Volltext Seite (XML)
IV! ariL-» s melier Die Die Die Die Und Und Gattin stickte, A-lteste stickte, Zweite stickte, Dritte stickte, keine strickte, keine flickte. „Zu dienen gnädige Frau!" versetzte Bruno mit einem unterwürfigen Lächeln, „ich war bei meinem Schwager Mohrbach." „Ach, der arme Mann," fuhr Juliane Büsching mit mem wehmüthig bedauernden Lächeln fort, er fühlt sich gewiß recht einsam und unglücklich, und die lieben Kinderchen, wie Nun hab' ich vier Paar gestickte Schuh, Und keinen ganzen Strumpf dazu. * Abschreckungsmittel. Fremder (auf einige Gemälde zeigend, welche untergehende und mit dem Sturme kämpfende Schiffe darstellen): „Sie lieben wohl diese Art Malerei, Herr Goldbaum?" — Bankier: „Ach wo! Die Bilder habe ich nur zur Abschreckung für meine Kassierer in den Geschäftsräumen hier aushängen lassen!" «8 « L 8? und Hautkrankheiten, VVkli eiM t Weißfluß, Bleichsucht, Magen-, Hä- ' nisrrhsdal, und Blasenleiden, Bettnässen, flechten, krebsähnliche Leiden, Drüsenge schwülste sUrspse), alte Wunden, offene Vein, schäden, Salrffuh, Aramxsadergeschwüre und Folgen der Onanie behandelt in Dresden.A., Schesselstr. 31, II. Zu sprechen täglich von 3. mögen sie die Mutter entbehren " „Sicherlich, gnädige Frau!" bestätigte Bruno mit einem Seufzer, Sie waren die Freundin meiner armen Schwester, wie ich vernommen?" „Ihre treueste," versicherte die Heuchlerin, das gestickte Taschentuch an die Augen drückend, wie gern würde ich mich er Kinder annehmen, wenn es der leidige Anstand, dem wir a nun einmal leider alle besseren und edleren Gefühle unter ordnen müssen, nicht verböte. Wollen Sie mich ein wenig begleiten, Herr Walter?" setzte sie nach einer kleinen Pause sinzu, „es thut mir so wohl, von der armen Louise sprechen zu können." Bruno erklärte sich mit Freuden dazu bereit, und lang- am schritten Beide einer einsamen Promenade zu. Die schlaue Inspektorin hatte schon so Mancherlei von Mohrbach über diesen Schwager vernommen, daß er ihr interessant genug erschien, sich mit ihm in ein näheres Vernehmen zu etzen. Ihre Brust glich einem Bulkan, welcher Alles, was in eine Nähe kam, verschlang. Sie allein war der böse Geist in Mohrbachs Hause und bis zur jüngsten Zeit auch noch est entschlossen gewesen, ihn zu hcirathen; — die Bekanntschaft einer Mutter hatte diesen Plan, den sie mit so dämonischer Consequenz verfolgt, ziemlich aus der festen Ordnung gerückt, war doch die Frau Räthin ihr an Macht bedeutend überlegen, wie sie auch mit Schrecken erst jetzt, nachdem sie in nähere Berührung mit der stolzen Frau gekommen, wahrgenommen, daß diese im Grunde den Sohn total beherrschte, besonders, seitdem er jene ihr so verhaßte Heirath geschlossen und sich damals gewissermaßen von ihrer Herrschaft zu emancipiren gesucht hatte. Daß die Räthin Mohrbach sie, die Inspektorin, — eben so sehr haßte, ja, sogar verachtete, wußte sie genau, und daß die zweideutige Affaire mit bem Professor Hermann von Mohr bach nicht vergessen war, wußte sie ebenfalls nur zu gut, als daß sie noch so fest und sicher auf die Verwirklichung ihres Planes hoffen konnte. Auch war er ihr gleichgültig geworden, seitdem sie Hermann Wolfgang wieder gesehen, seine Persön lichkeit wie sein Reichthum reizten gleich sehr den Wunsch nach seinem Besitz, stand doch bei ihm keine Frau im Wege; und daß ihre Zauberkünste auch ihn zu besiegen im Stande sein würden, bezweifelte sie keinen Augenblick. Den wüsten Bruno Walter an ihren SiegeSwagen zu spannen, fiel ihr im Grunde nicht ein, — was sollte sie mit einem solchen Liebhaber, — arm, existenzlos, ein Glücksritter der traurigsten Gestalt, der konnte ihr höchstens als Mittel zum Zweck dienen, und dazu hatte die kluge Frau Inspektorin 'hn sich im Stillen ausersehen. Schweigend ging sie eine Zeitlang auf der herrlich be laubten Promenade dahin, von ihrem Begleiter mit lüstern begehrlichen Blicken betrachtet. Solche Weiber haste er stets geliebt, sie waren, wenn solches überhaupt möglich, sein Ideal gewesen. „Glauben Sie an den Wahnsinn Ihrer Frau Schwester?" brach sie plötzlich das Schweigen. „Seltsame Frage, meine Gnädige!" versetzte er ausweichend, „wie kann ich es zu bezweifeln wagen, da ich sic seit zehn oder elf Jahren nicht gesehen habe." „Ganz richtig, es wäre auch gefährlich, daran zu zweifeln, doch den Professor Hermann haben sie jedenfalls gekannt, Herr Walter?" „O nicht doch, gnädige Frau- — sein wahnsinniges Eisenbahnfahrplan giltig vom 1. Oktober 18S5 ab Wilsdruff-Potschappel-Dresden. Innern. i Mohrbach setzte sein Glas nieder und betrachtete ihn auf merksam, es lag ihm noch augenblicklich viel daran, den Schwager < auf seiner Seite zu behalten als brauchbares Subjekt, um, > wo es galt, die Kastanien für ihm aus dem Feuer zu holen und die eigene Hand frei von groben Verbrechen zu bewahren Auch war das Zeugniß des eigenen Bruders ihm im schlimm- ! sten Falle das wirksamste Mittel gegen das Geschrei aus dem Jrrenhause. „Hat die Bußpredigt der Alten gewirkt, mein lieber Schwager?" fragte er nach einer Pause spöttisch, „Wetter! das hätte ich nicht erwartet, — ich glaubte Sic gestählt gegen solche Salbaderei eines tollen Weibes." „Freilich, von Ihrer Frau Mutter würde es lächerlich klingen," versetzte Bruno mit kaltem Hohn, „man muß selber rein sein, um Andere waschen zu können." „Lasten Sie meine Mutter gefälligst aus dem Spiele, mein Lieber! wenn wir Freunde bleiben sollen," rief Mohr bach gereizt. «Ich Ihr Freund!" lachte Bruno bitter, „Sic spotten meiner, Prinz!" „Nun wirds gut, — fangen Sie auch an zu deklamiren? — Der Erbfehler scheint auch bei Ihnen zum Durchbruch zu kommen, Schwager!" „Ich habe mich in Allem versucht," fuhr Bruno finster fort, und nichts mehr als die Moralprediger gehaßt, weil diese in der Regel die Schlimmsten sind, — doch meine Mutter ist besser als die Ihrige, das weiß ich, und der Henker soll mich holen, wenn ich ihre Beschimpfung noch ferner von Ihnen, der Sie nicht werth sind, ihr die Schuhriemen zu lösen, dulden werde. Ihre Mutter soll ich aus dem Spiele lasten, sie, die niederträchtig genug war, meine Schwester selber ins Irren haus zu schleppen? — Warum, frage ich, weil sie reich und eine Frau Räthin ist? — Pah, das wäscht sie nicht rein von ihren Sünden, sie ist ein Krokodil, und schade ists, daß die alte Kokette nicht hier gegenwärtig war, als meine Mutterden Fluch auf ihren würdigen Sohn schleuderte." „Jetzt ists genug, Wahnsinniger!" rief Mohrbach, glühend vor Zorn, „ich bin in eine schöne Familie hincingcrathcn, Ge sindel, das sammt und sonders ins TollhauS gehört. Nimm Dich in Acht, Verbrecher!" setzte er leise und zähneknirschend hinzu, „noch besitze ich Mittel, Dich zahm zu machen. Es kostet mich ein Wort, ja, nur einen Wink bei der Polizei —" „Und Du — Du —" versetzte Bruno erbleichend, „hast nicht auch Du Dich zu fürchten vor dem Gesetze?" „Nein," sprach Mohrbach kurz, „was wiegt die Anklage einer verrückten alten Frau? Was die eines Verbrechers, — eine- Mörders?" Als Bruno wüthend auffahren wollte, brach Jener in ein lautes Gelächter aus, und füllte dessen Glas mit dem köst lichsten Necktar. „Trinken Sie, Schwager! auf unsere Versöhnung! ich denke, unser beiderseitiges Interesse erfordert ein Zusammen halten. Was soll uns die Moral?" „Topp!" versetzte Bruno, „es mag drum sein, der Henker hole alle Bußpredigten, doch eins verlange ich, meine Alte wird nicht mehr beschimpft, — sonst kennen Sie da« alte Sprichwort: Schlägst Du meinen Juden, schlag' ich Deinen Juden." „Meinetwegen, wie bringen wir sie aber aus der Stadt fort? sic macht die ganze Gegend unsicher und ruht nicht, so lange ein Athemzug in ihr ist." „Ich wills versuchen, wenn ich sie überhaupt nur wieder zu finden wüßte." „Das soll nicht schwer halten, ich gebe der Polizei einen Wink —" „Wozu die Polizei?" rief Bruno etwa- ängstlich, „ich werde in den Gasthöfen nachsp'^en, weiter kann jene auch nichts thun. Die Alte hat ein weiches Herz, wenn ich den Zerknirschten spiele, glaubt sie mir Alles." Er stürzte noch ein GlaS Wein hinunter, zündete sich eine Zigarre an und erhob sich. „Ich werde mich dankbar bezeigen, wenn Sie die Sache sobald als möglich ohne Aufsehen arrangiren," rief ihm Mohr bach nach und Bruno nickte zustimmend zurück. „Lump!" murmelte Jener, ihm verächtlich nachblickcnd, „ich werde Dich bald abschütteln und für immer unschädlich machen." Bruno Walter schritt mit ähnlichen Gedanken rasch durch die Straßen. Er haßte den reichen Schwager, da er sich in seiner Gewalt fühlte und sich doch nicht schlechter wußte als Jener. „Sein Rang und Reichthum beschützen ihn," murmelte er finster, „während er mich in jedem Augenblick der Polizei überliefern kann." Und immer finsterer wurden die Gedanken, welche nur auf Geld und wieder auf Geld gerichtet waren. „Wenn ich es mir zu verschaffen wüßte," so calculirte er in seinem Innern, „wohin dann? — Der Arm des Ge setzes reicht über den ganzen Erdball; möchten jene Menschen, weiche elektrische Dräthe und Dampfkraft erfunden, in der Hölle dafür braten. In Amerika ists für mich nicht geheuer, — Attentat auf mich brachte mir erst seine werthe Bekanntschaft." Die Inspektorin lächelte ironisch, und blieb dann stehen. „Doktor Mohrbach hat mir von diesem, — wie soll ich es denn eigentlich nennen - Rendezvous erzählt, auch, daß Sie mit dem Professor von Ameri'ä her bekannt wären. Ich kenne die Veranlassung der Herausforderung und hätte in der Ttzat dem Doktor mehr zugetraut, während ich den Ihrigen be wundert habe." Bruno schaute sie bestürzt an, und machte dabei eine ziemlich einfältige Miene, dann loderte sein Zorn auf über den Verrath des feigen Schwagers. „So wissen Sie Alles, gnädige Frau?" stammelte er, „das werde ich diesem Doktor gedenken, der bei seiner Feigheit ein so undankbarer Verräther ist." „Ereifern Sie sich darüber nicht, mein Lieber!" lächelte die Inspektorin, „auch ich bin seine Freundin nicht, mich jammert das furchtbare Loos Ihrer Schwester —" „Und ich hielt Sie für die intime Freundin meines Schwagers, —" unterbrach sie Bruno mißtrauisch. „Wohl möglich," seufzte die Inspektorin, „doch wissen Sie so gut wie ich, daß der Schein in den meisten Fällen trügt. — Rein, mein lieber Herr Walter! seine Freundin war ich niemals, er ist ein zu falscher Charakter, und was Sic anbetrifft, so möchte ich Sie warnen vor ihm, er preßt sic aus wie eine Citrone, um Sie alsdann auf die Seite zu werfen oder mit frommer Miene zu verrathen. Geben Sie mir Ihre Hand, lieber Walter! wir müssen Freunde werden—" „Mit Vergnügen," fiel Bruno rasch ein, indem er einen feurigen Kuß auf ihre Hand preßte, „gebieten Sie über mich, gnädige Frau!" „Ihre Schwester ist ebensowenig wahnsinnig, wie Sie und ich. oder der Professor Hermann, der, wie Sie wissen werden, einst Ihr Schwager werden sollte." „Ich weiß, er heißt Hermann Wolfgang und war mein Freund in Amerika, ein langweiliger Moralprediger —" „Aber steinreich —" fiel die Inspektorin ein. 8 -- ZG 2 Lampert's Pflaster beste Wund, Heil-, Zug- und Mage», sV^MI Bälde, benimmt sogleich Hitze u. Schmerz» M gelinde alle Geschwüre, — hebt sicher jede »» "MU Gefchwnlft — verhütet wildes Fleisch, xssekütrt heilt gründlich alte B-inschäden, Ano chenfratz, Haut Mudfchlag, Salzslutz, böse Brust, schlimme Finger und erfrorene Glieder, tst unersetzlich bei Hühneraugen, Frostballen, Entzündungen, Flechten , Rücken u. Magen- schmerz, Seitenstechen, Brustweh, Hexen schuß, Berstauchung, Reißen und Gicht. Schachtel 2 und SV Pf. in den Apstheken zu Wilsdruff, Siebenlehn und Tharandt. füllte seine Brust mit Wuth, welche sich in dem halbberauschten Zustande gegen Mohrbach wandte, ja, er empfand eine innere Genugthuung über den furchtbaren Fluch, welchen die Mutter auf dessen Haupt geschleudert, und zum ersten Male regte sich etwas wie Haß gegen den Verderber seiner Schwester in seinem pah, «er kennt mich in Brasilien, — oder Australien? — Dort läßt sich so gut leben, wie in dem alten Europa, wo man vor der Polizei nicht aufathmen darf. Ja, wäre man mit dem Worte dort, aber das Fortkommen ist immer das Schwierigste bei diesem Geschäfte. Es wäre nur Gerechtigkeit, diesen schuftigen Doktor auf solche Art zu bestrafen, da Seines gleichen sich, wie Mephisto, so trefflich mit der Polizei abzu- findcn weiß." In diesem Augenblicke rauschte eine elegant gekleidet Dame an ihm vorüber, — cs war die Inspektorin Büsching deren Bekanntschaft Bruno bereits bei dem Schwager ge macht hatte. Hastig zog er den Hut fast bis zur Erde, und die In spektorin, welche ihn jetzt erst zu erkennen schien, wandte siö freundlich grüßend um und blieb stehen. „Ah, Herr Walter! — Sie kommen doch sicherlich von der Terrasse?" „Er muß diesen Reichthum in den letzten Jahren erst erworben haben," fuhr Bruno achselzuckend fort, „früher wars ein armer Teufel, der nicht wußte, wohin er sein Haupt legen ollte. Irre ich nicht, ging er nach Indien, dort mag er viel» Reicht irgend einen Nabob beerbt oder — beraubt haben," setzte er mit frivolem Lachen hinzu. „Gleichviel, woher sein Reichthum stammt," sagte die Inspektorin ungeduldig, „er besitzt ihn, das ist genug. Das zweite Faktum ist, daß er Ihre Schwester noch immer liebt —" (Fortsetzung folgt.) Die Bescheerung. T Iropsvv, vortrefflich wirkend bei Krankheiten pes Mogcu», sind ein — Unentbehrliche- — altbekannte- HauS- und BolkSmittel bei Appetitlosigkeit, Schwäche de» Magen»,iibclriccheudeutAthem,Blähung, saurem «usstoße», Kolik, Sodbrennen, übermäßiger Schleimprodnttio«, »elb- sncht, Ekel und Erbrechen, Rageukrampf, Hartleibigkeit oder «erstapfung. Auch bei Kopfschmerz, falle er vom Magen herrührt, Neberlade« de» Magen» mit Speisen und Getränken, Würmer-, Leber- und Hämorrhoidalleiden «l» heil- kräftige» Mittel erprobt. Bei genannten Krankheiten haben sich die Mariazeller Magen - Tropfe» seit vielen Jahren auf das Beste bewährt, wa» Hunderte von Zeugnissen bestätigen. Preis » Flasche sammt Gebrauchs anweisung 80 Pfg., Doppelflasche Mk. t.so. Central-Versand durch Apotheker Varl Kralls, Kremfier (Mähren). Man bittet die Schutz««-»- «nd Unterschrift z« beachten. Mariazeller Magen-Tropf«, find echt zu hab« in ßViIsstrust: Wilsdruff (Abfahrt) . . 6.21 10.28 3.16 7.15 Dresden (Abfahrt) . . 7.05 11.55 4.19 8.05 Grumbach 6.29 10.36 3.24 7.23 Potschappel 7.30 12.35 4.45 8.35 Kesselsdorf 6.40 10.47 3.35 7.34 Zauckerode 7.39 12.44 4.54 8.44 Niederhermsdors .... 6.57 11.04 3.52 7.51 Niederhermsdors.... 7.46 12.51 5.01 8.51 Zauckerode 7.04 11.11 3.59 7.58 Kesselsdorf 8.07 1.12 5.22 9.12 Potschappel 7.10 11.17 4.05 8.04 Grumbach 8.17 1.22 5.32 9.22 Dresden (Ankunft) . . . 7.35 11.43 4.32 8.28 Wilsdruff (Ankunft) , . 8.22 1.27 5.37 9.27