Volltext Seite (XML)
vierundfünfzig Jahre alt, aber trotzdem ein gar rüstiger Greis, der nech heute seinen Tanz auf den blauen Wellen mitmacht, „I'ouoli not" ist im Jahre 1857 gebaut, hat sich lange brav gehalten, bis ihm die letzte Stunde ge schlagen. Es ist schließlich doch „angestoßen," denn in der Schiffsliste für 1893 ist es zum letzten Male aufge führt, mit dem melancholischen Vermerk „^rsccksä (ge strandet.) Wenn es wahr ist, daß die Eigentümlichkeit einer Nation sich in Trachten, Geberden, ja in der Handschrift ausspricht, so darf man unbedenklich auch noch hinzufügen — in der Wahl der Namen. Die lateinischen Völker (nicht selten auch die Holländer) lieben es, ihre Schiffe mit Bibelnamen und Bezeichnungen, die mit der Religion im Zusammenhang stehen, zu belegen. Die Heiligen haben sie sämtlich mit Beschlag belegt. Das spricht, ganz abgesehen vom religiösen Gefühl, für den Volkscharakter. Auch die Franzosen wählen mit Vorliebe die Namen der Heiligen für ihre Fahrzeuge. Die französische Küsten bevölkerung ist eben noch besonders religiös. Auffallend ist es übrigens, daß bei ihnen, trotz der glorreichen Ge schichte des Landes, und der anerkannten Ruhmessucht seiner Bevölkerung historische Namen in verschwindend kleiner Zahl vorhanden sind. Von allen ihren berühmten Louis ist nur einer, und zwar wieder der, dem man den Beinamen „der Heilige" gegeben, Ludwig IX., in ihren Schiffsnamen verewigt. Von elf Napoleons des inter nationalen Schiffsregisters entfallen nur zwei auf die französische Flagge, und von all ihren glorreichen Siegen findet sich kein einziger in den Schiffsnamen ihrer Handels flotte erhalten. Wohl giebt es einen „Solferino," „Malakow," „Sebastopol", aber es sind Engländer. Es scheint im Ganzen, als ob die französischen Seeleute fried licher veranlagt sind, als ihre Brüder am Lande. Freilich die Ambition der ersten heftet sich vorzugsweise an das blaue Wasser, und da sind ihre Lorbeeren ja nicht allzu zahlreich. Im Gegenteil; einige Namen der englischen Flotte wie „Abukir" und „Trafalgar" mögen den Franzosen gar nicht angenehm in den Ohren klingen. Man sagt allgemein der seemännischen Bevölkerung nach, sie stehe mehr unter dem Einfluß des Aberglaubens, wie andere Leute. Was an der Behauptung wahr ist, soll hier nicht entschieden werden; ganz frei davon sind vielleicht nur wenige Menschen. Hin und wieder mag auch der Aberglaube bei der Wahl der Schiffsnamen die Hand im Spiele haben. Wer möchte schließlich auch seinem Fahrzeug eine Bezeichnung geben, die an und für sich schon den Begriff des Unheilvollen und Unglückbringenden in sich schließt. In der Schifffahrt hängt so viel vom Glück ab, daß man das Pech nicht gern unnötiger Weise heraufbeschwört. Tief greift der Aberglaube bei den Seeleuten aber sicher nicht. Ist er doch nur eine Aus geburt der Furcht, die zur See mehr wie anderswo als eine Schande gilt. Wie man in dieser Beziehung in der Schiffahrt denkt, möge der Leser aus dem Abschiedswort erkennen, das ein alter Rheder, früher selbst Seemann, seinem Kapitän mit auf den Weg zu geben pflegte: „Fahren Sie mit Gott und dem T auf dem Nacken." Höflich ist das gerade nicht, aber unter Seeleuten nimmt man's nicht so genau. kiii Ami-KeM. Die unter der sogenannten Geheimklausel des Patent gesetzes geschützte Erfindung des Armee-Ingenieurs Browing ist am 28. Februar, wie aus Washington gemeldet wird, unter dem Namen „Colts Automatik Gun" vom Kriegs- und Marinedepartement der Vereinigten Staaten zur Einführung angenommen worden, nachdem nahezu sieben Wochen lang unausgesetzt geheime Proben mit dem neuen Gewehr angestellt worden sind. Die Kleinfeuermafchine wird, nach einmaliger Hebeldrehung mit der Hand, durch die Ausdehnung der Gase in immerwährender Thätigkeit erhalten, ohne dadurch die Wirkung der Explosivkörper bei der Kugelschleuderung zu beeinträchtigen. Der Hahn wird einfach wie der einer Pistole gespannt, und das Geschütz feuert unaufhörlich weiter. Es ist zum Gebrauch für Infanterie und Kavallerie eingerichtet, kann ans leichten Geschützwagen montiert oder im Festungsdienst verwendet werden. Es paßt sich jeder Art Büchsenmunition an. Sein Gewicht übersteigt nicht 40 Pfund. Die Patronen sind in einem Gürtel eingereiht, liegen in Kästen von 100 bis 500 Stück Inhalt und können bis zur Zahl von 400 in der Minute verfeuert werden. Mm HMssrmn mögen in der warmen Jahreszeit folgendes beherzigen: Durch Zersetzung der Nahrungsmittel bilden sich, besonders schnell im Sommer, Gifte, die nicht nur schwere Er krankungen, sondern auch sogar den Tod verursachen können. Deshalb sollen Fischreste, die vom Mittag übrig geblieben sind, noch am Abend desselben Tages verzehrt werden, desgleichen Krebse. Starke Neigung zum Ver derben zeigen auch die Büchsenkonserven, namentlich Sardinen in Oel, weshalb auch der Inhalt einer geöffneten Büchse nicht bis zum nächsten Tage aufgehoben werden darf. Dieses Verfahren gilt auch für den Hummer. Alle übrigen Speisereste, wie solche von Fleisch, gleichviel ob gekocht oder gebraten, ferner Mehlspeisen re. müssen staub frei aufbewahrt und sobald wie möglich verzehrt werden, da sie sonst mindestens zu Verdauungsstörungen führen, die in der heißen Jahreszeit leicht bedenkliche Folgen haben können. Speisen oder Speisereste, die verdächtig aussehen oder gar schon übel riechen, sind sofort zu vernichte»' Leider herrscht vielfach die Unsitte, solche verdorbene» Nahrungsmittel den Aufwärterinnen, armen Mitbewohner» des Hauses oder reisenden Handwerksburschen und Bettler» zu überlasten, was eine gefährliche Art von Wohlthätigke» ist und leicht die Bestrafung der Geberin nach sich ziehe» kann, wenn diese Personen einmal durch den Genuß solche Speisen erkranken. Die Hausfrauen sollten im Sommfl beim Einkäufen und Kochen stets daran denken, dak möglichst bei jeder Mahlzeit „tsduls rass," genial werden muß. — Redaltlon, Druck und Verlag von B. Angerstein, Wernigerode. Nachdruck aus dem Inhalte dieses Blattes verboten. Gesetz vom 11. Juni 1870. Humoristisches. Kin Politiker. Der Huber-Franzl: „Jetzt was ist dös Unsinn mit der ganzen Nil-Expedition der Engländer gegen ss Mahdi! Alleweil liest man von Derwischen und den Mn»- Mahdi derwischen's doch net!" j Wert des Inserates. N.: „Ueber das Annoncieren geht nichts!" B.: „Das sage ich auch immer." —A.: „Sehen Sie, 'm Frau hatte neulich ein Brillantenarmband verloren, sie setzte s § Annonce in die Zeitung und am nächsten Morgen. — B.: am nächsten Morgen — ? A.: „Fand sie es in ihrem ToilettentM,. Höchste Zeil. Gcfangenwärter: „Heute ist Ihr letzter erschienen, haben Sie noch irgend einen Wunsch?" Gefangener Tode verurteilt): „Ja, ich möchte gern einen Tag Urlaub h" und mir die Gewerbeausstellung ansehen!" «äts-l. A und B sind durch vier Geleise mit einander verbu»^ Aus den beiden ersten werden die Züge abgelasten, welche Richtung , von A nach B fahren. Die beiden andern GeleN e>, nutzen diejenigen Züge, die von B in der Richtung nach A lasten werden. Auf dem dritten Geleise fährt um 12 Uhr von B ein ab, der in der Minute ^4 Kilometer zurückgelegt. 10 später fährt ein Schnellzug, der in der Minute 1V» zurücklegt, auf dem vierten Geleise von B nach A. Wann und in welcher Entfernung von B holt der Scho den Personenzug ein? Pen den am p nicht geg, Nrst Ferdiw seit dein h? Auswärtig Moders übe N, nun end 5p wird m Agsmännern Mung zu, Glassers die K- Falle z r es wird ! Mn, daß er NMeit, nm "garen und "Nennt." 0-, Aus solch, Ke von Rui werde i,Kraschnngei Ä,.plMien g Kangcr Ruß tm bulgarische lmA"'-"" des p die übngei Ein Die eler den meisten L Lerhängniß l und Kreta be Frieden, sow jenes seltsan bei welchem ' mählich in's Mieder unter gesehene Krie Morden. De: lich mit dem haben, welche gegrenzt hätte Mieder der r droht, und di uni ganz Bn kann man sicl »and, den de- misse resp. de Armee eingeti vcer entgcge Der Rücktritt als glc Mischen Regi bulgarischen l Mehl man Mand nnd fi Mich, wie sie Minden könnci mnd geflächte Armee unter Dienstzeit eine Miens nnd Armee und 1 des Fürsten buhlen und I Np zwar gc> Pchgiebigkcit den Angen de Nte Herrsche Pnslavisten Mvo" einen „Wir 1 Pi die allgen p Fürsten v ,js Die groß kAs Crcignif IzM berühmte, b»e Nordpoli