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Un die Landtagswähter von Ireiberg, Mlsdrusj und Hharandt! . Nachdem der Versuch einer Anzahl keinem der beiden hiesigen politischen Vereine angehörender Wähler in der Person des Herrn Ober- ^rgrath Kühn in Freiberg einen gemeinschaftlichen Candidaten für die nächste Landtagswahl anfzustellen, an der Ablehnung dieser Candidatur ^rch den hiesigen conservativen Verein gescheitert, hat der unterzeichnete Wahlverein in Uebereinstimmung mit einer größeren Anzahl unab- Mgiger Männer von Freiberg und Wilsdruff in seiner letzten Generalversammlung beschlossen Herm Stadtrath UxGMZ AWse m Freiberg als Candidaten für diese Wahl in Vorschlag zu bringen. Können und wollen wir auch nicht, wie solches im Aufrufe des conservativen Vereins für Freiberg und Umgegend bez. des con- ervativen Candidaten geschieht, behaupten, daß Herr Stadtrath Müller „durch seine nahen Beziehungen zu unserer Staatsregierung durch das Gewicht seines Namens, die Macht seines Wortes und die Fülle seines Wissens mehr als irgend jemand geeignet ist, die Interessen Estres Wahlbezirkes zu vertreten," so können wir denselben doch als einen freisinnigen, vollständig unabhängigen Mann, dessen Vergangenheit, sharacter und ganze Lebensstellung dafür bürgt, daß er nur nach seinem besten Wissen und Gewissen unbeirrt von schuldigen Rücksichten nach 2ben, seine Stimme als Volksvertreter abgeben wird und als einen Mann empfehlen, welcher mit den Verhältnissen und Bedürfnissen unserer dtädte und speciell Freiberg's genau bekannt ist und der hinlänglich bewiesen hat, daß ihm keine Mühe zu groß, keine Thätigkeit zu viel und eine Opfer zu schwer sind, welche die Uebernahme öffentlicher Verpflichtungen erfordern. Er ist jedem Wähler zugänglich und er wird, was ihm als Bürger Freiberg's leichter und besser möglich als jeden Anderen, Insbesondere für die gefährdeten Interessen des Bergbaues, die mit dem Wohle von Freiberg und mit dem Tausender seiner Bürger eng ver- 'nüpft sind, mit seiner gewohnten Thatkraft eintreten. Das Vertrauen seiner Mitbürger hat ihn seinerzeit in das Stadtverordnetenkollegium, dann in den Stadtrath und den Bezirksausschuß gewählt, er hat die von seiner Thätigkeit gehegten Erwartungen nicht getäuscht, er wird dieselben auch im Landtage erfüllen. Deshalb ersuchen wir alle Wähler am 9. September d. I. mit uns ihre Stimmen auf ihn, Herrn Stadtrath in Freiberg, iu vereinigen. Freiberg, am 2. September 1879. I>« I Ä»8vII»8t; Advocat Täsvliner, AorM Lraun, Hi. Lvr8vInA, (arl ktozer, ü. lVundervald, Roleber. WMUr Wilsdruffs! In voriger Nummer dieser Blätter ist lebhaft empfohlen worden, Herrn Geheimen Forstrath Vr. lludeieli in Tharandt unsere Stim- iien bei der bevorstehenden Landtagswahl zu geben. Wir finden erklärlich, daß Conservative die Wahl dieses Candidaten wünschen, nicht aber wenn liberale Wähler die conservative Ma» Ivrität unseres Landtages durch Hinzuwahl eines weiteren Regierungsbeamten verstärken wollen. In fast allen Wahlkreisen werden von conservativer Seite Beamte als Candidaten aufgestellt. Welches Bild würde unsere Kammer gewähren, drängen sie allenthalben durch. Und in der That liegt auch nicht der geringste Grund vor, unsere Stimmen von dem liberalen Candidaten abzuwenden. Der liberale Wahlverein in Freiberg hat die Aufstellung -eS Herrn Stadtrath Franz Müller daselbst für unsere Land« !?!lswahl beschlossen und durch seinen Wahlaufruf für denselben uns erspart, zu sagen, durch welche persönlichen Eigenschaften dieser Mann sich besonders zu einem Volksvertreter eignet. Für uns war bestimmend, sich für dessen Wahl zu entscheiden, daß er ein nach jeder Richtung hin unabhängiger Man« »«Sgesproche» liberaler Richtung ist, als städtischer Beamter eine hervorragende Dhätigkeit entwickelt hat «u- er kein Regierungsbeamter cst. Wir empfehlen deßhalb unseren Mitbürgern aus voller Ueberzeugung, Herrn Stadtrath MÄLLSL in ^i bevorstehenden Landtagswahl ihre Stimmen mit uns zu geben. Wilsdruff, am 3. September 1879. Kaufmann Lnxelmavn. vr. Udler. Lohgerbermeister Iltrix. Gutspachter LMIi^-Lofmann. Kaufmann kittlruussn. Advocat 8ommer. „Stimmzettel für Herrn Stadtrath Müller können in Empfang genommen werden bei den Herren Kaufmann Engelmann, Ritt- ?ausen, Lohgerbermeister Jltzig und im Wahllocale." Freiberg, den 2. September 1879. Um den Kampf der Parteien bei der bevorstehenden Landtagswahl Möglichst zu vermeiden, hatten sich Mitte August d. I. eine größere Anzahl angesehener hiesiger Bürger mit dem Vorschläge an die beiden hiesigen politischen Vereine dem liberalen und dem conservativen, ge sandt, Herrn Oberbergrath Kühn in Freiberg als gemeinschaftlichen Mndidaten für die bevorstehende Landtagswahl aufzustellen. Herr Aerbergrath Kühn hatte die Annahme dieser Candidatur unter der Voraussetzung zagesagt, daß er von beiden Parteien als Candidat ac- 'Nirt würde. Während nun der liberale Wahlverein, obwohl derselbe "si allen Reichstags- und Landtagswahlen von dem Grundsätze aus- Nsgangen ist, daß höhere Staatsbeamte wegen ihres Abhängigkeitsver- Mtnisies zur Regierung minder geeignete Volksvertreter seien, die letztere zur Vermeidung eines Wahlkampfes und in Rücksicht auf die 'h Freiberg in höchster Achtung stehende Person des Herrn Kühn, "lesen Vorschlag um so lieber annahm, als es bei den gedrückten Ver- Mtnissen unseres Bergbaues hier der allgemeine Wunsch war, einen N>it dem letzteren genau vertrauten Bergmann in die Volksvertretung entsenden, so lehnte der conservative Verein diese Candidatur uner warteter Weise ab und wurde nun vom hiesigen liberalen Wahlverein ^schlossen, Herrn Stadtrath frsnr Mllör hier als Candidat für den ^ndtag aufzustellen. Derselbe, gelernter Kaufmann, war früher tech ¬ nischer Leiter der jetzt im Besitz des hiesigen Revierausschusses befind lichen Richter'schen Pulvermühle, hat jahrelang das Amt eines Stadt verordneten und seit fünf Jahren das eines Stadtraths begleitet. Er ist vollständig unabhängig und hat während seiner städtischen Wirk samkeit ein ungemeines Interesse für öffentliche Angelegenheiten an den Tag gelegt und in verschiedenen Beziehungen für das Wohl der hiesigen Stadt gewirkt. Sein Character und seine unermüdliche uneigennützige Thätigkeit in Verbindung mit seiner genauen Kenntnis; der städtischen Verhältnisse und Bedürfnisse, namentlich auch derjenigen des sogen, kleinen Mannes, bürgen dafür, daß seine Wahl dem Wahlkreis zum Nutzen gereichen wird. Aus dieser Sachdarstellung ergiebt sich einerseits, daß in Freiberg die Wahl Judeichs nur von den Strengconservativen aufrecht erhalten wird, wie daß von der liberalen Partei — die notorisch stärkste in Freiberg — im Vereine mit den gemäßigt Conservativen, nachdem der Herr Oberbergrath Kühn als Compromißcandidät von den Conser vativen abgelehnt worden, erst die Candidatur des Herrn Stadtrath Franz Müller aufgestellt worden ist. Das für die Wahl des Letzteren zusammengetretene Comito will nicht unterlassen, die Wählerschaft allenthalben hiervon in Kenntniß zu setzen. LvUkvk« L »AL»«, Dresden, 19 Altmarkt 19, Manufactur-, Leinen- L Baumwollwaoren, schwarze Seidenstoffe, Tischzeuae, Möbelstoffe, Tischdecken. Mit der im Jahre 1842 errichteten Großhandlung ist Detailverkauf verbunden. Preise sind unbedingt fest und niedriger als im glichen Geschäftsverkehr. Muster und Sendungen franco ohne jedwede Berechnung von Porti und Nachnahmespesen selbst bei kleinste« '»trägen. 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