des Telephons wurde am Donnerstag in Dresden ein frecher Betrug verübt. Ein hiesiger Uhrmacher, der Telephonanschluß hat, wurde angeblich von einem Fabrik besitzer hier angerufm und gefragt, ob er goldene Taschenuhren von einer gewissen Sorte Hobe. Als diese Frage bejaht worden war, telephonirtc der Fabrikant weiter, man möge ihm doch zwei solcher Uhren zur Auswahl überlassen, er werde gleich einen Boten zum Abholen schicken. Gleich darauf kam auch ein junger Mann mit einigen Zeilen, angeblich von jenem Fabrikanten zu seiner Legitimation geschrieben, und erhielt nun die Uhren unbedenklich, auszehändigt. Als dann aber eine Erklärung der bestellenden Firma ausblieb, erkundigte sich der Uhrmacher bei derselben und erfuhr nun, daß duse von der ganzen Sache nichts wußte, daß ihr Telephon zu der fraglichen Bestellung nicht be nutzt worden war und daß das Schreiben, womit sich der Ab holer der Uhren legitimirt hatte, gefälscht war. Hoffentlich glückt es, den Gauner auszu mitteln. — Freiberg, 25. März. In einem Grundstück der hiesigen Unteren Langcgasse hat das Eintreffen der Staare zu einer merkwürdigen Entdeckung geführt. Der Besitzer des be treffenden Grundstückes hatte im vergangenem Frühjahre auf einem Birnbaume ein Staarmeste anbringen lassen. Aber Freund Staar traf keine Anstalten, das neue Freiquartier zu beziehen. Trotz der ausgesprochenen Wohnungsnoth verhielten sich die Vögel auch in diesem Frühjahre dem neuen Hause gegenüber ablehnend. Man forschte nunmehr nach der Ursache solcher Sprödigkeit, zumal die Vermuthung nahe lag, daß die Einlaßöffnung der Staarmeste zu klein sein könne. Bei näherer Untersuchung des chwierigcn Falles ergab sich jedoch, daß die Staarmeste bereits »ewohnt oder doch bewohnt gewesen war. Zum größten Er staunen entdeckte man in dem Staarhäuschen einen — Bienen schwarm, der nach den Vorgefundenen Waben und Honig scho" eit längerer Zeit dort häuslich eingerichtet gewesen sein muß. Die Bienen, denen das Bretterhäuschen nicht genügend Schutz gegen die Winterkälte gewähren konnte, waren abgestorben. — Heute Morgen kurz nach 8 Uhr wurde auf der Brander ¬ straße in d des Schmi Das schwe> über den 5 — T Unterlauter mann, Mu beschäftigt, den Brunn weiter im , mann, nach Brunnen e , -Z '/^4 Uhr c die Scheun Scheune ui die Schupp Echlosserme Karl Oestei bäude des und die alt die rege T freundliches liche Gebär brannten L gangen ist, Hitze, die di der Nachba: - 27( buche im Zahl stellt handenen 3 nämlich im sprechend ai aller Wahr 301 Millio 289 Millio als Mieths 27000 Wc von zusamu letzten sech Wohnungen HLltniffe de vergangenen Millionen ' 1888 die dafür 6 M durch frei« welche Zah macht. 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