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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 12.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189202121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18920212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18920212
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1892
-
Monat
1892-02
- Tag 1892-02-12
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Monat
1892-02
-
Jahr
1892
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„Aber könnte Sachsen nicht eine Anregung im Bundes- rathe geben?" „Die ist ja schon von anderer Seite erfolgt." „Man sagt, daß in Bayern, wo der Militärstrafprozeß öffentlich ist, weniger Soldatenmißhandlungen vorkommen, als in Sachsen. „Ich habe darüber kein Urtheil; dazu bedürfte es einer genauen Statistik. Ich kann mir aber nicht gut denken, daß der Sachse besonders blutdürstig sein sollte." „In der Presse und auch im Parlament ist der Wunsch nach einer Statistik über Soldatenmißhandlungen laut geworden. Eine solche würde gewiß viel zur Beruhigung der Gemüther beitragen. Nachdem solche Fälle, wie der Erlaß des Prinzen Georg sie mittheilt, bekannt geworden sind, fürchtet man, daß noch Schlimmeres zum Vorschein kommen könnte." „Das ist durchaus nicht zu besorgen. Die allerschlimmsten Fälle sind aufgezählt; sie sollten ja als abschreckende Beispiele dienen. Wir haben eine Statistik; wir führen genau Buch. Es giebt eben unter der Masse der Unteroffiziere räudige Schafe — bedenken sie nur immer wieder, daß jährlich 12,000 junge Leute von 1200 Jnstructeuren ausgebildet werden; junge, viel fach unbeholfene Leute, die aus ihren gewohnten Verhältnissen herausgerissen sind, von anderen jungen, leicht erregbaren Menschen." „Wäre es da nicht sehr wünschenswerth, wenn bei der Auswahl der Unterofficiere auf den Zuzug gebildeterer und wohlhabenderer Leute mehr Rücksicht genommen werden könnte? Ich meine allerdings, daß dann einerseits eine Aufbesserung der Unterofficiersgehälter und der Pensionsverhältnisse erfolgen müßte, daß dafür aber andererseits auch das Institut des Ci- vilversorgungsscheines wegfallen könnte. Es wird ohnehin übel genug empfunden, daß Leute, die ihren Dienst als Soldaten nicht mehr ordentlich versehen können, im Civildienst angestellt werden." „Nun, so viel kann ich Ihnen sagen, daß Personen, welche sich der Mißhandlung ihrer Untergebenen schuldig gemacht haben, nur in den seltensten Fällen einen Civilversorgungsberech- tigungsschein erhalten werden; sie müssen dann schon sehr lange Zeit hindurch sehr deutliche Beweise einer völligen Besserung gegeben haben. — Es kann hier natürlich nur von leichteren Fällen die Rede sein. In schweren Fällen, wie in dem im Erlaß angeführten, ist an eine Verleihung nicht mehr zu denken. — Und nun bitte ich Sie noch ein Mal, zu betonen, daß die Militärbehörde aufs Lebhafteste die vorgekommenen Vergehen, nicht aber ihre Veröffentlichung bedauert und daß sie aufs Strengste gegen jede Wiederholung einschreiten wird. Ganz aus der Welt schaffen lassen sich derartige Mißstände allerdings nicht. Das wird nie geschehen. Deshalb ist der Geist, der die Armee beseelt, doch ein guter — und das Vaterland ist noch lange nicht in Gefahr." Tagesgeschichte. Ein sehr drastisches Licht auf die Behauptung der demo kratischen Presse, daß wir uns in einem Nothstand befänden und Mangel an Brotkom herrsche, wirft eine Zuschrift, welche das „Frankf. Journal" von landwirthschaftlicher Seite aus der Provinz Sachsen erhalten und in der es heißt: „Es sind schlechte Zeiten für den Landwirth; die Getreide« orräthe lagern auf den Böden, man findet nur sehr schwer Käufer für das selbe. Ausländisches Getreide wird weit mehr auf den inlän dischen Markt geworfen, als das der einheimischen Landwirth- schaft." — Aus dieser Zuschrift geht zweierlei hervor; erstens, daß ein Mangel an Brotkorn im allgemeinen in Deutschland nicht vorhanden ist und daß die Herabsetzung der Zollsätze für auswärtiges Getreide den einheimischen Landwirthen den Ver kauf ihres Getreides erschwert. In einzelnen Gegenden Deutsch lands, das mag gern zugegeben werden, ist die Ernte so schlecht gewesen, daß ein empfindlicher Mangel an Brotkorn hätte ein treten müssen, wenn die auswärtige Einfuhr nicht gewesen wäre. Aus jener Zuschrift, die von durchaus vertrauenswür diger Seite kommt, erfährt man aber, daß auch unsere ein heimischen Landwirthe jetzt noch, wo der Frühling vor der Thür steht, Getreide zum Verkauf liegen haben und auf die Käufer warten, die es allerdings wohl bequemer finden, an der Pro duktenbörse und den großen Getreidemärkten mit auswärtigem Getreide zu handeln, als bei den einzelnen Landwirthen Deutsch lands noch lagerndes Getreide aufzukaufen. Mit dem l.Febr. ist diese mißliche Lage der deutschen Landwirthe noch verschlim mert, denn jetzt wird auch das bis dahin zurückgehaltene Ge treide aus Oesterreich-Ungarn auf den deutschen Markt ge worfen. Allerdings muß man zugeben, daß ein Rückgang der Getreidepreise eingetreten ist. Aber der Augenschein lehrt auch jeden Tag, daß der Konsument, also wohl jedermann im Volke, vorläufig noch keinen Vortyeil von diesem Preisrückgang hat, denn das Brot ist noch ziemlich ebenso theuer jetzt, wo der Ge treidepreis auf 202 M. steht, wie früher, wo der Preis auf 235 M. stand. Dasselbe hat man bei der Aufhebung des Schweineeinfuhrverbots erlebt. Die Preise des Schweinefleisches sind bei weitem nicht in dem Maße zurückgegangen, als die Preise der Schweine und Ferkel, welche der Landwirth, der Bauer und der kleine Grundbesitzer an den Händler oder Schlächter verkauft. Die Opfer dieser im allgemeinen Interesse vielleicht nothwendigen Maßregeln trägt immerhin die deutsche Land- wirthschaft, man mag die Sache drehen und wenden wie man will, während die direkten Vortheile der Zwischenhandel davon trägt, an welchem Vortheil die große Menge nur sehr wenig betheiligt ist. Man will durch allerlei gesetzliche Maßnahmen dem Zuzug der ländlichen Bevölkerung nach den großen Städten entgegengetreten; die wirksamste Maßregel wäre jedenfalls, wenn man den Bauer und ländlichen Grundbesitzer in den Er werbsverhältnissen besser stellte. Dann würde der Zuzug nach den großen Städten bald gehemmt werden. Im Anschluß an den Erlaß des Prinzen Georg von Sachsen erinnert die „Straßb. Post" daran, daß sich auch der Generalfeldmarschall Freiherr v. Manteuffel in ähnlichem Sinne über die Soldatenbehandlung ausgesprochen hat. In einem militärischen Befehl vom 18. April 1885 finden sich folgende bedeutsame Ansführungen: Die Stellung eines Kompagnie- oder Eskadronchefs würde nicht das Bedeutende und doch auch eigene Gefühl Lohnende haben, wenn es sich blos darum han delte, jahraus jahrein Rekruten zu exerzieren, die Kompagnie zusammenzustellen, sie zu exerzieren u. s. w. den ganzen Dienst kalender durch. Nein! Das Hochwichtige und Hochverantwort liche in ihrem Berufe ist zugleich, die ihrer Führung anvertraute Mannschaft zu fleißigen, moralischen, tüchtigen Menschen für ihr ganzes Leben zu erziehen. Der Soldat muß sehen, daß sein Offizier nicht allein für ihn sorgt, sondern ihn auch achtet. Nicht Zahlen-Persönlichkeiten muß der Offizier in seinen Un tergebenen sehen. Schimpfen greift die Gefühle der Ehre an und vertilgt sie, und der Offizier, der die Untergebenen schimpft, wühlt in seinem eigenen Blute; denn auf den, der sich schimpfen läßt, ist kein Verlaß in Treue noch in Bravheit. Mit einem Worte: Wie der Vorgesetzte vom General bis zum Leutnant die Untergebenen behandelt, so sind sie; ihr Geist und Sein bildet sich nach dieser Behandlung. Jede Willkür muß, wo gute Disziplin erhalten werden soll, verbannt sein; der Vor gesetzte muß einen Tag wie den anderen sein, darf keine sub jektiven Stimmungen auf fein Verhalten im Dienste über tragen. Strenge ist oft nothwendig, Schreien und Schelten nie. Harte Verweise, herabsetzende Beleuchtungen der Manöver, einem Vorgesetzten in Gegenwart der Untergebenen ertheilt, sind der Tod der Disziplin. Das erstreckt sich herunter aus die Art der Rektifikationen, welche Unteroffizieren gegeben werden. Die Behandlung dieser wirkt wieder darauf, wie sie ihre Kor poralschaften und Leute behandeln. Das Beispiel thut viel. Hat ein Hauptmann oder gar ein Kommandeur die Gewohn heit zu schreien und in einem fort zu korrigiren, anstatt zu er kennen, woran der Fehler liegt, und durch sachgemäße Instruktion ihm abzuhelfen, so verliert er immer an moralischer Stellung, denn die Untergebenen gewöhnen sich an sein Schreien und werden abgestumpft, sein Ton geht aber doch bis auf den jüngsten Rekruten-Unteroffizier über, und der Geist der Truppe wird nicht ausgebildet. Die Bewegung in den Kreisen der liberalen und theil weise auch der conservativen Bevölkerung Preußens gegen das Zedtlitzsche Volksschulgesetz ist noch immer im Wachsen; auch aus anderen Staaten, so aus Branschweig und Baden, werden Protestkundgebungen gegen das Volksschulgesetz gemeldet. In die Reihen der Bekämpfer des preußischen Vvlksschul- gesetzes ist nun auch Felix Dahn mit einer geharnischten Schrift eingetreten, welche die Vorlage einer eingehenden Kritik unter zieht. Sie schließt mit folgender Frage an die Regierung und das Centrum: „Ist es wohlgethan, in den Tagen, in denen wir leben, einen zweiten sogenannten „Kulturkampf" vom Zaune zu brechen, in dem diesmal — zur Abwechselung — Krone und Zentrum auf der einen, alle Liberalen von Volkspartei und Fortschritt bis in den linken Flügel der Konservativen hinein auf der anderen Seite stehen? Sollen wieder diese bis ins Mark aufregenden Leidenschaften entfesselt werden und der alte kauni gedämpfte Haß? Hat die Regierung, von Innen und Außen bedroht, nicht recht viel dringendere Aufgaben? Hat nicht auch das Zentrum anerkannt, daß gegenüber den Dämonen des Abgmnds alle staatserhaltenden Parteien, zu denen doch wahrlich auch das Zentrum zählen will und zählt, zusammcnstehen müssen? Warum uns zum Kampfe zwingen? Und will denn die Regierung die allgemeine tiefsitzende Unzu friedenheit in den Mittelparteien mit Gewalt steigern und noch — noch — weiter verbreiten? Wem allein kommt der „zweite Kulturkampf" zu Statten? Dem Sozialdemokraten! Der lacht sich in die Faust. Wollen das die Regierung und das Zentrum?" Wieder Einer! Nach Veruntreuung von 150 000 Mark ist der Direktor der „Pyritzer Bank" in Stuttgart, Rudolf Eisentraut, flüchtig geworden. Wie festgestellt wurde, ist derselbe am 29. v. Mts. in Beiers Hotel in Berlin abgestiegen und hat Berlin am 31. v. Mts. verlassen. In der österreichischen Armee sind Mißhandlungen der Mannschaft durch Vorgesetzte gleichfalls keine Seltenheit, obwohl so brutale Fälle, wie sie m dem Erlasse des Prinzen Georg von Sachsen aufgezählt wurden, nicht in die Oeffentlich- keit gedrungen sind. Bereits in der Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses vom 11. December 1888 erzählte bei der Berathung des Wehrgesetzes der Abgeordnete Heinrich : „Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie die Söhne des Volkes von den Unterofficieren behandelt wurven. Sie wurden mit den Füßen gestoßen, mit den Kolben geschlagen, geohrfeigt, bei den Haaren gezaust. Das Alles habe ich von meinem Fenster beobachtet und mußte das beobachten. Ich habe ge sehen, wie mancher dieser armen Soldaten in Reih und Glied stand und schluchzte, daß ihm die Thränen über die Wangen hinabflossen . . . Eine ganze Menge von Soldaten erschießt sich, weil sie es nicht aushalten. In Beneschau ist eine kleine Garnison, und der Herr Abgeordnete Ur. Engel kann bestätigen, daß daselbst in kurzer Zeit sich fünf Mann erschossen haben. (Hört!)" Seit dieser Zeit haben die Selbstmorde immer mehr zugenommen, doch würde wohl noch lange keine Abhilfe erfolgt sein, wenn nicht der Erlaß des Prinzen Georg auch in unserem Nachbarstaate bei den Militärbehörden berechtigtes Aufsehen hervorgerufen hätte. Nachdem zuerst ein Erlaß über die Pflege des religiösen Sinnes im Heere erfolgt ist, hat der Kriegs minister folgende Maßregel getroffen: Der Kriegsminister ord nete an, daß die während der letzten Jahre bei den Militär gerichten verhandelten Fälle von Mißhandlungen der Mann schaft durch Vorgesetzte zusommengestellt und ihm vorgelegt werden. Aus Oberösterreich w'rd ein rapides Steigen aller Flüsse gemeldet. Das Hochwasser richtet kolossalen Schaden an. Im Thal der Ems ging eine Lawine nieder, welche die Bahn verschüttete und die Ems staute. Der Schnee ist gegen hundert Fuß hoch. Im Koppenthale haben große Lawinenstürze statt gefunden. Brüssel. Im Bergwerke von Avelaisn überraschte eine Wasserfluth 170 Bergarbeiter im Schacht. 150 konnten unter Aufbietung aller Kräfte gerettet werden. Die in Paris seit dem 1. Februar eingetretene und noch immer anhaltende empfindliche Steigerung der Preise für die nothwendigsten Lebensmittel wirkt sehr niederschlagend auf die Stimmung der Schutzzöllner im französischen Parlament. Es hat sich in der Deputirtenkammer eine Gruppe gebildet, welche den Antrag auf Herabsetzung der meisten Lebensmittel zölle noch unter den neuen französischen Minimaltarif stellen und denselben alsbald nach Wiederaufnahme der Kammerver handlungen einbringen will. Pariser Meldungen versichern, es sei bei der durch die jetzige Theuerung bewirkten Umstimmung in Deputirtenkreisen zweifellos, daß der erwähnte Antrag eine Mehrheit finden werde. Dies würde freilich eine bittere Lektion für die Vertheidiger der extremen Schutzzollpolitik Frank reichs bedeuten! Der russisch-französischen Herzbruderschaft konnte nichts Schlimmeres begegnen, als die Mißernte in Rußland mit d im Gefolge derselben ausgebrochenen Hungersnoth. Der Zws des in Kronstadt besiegelten Freundschaftsverhältnisses war j' wenigstens nach dem Wunsche der französischen Regierung ul der russischen Panslawisten, ein baldigst ins Werk zu setzeB Angriff gegen die mitteleuropäischen Friedensmächte. Eine fest Politik ist Rußland jetzt aber nicht nur materiell unmöglich L macht, sondern die anläßlich der Hungersnoth zu Tage g> tretene beispiellose Verderbniß und große Nichtsnutzigkeit d russischen Beamtenthums, seine Leistungsunfähigkeit und b trostlose Zustand der Verkehrseinrichtungen haben das Ansel« Rußlands außerdem moralisch aufs Schwerste geschädigt. Ä einem solchen Beamtenthum, das ja auch für die Verpfleg»« der Armeen rc. verwendet werden muß, kann man keinen Ko' wagen. Es ist bemerkenswerth, daß diese Gedanken nicht ew in der französischen Presse, sondern zuerst in einem angesehener freilich auf einen engeren Leserkreis beschränkten russisch!' Journal, dem „Westnik Jewropy", zum Ausdruck gebrat werden. Dasselbe erklärt, daß durch die Hungersnoth alle E> gebnisse der Krvnstädter Flottenfeste zerstört seien, daß Fra»! reich auf russischen Beistand nicht zu rechnen habe, weil Ruf land nicht die Möglichkeit besitze, seine Kräfte für auswärts Angelegenheiten zu verwenden, daß ein vollständiger Niederga» des gesammten wirthschaftlichen Wohlstandes in Rußland eil getreten sei, welcher eine totale Regeneration der Verwalt»»! erfordere, bevor an irgendwelche auswärtige Unternehmungen gi dacht werden könne. Man darf begierig jein, ob und in welch Weise die übrige russische Presse von den Ausführungen dt „W. I." Notiz nehmen wird. New-Jork, 7. Februar. Das Hotel Royal ist heui früh um 3 Uhr gänzlich abgebrannt. Die Gäste wurdt frühzeitig genug gewarnt, doch sprangen Viele aus den Fenster« so daß eine Anzahl Todter und viele Verletzte zu verzeichn« sind. Nach den bisherigen Feststellungen büßten bei dem Brand des Hotels Royal fünf Personen das Leben ein, 80 wurde' verletzt, 69 werden noch vermißt, 81 retteten nur das nackt Leben. Vaterländisches. — Wilsdruff. Wiederum ist ein ehemaliger alt! braver Soldat, der pensionirte Bergmann Herr Karl Augit Neumann in Kesselsdorf, durch die Gnade Sr.Maj unseres allverehrten Königs Albert in Anerkennung seiner Dienst leistung im Jahre 1849 durch Verleihung des Erinnerung^ kreuzes erfreut worden. Neumann ist Mieglied und Milt! gründer des hiesigen Militärvereins. — Am letzten Sonntage begingen die Klemm'schen Eh» leute in Herzogswalde das goldene Ehejubiläum. Heb und Frau Klemm bewirthschaften ihr Gut fast noch mit del selben Rüstigkeit und Frische als wie vor 50 Jahren, gewil eine große Gottesgabe. Kinder, Freunde und Bekannte nahm» den innigsten Antheil an dieser seltenen Festlichkeit und beschenkt» das Jubelpaar auf verschiedene Weise. — Die Lommatzscher, Wilsdruffer und Nossener Pastora! conferenz hat an die hohe Ständekammer eine Petition, die Mi« destgehalte der Volksschullehrer betr., gerichtet. In derselbe sprechen die Petenten die dringende Bitte aus, die hohe Stä« deversammlung wolle bei der hohen Staatsregierung für ei»' Erhöhung der Mindestbesoldung der Volksschullehrer über di in der Vorlage der hohen Staatsregierung festgesetzte Gren? hinaus ihre nachdrückliche Fürsprache eintreten lassen. Nach oc sachlichen Begründung der Bitte heißt es in der Petition weites Namentlich wünschenswerth erscheint es den Petenten, daß d> Gehaltsbeschränkungen, welche bei geringerer Schülerzahl je§ gelten, künftig wegfallen und daß in den mittleren Jahren v» Amtsthätigkeit die Alterszulagen in größerer Höhe — mindeste»' 120—150 Mk. — und in 4jährigen Zwischenräumen gewäh« werden, so daß der Lehrer auf dem Lande die bestimmte Au? sicht hat, mit dem vollendeten 30. Dienstjahre und bei vor wurfsfreier Amtsführung ein Einkommen von 1800— 200! Mk. zu erreichen, wie es in anderen Berufsarten, welche geringer- Vorbildung erfordern und weniger schwierige Aufgaben zu el füllen haben, namentlich im Bureaudienste jedenfalls erreicht meist aber erheblich überschritten wird. — Wie die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker' mittheilt, haben diejenigen Leipziger Buchdruckereien, die zu Be ginn des Ausstands die Forderungen der Gehilfen bewillig hatten, sind nunmehr auch die von den festgebliebeneu Prin zipalen errungenen Vortheile zu Nutze gemacht und ihre Bc willigungen zurückgezogen. Ausgenommen sind davon nur d« Druckereien des „Korrespondent" und des „Wähler". Auö der Inhaber der letzteren Druckerei wollte zu den früheren Bi dingungen zurückkehren; doch schlug sich die Preßkommission dei Blattes ins Mittel und nach ernsten Auseinandersetzungen fan> sich Herr Thiele bewogen, von seinem Vorhaben abzustehe» Aus seiner Druckerei sind übrigens, wie die Zeitschrift weit» berichtet, auch einige gewöhnliche Gehülfen abgeschoben werde» um für „Führer" Platz zu machen. — Auch anderwärts werde« übrigens die Bewilligungen, die während des Streiks uni» Aufopferung der Solidarität der Prinzipalschaft gemacht werde« waren, zurückgezogen. So hatten in Augsburg alle, in Münch e« etwa ein halbes Dutzend Druckereien bewilligt. In beide« Städten hält nur noch eine Offizin daran fest. — Ein bemerkenswerther Segen im Kuhstall wird a^ Mittelweigsdorf gemeldet. Bei dem Gemeindevorstan« Herrn Karl Weise hat eine Kuh innerhalb zweier Jahre yo« 1890 bis 1891 dreimal Zwillinge zur Welt gebracht. — Am 15. d. M. findet eine Versammlung des bankerot tirten Spar- und Creditvereins in Glauchau statt. Hierl"' soll festgestellt werden, wieviel jeder einzelne Genosse zu de» Fehlbetrag von 740000 Mark beizutragen hat. — Der praktische Arzt Kossag war am Mittwoch in d» Behausung des Wirthschaftsbesitzers Erler in Vorschein nU rum Besuche eines Patienten erschienen. Kossag klagte, das ihm auch gar nicht wohl sei. Bald darauf setzte er sich nieder um das Rezept für den Patienten zu schreiben; unmittelbar darauf entglitt aber die Feder seiner Hand, er sank um und wa« todt. Ein Herzschlag hatteseinem Leben ein schnelles Ende bereits — In der Dienstags-Nacht stürzte im Stadttheib Connewitz-Leipzig auf der Langestraße ein Theil de> Rück- und Giebelwand eines dortigen, von drei Familien bc wohnten Gebäudes ein. Die Bewohner des Hauses wurde« theils durch rechtzeitiges Selbsterwachen, theils durch Wecke« dritter Personen vor drohender Lebensgefahr geschützt. liches letzten im Gesi dann Waarri mittels Stände und Hc letzterer im We dann s gestoble gebracht Vorm. B per stückw« (K. u. Briesp L Magen hivklvi ü Flasc den Ap A ,0 Ul berge ca. unter dingum B V L A Am t folgend co gegen " der Be Z HlI8t lick Vlnsc cvar — I! Liß- erhält bei turv in der
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