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— Grumbach. Am Montag Mittag erhängte sich der 19jährige Knecht Bruno Brendel in seiner Schlafkammer. Vorangegangener Streit soll die Ursache seiner That sein. — Im Gasthause „z. Sachsenhofe" bei Klingenberg sollen Freitag, den 29. August von früh 10 Uhr an die daselbst aufbereiteten Hölzer, darunter 1504 St. Weiche Stämme, 322 weiche Hölzer, buchene Nutzstücke, Derbstangen, Nutzscheite, Nutzknüppel rc. auf Schlag 4 Abtheilung 38 des Naundorfer Forstreviers, meistbietend versteigert werden. Eine darauf be zügliche Annonce befindet sich heute in unserem Blatte. — Meißen, 19. August. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August beehrte während seiner Anwesenheit die Conditorei des Hoflieferanten Otto Horn mit seiner Gegen wart. In seiner Begleitung befanden sich stets die Herren Offiziere des Gardereiter-Regiments. Am Sonntag ließ sich der Prinz Friedrich August vom Bäckermeister Fiedler zwei Fummeln holen, um dieses originelle Gepäck kennen zu lernen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August besichtigte am vorigen Sonntag den Dom und begab sich dann in Be gleitung seines Adjutanten nach der Albrechtsburg. Se. König liche Hoheit speiste am Sonnabend und Sonntag im „Burg keller". Beim Eintritt in denselben überreichte Fräulein Fröde, die Schwester des Herrn Quenzel, dem Prinzen einen präch tigen Blumenstrauß. Se. Königliche Hoheit commandirte überdies eine Abtheilung seiner EScadron zur Kirchenparade nach dem Dom. — Im Restaurant „Zur Drossel" sind seit Monat Februar a. o. bereits gegen 8000 Stück Pfannkuchen von den Gästen genossen worden. Zn den lO OOOsten Pfann kuchen, der vielleicht in nächster Zeit gebacken werden wird, beabsichtigt der Besitzer, Herr Schulze, ein 10-Markstück als Füllung einbackcn zu lassen, der Zeitpunkt soll veröffentlicht werden. — Das „Meißn. Tgbl." hat aus Wien eine sehr erfreu- diesem Gesichtspunkt kein Nachtheil mehr für uns." Also, deS Pudels Kern ist: Die Deutschen haben Helgoland in Besitz; um so bester, so können die Franzosen es ihnen weg nehmen, und die armen Deutschen sind noch übler daran als vorher! Das erinnert uns lebhaft an eine französische Aeußer- ung, die vor einem Vierteljahrhundert gefallen ist. Ein er leuchteter Franzose hatte die Gußstohlfabrik in Esten besucht und als er zu Hause angekommen, von diesem Unternehmen und besonders von seinen vortrefflichen Kanonen, als von einem Wunder erzählt, davon man in Frankreich nichts besitze, da erwiderte man ihm einfach: „Sehr schön, wenn die Deutschen so gute Kanonen besitzen, so nehmen wir ihnen einfach mit ihren Festungen auch dieKanonen weg!" Gerade wie es uns armen Deutschen mit unseren Kanonen gegangen ist, geht es uns sicherlich auch einmal mit — Hel goland. Trotz allen Lehrgeldes haben die Franzosen in 25 Jahren doch sehr wenig gelernt! Das beweist die Schlußbe trachtung der „violett blauen Rundschau" über Helgoland. Reval, 18. August. Se. Maj. der Kaiser Wilhelm traf gestern Mittag hier ein. Bei der Einfahrt in den Hafen gaben die „Hohenzollern" und die „Irene" Salut, welcher von dem gesammten russischen Geschwader erwidert wurde. Se. Majestät ging im alten Hafen vor dem Zollhause an Land, woselbst Allerhöchstderselbe von dem Großfürst Wladimir, dem deutschen Botschafter General von Schweinitz, dem Grafen Pourtales, dem Obersten Villaume und den Angehörigen der Revaler deutschen Kolonie erwartet wurde. Die an der Landungs brücke aufgestellte Ehrenwache des Wyborg'schen Infanterie regiments und des Petersburger Grenadierregimcnts präsentirte unter den Klängen der preußischen Nationalhymne. Die Mit glieder der Revaler deutschen Kolonie überreichten Sr. Majestät eine Adresse, welche Allerhöchstderselbe allergnädigst entgegcn- nahm. Der Hafen sowohl, wie der Bahnhof und die um stehenden Gebäude waren prächtig mit Blumen und Guirlanden geschmückt. Die in Masten herbeigeströmte Bevölkerung be grüßte den kaiserlichen Gast mit jubelnden Zurufen. Von der Landungsbrücke begab sich Se. Majestät nach dem für Allerhöchstdenselben eigens hergerichteten Perron und bestieg den daselbst bereit stehenden kaiserlichen Separatzug. Narwa, 18. August. Gestern Abend um8'/r Uhr traf Se. Maj. der Kaiser Wilhelm hier ein und wurde am Bahnhof vom Kaiser Alexander, dem Großfürsten-Thronfolger und den anderen anwesenden Mitgliedern des russischen Kaiserhauses auf's Herzlichste begrüßt. Am Bahnhof waren der Großherzog von Hessen, Herzog Michael von Strelitz, Prinzen Oldenburg Vater und Sohn, ferner eine sehr zahlreiche Suite, die Generalität, der russische Botschafter in Berlin, Graf Schuwaloff, das Personal der deutschen Botschaft, der bayerische Gesandte Baron v. Gasser, das Personal der österreichischen Botschaft und Andere zum Empfange anwesend. Nach erfolgter Vorstellung begaben sich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften zu Wagen nach der Polewzeff'schen Villa, dem Absteigequartier Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm, woselbst Se. Majestät von der Kaiserin von Rußland auf's Herzlichste bewillkommnet wurde. Auf der Fahrt nach der Villa fuhren im ersten Wagen Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und Kaiser Alexander, im zweiten Wagen Se. K. H. Prinz Heinrich mit dem Großfürsten- Thronfolger. Auf dem ganzen Wege wurden die Majestäten, sowie der Reichskanzler v. Caprivi mit dem größten Jubel begrüßt. Kurze Zeit nach der Ankunft versammelten sich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften zum Diner. Später fand dann Feuerwerk am Wasserfall statt. Nachdem sich Herr Bebel vor einigen Tagen in Dresden mit der Leitung der frondirenden „Sächs. Arbeiterzeitung" auseinander gesetzt hat, ist er am vorigen Mittwoch auch der Leitung der Gesinnungsgenossin des sächsischen Sozialistenblattes, der Magdeburger „Volksstimme", in einer in Magdeburg statt gefundenen Volksversammlung energisch zu Leibe gegangen. Auch hierbei konnte sich Herr Bebel, wie schon vorher in Dresden, eines äußerlichen Erfolges rühmen, denn eine von ihm bean tragte, sich gegen die auflehnende Haltung der „Volksstimme" richtende Resolution wurde von der Magdeburger Versammlung schließlich mit großer Mehrheit angenommen. Also auch dies mal ist es der Fractionsleitung der sozialdemokratischen Partei gelungen, die opponirenden radikalen Elemente wieder zu zügeln, aber ob die Sache auch auf dem Parteitag zu Halle so günstig für die alten sozialistischen Führer verlaufen wird, erscheint noch sehr fraglich. Hamburg. Zahlreiche Maurer, Zimmerer, Maurer- arbeitSleute, Schlächter in Hamburg haben in den letzten Tagen ihren Frieden mit ihren Arbeitgebern gemacht und die Schaar der „Ausgesperrten" ist sehr zusammengeschmolzen. Die Lohn kommission hat deshalb beschlossen, den Genossen überall mit- zutheilen, daß die Sammlungen für die Hamburger Ausge sperrten einzustellen sind. London, 16. August. Wie der „Truth" erfährt, hat die Königin von England dem Kaiser Wilhelm bei seinem Besuch in Osborne versprochen, im nächsten Frühjahr nach Berlin zu kommen. Die Königin werde dort Gast der Kai serin Friedrich sein. Die Nachricht klingt nicht unwahrschein lich, wenn auch auf die Mittheilungen der „Truth" niemals Verlaß ist. —Im Hydepark fand vorgestern eineMonstre- Demon stration der Dockarbeitcr und von Mitgliedern anderer Gewerkvercine statt, um den letztjährigen Sieg im Dock streik zu feiern. John Burns kündete an, die Dockarbeiter beabsichtigten, ihre stramme Organisation zu benützen, künftig die Dockarbeit auf korporativer Grundlage zu verrichten. Es waren gegen 200 000 Arbeiter auwesend. Madrid, 19. August. In den Provinzen Alicante, Badajoz, Toledo und Valencia hat man für den gestrigen Tag 53 Cholera-Erkrankungen festgcstellt, von denen 31 einen tödlichen Ausgang nahmen. Kamerun. Die Anzahl der im deutschen Schutzgebiet von Kamerun wohnhaften Weißen beträgt nach dem „Deutschen Kolonialblatt" zur Zeit 105. Darunter befinden sich 65 Deutsche, 23 Engländer, 1 Oesterreicher, 2 Australier, 2 Russen, 1 Spanier, 1 Amerikaner und 10 Schweden. — Der dem kaiserlichen Gouvernement in Kamerun attachirte Regierungs assessor Leist hat mit dem am 31. v. M. von Hamburg nach Westafrika abgegangenen Dampfer der Woermann-Linis die Reise nach Kamerun angetreten. Narwa, 18. August. Dem heutigen Hofdejeuner wohnten auch der Reichskanzler v. Caprivi, der russische Minister des Auswärtigen v. Giers, der deutsche Botschafter General v. Schweinitz, der russische Botschafter Graf Schuwaloff und der österreichischeBotschaster Graf Wolkenstein-Trostburg bei. Nach mittags fand ein Volksfest am Narowaflusse statt. Bei dem Besuch des Rathhauses überreichte der Bürgermeister dem Kaiser Wilhelm ein Album mit Ansichten Narwas und eine im Jahre 1649 gedruckte Bibel. Die Kaufmannsgilde überreichte eine prächtig gebundene Beschreibung Narwas in deutscher Sprache. Narwa, 19. August. Ihre Majestäten die Kaiser Alexander und Wilhelm begaben sich heute Vormittag 9 Uhr nach Jamburg in das Manöverterrain und stiegen daselbst zu Pferde. Nachmittags 3'/, Uhr kehrte Se. Maj. Kaiser Wilhelm aus dem Manöverterrain nach der Villa Polewzew zurück. — Se Maj. Kaiser Wilhelm verbleibt hier bis zum 21. d. M., bringt dann die 2 folgenden Nächte in Gomontowo zu und trifft am 23. August in Peterhof ein. Am Sonnabend nach der Galatafel schifft sich der Kaiser in Kronstadt ein. Das Civilkabinet des Kaisers geht bereits am Donnerstag nach Peterhof ab. Berlin, 20. August. Se. Maj. Kaiser Wilhelm wird am Montag, den 25. d., von Kronstadt kommend, an Bord der Kaiserlichen Dacht „Hohenzollern" in Memel eintrffsen und dort während seines mehrstündigen Aufenthaltes die Sehens würdigkeiten der Stadt und der Umgegend in Augenschein nehmen. Von Memel aus reist der Kaiser noch am Abend des 25. August nach Lötzen weiter, um den dortigen Festungs- manövern beizuwohnen. — Die Abreise von Lötzen erfolgt voraussichtlich am 27. August früh über Pillau nach Kiel. Von dort beziebt sich Se. Majestät nach Potsdam, wo die Ankunft, soweit bis jetzt bestimmt, in der Frühe des 29. August auf der Wildparkstalion erfolgt. Daselbst werden um diese Zeit I. Maj. die Kaiserin und die Kaiserlichen Prinzen an wesend sein. Dem Sängerbundesfeste legen sämmtliche deutsch- österreichische Blätter eine politische Bedeutung bei und be tonen insbesondere die daraus hervorgehende Kräftigung des Deutsch-Oesterreichthums. Auch die Tschechenblätter beschäftigen sich mit dem Sängerfest. Die tschechische „Politik" warnt vor der deutsch-nationalen Bewegung, deren Endziel der Zerfall Oesterreichs und der Untergang Wiens sein würde. „Hlas Naroda" meint, die Wiener Sänger würden bald ausgesungen haben und das Echo ihres Krachs werde sich brechen an den mächtigeren Wölbungen des Baues der Slavenvölkcr Oester reichs. „Narodni Listy" ziehen eine Parallele zwischen dem Sängerfest und dem Kaiserbesuch in Petersburg und hoffen, daß der Zar sich nicht herumkriegcn lassen und das civilisatorische Moment beachten werde, welches die Unterstützung Frankreichs erheischte, daß er ferner das slavische Moment berücksichtigen werde, welches den Schutz des westliches Slaventhums vor einer aggressiven Germanisation fordere. liche Mittheilung erhalten: Die Festtheilnehmer zum Sänger- fest aus Meißen sind mit besonderer Herzlichkeit von den Wiener Vereinen empfangen worden. Meißen, die rebenumrankte alte Markgrafenstadt mit ihrem Porzellan, steht dort in lebhafter Erinnerung. Der Festzug ist allerdings recht anstrengend ge wesen, er dauerte gerade 4^ Stunde; als die Meißner Gruppe die Hauptpunkte passirte, wollten die Rufe der Begeisterung kein Ende nehmen. — Rabenau. Der Stadtgemeinderath hat beschlossen, zum Bau eines Wasserwerks, Straßenbauten, Bau eines Rath hauses, Schleusenbauten und verschiedenes Anderen eine An leihe von 120000 Mark aufzunehmen. — Dienstag, den 19. d. M. entwich aus der Bezirks- Armenanstalt Saalhausen der Häusling K. Derselbe holte spät Abends andere Kleider bei seiner hier wohnenden Mutter und verschwand im Dunkel der Nacht unter Zurücklassung der Anstaltskleider. — Hainsberg. Hier ging am Dienstag eine Kuh durch und rannte bis zu dem Pochat'schen Grundstücke in Deuben, von wo sie wieder zurückgebracht wurde. Das Thier soll die Veranlassung gewesen sein, daß zwei Züge auf der Strecke vor Hainsberg halten mußten. — Ein Ferkel, welches statt der beiden Vorderbeine mit zwei völlig entwickelten Flügeln ausgestattet war, erblickte am Donnerstag in Kleinzossen b. Borna das Licht der Welt. Dem Monstrum war indessen nur ein kurzes Dasein beschieden; es wird in Spiritus aufbewahrt. — Ein neuer Komet ist in Sicht! Man wird den selben mit bloßem Auge vielleicht in einigen Tagen schon sehen. Er soll Abends unmittelbar nach dem Sonnenuntergang sichtbar sein. — Von dem Erntesegen, der dies Jahr auf das Voigt- land ausgebreitet ist, kann man sich einen Begriff machen, wenn man die Thatsacke in Erwägung zieht, daß ein einziger Landwirth in diesem Jahre 200 Schock Korn mehr erbaut hat als im vorigen Jahre, nämlich 450 Schock anstatt 250 Schock, und dabei ist das Korn kerngesund. — Vielfach, ja zu ost kommt es vor, daß sich Kinder und Erwachsene von Hunden in dem Gesicht und besonders an dem Mund belecken lassen; was für schlimme Folgen solches Belecken haben kann, zeigt nachstehender Fall: Im städtischen Krankenhause zu Nordhausen ist ein 13jähriger Knabe gestorben, der seit Jahren an heftigen Kopfschmerzen litt. Bei derOb- duction wurden im Gehirn zwei große Blasen gefunden, von denen die eine mit Wasser, die andere ganz mit Hundewürmern angesüllt war. Der Knabe hat viel mit einem Hunde gespielt und sich von demselben lecken lassen. Also Vorsicht im Umgang mit Hunden! — Während Bäume als Wetterschutz der Häuser bei den Landwirthen sehr beliebt sind und dem betr. Giebel, an welchem sie ihre Acste ausbrcitcn, thatsächlich eine längere Haltbarkeit verleihen, scheinen dieselben vielfach auch in unerwünschter Weise den Blitz Heranzuziehm. So wurde in vergangener Woche in der Borna er Gegend dreimal festgestellt, daß der Blitz zunächst einen Baum und hierauf das nächststehende Gebäude getroffen hat. In dem einen Falle fuhr der Strahl an einer Pappel bis in etwa Manneshöhe herab, woselbst ein großer eiserner Haspen behufs Befestigung einer Wäschleine in den Baum eingeschlagen war. Von dort aus fuhr der Blitz wag- recht durch den Kuhstall, tödtete hier zwei stehende Kühe, wäh rend einer zwischen denselben liegenden kein Leid geschah und theilts sich an der entgegengesetzten maischen Wand in mehrere Strahlen, bevor er in den Erdboden fuhr. — Reichenbach. Auf städtischer Flur, unweit dem ehemaligen sogenannten Kesselsbrunnen am Noitzschauer Weg, ist am Vormittag des 16. d. M. kurz vor 9 Uhr ein Ernte wagen in Brand gerathcn. Man war eben in Begriff ge wesen, den mit Getreitezarben hoch beladenen Wagen vom Felde nach der Scheuer zu sahren, als das Erntefuhrwerk, , auf welchen den Nüstbaum aufzulegen man unterlassen hatte, bei der Unebenheit des Feldweges in's Schwanken kam und umfiel. Alsbald nachher brannte das daliegende Getreide, woraus dem Besitzer ein unerwarteter Verlust entstand. Der Wagen, welcher nur angekohlt wurde, konnte noch in Sicher heit gebracht werden. Wie der Brand entstehen konnte, ist biSber Nl-ck, Vaterländisches. Wilsdruff. Ueber unsere Gegend zog in der Nacht vom 19. zum 20. d. M. ein Gewitter, welches mit wenig Donner, aber vielen Blitzen und sehr starkem Regen begleitet war. Eingeschlagen Hotes in unserer Gegend nicht, doch sollen in der Obernaundorf-Rabenauer-, sowie Burg- und Gittersecr Gegend starke Feuerscheine beobachtet worden sein. — Die Landescollccte, welche am 24. August in unserer Kirche gesammelt wird, ist für den Bau einer Kirche inGröditz bestimmt. Das außerordentliche Anwachsen dieses Fabrikortes und die weite Entfernung von der Kirche Frauenhain lassen schon lange den Bau eines Gotteshauses in Gröditz als dringend wünschenswerth erscheinen. Doch fehlte trotz aller Opfer, welche die Betheiligten für diesen Zweck gebracht haben, immer noch die größere Hälfte der Bausumme; mit der Ausführung aber darf nicht länger gezögert werden, da sonst stiftungsgemäß die für den Bau gemachten Schenkungen wieder zurückgezogen werden können. Die Kirche selbst soll in der schlichtesten Weise einschließlich Orgel, Glocken und innerer Einrichtung für nur 30000 M. fertig gestellt werden und es ist der Ge meinde Gröditz ein recht zahlreicher Ertrag der Cvllccte von Herzen zu wünschen. — Am vergangenen Donnerstag begleitete eine Arbeits frau mit ihrer 12jährigen Tochter aus Tannsberg einen Handels mann nach Gorbitz, um denselben mit seinem Fuhrwerk fort zuhelfen. Auf dem Rückweg mußte die Frau den von ihrer Tochter gezogenen Wagen benützen, indem sie von einem Mädchen entbunden wurde. Aerztliche Hilfe wurde ihr in Wilsdruff zu Theil. Die Frau konnte am Freitag Abend bereits wieder nach Tanneberg geschafft werden, wo sie sich auch bester Ge sundheit erfreut.