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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 27.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189602270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960227
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-27
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Monat
1896-02
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Jahr
1896
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Die Schneefälle kleiner werden, ob es wirklich nur Sibirien ist, wo es ungeheure Kälte und ungeheure Schneefälle giebt. Wenn Nansen dort überwintert hat und Temperaturbeobachtungen machen konnte, hat er ja ein Jahresmittel erhalten, das zur Bildung einer neuen Isotherme höchst erwünscht wäre, denn die letzte ist vom Franz-Josefsland — 16 Grad Celsius. Dann die magnetischen Variationen, jede neu hinzugefügte Zahl wäre von großer Wichtigkeit. Und was das Thier- und Pflanzen leben betrifft, giebt es dort überhaupt Thiere und Pflanzen, giebt es vielleicht neue Spezies? Das Klima der arktischen Region war ja einst, in vorgeschichtlicher Zeit, dem der süd lichen Breiten cl ch. Sind vielleicht Zeugen aus jener Zeit erhalten geblieben, versteinerte Pflanzen, Ueberreste von Thieren der Vorzeit, — ja, giebt es vielleicht auch Menschen dort, oder sind Spuren von Anstedelungsresten vorhanden? Jetzt weiß man nur, daß Menschen bis zum 78'/^ Grad wohnen, allein man hat allerhand Beweise dafür, daß sie einst über den 82. Grad hinaus eristirt haben. Triest, 25. Februar. Seit gestern herrscht hier wieder großer Schneesturm. Das Pasfiren der Straßen ist lebensge fährlich. Mehrere Schiffsunfälle sind bereits zu verzeichnen. In der letzten Zeit ist wiederholt darauf hingewiescn worden, daß Rußland sich auf das ernstlichst- mit der Befestigung seiner Macht in Mittelasien, Sibirien und Ostasten beschäftigt und daß nicht zum wenigsten dieser Umstand auch ent scheidend auf den friedlichen Verlauf der Verwickelungen in der Türkei und Kleinasien eingewirkt hat. Der große nordische Staat will die in den weiten Gebieten Mittel asiens und des südlichen Sibiriens brach liegenden Naturschätze für das gesammte Reich endlich heben und das Amurland zum Stützpunkte sämmtlicher größerer militärischer und Marinestreit kräfte in Ostasten machen; ferner soll dem drohenden U,ber- gewichte Japans und dem Einflüsse Englands entgegengetreten werden. Die Vorbereitungen für das große Werk der näheren Verbindung des europäischen Rußlands mit dem asiatischen Be sitze des Zaren sind schon lange im Gange, aber erst jetzt unter dec Regierung des Kaisers Nikolaus des II. tritt das Bestreben der russischen Regierung immer deutlicher hervor. Ueber die Bewohner von Zeitun sagt der britische Konsul in Aleppo: „In Zeitun wohnen 8000 bis S000 Ar menier. In Friedenszeiten verdienen die meisten ihr Brod als Maulthiertreiber oder Hufschmiede. Sobald die Regierung es ihnen aber schwer macht, ihr Brod zu verdienen, werden ste Stroßenräuber. Die Bewohner von Zeitun sind bitterlich arm, nun hat die türkische Regierung ihnen dieses Jahr Hobe Steuern aufcrlegt, und man kann sich denken, wie leicht den Agenten des „Huntschak" da die Agitation wurde. Als die Garnison sich ergeben hatte, wurde den Soldaten und den Zaptiehs die Uniform ausgezogen. Bewohner von Zeitun marschirten in dieser Uniform als türkische Soldaten nach Andrin. Es ist bezeichnend, daß manche Agenten des „Huntschak" europäische Kleidung trugen und sich für Engländer ausgaben. Der britische Konsul Barnham hatte am 3. Februar dieses Jahres über ein nette« Stück armenischer Grausamkeit zu berichten. Die Türken hatten damals schon das Fort von Zeitun wieder erobert. Der Konsul schrieb: „Ich ging gestern nach dem Zeitun-Fluß und sah dort viele Leichen von türkischen Soldaten, welche von Zei- tunliten g-tödtet worden waren. Ein Armenier sagte mir, es seien 230 niedergemetzelt worden. Viele waren zusammenge bunden und dann erschossen oder niedergebauen worden. Einigen war der Schädel mit Bexten eingeschlagen. In einigen Fällen hätte man den unglücklichen Soldaten die Hände und Füße abgehauen. Ein türkischer Beamter erzählte mir, daß die Ar menier einem Zaptich die Augen ausgestochen hätten. Darauf füllten sie die Augenhöhlen mit Schießpulver und zündeten eS an. Ich habe keinen Grund, an der Wahrheit dieser Mit- theilungen zu zweifeln." Vaterlan-isches Wilsdruf , 26. Februar. Morgen Donnerstag Abend hält die hiesige „Freiwillige Feuerwehr" im „Hotel zum Adler" einen Familien« bend, bestehend in Vorträgen, Theater und Ball, ab. Zu diesem Abend können Gäste durch Mit glieder eingeführt werden und sind Eintrittskarten hierzu laut Inserat in heutiger Nummer bei den Herren Branddirektor Geißler, Hotelier Gietzelt und Restaurateur Hering zu entnehmen. — Der 106. Bericht der Finanzdeputation L der Zweiten Kammer über Titel 48, 49, 50, 51 und 52 des außerordent lichen Staatshaushaltsetats auf die Jahre 1896 97, sowie über das darauf bezügliche königliche Dekret Nr. 17, mehrere Eisen bahnbauten betreffend, ist am 24. Februar bei der Zweiten Kammer eingegangen. Die Deputation beantragt, die Kammer wolle beschließen: a) die Petition des Stadtgemeinderathes zu Siebenlehn, den Ausbau eines Zugangsweges zur Haltestelle Beiermühle betreffend, sowie k>) die Petition deö Gemeindevor- standes Gühne und Genossen, Anlage einer Haltestelle am früheren Chausseehause Limbach betreffend, der königl. Staats regierung zur Kenntnißnahme zu übergeben. Schließlich wird zu VII, Königsbrück—Schwepnitz, erwähnt, daß eme Bericht erstattung erst erfolgen kann, wenn über eine Petition betreffs Umbaues der Linie Klotzsche—Königsbrück Beschluß gefaßt worden ist, da dieser Beschluß auch die Spurweite der Linie Königsbrück—Schwepnitz beeinflußt. Hiernach beantragt die Deputation, die Kammer wolle beschließen: 1, zum Grunder werb für Hochlegung der Bahnstrecke Dresden—Niedersedlitz und künftige Anlegung eines dritten und vierten Gleises an derselben unter Genehmigung des hierüber mit der Stadtge meinde Dresden abgeschlossenen Vertrages; ferner 2. zur Her stellung er) einer Fortsetzung der Schwarzenberg—Johanngeorgen- städter Eisenbahn von Johanngeorgenstadt bis zur Landeszrcnze, einschließlich des Umbaue« des Bahnhofes Johanngeorgenstadt zu einem Grenzbahnhose, 5) einer normalspurigen Nebenbahn von Beucha über BrandiS nach Attenham, c) einer normal spurigen Nebenbahn von Zwönitz über Grünhain und Elterlein nach Scheibenberg, ä) einer schmalspurigen Nebenbahn von Klingenberg nach Frauenstein, s) einer schmalspurigen Neben bahn von Wilsdruff über Zollhaus nach Nossen das Einver- ständniß zu erklären; 3. zur Ausführung der unter 2 genannten Bahnen und der dabei erforderlichen Anschlußgleise das Erpro- priationsbefugniß der Staatsregierung zu erthellen; 4. zur Aus führung des unter 1 bezeichneten Vertrages und zur Herstellung der unter 2 genannten Bahnen die erforderlichen Summen, und zwar: zu 1 im Betrage von 500,000 Mk.; zu 2 2) im Betrage von 400,000 M. als Berechnungsgeld, b) im Be trage von 1,356,000 M., c) im Betrage von 4,216,000 M., ä) im Betrage von 1,750,000 M. als Berechnungsgeld, s) im Betrage von 2,446,000 M. zu bewilligen und sämmtliche hierzu eingegangenen Petitionen, soweit dieselben nicht besssBe- handlung der einzelnen Linien zu anderweiten Vorschlägen ge bracht sind, durch die nunmehr gefaßten Beschlüsse für erledigt zu erklären. -- Eine vom Prof. Ur. Böhmert, Friedr. Siemens, Commerzienrath A. Collenbusch und Genossen ausgehende öffentliche Erklärung in Betreff des sächsischen Wahl rechts sagt u. A. Folgendes: Der aus c>ner Anregung der zweiten Ständekammer hervorgcgangene Entwurf eine« auf dem Dreiklassen - System und auf indirekten Wahlen beruhenden Wahlgesetzes erfüllt uns mit tiefer Besorgniß. Wir glauben im Namen vieler königs- und staatstreuer Sachsen bezeugen zu dürfen, daß die bisherige Ordnung des sächsischen Wahlrechts Jahrzehnte lang nur von Wenigen als eine ungerechte und schädliche Vertheilung der öffentlichen Rechte empfunden worden ist. Wir wollen diesen 27jätzrigen Besitz nicht preisgeben. Wir sehen kein Bedürfniß, daß im Reiche bestehende allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht auf unser Heimathland zu über-, tragen. Ebenso entschieden erklären wir uns aber gegen den Versuch, das in Sachsen geltenoe Wahlrecht für weite Kreise der Bevölkerung minderwerlhig zu m«chen. Wir erblicken ge rade in einer regen und freudig.« Theilnahmc auch der minder bemittelten Volksklasscn am staatlichen Leben den Weg zum sozialen Frieden. Wir glauben im Sinne vieler Arbeitgeber noch ganz besonders davor warnen zu müssen, durch eine Aender- ung des Wahlrechts in die Arbeitcrmassen Sachsens plötzlich eine ganz unnöthige Verbitterung hincinzutragen und die Stell ung der Unternehmer zu erschweren, welche wünschen müssen, daß das Ehrgefühl ihrer Mitarbeiter nicht verletzt und die ver fassungsmäßige Geltendmachung der gewerblichen und persön lichen Interessen ihnen nicht erschwert wird. Jedenfalls wollen wir die 27 Jahre lang ausgeübten politischen Rechte unserer Volksgenossen geachtet wissen und wollen in dem Widerstande gegen etwaige unberechtigte sozialistische Forderungen nicht durch den Vorwurf gelähmt sein, daß wir einst ungerecht gegen einen Theil unserer Mitbürger gehandelt und zu einer Verkümmerung wichtiger Volkörechte geschwiegen hätten. Als kinigstreue Männer, welche dafür wirken wollen, daß die Liebe zur engeren Heimath und zu ihren staatlichen Einrichtungen in allen Volksklassen ungeschwächt erhalten bleibe, bitten wir unsere Staatsrcgierung, von einer Aenderung des sächsischen Wahlrechts abzusehen und ersuchen gleichgesinnte Männer, sich dieser Erklärung durch Ein sendung ihrer Unterschrift an Or. Scheven Dresden - N. an- zuschließen. — Die Ziehung der 3. Klasse der 129. König!. Säch sischen Landeslotterie findet am 9. und 10. März statt. Die Erneuerung der Loose ist nach § 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angefügten allgemeinen Bestimmungen vor Ablauf des 29. Februar bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort aus dem Loose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Erneuerung versäumt oder sein Loos von dem nurgedachten Kollekteur vor Ablauf des 29. Februar nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe des an gezogenen § 5 bei Verlust aller Ansprüche an das gespielte Loos an die Königl. Lotteriedirektion noch vor Ablauf des 5. März 1896 zu wenden. — Einen Reifen für Fahrräder, der nicht aus Gummi, sondern aus Stahl mit federnden Stahleinlagen be steht, hat Lehrer Schubert in Ossa bei Geithain erfunden. Der Reifen soll alle Vortheiie des PneumatikreisenS besitzen, dagegen aber fast unverletzlich sein. Dieser Reifen ist vcrhäitnißmäßig sehr billig und doch fast reparaturfrei. Die elastischen Feder einlagen liegen zwischen Felgenkranz und Laufreifen. — Im Städtchen Siebenlehn, wo im vergangenen Frühjahr die Hans Sachs-Festspiele so erfolgreich ausgeführt wurden, werden für März dieses Jahres zur Beschaffung einer Turnhalle wiederum derartige Aufführungen arrangirt werden und zwar wird „Der Lumpenkönig", große Posse mit Ge sang, geübt. — Tharand. Nachdem im December 1895 am hiesigen Kaiserlichen Postamt ein falsches Einmarkstück angehalten worden war, wurde am Sonntag Abend, kurz vor Schalterschluß, wiederum ein solches als falsch erkannt und bei näherer Unter suchung als Falsifikat befunden. Wiewohl die Prägung sehr gut war, griff sich da« Stück doch sehr fettig an und sah gegen andere ziemlich bläulich aus, auch zerbrach es mit leichter Mühe nach geringem' Drucke. Also Vorsicht bei Vereinnahmung von Geld. In Hainsberg ist vorige Woche auch ein falscher Fünfmarkschein in einem Produkten-Geschäft angehalten worden. — Zwei Arbeiter, der eine in Tharandt, der andere auf dem Kuckuck nach Fördergersdorf zu, wohnend, welche zu sammen in der Pianofortefabrik von Kuhse in Plauen bei Dresden arbeiteten, wurden m Sonnabend Abend nach Schluß der Arbeit, als em paar ganz gefährliche Langfinger entlarvt, die schon längere Zeit alle« Mögliche was sich 'leicht unter dein schützenden Ueberzieher verbergen ließ, aus der Fabrik gestohlen und nach Hause geschleppt hatten. Statt mit dem reell ver dienten Wochcnlohne nach Hause gehen zu dürfen, wanderten die beiden Familienväter in wenig angenehmer Begleitung hinter Schloß und Riegel nach Dresden. In den Wohnungen d.r Männer, wo vorgestern Haussuchungen gehalten wurden, soll ein bedeutendes Lager gestohlener Gegenstände aufgcfunden und beschlagnahmt worden sein. — Ein würdiges Paar, den Stuhlbauer Wilhelm Deutscher in Gleisberg bei Roßwein und dessen Frau Wilhelmine, bettete man am Dienstag Nachmittag unter allgemeiner Theil« nähme des gestimmten Dorfes in einem Grabe zur letzten Ruhe. Beide waren eines natürlichen Todes, er am Sonnabend und sie am Sonntag gestorben. Die alten Leute würden im Juni d. I. die goldene Hochzeit gefeiert haben. — Se. Majestät der Kaiser hat den Ehrenpreis für Dauerritte im Jahre 1895/96 dem Premierlcutnant v.Oppel des 1. Ulonenregiments Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn" in Oschatz verliehen. — Dresden. Im Cirkus Schumann am Fürstenplatz gelangt als neueste Anziehung eine große equilibristische Pan tomime „Am Toroplatz in Madrid" zur Ausführung, die in fünf reich und geschmackvoll auSgestatteten Bildern die Fest lichkeiten und Vorgänge des Stierkampfes in Spanien zur Ver anschaulichung bringen. Nach einer Reihe von festlichen Aus zügen Schilderungen des Madrider Volkslebens, verbunden mit equilibristischcn und akrobatischen Produktionen, gipfelt die Pan tomime schließlich in der Vorführung des Stierkampfes selbst. Nach dem Aufzuge der Toreroö, der Banderilloö und der Es- pados rc. wird der bresstrte Kampfstier in die Arena gebracht, und es entwickelt sich nun eine regelrechte Vorführung der be rühmten Kämpfe, nur mit dem Unterschiede, daß dem Thiere nicht das geringste Leid zugefügt wird. Nachdem alle Kampf arten mit und an ihm durchgeführt sind, wird der Stier wieder in seinen behaglichen Stall gebracht und zur Belohnung für die Spiegelfechterei besonders gut gefüttert. Ebenso ungefährlich wie für den Stier und die Stierkämpfer ist der Vorgang für das Publikum. Das Thier wird an einer eisernen Kette, die selbst mehrere Ochsen nicht zu zerreißen vermöchten, in der Arena festgehalten, sodaß jede Gefahr für den Zuschauer aus geschlossen ist. Trotz dieser Sicherheitsmaßregeln und der Ge fahrlosigkeit für die Mitwirkenden bleibt das Schauspiel von lebhaftem Interesse und nicht ohne Aufregung. Die Panto mime wird allabendlich mit großem Beifall ausgenommen, des gleichen die übrigen zahlreichen, in höchster Vollendung gebotenen Reiterkunststücke, Dressuren edler Pferde, Luft- und Parterre- Gymnastiken, Clown-Späße rc. — Die Zweite Kammer nahm am Montag in Gegen wart des Herrn Staatsministers 0. Metzsch den Bericht der Rechenschaftsdeputation über die Verwaltung der Landesbrand« Versicherungsanstalt in den Jahren 1893 und 1894 entgegen und erklärte sich einstimmig mit dem vorgelegten Bericht be friedigt. Der Abschluß ergiebt, daß 1894 gegen das Jahr 1892 an Beiträgen 691,760 M. weniger vereinnahmt, dagegen an Brandschäden 1,612,090 M. vcrautgabt worden und da« gesammte Vermögen in der BerichtSpeciode um 2,270,396 M. sich erhöht hat. Zugleich wurde infolge der lehrreichen Statistik über die Vlitzschlagfälle beschlossen, der Regierung anheimzugeben, ob es nicht angezeizt sei, die Anbringung vorschriftsmäßigen Blitzableitungen in weitergehendcr Weise, als es bisher ge schehen, durch geeignete Mittel zu fördern. Abg. Horst be merkte hierzu, daß es mit vermehrter Anschaffung von Blitzab leitern allein nicht gethan sei, sondern, daß dazu auch eine Prüfung der Anlagen in regelmäßigen Zwischenräumen gehöre, da eine mangelhafte Leitung viel mehr eine Gefahr für daö Gebäude bedeute. — Am Sonntag wurde in Zwickau eine sozialdemokratische Volksversammlung mit etwa 1000 Besuchern abgehalten. Die Abgeordneten Stolle und Horn refcrirten über den Wahlge- setzentwurf. Es wurde eine Resolution gegen denselben, wie gegen jede „Wahlgese6verschlcchterung" angenommen, auch der Wunsche ausgesprochen, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten ihr Mandate niedcrlcgen sollten, wenn dieser Entwurf G-setz werden solle. Vortrag, gehalten von Herrn Maschinenfabrikant W. Hofmann- Zwickau im hiesigen Gewerbeverein über: Schilderungen amerikanischer Grotzbazare und Erlebnisse in Chicago und an den Niagarafällen. Wenn ich Ihnen, meine Damen und Herren von den großen amerikanischen Riesenbazaren, jenen kollofsalen Ver kaufs-Etablissements, welche durch ihre Ausdehnung und durch die Großartigkeit ihrer Räume das Staunen des Fremdlings erregen, erzähen will, fo muß ich mich darauf beschränken, Ihnen nur eine oder das andere derselben zu schildern, denn jede amerikanische Stadt von nur einiger Bedeutung besitzt ihre großen Waarenhäuser, die dem Louvre in Paris, dem „Printemps" in Nichts nachstehen, dieselben aber weit übertreffen! Als ich am 12. Juni 1893 meine Reise nach Nord amerika, zu welcher die Chicagoer Weltausstellung dieHaupt- veranlassung war, antrat hatte ich mir gesagt, daß der Zweck einer so weiten und mit so manchen Fährnissen ver bundenen Reise für mich am besten nur dann erreicht werden könnte, wenn ich bemüht blieb, mir in den ameri kanischen Städten überall dort Eingang zu verschaffen, wo es etwas Interessantes und für mich als Ingenieur Wichtiges zu sehen gab! Ich habe in dieser Hinsicht viel Glück gehabt, der deutsche Ingenieur-Verein hat in den hauptsächlichsten amerikanischen Städten für feine die Welt ausstellung besuchenden Mitglieder Auskunftsstellen ein gerichtet und Dank dieser Fürsorge hat man uns fastüberall bereitwilligst ausgenommen und uns mit den Sehens würdigkeiten der betr. Städte vertraut gemacht! Es wird nicht uninteressant sein, wenn ich Ihnen von meiner Reise über den Ocean und weiter nach Chicago, den Niagarafällen u. f. w. erzählen würde, einelangathmige Reisebeschreibung indeß würde mich aber zu weit führen und überdies ist im Ausstellungsjahre selbst und nachher in fast allen Zeitungen von Amerikareisen so viel geschrieben worden, daß Ihnen das Hauptsächlichste einer solchen be kannt sein wird! Wie erwähnt, reiste ich am 12. Juni 1893 von Hause, und am 15. Juni von Hamburg ab. Von Hamburg ging noch die Reise mit Extrazug der Hamburg-Amerik. P.- A.-G. bis Cuxhaven. Hier wurden die Papiere revidiert und alsbald brachte uns ein Tender nach dem draußen vor der Elbemündung liegenden stolzen Doppelschrauben-Schnell- dampfer „Fürst Bismarck", dem größten und prachtvollsten Schiff der Hamburg-Amerika-Linie! Von der Schiffs kapelle mit einem flotten Marsch empfangen, suchte nun jeder nach Entledigung des Reisegepäcks seine Cajüte auf, die ihm nun als Wohnung während der nächsten acht Tage dienen sollte! Der Dampfer war nicht voll. Ich bekam eine Cajüte ganz allein für mich, richtete mich alsbald häuslich ein und begab mich dann sofort auf Deck, um dort die herrliche Luft, welche von der Nordsee herein wehte sowie das großartige Schauspiel, welches sich bot, zu genießen! Gegen 12 Mittags setzte sich unser mit dem größten Comfort ausgestatteter Oceauriese iu Bewegung und es begann „die Wasserfahrt, das Vergnügen eigner Art." Wir bekamen des Abends und Nachts Nebel, ein Nebel, von dem ein Mitreifender sagte: Als Nebel genommen, war das ein wahres Prachtexemplar von Nebel, weiß, dicht, un das durc Kam so das Ohr im Orch die weih Maschim tutete um Schaueri eine Ar Ouitscher sich kann Deck ncw Rauchzin man den voni Fas Am in Sicht, Ufern. Bal er holt vo überbring Naci zu, der abend fri Küste uni ermeßlichi Das geschildert kleine Bej Unse mit seiner sein Aust: Eindruck, guten Hm jeder Hin- Schiffe zu Flügelkrä: sikschule il ist auch d tragen, ur nannten L oft manch eine unsick und nicht Gang" d drungen f auszutaust Diell Güte unst keit der A lexikon all allen Zeit! nungen uu Spirituose! zeiten pflex u. a. auch das Rauch; Daß man beschäftigt Leib- und können sie s theile ich E zwischen dc blanken D Nach lvir den so Hunderte g zeigte sich , Diorgen de Gruppen z: waffnet, u der Einfah Ueberr den von hu belebten Hc gewaltige 3 meer, verbw Unser massiges gv durchlaufen! ä 1852 m. Breite^ 11" 485 Seenn gelegt. In Ho wurde unse: nachdem die stiegen wir und fuhren allerdings r vedere Host amerikanisch Brodway n Augenblick i Aufenthalte! daß ich gla: teressautes. . (ohne dies j konnte ich 1 sehen und b Ich komme Mück! 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