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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 28.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189603286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960328
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-28
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Monat
1896-03
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Jahr
1896
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Ne» eingetroffen >st so comp unter 3jährf Um Gebe d daß neue M und gebe so! rantie ab Empfeh und vtv»! und ausgewl Sämmi schnell und 1 Gleich;! der Straße aus einrückt und die Giebrlfenster bei einem vielleicht später erfolgenden Anbau wieder zumauern läßt. 3) Der Welk stättenbau des Herrn Tischlermeister Birkner wird sofort ge nehmigt. 4) Auf seine Bitte um einen Beitrag zur Errich tung eines Nationaldenkmals an die glorreiche Völkerschlacht bei Leipzig erhält der „Deutsche Patriotenbund" 50 M. 5) Der Weg nach dem Erlicht entlang dem Saubach soll verbreitert und eine Ufermauer auf beiden Seiten des Baches errichtet werden. 6) Die Wohnräume des hiesigen alten Brauhauses werden an Herrn Restaurateur Hering gegen einen monatlichen Zins von 12'/? Mark und monatliche Kündigung vermiethet. Herr Schmiedemeister Große hat für den gepachteten früheren Kuhstall und die Scheune vom 1. Januar d. I. ab 70 Mark und Herr Teichmann für die Benutzung des Schuppens 30 M. jährlich an Pacht zu bezahlen. 7) Gegen die Legung eines Schienenstranges über dm Kirchweg nach dem Bauplan des Herrn Holzhändler Weise hat man nichts einzuwenden. — Schutte und Asche darf von jetzt ab nicht mehr im unteren Parke abgeladen werden. — Kaum ist die Natur zu neuem Lebeu erwacht, da macht sich wieder ein alter, schon oft gerügter Unfug bemerkbar: das Abreißen der Zweige von Bäumen und Sträuchern. Manche der Sträucher, insbesondere diejenigen, an welchen sich die Kätz chen oder Schäfchen befinden, sehen indessen schon wie Besen stiele aus. Nicht Kinder allein, sondern auch viele Erwachsene scheinen sich des Unschicklichen und Verwerflichen solcher Hand lungsweise gar nicht bewußt zu sein. — Oberwartha. Wir leben jetzt in prächtigen Früh lingstagen und Jung und Alt rüstet sich bereits zu einem näheren oder ferneren Spaziergang in die weite Gotteswelt. Auch unser Oberwartha mit den in der Nähe befindlichen reiz vollen, alljährlich von Tausenden besuchten Ausflugsorten „Oster berg" und „L'ebenecke" hatte bereits in den letzten Tagen Ge legenheit, Touristen zu bemerken, welche sich in lobenswerter Weise über unsere herrliche, wohlgepflegte Gegend aussprachen. Unser heimathliches Dörfchen besitzt auch einen schmucken Gast hof, welcher von dem intelligenten Wirth, Herrn Liebe, bewirth- schaftet wird. Eine peinliche Sauberkeit, ein gutes Bier sowie ein leckerer Bissen nebst angenehmem Aufenthalt verbindet hier- selbst Alles, was nur ein Touristenherz ersehnt. Für Vereins- parthien bietet ein netter Saal freundliches Unterkommen. Es wäre sehr zu wünschen, daß dieser Gasthof von unsern Ort durchwandernden Touristen mehr beachtet würde, an liebens würdiger Aufnahme wird es gewiß nicht fehlen. — Eltern und Vormünder werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie ihre Kinder bez. Mündel, welche diese Ostern konfirmirt und Wilsdruff nunmehr verlassen, auch auf hiesiger Polizeiexpedition — Kämmereigebäude — abzumelden haben. — Für die Jagdliebhaber und die Jäger erheben sich günstige Jagdaussichten. Die Rebhühner sind gut und kräftig durch den Winter gekommen und der erste Satz Hasen ist bereits gahlreich vorhanden und gut entwickelt. — Von durchaus zuverlässiger Seite wird geschrieben: „Ein sehr interessanter Fall von „Versehen der Schwangeren" kam im Aushebungsbezirk Zwickau dieser Tage zur Vorstellung vor der Musterungs-Kommission. Außerzahireichen schwarzbehaarten dunkelbraunen Flecken am ganzen Körper zeigte der Militärpflichtige vom unteren Ende der Rippen bis herab zu den Knien das Aussehen eines Asien. Die Mutter des Mannes ist im 6. Monat ihrer Schwangerschaft, als sie in jeder Hand einen großen braunen Krug trug, von einem Affen erschreck! worden, der einer Schaubude entsprungen war." — Der Schluß desLandtags vollzieht sich am heutigen Sonnabend nach dem gewohnten Zeremoniell. Vormittags halb 10 Uhr geht in der evangelischen Hoskirche zu Dresden in ge wohnter Weise ein Gottesdienst voraus, bei welchem Herr Ober- Hosprediger Dr. Meyer die Festpredigt halten wird. — Vor kurzer Zeit kommt zu einem Uhrmacher in P ossen- dorf ein anständig gekleideter Knabe, der im Auftrage eines oem Uhrmacher bekannten Herrn eine silberne Taschenuhr zur An sicht verlangte. Trotzdem der Uhrmacher den Knaben, welchersicher auftrat, nicht kannte, gab er ihm 3 Uhren, mußte aber bald sie unangenehme Erfabrung machen, daß er beschwindelt worden sei. Nach -längeren Bemühungen ist eS jetzt der Polizei ge lungen, den jugendlichen Schwindler in einem 11jährigen Knaben aus Hänichen, Sohn geachteter Eltern, zu ermitteln. Eine empfindliche körperliche Züchtigung wird dem leichtsinnigen Jungen hoffentlich die Lust zu weiteren solchen Streichen nehmen. — Löbtau. Sonnabend Abend brach in der Speise- wirthschaft von Andretzky, Ecke Roon- und Frankenbergerstcaße, zwischen Ziegelarbeitern ein Streit aus, der sehr bald in Thät- lichkeiien ausartete. Nicht nur, daß verschiedene Gegenstände, wie Glasscheiben, Glocken rc. zertrümmert wurden, sondern auch die sonst sehr begehrten Würste wurden hrrabgeangelt und dienten als Schlagmittel. Drei der Anstifter wurden bereits Sonnabend Nacht verhaftet und in Sicherheit gebracht, woselbst hinreichend Gelegenheit geboten ist, über die Zerbrechlichkeit von Glas und Verwendung von Würsten nachzudenken. — Nossen, 24. März. Der hiesige Konsumverein be schloß in der am Sonntag stattgefundenen Generalversammlung die Aufhebung der Genossenschaft aus Furcht vor der bestehen den Gesetzesvorlage gegen die Konsumvereine. Das Geschäft geht mit 1. Juli d, I. in die Hände eines Herrn Lommatzsch über, der es als Privatgeschäft weiterführen wird. — Weinböhla, 25. März. Heute Nachmittag 4 Uhr zog ein schweres Gewitter über unsere Gegend, bei welchem ein Blitzstrahl in das in der Nähe des Waldes gelegene Jakobsche Wohnhaus einschlug und sofort zündete. Das Haus wurde gänzlich cingeäschert. Die hiesige Octsspritze war zwar schnell zur Stelle, doch mangelte es an Wasser. Getreide, Heu, Fleischwaaren re., wurden durch die Gluth vernichtet, einige Möbel dagegen gerettet. Obwohl Jakob versichert hatte, so if ihm immerhin ein nicht unbedeutender Schaden erwachsen Einige Arbeiter von einem in unmittelbarer Nähe befindlichen Neubau leisteten die erste Hilfe. — Leipzig. Am Dienstag gelang es unserer Polizei, eine Falschmünzerbande zu verhaften, bestehend aus einem 51- jährigen Kaufmann aus Wintersdorf, einem 32jährigen Posa- mentirer aus Köln a. Rh-, einem 45jährigen Bahnarbeiter aus Hoyersdorf und einem 40jährigen Hilfsweichensteller aus Naum burg. Ein bei der Sache betheiligter 50jähriger Goldarbeiter aus Taucha wurde wieder auf freiem Fuß gesetzt. Die vier zuerst Genannten beschäftigten sich mit der Herstellung von falschen Zweimarkstücken mit der Jahreszahl 1877. Ob und wieviel dieser Falsifikate verausgabt worden sind, wird die be hördliche Untersuchung ergeben. Die zur Herstellung des falschen Geldes benutzten Werkzeuge und Apparate wurden polizeilich beschlagnahmt. Ferkelmarkt). Wilsdruff, a. 27. März 1896. Ferkel wurden eingebracht 232 Stück und verkauft: starke Waatt 6 bis 8 Wochen alt das Paar 24 Mk. — Pf. bis 30 M- — Pf. Schwächere Waare das Paar 15 Mk. — Psg- 21 Mk. — Pf. Eine Kanne Butter kostete 2 Mk. 10 bis 2 M. 30 Pf. Vaterländisches — Wilsdruff. Palmsonntag — in die heilige Stadt führt uns dieser Name. Zum letzten Male sehen wir das Volk, das vor Abraham, dem Vater der Gläubigen ab stammte, in eine Helle, reine, heilige Begeisterung ausbrechen. Freiwillig kam es, Niemand hatte es befohlen. Glauben, Liebe und Hoffnung, gerichtet auf den von ihren Propheten ver heißenen König, brachen sich Bahn im Hosianna. In der Mitte des jauchzenden Volks zieht die hohe Gestalt des Gottes sohnes, sitzend nicht auf streitbarem Rosse, sondern auf dem friedlichen Thiere und begrüßt von Palmenzweigen, den Sinn bildern des Friedens. Palmsonntag — in unserm Sachsen ist er der Konfirwattonölag. Die Konfirmation, über hundert Jahre in der neugegründeten evangelischen Kirche fast unbe kannt, gehört gegenwärtig zu den populärsten kirchlichen Hand lungen. Wer lange nicht zur Kirche gekommen ist, bei der Konfirmation seines Kindes will er nicht fehlen. Hier wird manches Herz für Gott und seine Sache erwärmt, das bisher kalt, und manches Auge feucht, das lange trocken gewesen ist. Eine Begeisterung erfaßt Alte und Junge, wie dort das Volk zu Jerusalem. Auch die, welche den Kindern fernstehen, die konfirmiert werden, lassen sich gern des eigenen Konfirmations tages erinnern und fühlen etwas von d r heiligen Freude wieder, die sie damals erfüllte. Es ist, wie mit dem Weine, welcher noch einmal im Fasse zu brausen anfängt, wenn die Reben blühen. Wenn nur die Begeisterung für Christum und sein Reich bei Jungen und Alten nicht so schnell verlöschen wollte, wie sie dort beim jüdischen Volke verlöschte. Insbesondere unseren Konfirmanden wünschen wir für ihren Christenglauben, was einm l Rückert von der bräutlichen Liebe gesungen hat: Keine wilde, schwärmende Sinnesübermeisterung, Sondern milde, wärmende, haltende Begeisterung. Vor Allem wünschen wir ihnen, die sich dem Friedens fürsten angeloben wollen, Frieden in ihr Herz, den sie brauchen können in diesem unruhigen, versuchungs- und gefahrensreichen Leben. Wenn sie im Frieden Gottes bleiben, werden sie nicht verzagen in Angst und Noth, werden sie nicht fallen, wenn Welt und Sünde lockt, und ihrem Herrn fröhlich entgegen ziehen können am großen himmlischen Palmsonntage. — Wilsdruff, 27. März. In der vorgestrigen Stadt- vervrdnetensttzung, bei welcher alle Stadtverordneten anwesend waren, wurde folgendes besprochen und berathen: 1) Die an dem Bauplan zum hiesigen Rathhaus sich immer noch noth wendig zu machenden Veränderungen werden genehmigt und sodann wird beschlossen, die beiden hiesigen Baumeister um Ein reichung eines Kostenanschlages zu veranlassen, in dem die Maurer-, Zimmer-, Schlosser-, Tischler-, Glaser- und Maler arbeiten getrennt gehalten sein sollen; die Kostenanschläge sind bis zum 2. Mai d. I. einzureichen. Die Treppenstufen des neuen Rathhauses sollen nicht Sand-, sondern Granitstein sein. 2) Das Baugesuch der Frau verw. Pilz wird unter der Be dingung genehmigt, daß die betr. Gesuchstellerin 75 cm von eröffne. Es fol 'n jeder Hu Mit d stützen zu w zwischen England und dem Dreibunde bilden soll. Die rasche Einwilligung der deutschen Regierung in das Verlangen Eng lands, die Kosten für den Sudanfeldzug der Briten und Aegypter aus dem UeberschußfondS der ägyptischen Finanzen zu bestreiten, wird hierdurch noch erklärlicher. Weniger verständlich erscheint die vom Minister des Aeußeren Herzog von Sermoneta abge gebene Versicherung, daß die Politik des gegenwärtigen Kabinets darauf ausgehe, sich aus Afrika zurückzuziehen. Wenn man bedenkt, welche großen Opfer an Geld und Blut für die Er werbung der Kolonie Erythräa von Italien gebracht worden sind, so wird man diese Absicht der italienischen Regierung kaum für möglich halten. Der Ministerpräsident Rudini hat in seinen Entgegnungen auch nicht direkt zugestanden, daß die Regierung die Kolonie aufgeben wolle, daher wird man erst Weiteres abworten müssen. In einem Wiener Blatte wird der Versuch gemacht, dem jüngsten Schritte Deutschlands in der ägyptischen Frage eine ganz besondere Bedeutung bcizulegen und daraus einen Präce- denzfall für andere Ereignisse zu machen. Es wird in dem Artikel die Erwartung ausgesprochen, daß die verbündeten Mächte nicht b'os unter den vertragsmäßig festgestellten Bedingungen, sondern auch außerhalb derselben des gegenseitigen Beistandes sicher sein könnten. Wenn das Wiener Blatt damit andeutet, daß Deutschland nun auch verpflichtet wäre, die österreichische Orientpolitik selbst auf die Gefahr einer Verfeindung mit Ruß land hin zu unterstützen, so dürfte es sich einem Jcrthume hin geben. Deutschland wird selbstverständlich die Interessen seiner Verbündeten, auch soweit sie außerhalb der sestgelegten Be engungen liegen, nach Möglichkeit zu fördern suchen, zunächst aber seine eigenen Interessen zu berücksichtigen und demnach in jedem einzelnen Falle seine Schritte sorgfältig abzuwägen haben. Algier, 24. März. Große Noth herrscht unter den Kolonisten und Eingeborenen infolge der Zerstörung der Saaten durch Kälte und anhaltende Trockenheit. Der Gouverneur ordnete Maßregeln an, um eine Katastrophe zu vermeiden. Man befürchtet eine Hungersnoth, wie sie im Jahre 1867 wüthete, wo 50,000 Eingeborene um's Leben kamen. Letzte Nachrichten. London, Donnerstag 26. März. Wie das „Reuterjche Bureau' aus Wellington von heute meldet, erfolgte in der Kohlengrube zu Brunnertown nne Explosion schlagender Wetter, durch welche 5 Bergarbeiter getödtet und 60 verschüttet wurden. Die Rettung letzterer scheint hoffnungslos. Kapstadt, Donnerstag 26. März. (Meldung des .Reuter'schen Bureaus".) In zwei Distrikten des Matabele- Landes, Jnseza und Filabusi, ist ein Aufstand ausgebrochen. Eine Anzahl Weißer ist getödtet, unter ihnen der Kommissar für die Angelegenheiten der Eingeborenen, Bentley; die Weißen flüchten sich nach Buluwayo und Gwelo. 75 Freiwillige mit einem Maxim-Geschütz sind gegen die Ausständischen ausgezogcn. Berlin, 27. März. Das „Berl. Tagebl." meldet: Gutem Vernehmen nach ist jetzt an die sächsische Regierung die Ver ständigung gelangt, daß auf Grund emer Vereinbarung zwischen Berlin und Wien im Laufe des Monats Mai eine technische Konferenz in Dresden über das bekannte Bauprojekt eines Donau-Oder- und Donau-Elbe-Kanals zusammentreten wird. Zu den Konferenzen, die wir als in Aussicht stehend bereits kurz erwähnten, werden außer den staatlichen Delegirten und den hervorragendsten Wasserbautcchnikern auch Autoritäten auf zollpolitischem Gebiete zugezogen werde.,. Osnabrück, 27. März. (Meldung des „Berl. Tagebl ") Ein heftiges Gewitter richtete hier viele Schäden an. In Buer, Meesdorf und Markendorf wurden mehrere Gebäude infolge zündender Blitze cingeäschert. Zum Palmsonntage. 2. Könige 5, 15: Noemann sprach: Siehe, ich erkenne, daß kein Gott lst in allen Landen, ohne in Israel. Das ist das Bekenntnis eines Heiden, der die Allmacht des Gottes Israels an seinem eigenen Leibe erfahren hatte. Der aussätzige syrische Feldhauptmaun taufte sich auf Befehl des Propheten Elisa sieben Male im Jordan und wurde rein vom Aussatz. Was keine Heilquelle zu Damaskus hatte be wirken können, das brachte der Machsspcuch Gottes m wenigen Augenblicken zu wege. Und dec Hewe, vor solchem Beweis sich beugend, ward ein Bekenner des Emen wahren Gottes. Am heutigen Tage treten Tausende von jungen Leuten in deutscher und außerdeutschsr Christenheit vor den Konfirmations- Altar. Mit dem Munde stimmen gewiß alle die Tausende in daö Bekenntnis des Naemann ein und erkennen die Lehre des Heils, in der sie nach der heiligen Schrift von treuen Hirten unterwiesen sind, als göttliche Wahrheit und den Weg zur Seligkeit an. Aber ob sie es auch alle von Herzen thun? Ob sie wirklich erkannt haben wie Naemann, daß kein Gott ist in allen Landen, ohne in Israel, der Seinen Sohn für sie hingegeben hat „in das äußerste Verderben, nur daß sie nicht möchten sterben?" Es thut so brennend not, daß die Jugend hoch und stolz sich unter die Fahne Christi stelle und wie jene Jünglinge Thebens eine heilige Schar w-rde. Gott lege Seinen schönsten Segen auf die Emsegnungsfeiern des diesjähligen Palm sonntags und lasse Christum einziehen in viele junge Herzen' Vor uns allen liegt die stille Woche mit ihren Passions- und Abendmahlsfeiern. Reiner als das Wasser des Jordans den Naemann waschen konnte, kann das Blut des Gekreuzigten jeden waschen, der für den Aussatz seiner Sünde Heilung be gehrt. Es giebt keine Schuld, für die es bei Jesu keine Ver gebung gäbe, keinen Flecken, den Er nicht tilgen könnte. Gott schenke allen Abendmahlsgästen Naemanns Erfahrung, damit sie dankbaren Herzens auch Naemanns Konfession unterschreibe» lernen. Siehe, ich erkenne, daß kein Gott ist in alle» Landen, ohne in Israel. — Blasewitz. Die Brücke benutzten am Sonntag nicht weniger als 23237 Personen und 38i Wagen. Es ist dies eit Eröffnung der Elbbrücke der zwechiä-kst- Verkehrstag. — Döbeln, 25. März. Bei einem Gewitter, das gestern Nachmittag kurz nach 6 Uyr hier nur leicht austrat,, ist im benachbarten Orte Stockhausen ein Menschenleben ver nichtet worden. Ein Blitz schlug in ein Haus und tödtcte die in demselben wohnende und gerade vor dem Ofen sitzende Frau Zeibig. Am Hause ist durch den Blitz verschiedener Schaden angerichtet worden. — Aus dem oberen Elbthale, 25. März. Am heutigen Tage traf hierselbst das erste stärkere Gewitter auf, das die Gegenden von Rathen-Wehlen, Schandau-Königstein rc. heimsuchte. Es war von heftigem Regen begleitet. — Ostrau, 25. März. Hier haben die Maurer Friedrich Fischerschen Eheleute durch Kohlengase den Erstickungstod ge funden. Man fand früh die beiden alten Leute am Fußbod.n liegend leblos vor. Wie verlautet, wollte die Frau am Morgen Brod backen. Es war deshalb der Ofen gereinigt woroen. Jedenfalls ist diese Reinigung keine genügende gewesen. Es haben sich dann während der Nacht, nach Entzündung der Kohlen, verderbliche Gase entwickelt, die sich dem Wohnzimmer mitgetheilt haben. Die Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Auch der Hund und ein Canarienvvgel sind dabei ums Leben gekommen. — Löthain, 26. März. Im Schacht verschüttet. Durch plötzliches Hereinbrechen eines Thonflötzes, welches gerade ab gesteift werden sollte, verunglückte gestern Vormittag in einem husigen Thonschachte der 39 Jahre alte, aus Planitz bei Ziegen hain gebürtige und zur Zeit in Deila wohnhafte Thongruben- orbeitec Friedrich Reinhold Schubert. Die hereiubrechenden Thonmassen trafen den bedauernswerthen Mann so unglücklich, daß er auf der Stelle tobt war. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau, die sich in guter Hoffnung befindet, und neun (!) Kinder. Zwei Arbeiter wurden außerdem leicht vorletzt. — Oberlochmühle bei Sayda, 23. März. Dieser Tage hatte die etwa 14 jährige Tochter des Drehwerksbesttzcrs Mahn in Böhmisch-Katharinaberg daö Unglück, beim Ueber- schreiten eines Steges über d-n Grenzbach Schweinitz in den stark augeschwollenen Bach zu fallen und zu ertrinken. Die kurze Zeit nach Auffinden des Mädchens anzestellten Wieder belebungsversuche waren erfolglos. — Königstein, 23. März. Beim Uebersetzen vom rechten auf das linke Ufer mittels einer kleinen Schaluppe fuhr dieselbe an die am Lande hängende Flößerei mit solcher Wucht an, daß erstere umschlug und von den fünf Insassen der Dach decker Gneus in den hochangeschwollenen Strom stürzte und er trank, während sich die andern vier auf die Flößerei retten konnten. — Nach der Aufstellung bezw. Inbetriebsetzung der letzten zwei Bogenlampen ist nunmehr d e h-esige städtische Straßenbeleuchtung fertig gestellt. Sie umfaßt im Ganzen 5 Bozen- und gegen 80 Giühlichtlampen. Nachdem fast alle städtischen Gebäude mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet sind, geht man nunmehr auch an die Installation in der städtischen Turnballe, sowie in der Schule. In den nächsten Tagen wird auch di- zweite Maschine für das Elektrizitätswerk hier eintreffen, so daß nach Aufstellung d eser das Werk als komplet bezeichnet werden darf. Kaum vor Jahresfrist machte man den Anfang mit der Errichtung des Werkes. — Zwickau, 26. März. Die König!. Amtshauptmann- fchaft hier hat für ihren VerwaltunzSbezirk verboten, den Neu- konfirmirten beiverlei Geschlechts, welch- am Palmsonntag- oder am Gründonnerstag ohne Begleitung von Erwachsenen Schank- lokale besuchen, Spirituosen zu verabreichen. empfiehlt zu bekannten, r LN Mrchennachrichten aus Wilsdruff. Am Sonntag Palmarum Vorm. 9 Uhr Konfirmation. Die vordersten 5 Bänke der beiden Sitzreihen im Sch'si der Kirche, die Stände am Altarplatz und auf der kleinen Em pore werden bis zum Ginläuten für die Eltern der Kon firmanden reserviert. Während der Einsegnung Glockengeläute. Hes Hierdu Su machen, Freitag,
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