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sogar noch 1 Pferd, 2 Ochsen, 7 Kühe, 2 Schweine, 1 Ziege, 8 Hübner. Bei der entstandenen Verwirrung hatte man vergessen, daß im Giebel stübchen des Hauses das 1'/^ Jahre alte Söhnchen Kühnel's schlief. Mit wahrer Todesverachtung stürzte sich aber der Bruder des Kleinen, der 12 Jahre alte Richard Kühnel, in das brennende Haus, eilte die Treppe hin aus und unter dem brennenden Strohdach weg, holte er sein Brüderchen nur mit einem einzigen Bettchen in's Freie. Das Bettchen, in dem der Kleine gerettet wurde, ist thatsächlich das einzige Ausstattungsstück, das die Abgebrannten gerettet haben. Vermischtes. * Zwei Frauen zum Tode verurtheilt. Das Elbinger Schwurgericht hattefüber zwei Frauen das Todesurtheil zu fällen. Die Eigentbümer- wittwe Bertha Hochstein und die Arbeiterfrau Veronica Domalski zu Brauns walde im Kreise Stuhm waren angeklagt, zunächst einen Mordversuch und dann einen Mord an dem Ehemann der Ersteren begangen zu haben. Sie haben den Eigenthümer Hochstein erst zu vergiften gesucht, ihn dann betäubt und mittels eines Strickes erdrosselt, indem sie ihn aufhingen, um so gleich den Anschein zu erwecken, als habe Hochstein sich selbst den Tod gegeben. * Im Nahethal ist am Donnerstag Mittag ein furchtbares Un wetter niedergegangen. Zahlreiche Gewitter entluden sich an mehreren Stellen, und wolkenbruchartig, vielfach mit schwerem Hagel vermischt, goß der Regen hernieder. Dazu kam noch ein wahrhaft rasender Sturmwind, welcher auch einen großen Theil des Hunsrückens, sowie des Saar- und Hochwaldes heimgesucht. Am schwersten ist die Stadt Kreuznach vom Sturm und Hochwasser mitgenommen worden. Das Hochwasser hat ganze Straßen und Bürgersteige aufgerissen, Gärten und Weinberge zerstört. Der Kurpark bietet einen geradezu trostlosen Anblick. In fast allen Orten des Nahegebietes wurden Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt; in den Ge markungen ist ein vorläufig noch unberechenbarer Flurschaden angerichtet. An mehreren Stellen überstuthete das Wasser den Damm der Rhein-Nahe- Bahn, daß vorübergehend der Verkehr unterbrochen werden mußte. Auch im Glanthale war große Ueberschwemmung, besonders Meisenheim war schwer betroffen. In Kirn standen mehrere Stadttheile stundenlang unter Wasser und waren von jedem Verkehr abgeschnitten! dort und in verschie denen Ortschaften stieg das Wasser so schnell, daß mit knapper Noth das Vieh gerettet werden konnte. Auch im Alzenthal in der Pfalz hat eine mit großer Schnelligkeit eintretende Ueberschwemmung große Verheerungen angerichtet. Uebereinstimmend lauten alle Nachrichten dahin, daß seit dem Jahre 1844 ein solches Hochwasser nicht dagewesen ist. * Es ist Nachmittag 4 Uhr. Zwei Damen machen Visite. Die Mama, die frischen Kuchen eingekaust hat und denselben für ihre Familie retten möchte, sagt: „Entschuldigen Sie nur, meine Damen, daß ich Sie nicht zum Kaffee einladen kann, aber wir haben heute bereits um drei ge trunken", worauf Clärchen einfällt: „Aber liebe Mama, wir haben ja noch gar nicht getrunken, und der Kuchen, den ich geholt habe, steht ja auch noch im Eßschrank." — Es entsteht ewige Feindschaft. * Herr Graf v. B. beim A. Man raucht eine Upmann Regalia: „Wo haben Sie das famose Kraut her, Herr Baron?" — „Direkt im- portirt, habe vorzügliche Verbindung in Havana." — „Aber Papa", sagt der dabei stehende Paul, „wir haben die Cigarren ja gestern auf der Auktion gekauft." * Ein bewegtes Eheleben. Wie die „New-Aorker Staats-Ztg." schreibt, starb vor einiger Zeit in Cincinnati der deutsche Schuhmacher Heinrich Müller, der ein seltsam bewegtes Eheleben hinter sich hatte. Seine erste Frau starb, nachdem sie ein Mädchen geboren hatte. Müller heirathete bald darauf eine Schwester seiner ersten Frau, welchefgleichfalls ein Jahr nach der Geburt eines Mädchens mit Tod abging. Müller be trieb ein einträgliches Geschäft, und der Schwiegervater, ein wohlhabender Milch- und Butterhändler, beredete Müller, eine dritte seiner Töchter zu ehelichen. Nach drei Jahren erblickte abermals ein Mädchen das Licht der Welt, aber die Mutter segnete kurz nachher das Zeitliche. Der Schwieger vater war inzwischen auch ins Jenseits eingegangen und die dreimalige Schwiegermutter trauerte um den Tod der Lieben. Da fanden Müller und die Wittwe aneinander Gefallen und wurden Mann undWeib. Die Ehe war eine glückliche und Frau Müller Nr. 4 beglückte ihren Gatten mit einem Mädchen. Aber auch sie starb zehn Tage später undf Müller kam wenige Monate später ebenfalls an die Reihe. Die vier Töchter sind noch am Leben. Die ersten drei sind infolge der Müllerschenf, Ehe-Manipula tionen nunmehr Stiefschwestern und Kousinen der letzteren Tochter, diese jetzt in erster Reihe Kousine und sodann Stiefschwester, aber auch gleich zeitig Tante, während Frau Müller Großmutter und Stiefmutter ihrer eigenen Enkel war. * Karlchen kommt zu der Mama, die Kaffeedamen bei sich hat: „Mama, gieb mir doch Geld, wenn ich Zucker vom Krämer holen soll." — Mama: „Aber weshalb denn, ich hatte Dir ja das Buch mitgegeben." — Karl chen: „Das will er nicht mehr, er hat gesagt, erst sollen wir das vorige Jahr bezahlen." H^***»-S»»***H****»4**** Das größte Glück auf Erde« Gut, sondern die Gesundheit. Viele Kranken erkennen ihre wahre Leiden nicht und lassen sich als Magenkranke, Blutarme, Bleich- und Schwindsüchtige behandeln. Be trachte man nun bei den meisten Kranken die sich zeigenden Symptome genauer, so wird man finden, daß Wurmkrankheit die Hauptrolle spielt; so manche Medizin wird gegen obenstehende Leiden eingenommen, wäre aber besser ersetzt durch ein Wurm mittel des bekannten Spezialisten Theodor Konetzky in Stein bei Säckingen. Die sichersten Symptome eines an Bandwurm, Spuhl- oder Maden-Würmer Lei denden sind: Abgang nudel- oder kürbisähnlicher Glieder und sonstiger Würmer, so wie Blässe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung und Verschleimung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit abwechselnd mit Heißhunger, Uebelkeiten, Ausstößen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zu sammenfließen des Speichels im Munde, Magensäure, Sodbrennen, häufiges Aus stößen, Schwindel, öfter Kopfschmerz, unregelmäßiger Stuhlgang, Jucken im After, Koliken, Kollern und wellenförmige Bewegungen, dann stechende, saugende Schmerzen in den Gedärmen, Herzklopfen, Menstruationsstörungen — Zahlreiche Atteste aus allen Kantonen beweisen die Vorzüglichkeit der Methode — Dauer der Kur 30 bis 60 Minuten ganz ohne Berufsstörung. Bei Bestellung ist Alter und Geschlecht des Patienten anzugeben. Die meisten Kranken, welche solche Mixtur versuchs weise nahmen, waren von Würmern geplagt, Während andere damit die dem Körper sehr dienliche Entfernung aller Unreinigkeiten zu ihrer Zufriedenheit erzielten. Die Kur ist unter Garantie der Gesundheit vollständig unschädlich.