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Aeilaglzu Mo 7. des Wochenblattes für Wilsdruff etc Die Erbin vonAllersbrunn. wir auf seiner Fahrt über der mein Geist sich in Folge Ihre Ehre — nc ein Phantasiegcbilde verehrte, M^igst versunkenes in der Erin- Ml! vor. MLaldheim, die Hoffnung, sic ;u Mst ihn geopfert balle, wieder zu Mim er sich von der Familie Barlo Mie ganze Glückseligkeit aus. Mit Meier Ankunft in München entgegen- I si im Wiedergenuß seiner Freiheit »de— es war ja fast nicht anders psiakteranlage des Freiherr» — das Msr Erretterin aus dem Elend, ent- lu an diese Innigkeit der seelischen brk reihte, denAlice's so bezaubernd wizen mußte, so konnte wohl Herrn lb fortab nur in der unbegrenztesten jejs zu finden sein. Und diese Ver- sirer ihm die Verwirklichung seines itenachdem er in München angelangt zezert, Fräulein von Waldheim von Originalroman von lrie (Sch.) „Ist inan imstande, einem mein befleckter Name —" „Wie denn?" rief der Freiherr „Alice!" rief Herr von Erlenburg, dem Drange seines Herzens nicht länger Einhalt gebietend, „Sie wissen, daß es das Verlangen war, Ihre Hand in die meinige zu legen, was mich nach München trieb! Sie wissen, daß nicht allein der Dank für Ihre Handlungsweise mich zu Ihnen führt! Sie wissen, „Schonen sie mich," hauchte sie bebend. seiner Anwesenheit in Kenntniß zu setzen; er hatte ihr für den nächsten Tag seinen Besuch angemeldet; und man mag es dem so jähen Wiederaufleben seiner Wcltlust zu Gute kalten, daß er der Stunde, welche ihm die feste Zusicherung seines Glücks bringen sollte, mit fiebernder Ungeduld entgegensah. Endlich war der Augenblick da. Das Herz des Freiherrn klopfte, als er das Hotel verließ um sich in die bescheidene Wohnung zu begeben, die Fräulein von Waldheim während ihres Aufenrhalts in München als Heim diente; er zitterte, als er in das schlichte Zimmer geführt ward, indem Alice, die ihrerseits in der Freude bebte, ihn den die Zähre ihrer Liebe gegolten, begrüßen zu dürfen, mit scheuer Zurückhaltung und doch mit so viel gewinnender Herzlichkeit ihm entgegentrat. „Gnädiges Fräulein," meinte er lebhaft, nachdem er über die Häuslichkeit der Barlo'S berichtet und seine Entschuldigung vorgebracht hatte, daß er erst jetzt, nach vier langen Wochen, seinen Dank für ihre so hochherzige Handlungsweise sage, „es war Pflicht des Gefühls, die Ueberzeugung zu haben, daß mein Kind glücklich war; erst dann war es mir erlaubt, für meine eigene Glückseligkeit Sorge zu tragen. Das Verhältniß, unter welchem meine Tochier lebt, bedarf meines Beistandes nicht mehr; aber mein Herz zittert vor Erwartung, ob das beseeligende Glück, welches meinem Kinde ein Paradies auf Erden bereitet, auch mir zu Theil werden wird." Er hatte, während er dies sagte, mit leuchtendem Auge Alice angesehen; er hoffte auf eine Entgegnung; aber das junge Wesen, verwirrt durch seine Rede und mehr noch durch den Ausdruck inniger Empfindung, der in seinem Auge lag, suchte vergebens nach einer Erwiderung. „Es sind bald einundzwanzig Jahre verflossen, seitdem mich die Leidenschaft der Jugend an meine seligeGemahlin fesselte," begann Herr von Erlenburg wieder; „auch damals träumte ich von einem Paradiese, welches mir auf Erden beschieden sei. Jenes Glück ist nun vorbei. Die Erinnerung an Amalia liegt, nach der Gefangenschaft, in de, ich mein Leben zubringen mußte wie ein von der Phantasie geborenes, längst zerronnenes Traum bild vor mir. mein Leben, meine Stellung, mein Herz sind nicht mehr gebunden; ich habe der Pflicht, welche mir die Erinnerung an jene Zeit auferlegt, Genüge geboten; ich sehne mich, — er sprach diese Worte mit einer Leidenschaft, die Alice erglühen machte — glücklich zu sein!" Ein Moment beklemmenden Stillschweigens ging vorbei. „Vertrauen sie auf Gott, er wird Ihre Zukunft glücklich gestalten", hauchte endlich Alice. „Und Sie?" fragte Herr von Erlenburg eifrig. „Ich — wie —" Fräulein von Waldheim zitterte. Sie war wohl nicht Herrin ihrer Empfindungen, als sie das Auge, in dem eine Thräne leuchtete, fast ohne es zu wollen, zum Freiherrn erhob. Sie müssen empfunden haben, daß seit jenem Tage, da Sie mir wie ein Engel erschienen, mein Herz für sie glüht, daß nur die wirre Haltlosigkeit, in ! . meiner Gefangenschaft befand, Schuld meiner Zurückhaltung gewesen! Sie wissen es, Alice! und wenn Sic die Stimme der Natur bis dahin nicht hörten, so müssen sic in diesem Augenblicke fühlen, das Glückseligkeit ohne Sie in der Zukunft unmöglich für mich ist!" Mit einer Seligkeit der Empfindung, die ihr Inneres fiebern machte, hatte Fräulein von Waldheim dem Freiherrn zugehört. Ihr Antlitz war erglüht im Bewußtsein der Liebe, die wie ein himmlischer Akkord mit seiner Empfindung zusammen schlug. Es wäre nicht möglich für sie gewesen, in diesem Moment des Entzückens ein Wort von sich zu geben; ihre Wimper hatte sich gesenkt, damit der Strahl ihres Auges nicht in dieser Minute — dem Blick des Freiherrn begegnete. „Sie schweigen Alice?" fragte Ludwig. Ihre Brust hob sich. R o m a n y. verbale». 'Namen höheren Adel zu geben, als es durch Ihre Handlungs weise geschehen ist?" Alice, zitternd in der Freude, die sie fast nicht mehr zu be wältigen imstande war, erwiderte nichts niehr; ihr Auge blickte klar und beseligt den Freiherrn an. „Da Ihnen der Name von Waldheim peinlich ist, nehmen Sie den meinigen," rief Ludwig in Glückseligkeit, dem jungen Wesen beide Hände entgegenstrcckend; „das Geschlecht der von Erlenburg's wird stolz auf die Verbindung mit dem hochherzigsten aller Weiber auf Erden sein! Kommen Sie, Alice! Gestehen Sic mir," wurde er inniger, „daß ein wenig Neigung, d>c Sic mir schenken, mir mein zukünftiges Glück in die Arme führt! Sagen Sie mir, daß, wenn auch nicht Liebe Sie mir in dieser Stunde verbindet, doch der Keim zu unserer vereinigten Glück seligkeit in Ihrem Herzen verborgen ist!" Alice sagte nichts. Eine Sekunde stand sie zögernd, und schlüssig, wie diesem seligsten aller Augenblicke zu begegnen, dann lagen ihre Hände in denen Ludwig von Erlenburg's, der in der Ucberwältigung der Empfindung das junge Wesen an fich Zog. „Alice," flüsterte er, „ob meine Liebe dich glücklich machen wird?" Ihr Athem bebte. Wochen waren vergangen, seim ibm der Richterspruch aus dem Elend der Gefangenschaft M, und schon hätte niemand für wahr angenommen, daß echcr sich so nobel und frei von allem Druck im Leben bewegte, »>als dein Befcbl eines anderen Gehorsam schuldig gewesen'sei. Md wahrlich, mit vollen Zügen sog er jetzt, der ibn verzehrendeLualen entbunden, die Wollust der Freiheit ein! Sein Augefphlte, als wolle es über das Reich der Schöpfung gebieten seine Züge waren beseligt im Gefühl der unbeschränkten HeHchaft über sich selbst und die Verhältnisse, für die ihn das shen geboren hatte, welches Be wußtsein ihn jetzt erst, nach s langen Jabren der Gefangen schaft, die Erde wie ein Parads zu gestalten schien. Und in mitten dieser Wollust schaltete ch, einer Gottheit nicht ungleich deren Huld ihm die Herrlich^, an deren Genuß er sich jetzt erfreute, als Geschenk zu Mn legte, der Name Alice von Waldheim ein. Er battcl nhl vergessen, daß ibn einstmals andere Gefühle gebunden, I abr die Erinnerung dessen, was vor zwanzig Jahren gew^en,! bas Andenken, welches er fast ein Menschenalter hindurckl nie ein Phantasiegcbilde verehrte, stellte sich ihm jetzt, da dl.> Pirklicbkcit ibn wieder mit vollen Zügen umwehte, wie ein nerung erblassendes Trau,?! Der Name Alice vn sehen, ihr Alles, was Füßen legen zu dürfen, ac» verabschiedet hatte, maEW größter Ungeduld balle sM gescbcn; je bebaglichc^sW füblrc, desto inniger EM; möglicb bei der so Gefükl, welcbes er gegenlrug; und Empfindung fick dd scböne Erfcbemung von lEienbnig e El Vereinung des ebrung steigerle Lraumee fcknen. war. lernen ölng^^M Ludwig von Erlenburg, die Alpen verließen, hatte das g seiner Wünsche, die schöne Residenz am Jsarstranbe, nackter Fahrt erreicht. Es war lichter Sonnenschein, der seinpfiene verklärte. Kaum vier