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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.07.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080708017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908070801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908070801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-07
- Tag 1908-07-08
-
Monat
1908-07
-
Jahr
1908
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4. Beilage «ittwoch, 8. Jült 1S08. Leipziger Tageblatt. 187. 102. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Die Evzfunde im Iuvagebiete und ihve wirtschaftliche Bedeutung. Aus Bayern wird ans geschrieben: Nicht nur in unserem engeren Valerlanbe, sondern auch weit über die Grenzpfähle Bayerns hinaus verfolgt man seit Jahresfrist die im irankftcyeit Juragebietc beqonnenen Erzschürjungen und »zorfchungen nach Edelmetallen. Es wurde verschiebeneu Gewerkschaften die staal- iichc Genehmigung zur Vornahme dieser Arbeiten erteilt und ein Ge- biet von nahezu 5—6000 bs zum Abbau in Angriff genommen Nietes Gebiet erstreckt 'ich aus die BezirkSamlssprengel .Hollfeld und Ebermann, uadl, also im nordöstlichen Oberfranken liegend, und >mrd in der letzlen Zeil sehr fleißig von Ingenienren, Technikern und Osroßinduitriellen bc. sucht. Alle haben sich überzeugt, daß die Erzsunde einer neuen In dustrie dort die Wege öfsnen und nicht nur ergiebig, sondern auch lehr ausbeutungswert sind. Selbstverständlich richtet sich auch das Interesse der Bamberger Stadtverwaltung aus dieses in Aussicht stehende In dustriezentrum und versucht diese unter Würdigung der Verhaltnistc eine Einbeziehung dieses Jndustrieträgers zur wirtschaftlichen, wie zur besseren industriellen Entwicklung unserer Frankenmetrvpole nach Mög lichkeit zu erreichen. Es tverden zunächst Borstellungen bei den zustan- digen staatlichen Bethörden notwendig sein, um die zur Enchließnng eines solchen Prodnklionsgebicies nötigen Verbindungswege zu nchcrn, und das ist zunächst die Verwirklichung einer Bollbahn von Bamberg nach Hollfeld, wodurch die Möglichkeit geboten werden wll, die Erz- runde zunächst auf dem Schienenweg aus den Hergbezirren nach Bam berg zu verfrachten und in dem noch zu erwartenden Bamberger Kanal- haken au> dem Wasserwege weiter zu befördern. Es ist über die Entstehungsgeschichte der Erzlager ini ^uragebietc bisher strengstes Stillschweigen beobachtet worden, wie auch^ über die Resultate der Ausbeute authentische Nachrichten niemals die Oejfentlich- keit berührt haben. Um so interessanter dürste es für die^Industrie sein, aus dem sehr übersichtlichen und auf Grund amtlicher Festlegungen ge- achteten Material des Bamberger Rechrsratcs Herrn Wächter, der auf spezielle Einladung der landwirtschaftlichen Bezirksvereinc Ebermann stadt und Hollfeld am vergangenen Sonntag in einer landwirtschaft lichen Versammlung über das Tbcma: „Tie Erzsunde '.ni Juragebietc und ihre wirtschaftliche Bedeutung" einen Bortrag hielt, einen Einblick in den gegenwärtigen Scans der Betriebe der dortigen Gewerkschaften zu erhalten. Wir entnehmen den Ausführungen des Herrn Re'erenten folgende interessante Einzelheiten: Das Erzvorkommen im- Jura habe er schon von allem Anfang an mit Interesse verfolgt, insbesondere aber auch die Wandlungen, die sich ieitdem im Iura zeigten. Der Jura, bisher als Ascknnrbrödel betrachtet iind behandelt, ist aus einmal in die Mode gekommen; während früher selten ein Wanderer den Fuß in diese Gegend setzte, lösen jetzt bochange- lehene Herren der Wissenschaft, Beamte der obersten Bergbehörde, Vcr- waltungsbeamte, Besitzer und Direktoren der bedeutendsten deutschen Eisen- und Hüttenwerke einander ab. Wo bis vor kurzem ein Ebaisen- uhrwerk noch zu den Seltenheiten gehörte, da beansprucht heute bereits das Automobil, das modernste Verkehrsmittel, das Bürgerrecht für sich. Bahnen durchziehen — freilich nur in Gedanken der Interessenten — bereits nach allen Himmelsrichtungen die Gegend. Ob zu diesen mo dernen Verkehrsmitteln der Gegenwart noch das Verkehrsmittel der Zukunft, das lenkbare Lnftichiff ftch gesellt, erscheint.sehr fraglich, denn das. was neues Leben aur dem Jura hervorzanberlc, liegt nicht in lustiger Höhe, sondern in der Erde tiefstem Schoß. .Hier rumort und gärt es ganz gewaltig und verlangt nach Befriedigung. Dieses Rumoren richtig er- tannt und eingewertet zu haben, ist das unbestreitbare Verdienst des Herrn Dr. Schröder aus Sbcrlahnstein. Wie er dazu gekommen, er zählt er uns in ichlichter Weite in einem Bericht vom Dgzembcr 1907. Demselben entnehmen wir, daß er ans der Suche nach Färber,zen zahl reiche Stücke von Brauneisenerzeu sowohl in den Felbern als auch auf der Oberfläche fand. Es waren darunter sehr hochhaltige Schlacken mit :16 bis 48 Proz. Eisenmetallgelmlt. An einzelnen Plätzen zeigte sich cogar, daß in alter Zeit schon ein kleiner oberftächliclier Abbau dorr stattqcsunden hat und die dabei liegenden Schlackenfragmentc und klei nen Schlackenhalden beweisen, daß die gewonnenen Erze gleich an Ort und Stelle verhüttet wurden. Worin die bergmännischen Arbeiten und die Verhüllung in der Juragegcnd stattsanden, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Jeden- falls «'allen die damaligen Arbeiten in die fteit vor dem Bauernkriege, oder dem 30jährigen Kriege. Sehr intensiv scheinen die Arbeiten damals nicht betrieben worden zu sein, denn der Kgl. Landesgeologc Dr. Otto Reiß hat in einem Gutachten vom 16. November 1907 asorücklich be tont, daß durch den früheren Abbau der eigentliche Erzkörper nur in recht geringem Maße angegriffen wurde, insbesondere, daß die besten, den Dolomiten auch unmittelbar aus-und anlagernden Materialien un berührt geblieben sind. Es charakterisiert die'c einfache Schilderung so recht scharf die Gegensätze .zwilchen einst und jetzt. Früher einfache, kleine, ja kleinliche Verhältnisse, heute alles großzügig, vielunftassend. Im Laufe einer kurzen Zeit haben unertüüdlicher Eiter und Fleiß, vor zügliche Jach- nnd Sachkenntnisse und eine glückliche Hand zu einem Er- gebnis geführt, das beute mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wird, von der Industrie, den Staatsbehörden und allen, die es gut meinen mit dem bayerischen Vaterlande und mit dieser Gegend. Und dieses Ergebnis bezieht nun in der Verleihung des Bergwcrk-Zeigentumes in einer rund 5000 k« umfassenden Fläche und in der Gründung der Gewerkschaft .Wittelsbach", die sich die Aufgabe gesetzt hat. die ihr verliehenen Berg werksrechte auszunutzen durch Hebung und Förderung der gewonnnenen Eisenerze. Von diesen Erzsunden sagt Dr. Reiß in dem bereits erwähn ten Gutachten vom November 1907, daß eS sich in dem gemuteten Ge biet aus dem Hollfelder Plateau um ein an Qualität und Mächtigkeit sehr ausgedehntes und ziemlich gleichmäßiges slacbliegendes, recht bemer kenswertes und abbauwürdiges Erzlager handelt. Auf Grund des von Dr. Reiß erstatteten Berichtes und der vorgenommenen bergmännischen Aufschlußarbeiten wurde in einem Felde von 300 Im ein Erzvorkommen von ca. 16 Millionen Tonnen berechnet. Es wäre dies ausreichend für den Betrieb von mehreren Hochöfen mittlerer Größe auf eine Reihe von Dezennien hinaus. Es fragt sich nun, ob an diesem Erzvorkommen des Jura das Bayernland ein Interesse hat. Diese Frage wurde bejaht, vorausgesetzt, daß, wie dies schon von Prinz Ludwig von Bayern in der Sitzung der Neicnsratskammer vom 20. Mai dieses Jahres ausdrücklich betont wurde, die Erzfelder auch ausgebeuter werden. Daß die gefun denen Bodenschätze nicht im Boden liegen bleiben, sondern verwertet und ihrer Verwendungsfähigkeit zugebührt werden. Die Gewerkschaft Wittelsbach beabsichtigt, nachdem die Verwertbarkeit und Berhüttbarkeit der Erze dargetan ist, auch im Sinne der von Prinz Ludwig gegebenen Anregungen vorzugehen. Die näheren Begleiterscheinungen ftir die Ausführungen dieser Arbeiten sind auch günstige, denn der Prozentgehalt der gefundenen Erze bewegt sich durchschnittlich zwischen 40 und 44 Proz. Eisengehalt, die mittlere Mächtigkeit der gefundenen Erz lager zwischen 2,9 und 3,6 m. Die Erze selbst befinden sich in so geringer Tiefe, daß 8er Abbau möglich ist in dem größten Teil des er- schlostenen Gebietes. Sie sind nur/ wo durchsandet oder lettenverun reinigt, etwas schwerer zu gewinnen, aber es lohnt sich die Arbeit. Die Lebensverhältnisse auf dem Jura sind ebenfalls als sehr günstig zu be zeichnen. Schwierigkeiten bereitet nur die Verbringung der gewonnenen Erze zu den Hochöfen. Dies erschwert die intensive Ausnützung von maschinellen Einrichtungen und eS bedarf gerade mit Rücksicht hieraus die Gewinnung der Erze großer pekuniärer Opfer. Di« große flächen haste Ausdehnung bringt viele Beziehungen mit den Grundbesitzern, die durch übertriebene Anforderungen für die Ueberlassung ihrer Grund- stücke zur Ausnützung das industrielle Unternehmen schon recht er- fchwerten. Wenn aber die Bodenschätzung der Allgemeinheit dient, so müssen diese Objekte erschöpft und ausgeschlossen werden, müssen die Grundstücke zur Ausbeutung auch zur Verfügung gestellt werden. Das Vorgehen der Grundstücksbesitzer erscheint aus all den vorerwähnren Gründen sehr bedauerlich und geeignet, die in letzter Zeit bereits ge- hegten Erwartungen zu zerstören. Der Referent ermahnte die Land wirte zum Entgegenkommen, damit im Jura die längst erstrebte In- dustrie sich in dem erwarteten Maße auch entwickeln könne. Rechtsrat Wächter schloß seine hochinteressanten Ausführungen mit dem Wunsche, es möge mit dem Einzug der Industrie aus dem Jura ein kräftiges Borwärtsschreiten des gesamten Volks- und Wirtschafts- lebens aus dem Jura nach jeder Richtung hin verbunden sein und diese neue Epoche werden eine Quelle des Segens und des Wohlstandes nir das ganze Frankenland. VSrsen- «nd Hswdelrwesetn *** Zwickauer Börse vom 7. Juli. Aus Zwickau wird uns ge- 'chiieben: Tie Knuftusl blieb auch an unserer heutigen Börje ziemlich ^lvtt, wenn auch vereinzelte Werte sich nichc ganz aus dem höchsten Kmrsnivean der beiden letzten Börsen behaupten konnten. Höher steiften sich Gößnitzer Eementsabrik 15 X, Grube Ernst 30 .tt, Erzgebirger 15 X, Gcrsborfer Stammaktien 10 .tl, Kaisergrube Prioritätsaktien I und 1l .5 .tt, Brückenberg-Aktieu 5 X, Zekntenschcine 35 X und Zwickauer Vereinsglück 10 X. Unverändert im Kurs gingen um: Oberhohnoorj- ReinSüorfer Kohlcnbahn, Oelsnitzer Kuxe. Hohndors bei Lichtenstein Stamm- und Prioritätsaktien, Schaber nnd Evncordia Stämme. Schwächer lagen Deutschland Kuxe, Zwickau-Oberhohnüorfer, beide Prchlitzer, Gortes Segen lll, Luganer Stämme, ganz briondcrs aber Bockwa-Hohndorf-Bereinigtsclo-Aklien, die an letzter Börst- von einer Hand wild haussiert waren. Von Anleihen, die in allen Sorten rege und mehrfach höher begehrt waren, kamen mäßige Beträge 4pröz. Bürgergewerkschaft wenig verändert in Handel. — K o h ! e n v e r s a n d ohne nennenswerte Veränderung. vank« und Geldwesen. p". Preußische Schatzauwcisungen. Tas Konsortium rür die Preu, ßischen Schatzanweljunacn ist sich dahin übereingekommen, die gezeich neten 112 Millionen Mark voll zuzurcilen, und zwar 100 Millionen aus dem aufgelegten Betrag und die restlichen 12 Millionen, da eS sich um est zugesagte Stücke handelt, aus den übrigen 100 Millionen. Sodann sollen die reslierenden 88 Millionen an die Mitglieder des Konsortiums zur freihändigen Begebung verteilt werden. Bei den Besprechungen wurde heroorgchoben, daß auch davon ein größerer Betrag bereits ab geschlossen fei. ts Konversion von Iproz. nnd 3' proz. Pfandbriefen der National. Hypotheken-Eredit-Gkscltjchast, e. 0). in. u. H. Mil Bezugnahme ans die in nuferer Zeitung vor wenigen Tagen veröffentlichte Annonce, be treffend den Umtausch von 3proz. und 3'/1proz. National-Pfanbbricfen in 3-s,proz. und Iproz. Pfandbriefe der Berliner Hypothekenbank, machen wir die Interessenten darauf aufmerksam, daß eS sich bei den im Um tausch gegen ü'-ftnoz. National-Pfandbrieft zur Ausgabe gelangenden Iproz. Pfandbriefen der Berliner Hypothekenbank uni die Serien I und kl handelt, die an der Berliner Börse notiert und bis zum Jahre ftll t unkündbar sind. Die gegen die 3proz. National-Pfanddrieft zum Umtausch gelangenden 3'ftprvz. P-andbrie'e der Berliner Hypotheken bank sind gleichfalls an der Berliner Börse notier; und bis zum Jahre l9ft> unkündbar. Die bisher bei der Umtauschstelle, der Boden - A k t: c n g e s c l l s ch a ' t Berlin - Nord , cingegangenen Anmel- düngen ziitti Umtausch sind nach den uns von der gedachten Stelle zu gegangenen Mitteilungen rcch: befriedigend. Berg- und Hüttenwesen. * Kalibohrgewerkfchast Ecntrum, Berlin. Wie in der jüngsten Ge- wcrlenversannnlnng der Gewerkschaft Ecntrum bereits von der Ver waltung in Aussicht gestellt wurde, hat das Amtsgericht Salzwebel das w a n g s ve r st c i g c r u n g s v e r f a h r c n in die der Gewerkschaft gehörenden konsolidierten Felder aufgehoben, nachdem der Antrag von dem betreffenden Gläubiger zurückgezogen ist. f : Unter der Firma Bohrgesellschaft Breme» ist jetzt eine Gefell- schäft mit beschränkter Haftung ins Leben getreten, aut die in Gemäß heit des Bremisckien Gesetzes vom 8./14. April 1908 für da-S gesamte Staatsgebiet Bremen des Ausbcntungsrecht auf Stein- und Kalisalze, Sole, Oelc, Kohle und Bitumina übertragen ist.. Gesellschafter sind der Staat Bremen, die Internationale Bohrgesellschaft zu Erkelenz und die Gewerkschaft M a x i m i l i a n sh a l l. Das vorläufige Stammkapital beträgt 300 000 X in bar. An diesem Stammkapital ist der Staat Bremen mit tiOOOO X, die Internationale Bohrgesellschaft mit 123 Ooo X und die Gewerkschaft MarimilianSkall mit 117 000 X beteiligt. Den An'fichtSrat der Gesellschaft bilden die Vertreter des Bremer Staates Herren Rechtsanwalt Dr. Bulling und Senatssekretär Dr. Künkler, von der Internationalen Bohrgesellschaft die Herren Bankdirektvr Landrat a. D. Dr. Lanaen zu Köln, Rechts anwalt Direktor Dr. Fischer zu Erkelenz und Direktor A. Kvepe da selbst, von der Gewerkschaft Marimilianshall die Herren Dr. E. Hil- berg zu Berlin, Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Wilckens zu Bremen und Direktor W. Dreessen zu Berlin. 7, ^Beedens Gesellschaften. fr H. Knnath, Ges. ni. b. H., Dresden- Unter dieser Firma wurde die Patentachsen- und Maschinenfabrik mit Dampfhammcrwcrk des ver storbenen Fabrikbesitzers Ernst Hermann Knnath zu Tresden-Ncustadt nift >50 000 X Stammkapital unter Beteiligung der Erben in eine Ge sellschaft m. b. H. nmgewandelr. Znm Geschäftsführer ist bestellt der Kanftnann Friedrich Theodor S e i ü e in a n n nnd zum stellvertretenden Geschäftsführer der Kaufmann Earl Gustav Oscar K irschin Dresden. x. Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. W. Lahmeyer L Eo., Frank- surt a. M. Der Geschäftsbericht für 1907,W führt aus, daß die Tätig keit der Gesellschaft sich im wesentlichen ans die Ver-waltung und weitere Ausgestaltung der der Gesellschaft gelförenben Betriebe beschränkte, während sie von der Gründung neuer Unternehmungen Abstand ge nommen habe. Von ihren Beteiligungen und Werten konnte die Ge sellschaft nichts abstoßen, so daß die von ihr in Anspruch genommenen Kredite eine mäßige weitere Erhöhung erfuhren. Die Verwaltung glaubt annehmcn zu dürfen, daß in letzterer Hinsicht im neuen Jahre eine Erleichterung zu erwarten sei, während ein Teil der Bankkredite in gegebener Zeit allerdings in anderer Weife zu konsolidieren fein werde. Das scheint daraus hinzudeulen, daß die Gesellschaft über kurz oder lang die Ausgabe neuer Obligationen oder Aktien plant. Die von ihr in Anspruch genommenen Bankkredite lmben sich gegen das Vorjahr von 6,49 Millionen auf 1l,c>5 Millionen Mark crlzöht, wogegen das Verrechnungskonto Felten K Guillegumc-Lahmeyerwerkc, das im Vor jahre mit 4,10 Millionen Mark unter den Passiven figurierte, aufgelöst wurde. Die Iel 1 eu k G u i l l c au m e - L a h m c y e rw e r k e lmben die restliche Einzahlung von 75 Proz. au' ihre jungen Aktien cingc- fordert. Die Gesellschaft besitzt von den Aktien des Unternehmens jetzt vvllgezahlte 16 Millionen Mark, die unverändert zn 110 Proz. (jetziger Börsenkurs 147 Proz.l in der Bilanz figuriere». Die Dividende der Felten L Guilleanme-Lahmeyerwcrkc ist bekanntlich von 11 aus 10 Proz. zurückgegangen. Der wieder in nur einem Posten ausgewiesenc Brutto gewinn aus Betrieben, Effekten nnd Zinsen lrat sich nm 1:38 000 X auf 3 365 134 13 503 164s X ermäßigt. Allgemeine Unkosten erforderten 154,532 (128 0891 X, Obligationszinicn 868 921 1886 705> X und Bank zinsen 630 826 (618 8251 X. Tie Abschreibungen konnten, weil der aus die Sinaja-Eampina-Werke entfallende Betrag der ru mänischen Gesellschaft Electrica überwiesen wurde, mit 188 695 1300 7171 Mark geringer bemessen werden, io daß einschließlich 79:198 >58 1451 X. Vortrag aus dem Vorjahr ein Reingewinn verbleibt von 1601557 11626 999s X zu folgender Verwendung: 7 Proz. Iwie i. V.1 Divi dende auf 20 Millionen Mark Aktienkapital. 76107 <78 4351 X zur Reserve, 64 l>05 (69tV0 X Tantiemen nnd 60 844 (79 3M X Bortrag aus neue Rechnung. Aus der Bilanz ist hervorznheben, daß das Effekten- und Beteiligungskonta sich von 42,6> Millionen auf 46,17 Mil lionen Mark erhöht bat, hairptsächlich durch die Uebernabmc der rumä nischen Werke, der Wangener Obligationen und der Einzahlung auf die Aktien der Felten L Guilleanme-Lahmeyerwerke. Ueber die Zusammen setzung dieses .Hauptaktivpostens gibt der Bericht leider wieder keine Auskunft, sondern beschränkt sich auf kurze Mitteilungen über die ein zelnen Beteiligungen, auf die noch -uriickznkommen ist. Ter Buch wert der eigenen Werke hat sich von 8,07 Millionen aus 6,16 Millionen Mark ermäßigt, infolge des llcbergangs der Werke von S'.naja und Eampina auf die rumänische Gesellschaft Electrica. Diesem Konto steht ein Absthreibungsfonds von 1,24 Millionen Mark gegenüber. Bei De bitoren standen bei Schluß des GesthäftSjahres 7,19 (9,471 Millionen Mark auS, wovon nur 0231 (1,421 Millionen Mark ans Bankgnibaben entfallen. Die Kreditoren einschließlich der bereits bezifferten Bank kredite iind mit 15,20 Millionen Mark gegen das Vorjahr (15.66 Mil lionen Markl nur wenig verändert. An Iproz. Obligationen sind 1,79 (1,82s Millionen Mark, an 4'Sproz. Obligationen 17/,9 (17,821 Millionen Mark in Umlauf. Die Reserve enthält .'>85 311 X, die Spezialreserve Millionen Mark bei 20 Millionen Mark Aktienkapital. Neber das neue Jahr sagt der Bericht, daß eine normale Weiterentwicklung der Unternehmungen zu erwarten sei, weshalb der Efsektenbesttz der Gesell schaft unverändert eine starke innere Reserve entlmlte. x. Tasrl-, Sali»- »nd Spiegrlglassabriken. Aktiengesellschaft, in Fürth Die Generalversammlung setzte die Dividende an' 8 Proz. iwie i. V.1 fest. Neber die Ans>jchtcn teilte die Direktion mit, cs sei zu hoffen, daß nach Beendigung der Krisis und nach Beendigung der Präsidentenwahl in den Bereinigten Staaten das darniederliegende Exportgeschäft sich wieder heben werde. Lran*portweie«. *— Eanada Pacific-Bahn. Der Londoner „Economist" macht bin- 'ichtlicki des Ergebnisses »iir aas am 30. Juni abgelau-ene Gc'chäftsiapr folgende Berechnung auf: Die Reineinnahmen der Bahn in den ersten 'üni Monaten des Jahres ftXX gestalteten sich ini Vergleiche mit den entsprechenden Monaten des Vorjahres 'vlgendermaßen: Januar ft- 15 LOO Psv. St. oder 13,v Proz. Februar — 53 600 - « - 42,6 - März — 189000 - - - 42,0 - April — 129 000 - - - 27,2 - Mai — 167000 - - - 33,2 - — -523 40t7 Ptd. LÜ oder 30.9 Proz. Im Geschäftsjahre 1906/07 belieftn sich die Nettoeinnahwen aut 25:103 0)0 Toll Ini weben abaelauftncn Ge'chäftsiahrc zeig, ncki jedoch bereits biS zum >1. M<n eiu Mindcraewinn gegenüber dem Vor jahre von 2.772 000 Doll., der sich ,m Juni auf 3 Mftftonen Dollars erl«hen dürfte. Von dem diesjährigen voraussichtlichen Reingewinn von 22 Millionen Dollars, der durch verschiedene Nebcncninahmen eine Zunahme nin I tzioooo Toll, errabren dürste, sind zuerst 9 Millionen Kollars siir Bondszinsen uftv. abzuziel>en. Tas verbleibende Surplus von 14 500 000 Doll, würde dann nm 5 Millionen Dollars niedriger fein als ini Vorjahre. Davon sind an Halbjabrsdividenoen ans prcftrencc und ordinary Shares bereits 1500XXI Toll, aezahlt worden. Für Do tierung der Peniions- nnd Tamp'ercrncncrnngs'onds st»vie Tividenoen verbleiben danach noch io Millionen Dollars. Ten cnvähnlcn Fonds wurden im Vorjahr l Million Dollars zngesnhrt. Nach Zahlung einer weiteren Dividende von 4st. Million Dollars ftir das zweite Halbjahr ivürde ein Surplus von 4's» bis 5 Millionen Dollars gegen 9 939 000 Dollars im Fahre lbt) <>7 verbleiben. Ve«rieb»an»rveiz«. Magdeburger Straßen-Eisenbahn-Gesellschast. Juni 223 425 (mehr 1016V X, seit l. Januar 1254 463 (ft- 22782t X. Vereinigte Arader nnd Esanader Eisenbahnen. Juni 376 8'10 (— 50 8701 Kr.. seil l. Januar 1 Xt7 405 >— 4182451 Kr. Verbinde. 8 Ein Verband der Glas-Großhändler ist in dielen Tagen gegründet worden. Jbm 'ällt in erster Linie die Aufgabe zu, Verkan'sbedinqungen und Preise auszustellen. Sitz des Verbandes ist Hannover. Generalversani nilungen. Braunkohlengewerkschaft Brennsdors in Breunsdorf. Die ans den ll. Juli cinberufene Gewerkenveriammlung ist laut Anzeige in der vorliegenden Nummer aufgehoben worden. Zahlungseinstellungen usrv. u. An» Sachsen. Woimor« Amtsgericht und Stand II O M. Wottf, Manusakturwaren t.'. tOndenau Leipzig 2) M. Ztramer, Burftcufabritaui, Jnv. d. ZZa. W. Lcttrncr iUacht. Schönheide Mbenftock 3) M. E. Rorlslrou, LoltcrietoUck- leur (Nachlafti Jöhstadt Jöhstadt O G A. Scharrig, Bierhändler Siadl-Wehlcn Mrna Konkursverwalter: ju i > Kaufmann Joi>» Müller in Le Tr. Richter in Eiöensloct. »u U> »vüraermei'ler Kollier tn JöllstadN zn S, Bureaninllallii Gerhard Tulack tn Pirna. Fn dem Konkursverfahren über daS vermögen deS Kaufmanns Keinrikh K ahn, Wein Agenturgeschäft tn Firma Heinrich 0 nlln »no SiesellschasicrS der Handels- gcsellschast in Firma Lchctkrr eS- Tegencr pkachf. in Leivzig. M ZU einem ZwangSner gleiche PcrgietchSlcrintn ans den l>. Juu, oornnttazS ir Uar vor dcm Königs. Amts gerichte Leipzig. Peterssteinweg anberaunil morden. In dem Konkursverfahren iivrr das Vermögen deS Kaufmanns Friedrich lSdnard sprich, Jnkavcrs der Badeapparaie- und Armalurentadrik tn Firma Fr <»dnard s-rich e«.- Lohn in Leipzig, in ,u einem JwangSvcrgleichc Pergleichsiermin au' den LL. Juli, vormittags w Uhr vor dcm König!. Amtsgerichte Leipzig, Pcicrssictnweg anveraunit worden. F» dem Konkursverfahren über daS Vermögen deS Kaufmanns Isidor Wallach in Leipzig soll die SchluhvertcUung eriolgen. Hierzu sind vorhanden L56, > M. Die fcngestellicn Vcvorrechiigien Forderungen betragen 415/ 4 M. und die nichtdcvor- rechttgtcn Forderungen 4255ü,4L Pt. ftroff- l.SI.- Prut.- nung Bert. Derm. b/7 2S/7 S S S/S Z7 20/S 22-7 y,? Z/7 27 8 14/S IS 2 Z-7 27 7 5/3 5 8 h. A u s - e ni A < i ck e. Gustav Kraft. Kaufmann BraunSbcrg Erich Wüde, Kaufmann Bun,lau Joh. Sigmund Plafs. Kaufmann Deggendorf Firma Eduard Wenmann, Inh Kaufmanns.Wtuvc E. Wenmann Dortmund Handelsgcs. Duisburger Tapeten-, Lack nnd Farbcnindustrtc Leo Hendrtr L Frt« Rath nm. ftuiSburg tSuüav EltaS, Kaufmann Lyck HanbclSges. E. Btsping, Gel. F Müniter, Kiel und W. Krieg, Kaufrcute Wests. Ignatz Niedvat, Kausmanu Rawitsch Aiexander Joes, Kaufmann Wetzlar W. A. Hoffmann, Inh. der Firma Harzproduktenfadril Wonns Worms Braunsberg i Z.7 ' Z/S 2Z.7 11 S r-unjiau 37 15 9 11'8 2'10 Deggendorf 4 7 23 7 3 8 3 8 ' l Dortmimd 3'7 10 ö ?2ft 2b S DuiSbnrg 3,7 ISS Z0-7 258 Lnck 3 7 S8 15 8 15 8 Münfter, Wett' 24 b 15 8 18 7 17 4 Rawitsch 3 7 5 4 18 4 18 4 Weltlar ! 3'7 14 8 11'7 14 8 Worms 3/7 4/? 1,8 17 4 oe. Zur Insolvenz der Flanellfabrik I. G. Zoeth S: Söhne in Pöß neck. In der «estrigen G l ä n b i g c r v c r i o m m I u n g fand eiu vom Inhaber der Firma gemachter Vorschlag, 40 Proz. der Forderungen zn tilgen, während :)0 Proz. als Einlage bei der ans dem Unternehmen zn errichtenden Attiengesell'chaft angerechnct werden sollten, keine Zn- stimmung. Dagegen sand ein ans der Versammlung gemachter Voi- schlag, daß 30 Pro^. der Forderungen aussallen, 20 Proz. ausgezabl: nnd 50 Proz. als Einlage zum Aktienunternehmen dienen sollen, gegen 2 Stimmen vorläu'igc A nnal> m e. Ein deftnitiver Beschluß hierüber wll am 25. Juli crwlgen. u. Ueber das Bankhaus Mundt k Franke in Gardelegen, dessen einer Teilhaber, Bankier Max Franke, sich vorgestern in Mülheim a. d. Rubr erschossen hat, ist nunmehr das Kvnkursverwhren er- öffnet worden. Das Geschäft (Inhaber Franz Mundt und Mar Franke, besteht seit 1884. Die Firma war auch Inhaberin der Garde legener Damps. lind W a s s e r in ü b l c n w c r k c F. Mundi, über die gestern gleichfalls der Konkurs eröftnet worden ist. Wie ver- lantek, sind alle bei der Bankftrma gemachten Einlagen verloren. >>.— Ueber die Kuntimiidle Ludwig Eckürin in Schwadom i't Inut 8 e " bc> kenturs crötfnet ivordeu. Tic Weinbandlnng Heinrich Zchitting in Worms Nt lnni T ' in v 'n!ui> gerntcn. -t-— Jahttingsschwieriqkeitrn in Amerila. ?ti, Aew Aork iverdcn gröhero . ab. lungSeinsielluiigen gemeldet: die Jutolben- der United Slates Erdio- r a t i o n To. in Rew 'Port, deren SictclliMgfissnpita! 7 dov ovo Doli, delr. at 'erner Jahlnngstchwierigseiten der Bankiers Julius T b r i st c n t c u s To. in Philadelphia mit l t>,.0 tmo Doll. Berbinftltckikeiten und tmiiehiili S.vivieria, leiten der International Mining To. von Rew-Haven, bonueetieut. Das EeteNtivattSkavitai der letzteren Firma betragt I dav twa Doli. Die P ope Manufacturing To., die im Herbtt v. I. in k'.ablung.-tchwlerlgkeiien gertel. tvird binnen vier Monaten 7t> Pro-, aller boin Maneberwalter als begründet . ne-. kannten Forderungen decken. Tas ^erickü, nnter dciien Aiit'i»l der Vetrien getiidrt wird, ordnete auf Vorschlag de Mai'eberwaiters an. dab. 7va Aiitomolliie dom nZchtliZbrigen Modell gebaut würden, ansierdein sollen 7-ll oaa FabrrZde, dergetiedt werden. Tarifwesen. O— Rordosidkutsch-röchtischer Berlehr Am N Juli llnd im Dieriaris wi'chen sr.rnieisdort Tbemnitz Haiibtllabnsios und -wischen Pottangow und Wa>dde'N! d'ietie Satze in Kraft getreten 'ür solche Sendungen, die ans Antrag über Stettin Pern--. Roderau befördert werden sollen. Ueber die Höbe der Save geben die beteiiial-n Dienttstellcn Auskunft. Warenmärkte. walle. 0. T. I. (Nero. 7. Juli. sPrivaltclcgramm.i Wollabsallaukti on Das Angebo umsasil etwa iiöuvov Kilo Wollabsallc des süchsitch-thüringischeu Jndustricbe^irls Eu>e. Kauflust und lebhafte Stimmung waren vorllcrrschend. Merinos und TrotwredS di» lv Pro», höher a!« tn letzter Auktion - ulntwerven, 7. Juli, I »dr >1 Mtn. «Privallelearainm von Kurit, Weuhmann T o.i Lapiaia.Fua Dove September 4.b5 Küuter, Msr» 4.521, bs. Tendeni: Behanptel Umsatz: libM KUo. - Nnttverpen. 7. Jnii, Ullr 57 Mtn. sPrivattelegrainm von Kurth. Wen! - mann se To., Laolaia-Zug Tvpe y Jnnt 4.b7'^ Ktniscr, April 5.25 be». Bebauptei Sann, »»II«. ' Livervaal, 7. Juli. 1i Ubr4S MtW Baumwolle Umlatz Willy davon für Spekulation und i'rport ibiiv B. Amerikaner ruhig, 2 Punttc niedriger, Aegnpter ruhig, unverändert. Lieferungen stetig. deut« vorher I brüte (vorher Juli 5.b4 5.L4 Rovembrr^esember. . . 4,42 4 45 Fult-Augult 5.57 5,57 ' Januar-Februar .... 4L7 . 4,41 ' Sevtembrr^ktokw-
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