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Roh- idaten rf der Vor- öffnet, r Dr. i Ar cfolgt, e von e an- Um- l, als schon rweise esellen groben mmen ebener naus- er als llunke, nmeln Balgen chwär. eskan- Dies flüchte zu er- resden r todt :ei am -chlaf- lacken- 'etäubt i Der len zu ^g-fähr s dem Geld- erei UmM, W«, ZiebeilW md die KaMndei. Arntsbkall Ki du Lgl. Amtsbaurtmannslbast zu Meißen, das L«l. Amtsgericht nnd den StadtlM zu Milsdiujf. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden MontagS und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 16. Dienstag, den 25. Februar 1896. >77^777^ - > — . ... ' t"lMl Wekannlmachung, die rechtzeitige Entfernung der Leichen aus dem Sterbehause betreffend. Zufolge Generalverordnung vom 8. November 1877 hat das Königliche Ministerium des Innern mit Rücksicht auf die öffentliche Gesund heitspflege angeordnet, daß bei Vermeidung einer Geldbuße bis zu 100 Mk. für jeden einzelnen Contraventionsfall alle Leichen, an welchen deutliche Zeichen von FLulniß wahrnehmbar sind, nicht über den vierten Tag (4 mal 24 Stunden) von der stunde des eingetretenen Todes an im Sterbe hause belassen werden dürfen, sondern aus dem letzteren spätestens mit Ablauf der gedachten Zeitfrist entfernt werden müssen, um entweder beerdigt oder den Todtenhallen übergeben zu werden. Die Polizeibehörden hiesigen Bezirks werden angewiejen, über die Befolgung dieser Anordnung zu wachen und Zuwiderhandlungen anher anzuzeigen. Meißen, am 18. Februar 1890. Die Königliche Amtshauptmannschast. v. Kirchb ach. Bekanntmachung. Zur Ausführung der Grundsteuerregulirung, welche nach Maßgabe des Gesetzes vom 9. Septemler 1843 in Folge Eisenbahnbau-GrenzzugS- berichtigung und Parzellentheilverschmelzung in der Stadt Wilsdruff nothwendiz geworden, ist von dem Königlichen Vermessungs-Ingenieur Herrn Frohberg in Dippoldiswalde auf Grund der stattgefundenen Localerörterungen und Messungen eine tabellarische Anzeige über Steuereinheiten- und Parzellen - Veränderungen angefertigt worden, welche die in dem Flächeninhalte und in der Besteuerung der betroffenen Parzellen eintretenden Ver änderungen nachweiset. Diese tabellarische Anzeige liegt 14 Tage lang, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab gerechnet, zur Einsichtnahme für die betheiligten Grundbesitzer auf hiesiger Rathsexpedition aus und werden dieselben hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß es ihnen freisteht, etwaige Einwendungen gegen den Inhalt der tabellarischen Anzeige binnen 14 Tagen schriftlich bei genanntem Beamten anzubringen, daß aber, wenn bis dahin mit Gründen unterstützte Reclamationen nicht angebracht worden sind, ihr Einverständniß mit den in d.r Anzeige enthaltenen Veränderungen ange nommen werden wird. Wilsdruff, am 21. Februar 1890. Der Stadtrat h. — Ficker, Brgmstr. Laubh vlz^ Auktion! Die auf den Forstrevieren Naundorf, Spechtshausen, Grillcnburg und Wendischkarsdorf — Rabenauer Theil — aufbereiteten Laubhslz« Stämme, »ÄlLtzer, -Stangen, sowie die buchenen und fichtenen Nutzscheite bez. Nutzknüppel sollen ZUsntag, den 1V. Ntärz I., von Vormittags '/-IO Uhr an, im Gasthause „zum deutschen Haus" in Tharandt meistbietend versteigert werden. Speciellere Angaben enthalten die in den Schankstätten und bei den Ortsbehörden der umliegenden Orte ausliegenden Plakate. König!. Oberforstmeistcrei Grillcnburg und Königl. Forstrentamt Tharandt, am 22. Februar 1890. Tagesgeschichte. Das allgemeine Interesse war in der adgelaufenen Woche nicht bloß in Deutschland, sondern weit über dessen Grenzen hinaus auf den Aus fall der am Donnerstag vollzogenen Reichstagswahl gerichtet. So weit die Wahlergebnisse bisher bekannt geworden sind, lassen sie ein außer ordentliches Anwachsen der Sozialdemokratie erkennen. Dieselbe wird nicht nur an Mandaten, sondern noch mehr an Stimmenzabl be deutend verstärkt aus dieser Wahl hervorgehen. Was die Mandate be trifft, so hatten sie deren im bisherigen Reichstag nur 11, während sie bei den Wahlen von 1884 24 Mandate errangen. Ihre Vertretung im bis herigen Reichstag war eine verhältnißmäßig geringe, so daß es an sich nicht wllndernehmen kann, wenn sie eine erhebl-cke Anzahl früher besessener Sitze zurückerobern. Sie haben bisher 8 alte Mandate behauptet, 12 neue (Magdeburg, München II., Leipzig-Land, Mittweida, Chemnitz, Glauchau, Zwickau, Schneeberg, Reuß ä. L., Hamburg III., Kiel, Mühl hausen im Els.) erobert, darunter 8 auf Kosten der Nationalliberalen, 1 freikonservatives, 1 klerikales, 1 deutschfreisinniges, 1 elsässisches. Da neben stehen sie in einer großen Anzahl von Stichwahlen, und es wird natürlich von der Haltung der bürgerlichen Parteien abhäng-n, inwieweit sie dabei durchdringen. Erbeblich wird die sozialdemokratische Vertretung, wie sie von 1884 bis 1887 bestanden, wohl nicht überschritten werden. Aber die Stimmzahl ist noch weit bedenklicher als die Anzahl der Man date. Sämmtliche bürgerliche Parteien sind von diesen sozialdemokratischen Erfolgen betroffen. Wenn cs die Nationalliberalen am stärksten sind, so kommt es daher, daß diese Partei im Jahre 1887 an der Eroberung früherer sozialdemokratischer Mandate am meisten betheiligt war. Für die bürgerlichen Parteien erwächst aus dieser Sachlage die Pflicht, in den Stichwahlen gegen den gemeinsamen Feind einträchtig Front zu macken. Es wird dabei keiner Partei ein Ovfer, oder auch nur ein Akt besonderer Großmuth zugemuthet. Die Deutschfreisinnigen und Ultramcntanen be dürfen der Hülfe der Kartellparteien ebensowohl, wie die letzteren der Unterstützung jener. Die Rechnung der einzelnen Parteien wird sick dabei ziemlich ausgleicken. Wir meinen, der gesunde Sinn der Wähler müßte hier das gemeinsame Interesse rasch erkennen. Daß eine konservativ-na tionalliberale Mehrheit im neuen Reichstag nicht vorhanden sein wird, steht jetzt bereits fest, wenn auch bei der großen Menge von Stickwahlen und rückständigen Wahlergebnissen die Stärke der Parteien sich noch nicht übersehen läßt. Der „Zug nach links", von welchem die freisinnigen Blätter in letzter Zeit so viel zu reden wußten, ist allerdings vorhanden gewesen, aber nicht zu Gunsten des entschiedenen Freisinns, sondern weit über denselben hinaus in's Lager der Sozialdemokratie. Die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen ist bei uns in Sachsen seit 1887 auf mehr als das Doppelte gestiegen, von 149 270 auf ungefähr 300 000. Eine gleiche Erscheinung tritt in all-n anderen Jndustriebezirken entgegen. Aber auch rein ländliche Bezirke in Ost- und Westpreußen Pommern, Mecklen burg u. s. w. lassen eine Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen er kennen. Darin liegt eine ernste Mahnung für alle Diejenigen, welche sich davon überzeugt haben, daß die Bestrebungen der Sozialdemokratie gemeingefährlich und auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Ge sellschaftsordnung gerichtet sin a. Die Zersplitterung der bürgerlichen Par teien, welch- ihre Kraft in einem verd rblichen Bruderkriege schwächen, trägt ein gut Theil der Schuld an dem Anwachsen der Sozialdemokratie. Mögen die Freunde der Ordnung erkennen, daß eine Umgestaltung unserer gegenwärtigen Parteiverhältnisfe zu einer dringenden Nothwendigkeit ge worden ist; mögen sie sich unter dem Banner des sozialen Kaiserthums, das Kaiser Wilhelm hochherzig entfaltet hat, einigen zu einem festen Walle gegen den immer bedrohlich-r werdenden Ansturm der Sozialdemokratie. Schon frohlocken unsere Feinde im Westen über die Erfolge, welche die radikalste Opposition bei den Rsichstagswahlen errungen hat; und es unterliegt für uns keinem Zweifel, daß diese Erfolge nicht bloß die Auf rechterhaltung des innsrn, sondern auch des äußern Frieden in bedenklicher Weise gefährden. Ernster und dringender denn je tritt deshalb an alle Friedensfreunde die Mahnung heran: Seid einig, einig, einig! Laßt alle Sondcrinteressen fahren und habt nur das eine Ziel im Auge, die de» Gemeinwohl drohenden Gefahren zu beschwören. Die Wahlbewegung hat leider an verschiedenen Orten noch in ihrem Ausgange zu bedenklich n Auftritten geführt. Spcciell aus Mühl hausen in Thüringen und aus Liegni tz werden förmliche Straßen aufläufe gemeldet, welche die Sozialdemokraten verursachten und wobei die Polizei, in Mühlhausen sogar auch das Militär mit blanker Waffe die Ruhestörer auseinander treib-n mußte. Hier wie dort wurden bei den Tumulten eine Anzahl Personen verwundet; außerdem nahm die Polizei in beiden Städten eine Reihe von Verhaftungen vor. — Recht seltsame Blüthen sind der Wahlagitation noch in letzter Stunde entsprossen. So hielt der Führer der hessischen Socialisten, Jöst, in Bingen, eine die Kandi datur des socialdemokratischeu Tischlers Dörr empfehlende Rede, in der Jöst u. a. äußerte: Die Rückgabe der beiden Frankreich geraubten Pro vinzen Elsaß-Lothringen sei eine Nothwendigkeit. Die Charaktereigenschaften der Franzosen seien ungleich bessere als die der Deutschen. Der Redner endete mit den Worten: „D e französischen Arbeiter sind unsere Brüder, und der deutsche Bourgeois ist unser Feind!" Ein Kommentar ist hierzu wohl überflüssig! In Altona sind am Abende des Wahltages arge Ausschreitungen vorgekommen: Das Militär trieb die Menschenmenge mit gefälltem Bayonett vom Rathhause zurück. Im Herzogthum Anhalt, wo in den Kali-Werken von Staßfurt und Leopolvsha I die Sozialdsmorkratie zahlreiche Anhänger