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8 1 I I 1 Z? r r l-Agei- aüki' !anlj>v. lVIagokinkn. TL" Aksnekt. "LL Für Sachsen Generalvertretung Alle anderen Systeme übertrifft Nichte an einem stillen Ort, zum Beispiel in einem Seebade, zeigen könne, in welchem es keine obligaten Bälle und gesell schaftlichen Unterhaltungen giebt. Die Hauptsache war, einen solchen Badeort ausfindig zu machen. Mit Hilfe der Reisehandbücher und des eigenen Gedächt nisses erkor sich denn Frau v. Montelar einen ruhigen Ort, wo hin sich die bemoosten Häupter der Gerichtspersonen zuzückzuziehen pflegten, die schon vermöge ihrer Stellung die geräuschvolleren Orte mieden. Die ringsumher wohnende Bevölkerung bringt diesen ernsten, kahlköpfigen Herren und den Damen in reisen Jahren, die in Spitzenhauben einherstolzieren, die dankbar größte Achtung entgegen. Derartige Gäste können stets mit Sicher heit darauf rechnen, daß sie die vollste Hochachtung im Kreise jener Bevölkerung antreffen werden, die von der Verderbtheit der großen Städte noch nicht angegriffen ist und noch Verständnis; für ehrwürdige Dinge besitzt. Mit einem Wort, die Wahl der Frau v. Montelar fiel auf Saint-Aubin. Die Ankunft dieser zwei in tiefe Trauer gekleideten, so überaus vornehmen und mit ihren Kammerzofen reisenden Damen bildete ein Ereigniß in dem kleinen Badeorte und dies umsomehr, als die Damen in ihren Wohnungen speisten und niemandem Gelegenheit geboten war, sie zu sprechen. Ihre Namen batten sie gar bald im Fremdenbuch gelesen und dieselben er fuhren jetzt die denkbar größten Kommentare; doch sind die Badegäste in Saint-Aubin so unschuldig, daß die Namen kei nerlei Erinnerungen in ihnen weckten. Die allgemeine Auf merksamkeit wandte sich achtungsvoll diesen zwei vornehmen Damen zu und man harrte blos der Ankunft eines wohlun terrichteten Badegastes, um von demselben all das zu erfahren, was man nicht wußte und doch gar zu gern gewußt hätte. Die Seeluft bekam Frau v. Montelar augenscheinlich gut. Für eine Frau, die stets im Kreise guter Bekannten gelebt, bedeutet die Jsolirung den veritablen Tod. Für sie hatte der Anblick menschlicher Gesichter, und mochten dieselben noch so schön sein, dieselbe Bedeutung, wie frisches Wasser für solche Pflanzen, die zu lange der heißen Sonnengluth ausgesetzt waren. DeS Ferneren hegte sie gleich den übrigen Badegästen die Hoff nung, daß der Monat Scpteniber irgend eine Zerstreuung bringen würde. Sie schrieb auch drei oder vier Bekannten, sie möchten sie in Saint-Aubin besuchen, und rechnete mit Sicherheit darauf, daß einige derselben sich auch einfinden würden. Estelle aber empfand eine wahre Wonne über diesen gänz lichen Mangel an jeglicher Gesellschaft. Der Schlag, welcher sie betroffen, hatte in ihrer Seele bleibende Spuren zurückge lassen. Das Staunen des ersten Moments und die Empörung, des zweiten waren einer Art Betroffenheit gewichen. Ist es möglich, daß die Welt in solchem Maße leichtsinnig und grau sam ist? Sie wollte glauben, daß man die Sache bald ver gessen und sich nicht weiter mit ihrer Person beschäftigen werde. Benois freilich, daß fühlte sie deutlich, würde sie auch weiter mit dem unruhigen und kalten Blicke betrachten, der sie in solchem Maße verletzt hatte. Sie machte sich Vorwürfe darüber, daß sie dieser Gedanke in solcher Weise beunruhigte, und den noch vermochte sie sich von demselben nicht zu befreien. Ja, sie war erschrocken, daß sie dieser ernste Mann beschuldigte. Doch wessen beschuldigte er sie? Davon hatte sie keine Ahnung. Sie vermochte sich den abscheuligen Verdacht in seiner ganzen Größe nicht zu vergegenwärtigen. Sie dachte, man lege ihr eine Liebschaft aus ihrer Mädchenzeit zur Last, habe von derselben Raymond Mittheilung gemacht und dieser hernach aus Eifersucht den Kopf verloren. Dies war die einzige Erklärung, die sie zu finden vermochte, und innerlich mußte sie zugeben, daß dieselbe fremden Leuten nicht gerade unwahrscheinlich dünken werde. Sie aber, die den Charakter und das Herz ihres Verlobten ganz und voll kannte — denn Raymond hatte ihr über sich alles rückhaltlos mitgetheilt — sie wußte nur zu gut, daß dies unwahr sei und Raymond an ihr nicht gezweifelt habe. Sie wußte, daß Raymond's Liebe zu ihr nur noch heißer geworden wäre, wenn man sie verleumdet hätte . . . Diese schrankenlose Anbetung war es gewesen, die sie gerührt; dieses Vertrauen, diese Verehrung, diese vollständige Hingebung hatten ja die Hoffnung in ihr geweckt, daß auch sie Ravmond licbgewinnen werde, diesen Mann, den sie mit voller Seele, mit ganzem Herzen liebte. (Fortsetzung folgt.) G. Anblick, Dresdcu-A. — jsssstplatz. LlrSp» <iv tlliiii«, Seidengaze und seidene Grenadines schwarz u. farbig (auch alle Llchtsarben) Mk. 1.55 p. Met. bis Mk. 14.80 (in 22 versch. Qual, versendet robenweise Porto- n. zollfrei das Fabrik-Depot 6, Neans- ksr§ sK u. K. Hoflief.) LürioL. ustcr umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schwein Nur allein I. u II ^lg 8«lila888ti>»8«e L, I. u. II. Frackverleih-Jnstitut. Ls Wochenmarkt z. Wilsdruff a. 1i). Februar, eine Kanne Butter kostet 1 Mk. 90 Pf. bis 2 Mk. — Pf. Ferkel wurden eingebracht 100 Stück und verkauft: starke Waare 6 bis 8 Wochen alt, das Paar 30 Mk. — Pf. bis 36 Mk. — Pf. Schwächere Waare das Paar 24 Mk. — Pfg. bis 27 Mk. — Pf. Meißen, 20. Februar. Ferkel 8 Mk. — Pf. bis 17 Mk. — Pf. Eingebracht 200 Stück. 1 Kilogramm Butter 2 Mk. — Pf. bis 2 Nik. 20 Pf. Dresden, 19. Februar. (Getreidepreise.) An der Börse per 1000 Kilogramm: Weizen, weiß Mk., Weizen braun 205—212 Mk., Korn, Landwaare, neu, trocken 195 —202 Mk., Landwaare, feucht Mk. Gerste 165—172 Hafer, alter, 150—156 Mk. Hafer, neuer, Mk. — Auf dem Markte: Hafer pro Hektoliter 7 Mk. 60 Pfg. bis 8 Mk. 60 Pf. Kartoffeln pro Hektoliter 5 Mk. 80 Pf. bis 6 Mk. 40 Pf. Butter 1 Kilogramm 2 Mk. 40 Pf. bis 2 Mk. 80 Pf. Heu pro Centner 3 Mk. 10 Pf. bis 3 Mk. 60 Pf. Stroh per Schock 30 Mk. — bis 32 Mk. - Pf. Vermischtes. * Chicago. In einem Aufsatze über Chicago theilt Dr. C. Steffens in der illustrierten Zeitschrift „Globus" über die modernen Riesenbauten dieser Stadt folgendes mit: „Chicago giebt sich auch äußerlich als moderne amerikanische Musterstadt zu erkennen. Die Länge seiner Straßen beträgt rund 3900 Kilometer. Diese Straßen sind durchweg 20 -30 Meier breit, gerade, in rechten Wickeln sich schneidend, meist gut gepflastert und beleuchtet. Natürlich fehlt es auch hier nicht an eleganteren' und ärmeren Stadtvierteln, Boulevards, Parks, Denkmählern — aber das alles ist nicht gerade kennzeichnend für Chicago, es ist in anderen großen Städten auch vorhanden; dagegen ist das „Boom"-Bauen, diese thurmartige Erhöhung öffentlicher und privater Bauten in Chicago zu einer Entwickelung gelangt, wie nirgend anderswo. Diese Baulichkeiten, die mehr und mehr in Mode kommen, sind alles andere als schön. Mit ihren ununterbrochenen Fassaden und den zahllosen Fenstern sind sie aus einem natürlichen Bedürfnisse heraus entstanden. Obwohl Chicago am Rande einer Prärie steht, die dem un umschränkten Wachsthum der Stadt keinerlei Hindernisse in den Weg stellt, ist doch für ein Haupttheil, für das Herz Chicagos, Raummangel vorhanden. Die City, sozusagen, wo die Geschäfte sich häufen, wo der große Handel passirt, wo die Endpunkte der Eisenbahnen, die Theater, großen Gasthöfe, öffentlichen Gebäude liegen, beschränkt sich auf den engen Raum von nur einer englischen Ouadratmeile. Es ist natür lich, daß dort Grund und Boden einen hohen Werth erreicht haben und daß man, um die Bodenfläche auszunutzen, in die Höhe bauen mußte. Das erste dieser thurmähnlichen Kasernen häuser wurde 1884 von dem Baumeister Jenneu errichtet; es war zehn Stockwerke hoch, hat aber seitdem noch zwei weitere aufgesetzt^bekommen. Holzziegel und Eisenschienen, zusammen gefügt nach Art der Brückenkonstruktionen, bilden den Haupt stoff dieser, wie man sagt, ebenso sicheren als dauerhaften Bauten, welche allerdings für bürgerliche Wohnstätten sich nicht eignen und meist zu Geschäftsräumen benutzt werden. Baumeister Jenney war auch der Erste, der es wagte, ein 16 Stock hohes Gebäude aufzuführen, welches den Namen The Manhattan Die Wunderwerke alter Zeit Sind heul' für uns nur Spielerei, Denn jeder Tag bringt Neues uns, Das staunenswerth gar sehr, herbei! Jedoch das neu'ste Wunder ist Bei uns in Dresden hier zu seh'n: Schloffstrasze 1 bleibt Alles jetzt Mit offnem Munde staunend stehn! Die Preise, die man dorten schaut, Die hätt' man nie geahnt, gedacht! Das ist das neu'ste Wunder, das Die „Gsldne Lins" jetzt-hat vollbracht! Die aus der k. <4o!ck.-Iionkui-8mir886 über nommenen Waaren werden bei mir jetzt im Zpeei^-HuZvgl-kAuf 2o unlön faotursnpvkis 7* r 1 Post. Bursch.- u. Jüngl.- Anz. fr. Verkaufspreis M. 9—20 j. M. 5 nur an, 600 Paar einzee. Leder- Hosen fr. M. 4—18 j. M. l'/.! nur an, 300 Knaben-Anz. u. Paletots fr. M. 4 — 14 j. M. 2nur an, Meine auswärtige Kundschaft erhält bei Einkauf von Mark 20 im Umkreis von 25 Kilometer das Netourbillet lll Klasse bei Vorzeigung an der Kasse vergütet. — Billigste Einkaufsquelle Dresdens (Eingesandt.) Der Schlußsatz in dem Eingesandt in vor. Nr. d. Bl. hat wie folgt zu lauten: „Wollen wir uns — wie am Schluffe von einem Mitgliede recht betont wurde — voll und ganz mit dem geehrten Referenten, der uneigennützig seine Kraft zur Ver fügung gestellt, einverstanden erklären und den guten Eindruck durch eineEntgegnung nicht verwischen lassen. — Ein mittelgroßer grauer Hund (Ulmer Dogge), Dcpp^ nafe, ist zugelaufen. Gegen Jnsertionsqebübren abzuholen 1" er binnen 3 Tagen nicht abgeholt, wird er verkauf «JE« abgegeben. Es befinden sich darunter: 1 Post. W.-Paletots fr. M. 15—25 j. M. 8^ nur an, ' Post. W.-Paletots fr. M. 26—35 j. M. 13 nur an, Post. W.-Paletots fr. M. 36—45 j. M. 24 nur an, Post. H.-An;üge fr. M. 13—20 j. M. 8 nur an, Post. H.-Anzüge fr. M. 21 - 30 j. M. 12 nur an, 1 Post. H.-Anzüge fr. M. 32—45 j. M. 19 nur an, 20» A. Lonstim.-Lnz.j^M 8. m,7», führt. Bis zum fünften Stockwerk hinauf ist es mit grauen Granitplatten bekleidet, von va bis zum sechzehnten mit Terra cotta ; der Eingang besteht aus Marmor und hat Mosaikböden. Trotzdem macht dieses Thurmhaus einen kahlen und eintönigen Eindruck. Daß Treppen darin eine untergeordnete Rolle pielen, ist selbstverständlich, dagegen befördern fünf immer in Thätigkeit befindliche Aufzüge die Insassen und Bewohner chnell bis ins höchste Stockwerk. Das höchste Thurmhaus Chicagos führt den Namen „dasAditorium"; es ist 90 Meter hoch, übertrifft also viele Kirchthürme; The Manhattam da gegen hat es nur bis zu 60 Meter gebracht, die deutsche Oper erreicht 40 Meter. Zahlreiche dieser Riesenbauten stehen am Dearbon Street; zwischen ihnen finden sich heute noch kleine Häuser, die einen seltsamen Gegensatz zu den Thurmhäusern zeigen. Aber diese Zwerge sind alle zum Abbruch bestimmt und werden in kurzer Zeit verschwinden, um den Riesen Platz zu machen. Was dann? Muß dann nicht ein Rückschlag eintreten oder baut man noch höher hinaus? Sind die Zeilen beiderseits geschlossen, streben rechts oder links nur die Thürme in die Höhe, wie wird es dann nur mit Licht und Luft in der Straße aussehen? Nur oben im 16. oder 20. Stocke wird noch Licht sein, und unten wird der Chicagoer wie in einer düsteren Klamm gehen." * Traurige Hochzeit. In dem Dorfe Prasco bei Alessandria ist es Sitte, daß auf jeder Hochzeit ein alterthümlicher Tanz den die Leute „Kusin" nennen, getanzt wird. Am Schluß muß die Braut jedem Tänzer ihren Mund zum Kusse reichen. Dieser Brauch wurde auch bei der Hochzeit eingehalten, die am Mittwoch der Eisenbahnarbeiter Ovada mit einem Mädchen aus Prasco feierte. Als die Braut, nachdem der „Kusin" getanzt war, jedem Tänzer den schuldigen Kuß verabreichte, wurde jedoch der junge Ehemann von der Eifersucht überwältigt. Es schien ihm, als ob seine Frau einen der Tänzer mit allzu großer Zärtlichkeit geküßt habe, und er gerieth darüber so in Zorn, daß er die Arme am Haar in den Saal niederzerrte, sie mit Schimpfreden überhäufte und ihr schwor, sie auf immer verlassen zu wollen. Mit der Hochzeitsfreude war es nach dieser Szene zu Ende. Die junge Frau ging still in das Haus ihrer Eltern zurück. Am anderen Morgen fand man sie todt in ihrem Bette. Sie hatte ihrem Leben durch einen Trunk Schwefelsäure ein Ende gemacht. * Eine gute Rattenfalle. Ratten mit Gift wegzufangen, ist gefährlich, weil sie das Gift verschleppen können, dem dann Menschen oder die Havsthiere zum Opfer fallen können. Man hat aus diesem Grunde eine vorzügliche Rattenfalle konstruirt, die nach dem „Pratt. Landwirth" unfehlbar den besten Erfolg erzielt, indem sie in Massen die Ratten wegfängt. Man stelle ein gewöhnliches, dicht verpichtes Wasserfaß ohne Deckel auf, überbinde es mit steifem Packpapier, lege ein Bret schräg an Kas Faß, um den Ratten das Hinaufklimmen zu erleichtern. Auf das Papier gebe man eine Lockspeise, Knochen mit etwas Fleisch, Brot und Zucker. Zuerst gewöhnen sich die Ratten nicht gleich an diese Vorrichtung, sie sind vorsichtig und unter suchen, ob sie dem Dinge wohl trauen können. Bald aber erklettern sie daö Papierdach und halten ihr Mahl. Haben sie sich einige Tage dahm gewöhnt, so schneide man ein Kreuz in den Paprerdeckel, fülle das Faß 20Centimewr hoch mit Wasser lege aber die Lockspeise nach wie vor auf^das^Papier. Die erste Ratte, die zur Mahlzeit kommt, fällt in daö Fas;, klettert um sich zu retten, auf den Ziegelstein; nun kommt die zweite Ratte, es geht ihr ebenso, doch sie findet den Rettungsplatz be setzt. Kampflustig wie sie ist, fängt sie mit ihrer Nebenbuhlerin einen Streit um den trockenen Platz auf dem Stein an. Bester Geschrei und Gequitsche lockt bald mehr Natten herbei, die sich von natürlicher Neugier angetrieben fühlen, alle aber dem Schicksal des Hineinfallens verfallen. Der Kampf wird unter den vielen Leidensgenossen immer grimmiger und blutiger, denn alle ringen um den einen Rettungsplatz. Am Morgen findet man unzähliche Rattenleichen im Fasse im Wasser liegen — nur eine Ratte sitzt blutend auf dem Stein. Diese ins Wasser zu stürzen und todt zu schlagen, ist nun nicht schwer. ^.IIss ist tksusr nur HLiillS» 8 14 tR II OOLstdilliT, äadei nnü dsküininUed. Ls ist üer Veste Lrsst? kür üen tkonersn LoknenLLtkee unä nur uns Muster 6erste äured Llsiüsn unü Küsten de- 6 ^ «»LTlL- 84 «44.^!nttli68iia1b einen lminm NiUir^vertli nn<l nir i von ^«irrten null Olunnikern 8ekr em- jnoiilon. Nn, iielit mit Uicr voi stetn ntier 8 e liutx - in o. rk e. 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