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Am Sonnabend ist das Erz seinem Bestimmungsorte Hals brücke bei Freiberg zugeführt worden. Da die beiden zu einer kurzen Rolle vereinigten Erzstücke nur in einem Leinwand sacke (anstatt in einer festen Kiste) bei der Aufgabe in Pforz heim untergebracht worden waren und in dem betreffenden Sacke ein Loch vorgefunden sein soll, so ist es leicht möglich, daß beim Umladen der Inhalt aus dem Sacke gefallen ist. — In Chemnitz erschien in einem Bankgeschäft eine Frau, repräsentirte einen auf 150 Mk. lautenden Wechsel und ließ denselben diskontiren. Nach ihrem Weggange schöpfte der Geschäftsinhaber Verdacht; er stellte Nachforschungen an, und es ergab sich, daß der Wechsel gefälscht war. Nachdem Anzeige erstattet worden, wurde die Frau, Ehefrau eines Kaufmanns, ermittelt. Es stellte sich nun noch heraus, daß der Mann eine ganze Reihe von ihm gefälschter Wechsel im Gesammtbe- trag von 1800 Mk. durch seine Frau hatte in Umlauf setzen lassen und daß er noch mehrere Wechsel von höheren Beträgen — ebenfalls gefälscht — bei sich hatte, die er ebenfalls in Umlauf bringen wollte. Der schon wegen ähnlichen Vergehen vorbestrafte Fälscher und seine Ehefrau wurden festgenommen. Vermischtes. * Mit seiner Schwiegermutter durchzubrennen — dieses Kunststück hat vor einigen'Tagen ein junger Ingenieur fertig gebracht. Seit etwa einem halben Jahre war er mit der erst 18 Lenze zählenden Tochter einer sehr wohlhabenden Wittwe verlobt, und demnach sollte Hochzeit sein. Aber es kam anders ! Da die Eltern des Bräutigams der Partie nicht geneigt waren und nicht auf der Hochzeit erscheinen wollten, so begab sich das junge Mädchen, um sie umzustimmen, zu ihnen, während ihr Verlobter bei seiner zukünftigen Schwiegermutter ihre Rückkehr erwarten wollte. Als die Braut mit Zustimmung ihrer Schwie germutter freudestrahlend nach Hause kam, fand sie weder Mutter noch Bräutigam vor, wohl aber einen Brief, worin zu lesen stand, daß beide sterblich in einander verliebt und nach England gereist seien, um sich dort trauen zu lassen. — Zur Klärung dieses Mirakels sei erwähnt, daß die erst 37 Jahre zählende Mama eine blühende Schönheit voller Geist und Leben ist, indeß die Tochter weder geistig noch körperlich besonders her vorragend bedacht wurde. * Ein Fall, wie große Diebe durch kleine Diebe entdeckt werden, wird aus dem Kreise Melitopel in Rußland genieldet. In einem Dorfe hatten mehrere Bauern beschlossen, aus den Getreide-Niederlagen örtlicher Händler Korn zu stehlen. Sie begaben sich zu diesem Behufe mit mehreren Säcken zu den Lagerhäusern, welche auf ziemlich hohen Pfählen erbaut waren, krochen unter die Dielen und bohrten von unten mehrere Löcher in die Getreidekammern. Das Korn floß in die Säcke und diese waren bald bis oben gefüllt. Nun traten die Diebe den Rückweg an, wurden dabei jedoch ertappt und sammt den Säcken dem Gemeindegericht vorgestellt. Wie groß war nun aller Erstaunen, als in den Säcken statt des Korns nur Ab fälle, Sand, Kornrade, kurz ein schreckliches Xlixtnm eonabv- 8it»m gefunden wurde, das die örtlichen Händler zur Ab sendung nach Odessa aufgekauft hatten. In Odessa soll damit das gute Korn gefälscht werden. Die kleinen Diebe hatten so mit die großen Diebe an's Licht gebracht. * Das gefährlichste Insekt in Mexiko ist eine ungeheure Spinne, deren Körper die Größe einer welschen Nuß hat, während die Beine eine Länge bis siebenundzwanzig Centimeter erreichen. Dieses Thier heißt in der Landessprache Vinagrillo wegen des eigenthümlichen Essiggeruches, den es verbreitet und der glücklicherweise seine Nähe verräth. Ein Biß dieser Spinne soll sehr gefährliche Folgen haben, in vielen Fällen den Tod des Gebissenen herbeiführen. * Ein gehobener Schatz. Das „Extrabl." meldet aus Paris unterm 22. Februar: In Aurillac wurde in einem alten Hause, dessen Fundamente ausgebessert wurden, eine Urne ent deckt, welche spanische, französische und italienische Goldmünzen aus dem fünfzehnten und sechszehnten Jahrhundert im Werthe von 150 000 Francs enthielt. Man vermuthet, daß der Schatz während der Religionskriege vergraben worden ist. Die Abschlachtung der Vögel zu Modezwecken macht leider trotz aller Verwahrungen weitere Fortschritte. Für die Frühjahrsmode kommen jetzt Tausende von ganz kleinen, schnee weißen Vogelbälgen aus Brasilien in Berlin an. . Oekonomisch. „Verzeihen Sie eine indiskrete Frage, lieber Baron, womit werden Sie Ihre Dame zum Geburts tage überraschen wollen?" — „Hm, — höchst wahrscheinlich mit meiner Abreise!" * Der alte Förster Flaußmann, derselbe, der noch nie in seinem Leben eine Unwahrheit gesprochen hatte, erzählte nach der Jagdzeitung „St. Hubertus" u. A. folgende Geschichte: „Sitze ich da neulich Abends im „Goldenen Ochsen" beim Skat, neben mir an der Erde mein Sultan. Ich hatte Pech und verlor h'ntereinander drei Careau-Spiele, schließlich sogar ein Careau-Solo ohne Vier, wobei ich Schneider werde. Da kann ich mich nicht länger halten, ich schlage mit der Faust auf den Tisch und rufe: „Der Satan soll Careau holen!" Nach Verlauf von einem Viertelstündchen hören wir etwas an der Thür winseln. Wir öffnen und herein kommt mein Sultan, dessen Verschwinden ich vorher nicht bemerkt hatte, und hinter ihm her läuft merkwürdiger Weise mein zweiter Köter, ein kleiner Dachshund, den ich sonst niemals in die Kneipe nahm und dessen Erscheinen ich mir durchaus nicht erklären kann. Die beiden Thiere nähern sich mir, und der Sultan sieht bald mich, bald den Dachsel an, als wollte er sagen, das er Alles aufs Beste besorgt habe. Und da, meine Herren, da habe ich auch mit einem Male die Lösung des Räthsels. Als ich vor hin nämlich rief: „Der Satan soll Careau holen!", da be zog mein kluger Hund diesen Ruf auf sich, rannte nach Hause und holte — wahr und wahrhaftig — den Dachsel, der Karo heißt! Daß er in der Eile das von mir gebrauchte Wort „Satan" für seinen eigenen Namen „Sultan" genommen hatte — nun, meine Herren, Alles können Sie schließlich von einem Thiere nicht verlangen!" ' Sein Standpunkt. Junge Wittwe zu ihrem Söhnchen: „Pass' nur einmal auf, Hänschen, später, wenn Du erst mal größer bist, wirst Du schon einmal einsehen, was für eine gute Mutter Du hast." — Hänschen: „Ach, Mama, wenn Du eine gute Mutter wärst, hättest Du schon längst einen Kon ditor geheirathet." * Sein Beruf. Gerichtspräsident: „Herr Joseph Meier junior, was für eine Beschäftigung haben Sie?" — Zeuge (Sohn eines reichen Bankiers): „Keine, Herr Präsident." —: „Aber Sie müssen doch was sein!" — „Nun, ich bin halt der § Junior." * In einem Berliner Blatte findet sich folgende Anzeige: „Bei meiner Abreise nach Amerika sage ich allen meinen Ver wandten, Bekannten und Gönnern, insbesondere den Herren! Gerichtsvollziehern, die mich kennen, ein herzliches Lebewohl." z (Unterschrift.) * Drei junge Maler rühmen sich ihrer naturalistischen Leistungen. „Ich" — sagte der eine — „habe neulich eine Holzplatte so täuschend marmorirt, daß sie unterging, wenn man sie ins Wasser legte." — „Kleinigkeit! Wenn man bei meiner Schneelandschaft 'n Thermometer hinhängt, dann sinkt es gewiß auf Null!" — „Das ist Alles noch gar nichts! Mein Porträt vom Grafen K. ist so lebensvoll, daß ich es wöchentlich zwei Mal rasiren muß." * Geheimnisse einer Irrenanstalt. Vor einem Monat etwa veröffentlichte eine holländische Dame, Frau v. Stuten, in einer Broschüre die Erlebnisse in der Irrenanstalt im Haag, in welcher sie eine Zeit lang verpflegt worden war. Da die genannte Dame wieder vollständig hergestellt ist, so war die Annahme, daß man es mit hergebrachten Uebertreibungen einer Irrsinnigen zu thun habe, von selbst ausgeschlossen. Bewiesen ist, daß die Kranken in der unbarmherzigsten Weise geschlagen wurden, daß die Diener dazu nicht einen Stock, sondern ein an einer Schnur befestigtes Schlüsselbund gebrauchten, daß sie in dumpfen, mit Pestlust erfüllten Zellen, die gar nicht heizbar waren, vom Dienstpersonal kurzweg eingeschlossen wurden, wenn diesem die Arbeit der Verpflegung und der Wartung zu viel war. Einem neunzehnjährigen Mädchen sind buchstäblich die Zehen von den Füßen weggefault, ob in Folge der Kälte, oder der Unreinlichkeit, konnte nicht festgestellt werden, sie starb, und der Vater, der eine Klage anhängig machen wollte, wurde mit ein paar hundert Gulden zum Schweigen bewogen. Eine in der Nähe wohnende Familie, welche in den Garten der Anstalt sehen konnte, war Tag für Tag Zeuge der scheußlichsten Miß handlungen, sie mußte es mit ansehen, wie ein daselbst ver pflegter Offizier, der gegen einen Baum Fechtübungen machte, auf den entblößten Rücken geschlagen wurde, sie hörte das Wimmern der in ihre eiskalten Zellen eingeschlossenen Gefangenen und die vom rohen Gelächter der Peiniger unterbrochenen Hilferufe der Gemarterten. Schon seit einigen Jahren hatte die gerichtsärztliche Jnspection auf Verbesserung der Zellen ge drungen, aber es geschah nichts. Wenn Angehörige solcher mißhandelter Kranken sich bei einem „Regenten" der Anstalt beklagen wollten, wurden sie entweder gar nicht vorgelassen, oder man wies ihnen unter Grobheiten die Thür. Jetzt nun, wo die Wogen der öffentlichen Entrüstung sehr hoch gehen, wird von obrigkeitswegen Alles gethan, um die einzelnen Beschul digungen, welche noch Tag für Tag einlaufen, zu unter suchen. Echt holl. Java-Kaffee mit Zusatz, kräftig undreinschmeckend, garantirt ä Pfd. 80 Pf. Postpackete 9 Pfd. Mk. 7,20 versende zollfrei unter Nachnahme. Auf der letzten Brüsseler Internationalen Nahrungsmittels und Kochkunst-Ausstellung mit der höchsten Auszeichnung, der „Goldenen Medaille" prämiirt. Hier nur einige von^Tausenden der eingegangenen Anerkennungsschreiben r' Bitte sobald wie möglich mir 18 Pfd. Java-Kaffee, 80 Pfg. das Pfd. zu senden, weil Ihr Kaffee gut und reinschmeckend ist. Wilh. Heinz, Duveldorf 22. 3. 91. — Da mir Ihr Kaffe ge schmeckt hat, so bitte um Zusendung von 9 Pfd. an Bäckermeister Franz Gaide, Katscher 16. 1. 91. — Da mein Kaffee zu Ende geht und ich mit der Sendung sehr zufrieden bin, möchte ich Sie hierdurch ersuchen, mir wieder 9 Pfd. Java-Kasfee mit Zusatz zu senden. A. Maaß, Kaufmann, Döbel 6. 1. 91. — Mit dem mir gesandten Kaffee war ich recht zufrieden und bitte mir die gleiche Qualität wieder zugehen zu lassen. Carl Schlemmer, Stuttgart, 19. 1. 91. — Da Ihre vorige Sendung zu meiner größten Zu friedenheit ausgefallen war, so bitte ich um weitere 9 Pfd. Ihres Java-Kaffee's. Martin Jensen, Orsbeck, 1, 6. 91. — Bitte schicken Sie mir wieder eine Sendung von Ihrem Kaffee, meine Frau hat sich so daran gewöhnt, daß sie keinen anderen mehr haben will, bitte um 9 Pfd. gegen Nachnahme. H. Althoff, Höxter3.6.91. — Da ich mit der ersten Sendung Ihres Holl. Java-Kaffee sehr zufrieden war, ersuche ich Sie freundlichst, mir wieder 9 Pfd. 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