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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 29.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189201298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18920129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18920129
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-29
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Monat
1892-01
-
Jahr
1892
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der Höfe erblickt man Scharen zerlumpter Kinder, welche die an und veranstalteten später zu Ehren der Mörder ein Diner in Jam. schlachten zum Besten der Einkleidung unserer Currendaner veranstaltetes Konzert statt. Die Currendaner, deren Zahl durch Beschluß des Kirchinvorstands bis auf 12 vermehrt worden ist, entbehren der Brai thum in dem Beschlusse des Stadtgemeinderaths in Markranstädt auf Einführung der revidirten Städteordnung die Bestätigung versagt. In allen Kreisen unserer Bürgerschaft hat diese Nach richt verstimmt, da man allerseits auf die Einführung der re vidirten Städteordnuug die lebhaftesten Hoffnungen auf eine gedeihliche Fortentwickelung unserer städtischen Verhältnisse ge- Geschäftes zu erschweren. Inzwischen hat Türke bereits sein Amt als gerichtlicher Sachverständiger niedecgelegt. — Dem Vernehmen nach hat das Ministerium deö Innern — Auf dem Eise verunglückte am Sonntag an seinem 8. Geburtstage das Söhnchen des Röhrcnmeisters Petrasch in Döbeln. Ohne Vorwissen der Eltern hatte sich der kleine — Die Presse bringt von über die Zustände im Nothstandsgei die Beurtheilung dieser Frage vorhanden sind, sprechen sie sür die eingangs erwähnte Behauptung des Abgeordneten Frhrn. v. Stumm. Am Freitag kam in der Budgetkommission des Reichstages der Gesetzentwurf, betreffend die Unterstützung der Familien der Mannschaften der Reserve und Landwehr während der Friedens- Übungen, zur Verhandlung. Der Gesetzentwurf erfuhr eine wesentliche Unigestaltung, sodaß eine zweite Berathung nothwcndig werden wird. Nach längerer Diskussion wurden zu § 1 eine Reihe von Anträgen des Abg. Richter einstimmig angenommen. Darnach erhalten Unterstützungen die Familien nicht blos im Falle der Bedürftigkeit, sondern allgemein „auf Verlangen", also ohne daß die individuellen Verhältnisse der Familien in Betrachtgezogen werden dürfen. Man erachtete die Unterscheidung zwischen bedürftigen und nicht bedürftigen Familien in diesem für kleinlich und verletzend. Weiterhin wurde beschlossen, die Mittel für die Unterstützung aus der Reichskasse zu entnehmen, während nach der Regierungsvorlage die Reichskasse nur die eine Hälfte, die kommunalen Lieferungsverbände die andere Hälfte bestreiten sollten. Außerdem beschloß man, die Unter stützung auch auf die Familien der Ersatzreservisten während der zweiten und dritten Uebung derselben auszudehnen. Im § 2 des Gesetzentwurfes handelt es sich sodann um die Höhe der Unterstützungen. Hier wurde ein kombinirter Antrag Singer- Buhl einstimmig angenommen. Nach der Regierungsvorlage sollte die Unterstützung für die Ehefrau im Sommer 20 und im Winter 30 Pfennig täglich betragen und hierzu noch für jedes Kind ein Betrag von 10 Pfennig kommen. Die Commission aber hat beschlossen die Unterstützung erheblich zu erhöhen und je nach dem ortsüblichen Tagelohn, wie solcher für die Zwecke der sozialpolitischen Gesetzgebung festgestellt ist, verschieden zu gestalten. Im Anschluß an die sozialpolitische Gesetzgebung wurde der Unterstützungssatz normirt auf 30 Prozent des orts üblichen Tagelohnes des Mannes für die Ehefrau. Hierzu sollen noch für jedes Kind 10 Prozent dieses Tageslohnes kommen, derart, daß die Gesammtunterstützung aber nicht über 60 Prozent des Tagelohnes hinaus gehen soll. Bezeichnend für die Stimmung in den Jnnungskreisen ist der Antrag, den der Jnnungsausschuß in Frankfurt a. M. auf dem Jnnungs- und Handwerkertage stellen wird, der auf den 14.—16. Februar in Berlin angesetzt ist. Der Antrag hat folgenden Wortlaut: „In Erwägung, daß auf Grund der im Namen der Reichsregierung seitens des Staatsministers v. Bötticher in der Neichstagssitzung vom 24. Nov. v. I. abge gebenen Erklärung ein Entgegenkommen der jetzigen Regierung Sohn beweinen. — Borna, 26. Januar. Heute früh wurde auch das hiesige Seminar wegen der Influenza bis zum 7. Februar ge schloffen. Der Unterricht in der Seminarschule erleidet keine Unterbrechung. — Auerbach. Aus drohender Todesgefahr errettete kürzlich ein Bruder den anderen. Zwei Knaben, einer zehn, der andere neun Jahre alt, wagten sich auf einen Teich, wo geeist worden war. Der zehnjährige Knabe betrat die über einer abgeeisten Stelle neugebildete dünne Eisdecke und brach ein- Zum Glücke führte gerade ein Pflichtweg den zwölfjährigen Bruder des Eingesunkenen vorüber. Durch das Schreien seines Bruders aufmerksam gemacht, rannte er herbei und kam noch rechtzeitig, um den noch unterm Eise Hervorschauenden Fuß des Eingebrochenen zu erhaschen. Er war so glücklich, seinen Bruder noch lebend unter dem Eise hervorzuziehen und zu retten- Dieser wurde nach Hause gebracht und erholte sich bald so voll kommen, daß er am anderen Morgen wieder zur Schule gehen konnte. werden. ist nämlic rasch gefc cago 189 dem Wil! bestimmt. Messer gb die Moni Kuppel st päischen < mit einer * A wände nc beobachte: Berlin C Vorbeifahrenden anbetteln. Hier steht man inmitten des Weges eine Holzfuhre stehen: der hungerige Dorfgaul war nicht im Stande, sie bis zum Bestimmungsorte zu ziehen; weiterhin liegen die Leichen einiger vor Hunger gefallener Pferde. Dort ist die Leiche eines Knaben hingestreckt, welcher vor Entkräftung das schützende Dorf nicht mehr erreichen konnte .... In einem Dorfe sind viele Häuser vernagelt, ihre Eigenthümer sind nach allen Windrichtungen zerstoben. Aus Gesprächen mit den Zurückgebliebenen erfährt man, daß die meisten weder Brot noch Geld haben. Viele essen Lehm mit einer Beigabe von Gras, aber zwei sind in Folge dieser Kost gestorben. Häufig hört man, daß zwei, drei Tage lang kein Bissen Brot den Mund berührt habe. In einer ungeheizten Hütte liegt eine Wöchnerin in den letzten Zügen. Der Mann ist vor Kurzem gestorben. Der neugeborene Säugling ruht am erkaltenden Körper der Mutter, fünf größere Kinder weinen vor Hunger und Kälte. In einer anderen Familie hat nxan drei Tage nichts gegessen; den Hausvater, welcher ins Nachbardorf gegangen war, um Arbeit zu suchen, fand ein Nachbar todt auf dem Felde; der Hunger und die Kälte hatten ihn getödtet. In einem dritten Dorfe bereitete sich die ganze Bevölkerung auf den Hungertod vor, indem sie beichtete und das Abendmahl empfing." Der Spezialberichterstatter des „Daily Chronicle", welcher die Stätten der kürzlichen Christenniedermetzelungen in China besucht hat, entwirft in einem Briefe aus Schanghai ein erschütterndes Bild der in den Nordprovinzen verübten Greuelthaten. Neben einer Reihe unwesentlicher Ausschreitungen waren es besonders zwei größere Erhebungen, welche der Re gierung zu schaffen machten. Der Schauplatz des einen Auf standes und Blutbades war das nicht weit von Newtschang gelegene Kintschau. Das andere Gemetzel, bei welchem so viele Personen ruchlos ermordet, die Kinder bei lebendigem Leibe ge braten und Mädchen vergewaltigt wurden, trug sich in Pa-Keon, nicht weit von Jehol, zu, derselben Stadt, wo auch die Truppen Li Hung Tschang's ihren „krönenden Sieg" über die Rebellen erfochten, wie er sich ausdrückte. In Kintschau oder Tschinking, oder Kintsching, welche verschiedenen Namen der Platz führt, entstanden die Wirren aus Meinungsverschiedenheiten zwischen den Banditen und den chinesischen Behörden, welche in der Regel sonst in gemeinsamen Interesse unter einer Decke arbeiten. Die unmenschlichen Handlungen sind indeß nicht so sehr das Werk der Rebellen, obwohl sie dafür wie für die kleineren Räubereien bestraft worden sind, als vielmehr einer Geheimge sellschaft, welche „Tfai-Li die seltene Gelegenheit nicht unbenützt verstreichen. Während jene die Häuser der Christen plünderten, ermordeten diese die in ihnen wohnenden Familien. Blut und itrümmerung des Schädels. Der Todte stammt aus Hof, wo selbst die noch lebenden bedauernswertsten Eltern ihren einzigen Vaterländisches. Wilsdruff. Wiederum wurden am Tage des Kaisers sSchlesic öffentlich nehmen, bestraft > * 2 vom 1. Reiche 3 ccdits von 25000 Rbl. eingekommen, diesem neuorganisirten Kirchenchor das für sein öffentliches Auf ^^ Zeit zu Zeit eingehende Schilderungen ! treten nothwendige würdige äußre, einheitliche Gewand zu geben' hstandsgebiete. Eine solche ergreifende so ist der um die Leitung und Hebung des kirchlichen Chor--!5,Z Darstellung aus dem Orenienburgischen Gouvernement hat neuer-i gesangs verdiente Herr Kantor Hientzsch darauf bedacht gewesen, ist dings das Blatt „Nedelja" gegeben, aus welcher das Nach-i die zu dem erwähnten Zwecke nöthigen Mittel wenigstens zuni si°, , - -7 stehende für weite Kreise von Interesse sein dürfte: „Ununter- Theil durch ein Konzert zu beschaffen, in welchem der hiesige^ krochen ziehen die Bauern von ihren Höfen fort, um nicht zu Gesangverein Sängerkranz u. a. ein überall mit großem Beifall sehen, wie ihre Angehörigen Hungers sterben. An den Pforten aufgenommenes Tongemälde „Aus großer Zeit 1870/71" von Müller-Reuter aufführen wird; wir freuen uns, mittheilen zu. . können, daß trefflich geschulte und beliebte Gesangskräfte wie Frau Bürgerschullehrer Herrmann aus Meißen und Herr^l Schuldirektor Gerhardt hier, die Solis und ein gewandter " Deklamator Herr Bürgerschullehrer Bluhm aus Meißen den Vortrag des verbindenden Textes übernommen haben, und daß^^n^M Herr Musikdirektor Jahn mit seinem Musikchor im Konzert H freundlichst mitwirken wird. Da ein genußreicher Abend zu erwarten ist, so möge der Besuch des Konzerts von Stadt und . Land ein recht Zahlreicher sein und dadurch den Mitwirkenden " für die mühevollen, zeitraubenden Vorübungen und für ihr ? opferfreudiges Mitwirken zu einen: guten Zwecke der verdiente Lohn zu theil werden, der einzige, den sie begehren! Das Ein- > trittsgeld ist nur auf 30 Pfg. festgestellt, doch giebt man sich. der Hoffnung hin, daß die Besucher mehr geben werden, da die Einnahme einer neuen Organisation unseres kirchlichen Gemein- . wesens dienen soll. — Ein Gutsbesitzer in SPittewitz bei Meißen hatte v" ein recht wohlgenährtes ff. Meißner Gebrauchsschwein im Ge- E'ooo wicht von 5 Centner im Stalle, und obgleich man ihm schon 7,, " immer gerathen hatte: „Schlachte nur endlich," so wollte er sich doch noch einige Zeil deö herrlichen Anblickes dieses feisten Ele oder Lappohres erfreuen. Doch Diebe schlichen sich am Freitag Nacht "" r in den Stall, machten dem Schweineriesen den Garaus, hieben 7^"^ Kopf und Beine ab und schafften das Thier fort. Am Morgen ^rlen, d< fand man nur noch den Schweinekopf und die Beine vor. eigenen — Infolge des bekannten Antrages des Abgeordneten . Dr. Mehnert wegen Ausschließung des Abg. Liebknecht Kint aus der Zweiten Kammer hat die Königliche Staatsregierung E eigene lang. o Mark C l I833L Theil de Hälfte o man nu Monate 16 Mil der verl Jahre v von etw welche kommt i gute, wl einbring lichkeit i wurden, Mark a delte es weniger Vortheil in Ansc Streiks schwert werden, beschließt der allgemeine Deutsche Jnnungs- und Handwerkertag: Den bestehenden freien Innungen die Auflösung zu empfehlen und dafür die Umwandlung derselben in unabhängige Vereine oder Genossenschaften zu veranlassen. Hamburg. Der durchgegangene Kassirer Neidhardt der Leipziger Sparkasse ist heute Nacht in einer Bordellwirthschaft zu Altona festgenommen worden. Von 11,000 Mk. hatte c- 10000 ausgegeben. Neidhardt wird gefesselt nach Leipzig transportirt. Das Wiener Fremdenblatt schreibt: Die Tage der Trauer- wollen nicht enden in Oesterreichs Kaiserburg. Eine Todes kunde, welche ihre Majestät die Kaiserin und die ganze kaiser liche Familie schwer und schmerzlich trifft, kommt heute aus der Hauptstadt des stammverwandten Bayern. Die hochbetagte, edle Mutter unserer erhabenen Herrscherin, Herzogin Ludoviea in Bayern, hat heute Morgen 3"/^ Uhr nach kurzem Leiden ihr dem Glücke ihrer Kinder und dem Wohle der Menschen gewidmetes Leben beschlossen. Die Völker unseres Reiches, ihrem Kaiserhause in treuer Anhänglichkeit eng verbunden, em pfinden die schmerzliche Bedeutung dieser Trauerbotschaft; sie wissen wie innig die Bande der Liebe waren, welche die Dahin geschiedene, die zärtliche Mutter ihrer Kinder, mit ihrer kaiser lichen Tochter verknüpfte; wir wissen, wie gern und wie oft die mit stolzen Kronen gezierten Kinder in das stille, traute Fürsten heim nach Possenhofen pilgerten, um wieder in das treue Mutter auge zu blicken, im herzlichen Verein mit ihren greisen Eltern die Erinnerung aus holder Jugendzeit neuzubeleben. Stiller war es um die erlauchte Frau geworden, als Herzog Maxi milian, ihr geliebter Lebensgefährte, aus diesem Dasein schied. Sechzig Jahre waren sie in treuer Gemeinschaft verbunden, die goldene und diamantene Hochzeit hatten sie, umgeben von einem reichen Kreise von Kindern und Kindeskindern, erfreut durch zahlreiche Kundgebungen der Verehrung und Bewunderung gefeiert — wenige Wochen später war Herzog Mar hinabge stiegen in die Wittelsbacher Gruft, zerrissen ein sechzigjähriger Liebes- und Lebensbund. Die russische Regierung hatte sich bekanntlich Allem gegenüber, was über die Hungersnoth veröffentlicht wurde, eine große Zurückhaltung auferlegt und es selbst nicht unter lassen, manche Blätter wegen ihrer freimüthigen Sprache in dieser Angelegenheit zu maßregeln. Namentlich das Vorhanden sein des Hungerthyphus in einigen Gegenden ist offiziell noch nicht zugestanden worden. Interessant ist es nun, daß das „Journal de St. Petersbourg", das Organ des Ministeriums des Auswärtigen, sich jetzt aus Kasan berichten läßt, es habe die dortige Gvuvernements-Regierung im Verein mit einer An zahl Professoren der medizinischen Fakultät das Bestehen einer Typhusepidemie festgestellt und gleichzeitig die vollkommene Un zulänglichkeit der sanitären Hilfsmittel in der Stadt erkannt. , ,, ... , , Da auch die Landschaft über keine Mittel verfügte, um ein bei Ausübung ihrer kirchlichen Funktionen, also im < Typhuslazareth zu unterhalten, so ist man bei der Regierung § bei Beerdigungsfeierlichkeiten rc. zu tragen haben, Um nun mühle fand man ihn tvdt wieder, wir aber, daß im Jahre 1888 auf jede unfallversicherte Person . um Bewilligung eines Kredits von den nachgewiesenen Löhnen 612 Mark, im Jahre 1889 — 621 M. und im Jahre 1890 646 Mark entfielen. Es zeigt sich also auch hier eine allgemeine Steigerung der Lohnhöhe. Solange wir leine ausgebildete Lohnstatistik in Deutschland haben, solange werden natürlich nicht ganz genaue zahlenmäßige Be weise gegen die von den Sozialdemokraten verfochtene Theorie von der Stagnirung oder gar dem Zurückweichen der Arbeits löhne beigebracht werden können, wo immer aber Zahlen für über die thatsächlichen Unterlagen dieses Antrages Erörterungen "" anstellen lassen und soll hierbei allenthalben die Wahrheit der selben sich ergeben haben. Das Königl. Finanzministerium soll * „3 infolge dessen bereits angeordnet haben, daß dem Abgeordneten hall, die ' Liebknecht die von demselben zu Unrecht gezahlte Steuer auf Island, d das Jahr 1891 wieder zurückerstattet werde. Daß nunmehr die Gedul der gedachte Antrag auch die Mehrheit der Zweiten Kammer furt, die l erhalten wird, dürfte hiernach wohl außer Zweifel stehen. berg, die — Dresden. Das Interesse deö Publikums richtet Darmstad sich seit einigen Tagen auf einen Fall, der einem hiesigen Mit- Fünfkirche bürger, den Hofklempner und Stadtverordneten Türke betrifft, nach Oedt T. wurde einstimmig aus der Klempner-Innung ausgeschlossen, blütigen x nachdem man ihm nachgewiesen hat, daß er durch einen anonymen, nach Mev von seiner Tochter geschriebenen Brief einen hochgeehrten Kollegen, Mädchen 1 den Klempnermeister Hahner, ohne den geringsten Anhalt für die alten die schwere Anschuldigung bei der Baubehörde in Meißen dahin Ohrdruf, verdächtigte, die von H. gelieferte Arbeit sei ganz ungenügend bürg, die ausgeführt. Bevor Türke entlarvt werden konnte, gab er sein verkrachter Ehrenwort, dem Briefe vollständig fern zu stehen. Die all- * T gemeine Entrüstung ist um so größer, weil der anonyme Ver- Lick-Sterx leumder zu den sehr reichen Leuten gehört und schon seit Jahren Nieseninst mit Erfolg bemüht gewesen ist, seinen Berufsgenossen, den 36 Zoll kleinen Handwerkern, die Existenz zu Gunsten seines großen dessen Di Geburtstag alle guten Patrioten durch die Klänge einer Morgen musik seitens unseres Stadtmusichors erfreut. Kaiser Wilhelm, g—„ — — , —7.......,,. vollendete am 27. Januar sein 33. Lebensjahr und ganz' knüpft hatte. Auch unser Herr Bürgermeister Keil wird in- Deutschland hat wiederum den Tag der Geburt unseres erhabenen .folge der Ablehnung dem Vernehmen nach sein hiesiges Amt Kaisers als einen großen nationalen Ehren- und Freudentag! niederlegen, da unsere städtische Vertretung jetzt, da die revi- gefeiert. Ja, können doch alle Patrioten an diesem Tage mit Pirte Städteordnung nicht Angeführt wird, sich einen Juristen stolzer Genugthuung und herzlicher Dankbarkeit nach dem. mit bestandenem zweiten Staatsexamen als Bürgermeister kaum deutschen Käiserthrone blicken, auf welchen: ein geliebter Herrscher mehr halten wird wollen. sitzt, der mit Weisheit und Milde, Kraft und Würde seines — Meerane. Ein schwerer Unglücksfall nnt tödtlichern hohen Amtes waltet. Mit scharfem Auge wacht der Kaiser über! Ausgange hat sich in der Nacht zum 25. Januar in hiesiger Schvnflie die Entwickelung der Dinge im Inneren wie des Aeußeren, s Stadt ereignet. Der bei dein Fleischermeister Ebert, Georgen- laden, u: unablässig ist er mit seinen Räthen und den Vertretern deö fftraße, in Arbeit stehende undwohnhafte 20 Jahre alte Fleischer- oer Brar Reichs bemüht, nöthig gewordene Reformen mit Ernst und'geselle Johann Hofmann wurde am 25. Januar früh daselbst Karpfen Eifer durchzuführen und ganz besonders ist sein Bemühen'von Passanten auf der Straße liegend in bewußtlosem Zustande darauf gerichtet, die sozialen Gebrechen unserer Zeit durch ge-i und stark blutend aufgefunden. Er wurde zunächst in die Be schliche Reformen, sowie durch stärkere Mitwirkung der Schule! Hausung gebracht und später mittels Siechkorbes in das Kran- und Kirche zu heilen. — Zu Ehren des Tages hielt der i kenhauö befördert, woselbst er Mittags 12 Uhr verstarb. Man „Militärverern für Wilsdruff und Umgegend" in seinem Ver-i nimmt an, daß Hofmann beim Heraussehen aus dem Dach einslokale dem „Hotel zum Adler" einen Kommers ab. Die! fenster das Gleichgewicht verloren hat und auf die Straße ge- Fest-Versammlung war von ungefähr 60 Mann besucht,! stürzt ist, wenigstens erklärt sich hieraus die vollständige Zer- worunter wir Herrn Bürgermeister Ficker, Pastor Ficker und' Amtsgerichtsrath l u. Gangloff bemerkten. Herr Vorstand Thier arzt Beeger gab ein warmes, klares Bild über das Geschlecht der Hohenzollern und klangen seine Worte aus in dem Hoch auf das Geburtstagskind, in welches die Versammlung freudigst einstimmte. Sänger aus den Gesangvereinen Liedertafel, Sänger kranz und Anakreon vereinten sich zu manchem frohen, die Feststimmung erhebenden Liede. Herr Amtsgerichtsrath Ur. Gangloff konnte sichs nicht versagen, in herzlicher, patriotisch begeisterter Weise unseres Landesvaters zu gedenken, unbeschadet der Liebe und Achtung, die wir unserem Kaiserhause zollen. Mit Begeisterung stimmte man auch in dieses Hoch-, 3 allge meine Lieder: „Heil dir im Siegerkranz," „Deutschland, Deutschland" und „Es braust ein Ruf" wurden gesungen. Gewiß hat auch diese Feier dazu beigetragen, den Patriotismus in der Schaar unserer Militärvereinler zu heben. Dem Vor stand des Militärvereins aber gebühret bester Dank für die Bemühungen zur Veranstaltung dieser Feierlichkeit. — Nächsten Sonntag (s. Ins.) findet im „Hotel zum goldnen Löwen" ein vom hiesigen Gesangverein „Sängerkranz" z. Z. noch der zu einer würdigen Einkleidung gehörigen Chor- Döbeln. mäntel und Barrets, welche sie alter kirchlicher Sitte gemäß rauf die Eisschollen der Mulde gewagt und war dabei auöge- i Gottesdienst, glitten und unter das Eis gerathen. Am Rechen der Ober gegenüber den seit Jahren auf allen Handwerkertagen fest formu- lirten Wünschen des deutschen Handwerkerstandes in Bezugs Raub kennzeichneten jeden Schritt ihres Vordringens. Die auf Einführung des gewerblichen Befähigungsnachweises, sowie belgischen und französischen Missionsanstalten und Waisenhäuser der obligatorischen Innung nicht mehr zu rechnen ist; in fernerer j fielen ihnen zum Opfer und wurden eine Beute der Flammen. Erwägung: daß die freien Innungen erwiesenermaßen nicht im j Die Brandstifter bildeten einen Kreis um die Gebäude, um Geringsten die Mittel bieten, den Zerfall des Handwerkerstandes Pas Entweichen der Insassen zu verhüten. Jeder christliche Ge- aufzuhalten, sondern den Jnnungsmitgliedern nur schwer zu'^Gefangene wurde getödtet. Während dies vorging, sahen sich tragende Lasten und Pflichten auserlesen, welche leider noch sehr die Lokalmandarinen mit den Truppen die Schlächterei ruhig oft durch die Maßnahmen der aufsichtführenden Behörden er- 'x- —
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