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Pferd« und 80 zu Fuß eine Scene, die Rückkehr Kurfürst August's von der Jagd zur Darstellung bringen. — Auch die Kürschnerinnung zu Dresden wird dem Zuge einen Festwagen einreihen, ebenso wie die Stu- direnden der König!. Thier ar zeneischule, während die der bewährten Direction des HofrathDr. Rieper unterstehende Kunstakademie Leipzig durch ' kostümirte Abordnung sich betheiligen wird. — Selbst das kleine, schnell aufstrebende Pieschen wird es sich nicht nehmen lassen, in einer besonderen Gruppe den Gemüsebau aus seiner Umgebung zur Veranschau lichung zu bringen. — Ruhmesblätter des Hauses Wettin. Ein geschichtlicher Rückblick auf die achthundertjährige Vergangenheit aller Lande der Rautenkrone und ihrer Fürstengeschlechter. Jubiläumsschrift von Dr. Adolph Kohut. (Dresden-Striesen, Paul Heinze's Verlag.) — Die vorliegende, anziehend und lichtvoll geschriebene, von echt vaterländischem Geiste durchwehte Ju biläumsschrift giebt auf Grund der besten, d. h. unparteiischsten und lau tersten Quellen einen erschöpfenden geschichtlichen Umriß von der 800jährigen ruhmreichen Vergangenheit aller Lande der Rautenkrone und ihrer Für stengeschlechter, also sowohl der Albertinischen wie auch der Ernestinischen Linie des Hauses Wettin. Wir besaßen bisher noch keine geschichtliche Darstellung, welche in knappen und großen Zügen die ganze Geschichte des Hauses Wettin in allen seinen fürstlichen Abzweigungen von seinem Ur sprung bis auf den heutigen Tag in volksthümlichem, allgemein verständ lichem Tone geschildert hätte; den gewaltigen, überreichen Stoff hat der Verfasser in nackstehende Rubriken geordnet: Die Urgeschichte des Hauses Wettin. — Sachsen unter den Wettinern bis zur Ländertheilung im Jahre 1485. — Die Albertinische Linie des Hauses Wettin. — König Albert und Prinz Georg, Herzog zu Sachsen. — Die Ernestinische Linie des Hauses Wettin. — Der treffliche Inhalt wird durch eine glänzende Ausstattung noch gehoben, denn das Werkchen, das in keinem deuts'en und besonders in keinem sächsischen Hause fehlen sollte, ist mit der Stamm burg Wettin und einem vorzüglich ausgeführten Gruppenbild in Lichtdruck Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen, Sr. K. Hoheit des Groß herzogs von Sachsen-Weimar und I. I. H. H. der Herzöge von Sachsen- Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg und Sachsen-Meinigcn geschmückt; der außerordentliche billige Preis von 60 Pfennig erleichtert auch dem Unbe mittelten die Anschaffung der „Ruhmesblätter des Hauses Wettin." — Zur bevorstehenden achthundertjährigen Jubelfeier des Hauses Wettin, zu dessen festlicher Begehung sich Schulen und Vereine, Haus und Volk rüsten, sind im Verlag von Carl Merseburg in Leipzig zwei Schriften erschienen, welche das Haus Wettin in Poesie und Prosa feiern. Das erstere: „Jubelfeier des Hauses Wettin" (50 Pf.), ist zur Verwendung bei Schulfeiern sehr geeignet; die in demselben vorkommenden Lieder sind nach in allen Schulen gebräuchlichen Melodien von patriotischen und Va terlandsliedern zu singen, so daß deren Einübung besondere Mühe nicht verursachen dürfte. Ueber gewisse Ereignisse, die in der Dichtung nur kurz berührt werden, bietet ein Anhang die nöthigen geschichtlichen Er läuterungen, die sich zur Vorbereitung der Feier in den Schulen empfehlen dürften. Das zweite: „Heil dem Hause Wettin" (10 Pf.) ist ein Aus zug aus ersterem und enthält die sangbaren Lieder aus demselben, von denen sich einige auch zur Deklamation eignen. Der Verfasser der beiden gewiß willkommenen Werkchen ist der Bürgerschuldirektor Fr. Ohnesorge in^Sebnitz. — Zwickau, 24. April. Aus Anlaß des Geburtstages Sr. Maj. des Königs sind hier 5 Gefangene der königl. Strafanstalt begnadigt worden. — In einer hochgradigen Aufregung befand sich ein am vorigen Dienstag mit seiner Familie ab Chemnitz auf der Durchreise nach Thorn begriffener Passagier. Derselbe vermißte nämlich bei seiner Ankunft in Großenhain eine zu seinem Handgepäck gehörige, äußerlich zwar unschein bare, mit desto werthvollerem Inhalt aber versehene Reisetasche. Dieselbe enthielt nickt weniger als 16 000 Mk. in Werthpapieren und 1000 Mk. baar und repräsentirte diese Summe nach seiner Angabe das ganze Ver mögen des Verlustträgers. Dessen Verzweiflung war um so größer, weil er nicht angeben konnte, auf welcher Umsteigestation dieselbe abhanden ge kommen war. Glücklicher Weise gelang es der Großenhainer Stations verwaltung auf umfassende telegraphische Recherchen, die Tasche als in Bodenbach befindlich zu ermitteln und konnte sie am anderen Tage ihrem inzwischen weitergcreisten Besitzer nachgesandt werden. Dieselbe war beim Umsteigen in Priestewitz im Eisenbahnwagen liegen gelassen worden und hatte die Reise von da bis Bodenbach allein gemacht. Sicherlich werden der betreffenden Familie die so angstvoll durchlebten Stunden unvergessen bleiben, aber auch eine ernste Mahnung zu künftig größerer Vorsicht für sie sein. DHKiv. Durst, n 9 Ukck. UkevlUrutbsr krnnoo üülk, 8-50, 9 stiel. 8ü88rLstnat,a,i'k!lstnt,toi-