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Vermischtes. l * Welches ist die größte Aktiengesellschaft der Welt? Die London and North-Western-Eisenbahn-Gesellschaft in England.!,! Diese bedeutendste Aktiengesellschaft, die das industrielle Leben der Jetztzeit auszuweisen hat, verfügt über ein Betriebskapital von 2380 Mill. M. nach deutschem Gelde und nimmt jm Durchschnitt 26000 M. in der Stunde ein. Sie besitzt 2300 Lokomotiven, dir jährlich zusammen 41 Mill, englische Meile« zurücklegen. Die Gesellschaft beschäftigt über 60000 Angestellte und befördert täglich etwa 156000 Reisende. Am die ganze ungeheure Strecke in geordnetem Zustande zu erhalten, bedarf: es einer täglichen Ausgabe von rund 50000 Mark. * Einer von Chinesen in wahrhaft großartigem Stil be triebenen Fälschung von Nolen der japanischen Bank und der Verfertigung falschen Silbergeldes ist man in Java auf die Spur gekommen. Bereits 1893 wurden für 200000 Gulden falsche Noten zu 1000 Gulden ausgegeben, ohne daß man auch nur die geringste Ahnung davon hatte. Die Wohnung des Chinesenhauptmanns in Surabaja, also eines Beamten, der bei der Regierung ein ganz besonderes Vertrauen genießt, diente als Unterkunftsort für die Notenpresse. Wie vorsichtig dabei zu Werke gegangen wurde, mag daraus hervorgehen, daß, nach dem 1893 der genannte Betrag in Umlauf gesetzt worden war, die Fälscher es für gerathen hielten, die weitere Arbeit vorderhand einzustellen; die Notenpresse wurde stückweise nach einem heiligen Grab gebracht und hier geborgen, später wurden die einzelnen Stücke wieder weggebracht und in einen benachbarten Fluß mit starker Strömung geworfen. Ende 1894 wurde die Herstellung wieder ausgenommen, aber man war den Fälschern, wie cs heißt, durch eine Denunziation inzwischen auf die Spur gekommen; es dauerte aber noch lange, ehe man den Fang aussühren konnte, da man natürlich nicht ahnte, daß das Haus des Chinesenkapitäns der eigentliche Herd des Verbrechens sei. Eine kürzlich vorgenommene Haussuchung hatte aber ein glänzendes Ergebniß. In einem neben seinem Hause laufenden unter irdischen Gange sand man nach einigem Graben zwei Kisten, von denen die eine 246 Banknoten zu 1000 und 500 zu 500 Gulden, also zusammen für 496000 Gulden enthielt. Auch die Steine, sowie verschiedene Werkzeuge wurden daselbst ge funden und mit Hülfe von Tauchern wurden schließlich auch die in den Fluß geworfenen Theile der Notenpresfe zu Tage gefördert. Was das falsche Silbergeld betrifft, so erhielt die Regierung in Batavia aus Singaporc telegraphischen Bericht, daß an die Adresse eines in Batavia wohnenden Chinesen 56 Kisten kondensirter Milch abgesandt worden seien, unter welchen sich verschiedene Kisten mit nachgemachtenReichsthalern befinden sollten. Und so verhielt es sich auch in der That. In Blech büchsen fand man über 6000 falsche Reichsthaler, nachdem, wie sich die Polizei nachträglich überzeugt hat, einige Monate vorher eine Sendung von 2000 Reichsthalern anstandslos an die chi nesische Adresse in Batavia abgeliefert worden war. * Ein Wiener Zahnarzt liebt es, während der Operationen, die er in üblicher Weis? vornimmt und die begreiflicher Weise nicht zu den angenehmen Dingen dieser Welt gehören, heitere Geschichten zu erzählen. „Als ich noch ganz jung war und erst kurze Zeit meinen Beruf ausübte", so berichtete er un längst, „arbeitete ich aushilfsweise für einen Freund einige Wochen auf dem Lande. Eines Tages erschien in der Or dinationsstunde ein Bauer, ein vierschrötiger muskulöser, voll blütiger Patron, einer jener Menschen, deren Zähne ebenso leicht zu ziehen sind, wie di- Wurzeln eines Eichbaumes. Als er sich niedersetzte, fragte er: „Wird die Sache weh thun?" Ich wagte nicht, die Frage zu verneinen, und machte einen Scherz. „Wenn es nicht weh thut," sagte ich, „brauchen Sir mir nichts zu bezahlen." Und damit packte ich den Zahn. Die Sache ging nicht so leicht. Ich mußte ein paarmal an- setzen und den Zahn schließlich gehörig umdrehen, bis er heraus kam. Der Mann machte ein Gesicht; aber ec sprach kein Wort und spülte nur das Blut aus der Wunde. „Nun," fragte ich schließlich, „hat cs weh gethan?" „O, nicht im Geringsten," sagte der Bauer, erhob sich und ging seiner Wege. Er hielt mich beim Wort, und die Wartenden lachten mich aus . . . So, da ist Ihr Racker, auch ein netter Kerl . . . Seit jener Zeit also mache ich niemals Scherze mit empfindlichen Patienten". * Aus München wird berichtet: Dieser Tage ging ein „besserer" Herr in Begleitung einer Dame durch die Reichen bachstraße. Am Gärtnerplatztheater lehnte ein alter, ziemlich ärmlich gekleideter Mann, welcher durch sein leidendes Aussehen und sein hölzerne« Bein das Mitleid der Borübcrgehenden herausfordertc. Ob nun wirklich aus Barmherzigkeit mit dem Bedauernswerthen, oder nur, um vor seiner Begleiterin oder den Zuschauern groß zu thun, sei dahingestellt — der erwähnte Herr griff in sein Portemonnaie und verabreichte dem Armen in anerkennenSwerth hochherziger Weise ein 50-Pfennig-Stück. Der Arme dankte hocherfreut und rief dem Daoongehenden ein herzliches „Vergelts Gott" nach. Dieser drehte sich um und rief ihm in ziemlich hochfahrendem Tone zu: „Ach was! Lassen Sie doch den Herrgott aus dem Spiel; sagen Sie einfach: „Dank schön", das genügt vollauf!" Da war er aber bei dem Alten schlecht angenommen; dieser humpelte ihm nach, steckte ihm das Geldgeschenk in die Rocktasche und sagte: Wenns von unserm Herrgott nichts wissen wollen, will ich auch von Zhrem Gelde nichts wissen!" Der also Zurechtgewiesene ent fernte sich schleunigst unter lebhaftem Beifall der Zeugen dieser Scene und der Alte hatte es nicht zu bereuen, nach seiner gläubigen Ueberzeugung gehandelt zu haben. Die Zuschauer beschenkten ihn reichlich. Marktbericht. Dresden, 10. Februar. (Getrcidcpreise.) An der Börse per 1000 Kilogramm Weizen weiß neu 158—163 Mk., do. braun 156—162 Mk-, Roggen, neu 130—134 Mk., Gerste 135 bis 145 Mk., Hafer 125—133 Mk. — Auf dem Markte: Kartoffeln per Centner 2 Mk. — Pf. bis 2 Mk. 20 Pf. Butter per Kilo 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 40 Pf. Heu per 50 Kilo 2 Mk. 80 Pf. bis 3 Mk. — Pf. Stroh per Schock 24 Mk. — Pf. bis 25 Mk. — Pf. Arbeitswä-chen zum Rübenbau, auch linsotUs, Oolison- knoebio, /sl-dmlöi-famiiivn, ftsusmälloiisn besorgt schnell und billig (Retourm.) Lpen-ius» WM- MW « 6 sl. so kvnskensvknok, a Ctr. 6 M. 50 Pf., Hüknsn- und TsubsnuZsi», ä Ctr. 7 M. 50 Pf. verkauft U8. Jeder Posten wird franko ins Haus gesandt. 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