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?!" WrM AoD, Siebkiilchn »nd die NWMdrn Druck und Verlag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H A. Berger da'elbst. Dienstag, den 28. Juli No. 88. 18S6 Bekanntmachung «er: zu begreff- Zusammen- Der II. Termin Grundsteuer und der III. Termin städtische Anluge ist bei Vermeidung von Weiterungen in der Zeit vom 1. bis mit spätestens den 15. August an die Stadtkämmerei zu entrichten. Wilsdruff, am 25. Juli 1896. Begegnungen stehen die engen politischen Beziehungen der von den Persönlichkeiten verkörperten undvertretenen Staaten, die ihren fest formulirten Ausdruck in dem Vertrage des Dreibundes finden. Sobald daher Vertreter des deutschen Reiches und des uns verbündeten Donaustaates miteinander in sichtbaren engeren Verkehr treten, ist es nur zu begreif lich, wenn die Fragen der großen Politik im Zusammen hänge mit dieser an sich wenig überraschenden Thatsache lebhafter erörtert werden, als fönst. In dein Zusammen treffen der beiden Staatsmänner der führenden Dreibunds mächte wird überall eine Bekräftigung der nahen Beziehungen der Personen selbst und des ungetrübten Bestandes der Idee des Dreihundes und der scharf umgrenzten Forni, in gem N >n Kni^ an eV Der S t a d t r a t h. Goerne. Bekanntmachung. Donnerstag, den 30. Juli 1896, Nachmittags 6 Uhr öffentliche Stadtgemeinderathsfitzung i» -ex Bürgermeister-Lxpe-itisn, Aämmcreiaebätt-e 1 Treppe. Wilsdruff, den 27. Juli 1896. Der Stadtgemeinderath. I. V. «»eruv. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnfertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. indem Zeitmf" n, ist edidt oraus Kops Bericht, Menst» Sie M rs auf df -aucht, »l gnädig ;chen?" Uichem f ebsten Schähch^ cn: „N"' i, Meyerk i auf in E!^ Wie»" SonaiaSs örste-n / Hslzverfteigevung auf Grittenburger Staatsforstrevier. Im Gasthofe zu Grillenburg sollen Montag, de» 3. August d. I. von vormittags 9 Mr au, nachstehende DIulLköl-en, als: 11 harte und 941 weiche Stämme, 30 harte und 118 weiche Klötzer, 8 Nm. harte und 86,6 Nm. weiche Nutzscheite und 19,4 Nm. weiche Nutzknüppel, sowie im Gasthsfe zum Sachsenhof bei Alingenberg Mittwoch, den r. August d. Js. von Vormittags 2II Uhr au nachstehende Vpvnnkül-rvn, als: 0,6 Nm. harte und 180,6 Nm. weiche Lrennscheite, 1 Nm. harte und 8 Nm. weiche NremckmiMl, 4 Nm. harte und 1,5 Nm. weiche Zacken, 1 Nm. harte und 4 Nm. weiche Aeste, 0,80 Mhdrt. harte und 70,80 Mhdrt. weiches Grennreisig und 173 Nm. weiche Lrennstöcke versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. Königl. Aorstrevierverwaltung Hnssenöurg und Königs. Iorstrentami Marandt, am 24. Juli 1896. fehlgehen, wenn inan 750,000 Mark als Minimalsumme festhält, da selbstverständlich die Streikenden als Unter stützung nur etwa ein Drittel des sonst verdienten Wochen lohnes erhalten haben (in den letzten Wochen des Streikes wurden nur wenige Mark ausgezahlt), so sind über zwei Millionen Mark an Arbeitslohn ausgefallen. Ein großes sozialdemokratisches Sängerfest, wie es Berlin wohl kaum gesehen, wird sie dafür entschädigen. Auf dem Terrain, der Brauerei Pichelsdorf werden am 9. August 225 Ge sangvereine mit 4500 Sängern sich vernehmen lassen; und zum Schluffe wird auch der sozialdemokratische Arbeiter sängerbund, der das Fest arrangirt, einen Festzug veran stalten. Dem Besuche des deutschen Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe am Hoflager des Kaisers Franz Joscf in Ischl ist der angekündigte Besuch des österreichischen Ministers des Aenßeren Grafen Goluchowski in Alt-Aufsee ziemlich rasch gefolgt. Bei der einen wie bei der anderen Begegnung handelte es sich in erster Linie wohl um den selbstverständlichen Austausch von Höflichkeiten, der zu den alltäglichen Erscheinungen des Hof- und staatsmännischen Lebens gehört, in beiden Fällen abor ist der politische Charakter der sich Begegnenden von den Persönlichkeiten nicht zu trennen und allein dieser Umstand würde genügen, den Geschehnissen in Ischl und in Alt-Ausfee auch eine politische Bedeutung beizumesscn Im Hintergrund dieser Imlsölull für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Wolfframm. der sic lebendig ist, erblickt werden. Al^s, was darüber hinaus über den Inhalt des Gespräches zwischen dem deutschen Reichskanzler und dem Grafen Goluchowski in die Oeffentlichkeit gebracht wird, ruht auf dem unsicheren Boden der Vermuthung, dir freilich von der Presse um so lieber betreten wird, so spärlicher die Ergebnisse dec laufenden Tagespolitik dem Ansprüche der Leser auf politische Unterhaltung entgegenkommen. Auch die diesjährigen Berichte der Fabrik- und Ge werbe-Inspektoren lassen erkennen, daß die verschärften B-- stimmungen der Gewerbeordnung über die Belästigung von Kindern in Fabriken zweischneidig sind. So erfreulich es an und für üch ist, daß die Gewerbeordnungsnovelle vom 1. Juni 18^1 die Wirkung gehabt hat, die Zahl der in Fabriken beschäftigten Kinder unter 14 Jahren mehr und nWhr zufammenschmelzen zu lasten, so läßt sich anderer seits doch nicht verkennen, daß dieser Wechsel der Verhält nisse keineswegs immer und überall im Interesse der Kinder liegt. Im vergangenen Jahre wurden nur noch 802 Kinder- unter 14 Jahren in Fabriken beschäftigt. Trotzdem ist es eine von allen Sachverständigen zugegebene Thatsache, daß die gewerbliche Ausnutzung der Kinder eher im Steigen als im Sinken begriffen ist. An die Stelle der Fabrik arbeit ist eben das Kleingewerbe und namentlich die Haus industrie getreten. Auch im vergangenen Jahre haben sich auf Grund dieser Beobachtung zahlreiche Gewerbeaufsichts beamte mit der Frage beschäftigt, in welcher Weift etwa Kinder, die in Fabrikbetriebeu keine Aufnahme fanden, anderwärts beschäftigt worden sind. Alle sind zu dem Er gebnis; gelangt, daß diese Kinder m kleingewerbliche, vor Allem aber in hausindustriEe Betriebe ausgenommen worden smd. Alle Gewerbeaufsichtsbeamtm, die dieser Frage näher getreten sind, konstatiren aber auch, daß die Beschäftigung dieser Kinder, weil sie den Schutzbestimmungen des 8 185 der Gewerbeordnung nicht unterworfen ist, die geistige und körperliche Entwickelung ungünstig beeinflußt. Diese Thatsache wird vou verschiedenen Gewerbeaufsichts- beamteu mit genaueren Daten belegt. Es kann also nicht bestritten werden, daß die Befürchtungen, wöchen bei der Bräsel. Tagestzeschichte. Berlin, 22. Juli. Schlag auf Schlag erleidet die Sozialdemokratie bei ihren Lohnkämpfen. Vor acht !agcu noch verkündeten die sozialdemokratischen Blätter, der Streik der 800 Hutmacher stände glänzend, er müsse gewonnen werden, die Fabrikanten seien mürbe; und vor gestern haben im „Schweizergarten" die Hutmacher den streik für beendet erklärt, „er sei verloren durch das ffwimerliche Verhalten eines Theiles der Streikenden und Ach die Taktik der betheiligten Fabrikanten, die kein Diel der Verleumdung gescheut". Acht Wochen hat der ^lleik gedauert; im Anfänge waren 1500 Personen daran Theilig:, rund 100,000 Mark hat er gekostet und in zahl- ft'che Familien namenloses Elend gebracht. Der Streik A aus denselben Ursachen entstanden, wie der in Kottbus; die Fabrikanten hatten sich zusammengethan, weil sie sich den Terrorismus der Arbeiter, die namentlich in dem äachverein ihre Stütze fanden, nicht gefallen lassen wollten; blieb ihnen schließlich nichts weiter übrig, als ihre Fabriken zu schließen. Sinn erhob die Sozialdemokratie mächtiges Geschrei wegen der Maßregelung, der Streik >v"rde für einen offiziellen erklärt; die ganze Sozialdemo kratie Berlins wurde zu Guusten der Ausgeschlossenen wobil gemacht; es war vergebens. Drei Wochen vor dieser Mederlage hatten bekanntlich die Musikinstrumentenmacher a> Berlin kapitulirt und kurze Zeit vorher die Textilarbeiter w Kottbus; von beiden Gewerkschaften sind immer noch »lehrere Hundert ohne Arbeit. Zwölf Wochen streiken "ereits die Metallarbeiter, im Ganzen 400 Mann, sie wurden b'merzeit wegen der Maifeier für etliche Tage ausgeschlossen am» haben dann als Antwort darauf die definitive Frei gabe des 1. Mai verlangt. 60,000 Mark hat der Streik ^mts gekostet, und er ist verloren, ebcnfo wie der der -Leber im^ Eulengebirge, der schon sieben Wochen dauert; >md der Stuhlarbeiter in Lauterbach a. H., der schon noch wnger sich Hinziehl; die Zahl der Streikenden beträgt ins- .^ammt 800 Mann. Eine genaue Feststellung der Summen, die sozialdemokratischen Streiks in diesem Jahre Mallungen, läßt sich ja nicht geben; man wird aber nicht