Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190905205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090520
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-20
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
:en, ckel in rem mal 2'. 900 an« als Lyp )ent m» > e n lus- >ies<i von iter- ibül, erzu iung i ch e wbei und Der mee- z cs eine npch Uten, d en Lufl- venu sen, einer ren rde der von durch chlon war. erzu- Jch g di« jede ünige cherm n, ob ier- ' daß n der die :, von : ein- der I"- >ben i'- n und irden, ledoch, ieden, n die inllich ch die ü, des einem bigt. w um eneral innen, richten >r. :r des wird, russi- de nm ;enc!en m m t, n eine : Die l Ge- V er- : die setzent- n der- ,ungen Ober- rstützt, f nicht rörtert if Hitz, rische» te ein- ivbiert: teins es deS an den es und unser nder- er Re er die :n. Die e n t e n j av i k. >et: In l der rchtuna, u n d gtürken, i bestede wende, torat in der cauf be- lttr der Donnerstag, L». Mai I9»9. Leipziger Tageblatt. Rr. 1S9. L9S. Jahrg. Vermischtes. Aarleben Alletznick alr Lheaterkritiker. In dem in Chemnitz erscheinenden Theaterfachblatt „Der Bühnenbotc" finden wir dcn nachstehenden Bericht über eine Auf führung am Thalia-Theater in Saarbrücken, der einen Ehrenplatz unter den Meisterwerken der humoristischen Literatur um so eher verdient, als auch der gewandteste Witzbold mit allem Raffinement kaum vermocht hätte, die unfreiwillige Komik des „Squenz" unterzeichnenden Autors zu erreichen. Das Referat lautet wörtlich: „T h a l i a - Th e a t c r. Am Dienstag, dcn 16. gingen an unserem. Theater erstmalia „Die Schmuggler" in Szene. — Ich kann wohl lagen, daß dieses Werk ein echtes Stück ist, welches auch seitens der Sache den verdienten Erfolg erzeugte. Der Witz, der in diesem Stück gewaltig in die Erscheinung tritt, vereint sich gelegentlich mit mystischer Satyrc, die auch psychologisch als vollständig erwiesen zu bezeichnen ist. — Ja- Wohl! . .. und trotzdem , je länger man darüber nachdenkt, ist nicht alles Gold, was glänzt! Wie sagt doch unser Goethe so treffend: „Vcr- weile, Augenblick, Du bist so schön!" — So ist cs auch hier. Was nützt uns Schopenhauer, Kant und Nietzsche, wenn man nirgends den Humor zur Stellung gibt. — Genug davon! Wenn wir nun zur Handlung selbst übergehen, so bietet sic sehr Reichhaltiges. Es wird uns das ge- diegenc Schicksal eines ehemaligen Frcmdenlcgivnärs vor Augen gefübrt, der als Schmuggleranführer die Zollbehörde aus wahrhaft instinktive Weise zu hintergchen versteht. Mau denkt manchmal, den lebhaften „Gottseibeiuns" vor sich zu sehen; — aber nein, er ist cs nicht! Da neben sind mit farbigen Strichen gelungene Typen gezeichnet, die das Stück angenehm erfüllen, ohne dabei die streng wissenschaftlichen Linien syrisch-sentimentaler Verzückung zu überschreiten. Ich bin weit entfernt davon, dieses Stück meinetwegen zu einer „Braut von Messina" zu er heben; aber was recht ist, muß recht bleiben, und auf einen Hieb fällt kein Baum. Eines ist jedenfalls wahr und ich kann es wohl sagen! — Gan; gewiß! — Wenn es auch hier und da böse Skeptiker gibt, so liegt das eben in der Natur des Ganzen. Das ist doch eigentümlich! — Gespielt wurde das Stück mit Lust und Liebe zur Begeisterung. Die Hauptfigur stellte Herr Otto Meurer-Arac dar, und er gab sic auch. Wie gelenkig er aus dem Ofen sprang und mit seiner Stimme rollte, das waren ergreifende Momente. Ein andermal gab er uns seinen amü- santen Humor zum Kosten!'? Es war etwas Feuchtfröhliches in seinem Wesen. An zweiter Stelle markierte Herr Ludwig Freund seine Nolle. Er saug seine Lieder mit einer Stimme, die an Caruso erinnerte, und ließ auch seinen Partnern recht seine markant-nervöse Gestaltungskraft durchblicken. — Herr Krause als Professor Zipfel betonte mehr dcn Pathologen aus die ihm eigene Weise, ohne hingegen die Machtbefugnisse der Gutsherrschaft im Wesentlichen zu beengen. Auch unsere „Jphy- genic", Fräulein-Külov, das Graziöse einer Partnerin mit gediegenem Lebensbewnßtsein zu beobachten. Niedlich gcbcrdcte sich Frl. Luzy Hofer und auch ebenso von dezenter Interieurwirkung war Herr Kinners Grenzbeamtcr; man glaubte, im Lcssingtheatcr zu sein. Auch von Herrn Brodeck ließ sich das Gegenteil sagen und seine Physionogmik suggestiver Darstellungswucht tangierte sehr minimal diese Behanptungstbcoric. Eine große Rolle spielte der Koffer, der mit mit viel Bereitwilligkeit und zwei Männern die Treppe herunter getragen wurde. Man dachte unwillkürlich an Viktor Hugos „Glöckner von Notrc Dame". Ich kann nicht, schließen, ohne Herrn Bauer-Königsfeld noch seinen kritischen Teil gegeben zu haben. Er wußte die Grazie feiner Schärfe sehr gewichtig in den Vordergrund zu drängen und war auch sonst von inhaltreicher Linienführung. Es war ein voller Erfolg. Und auch der Regie gebührt ein volles Lob temperamentvoller Durchführung." Wir können nur hinzufügen, daß unserem Setzer bei Wiedergabe des Artikels kein Druckfehler oder Intcrpunltionsfehlcr unterlaufen ist Der „Luftschifs-Ncisckoffcr". Die geplanten Luftbahnen sowie die große Entwicklung der Lufkschiffahrt haben ein neues Jndustrieprodukt geschaffen, das bald allen Luftschiffreisenden unentbehrlich sein dürfte, nämlich den „Luftschiff-Rcisekoffer". Wie die „Inf." erfährt, hat eine deutsche Firma diesen Ausrüstungsgegenstand auf den Markt ge bracht. ES ist klar, daß unser bisheriger Rcisekoffer, den wir entweder in den Waggon Mitnahmen, um ihn oben in dem Gepäcknetz zu verstauen, oder/d'en wir 'der BMn zur Beförderung gegen Entgelt übergaben, für Luftschiffreisen nicht passend ist. Erstens ist seine Unterbriisgimg eine andere, zweitens sind die Gepäckstücke, die wir für Luftschiffrcisen mit nehmen, andere, und dritten? endlich ist der bisherige Koffer zu schwer. Er würde in seiner jetzigen Form für das Luftschiff zu viel unnützen Ballast bieten; denn während cs für die Lokomotive ziemlich gleichgültig ist, ob ein paar Pfund mehr oder weniger mitgeschleppt werden, ist das Gewicht für das Luftschiff sozusagen eine Lebensfrage. Werden viel schwere Koffer mitgenommen, in denen sich allerlei Krimskrams befindet, dann können weniger Reisende die Fahrt mitmachen, oder, in Geldwert übersetzt, die Transportkosten für den Koffer werden ungemein hoch. Darum hat das neue nützliche Luftschiffmöbelstück auch eine ganz eigen artige Aufmachung. Auf seiner Vorderseite steht breit und groß das Wort: „Lustschiff-Reisekoffer", links unten in der Ecke: „Malle-Aero". Auf der Innenwand deö Koffers sind mehrere sehr nützliche Regeln für Luftschisfreisende angebracht, da die Erfahrung mit diesem neuen Be förderungsmittel noch nicht sehr groß ist. Die zehn Regeln lauten: 1) Habe keine Angst vor Unfällen, das Luftschiff ist sicher und Entgleisungen sind ausgeschlossen. 2s Gebärde dich nicht vor Freude zu wild, denn die Luft bat keine Balken. 3s Rauche nicht. 4) Zünde kein Feuer an. 5) Rühme nicht die Fortschritte der Technik, die jeder kennt, sonst wirst du langweilig. 6s Richte deine Ausrüstung vernünftig ein. 7) Alle unnützen Sachen laß aus dem Koffer, denn das Notwendigste ist schwer genug. 8) Ziehe dich vernünftig an, denn hoch in den Lüsten weht ein frischer Wind. 9) Sei nicht entrüstet, wenn du noch keinen Speise wagen findest. 10) Weise nicht mit Verachtung auf weniger glück liche Sterbliche, denn du ha st den Fortschritt nicht be merk st c l l i g t. Man sieht, mit diesen Vorschriften soll allen Kinderkrankheiten, die junge Luftschiffreisende selbstverständlich haben werden, vernünftiger weise vorgebeugt werden. So vernünftig, wie diese Ermahnungen, ist der ganze Lnftschiffkoffer eingerichtet. Er ist aus dünnen Aluminium- rohrplattcn hergcstellt, wodurch er leicht und fest ist, und hat eigenartige Riemen, mit denen er an die Luftschiffgondel befestigt werden kann. Einrichtungen für große Damenhüte fehlen noch, sind aber auch wohl nicht notwendig. Dagegen ist eine kleine, eigens für Luftschiffzwecke bergestellte Taschenapothcke darin angebracht, m,t der leicht vorkommen- denfalls den Reisenden eine kleine Linderung geschaffen werden kann. Sein Aussehen ist äußerst geschmackvoll. Er ist flach und doch verhältnis mäßig sehr geräumig. Die Verzierungen weisen in schönen Linien auf den Luftschiffverkehr hin. Letzte Depeschen UN- ^ernsprechni-ldnnK-n. Snr Aerchsfitiairzreform. Die Stellung der Freisinnigen. O. Berlin, 19. Mai (Telegramm unserer Berliner Redaktion.) Zu dem Plan, die einzelnen «teuerentwürfc durch eine Art Mantel- gcsetz zu umschließen, erfahren wir aus parlamentarisch-freisinnigen Kreisen, daß die Freisinnige Fraktionsgemeinschaft im Lause der Pfingst- serien znsammentreten werde, um Stellung zu diesem Gedanke« zu nelfmen. Man hat den Eindruck, daß grundsätzlich nichts gegen ibn ein- zuwenden sein werde. Bereits im vorigen Herbst sei dem Kanzler von freisinniger Seite der Vorschlag gemacht worden, die Finanzreform durch ein solches Mantelgcsctz zu fördern, und er habe entgegnet, dieser Weg werde in Erwägung gezogen werden. Man dürfe diesen Ausweg gegenwärtig vvn verschiedenen Seiten gleich sehr begrüßen, da er manchem die Möglichkeit bieten werde, die Finanzreform anznnehmen, ohne sich mit ihren einzelnen Teilen zu identifizieren. Die Befürchtung deS „B. T.", daß den Liberalen eine Falle gelegt werden solle, sei nicht stichhaltig. Unser Gewährsmann brauchte einen weit schärferen Ausdruck. „Mindestens 100 Millionen Besitzstcnern. lautet die unab- änderliche Forderung der Freisinnigen. Und wenn durch eine geeignete Formel die Sicherheit geboten sei, daß diese Forderung erfüllt werde, so könne man getrost an die Bewilligung der notwendigen indirekten Steuern gehen, ohne sich vor einer Falle fürchten zu brauchen." Der konservative Besitzsteuer-Antrag. 8. Berlin, 19. Mai. iPrivattelegramm.s Die Besitz sie »er frage gilt durch dcn konservativen Antrag trotz der unerhörten Er- Höhung der Börsensteuer als gelöst, da die gesamte Recht e, das Zentrum und die Polen dafür sind und seitens des Bundesrates ein Widerstand nicht zu erwarten ist. s'?s Der französische Generalstreik gescheitert. H Paris. 19. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Auf der Polijei- Präfekinr erklärt man. daß der Generalstreik gescheitert sei. Außer 1500 Erdarbeitern baden sich alle anderen Kategorien vom Streike ferngc halten. Die Angestellten der Untergrundbahn waren alle anwesend. — Heute morgen fehlten nur wenig st r c i k e n d e Post beamte und der Beirieb ging ohne die geringste Störung vor sich. Italienische Finanzen. HD Rom, 19. Mai. lEigene Drahtmcldung.) Tie Deputierten kammer verhandelte heute über das Budget. Schatzminister Car- cauv erklärte, die Lage des Schatzes habe sich bedeutend gebessert. In dem laufenden Finanzjahr hätten sich die Einnahmen bis zum 10. Mai um 61 Millionen Lire erhöht, die Ausgaben um 57^> Mil lionen. Das beweise die Solidität des italienischen Budgets, daS die größeren Ausgaben für die nationale Verteidigung tragen könne. Der Stand der Finanzen sei gegenwärtig so, daß sic die A ch - tung der ganzen Welt genießen und eine Stärke gewährleisten, die dem Lande und besonders dcn arbeitenden Klassen merkliche Vor teile sichert. Der Minister wurde beglückwünscht, seine Rede fand lebhaften Beifall. Die Mohouk-Konferenz für internationale Arbitration. (Wider die englischen Verdächtigungen gegen Deutschland.) -<-«« Lake Mohonk, 19. Mai. lEigene Drerhtmeldnng.) Der Präsi dent der Columbia-Universität, Butler, eröffnete die jährliche Mohonk-Konferenz für internationale Arbitration und führte in längerer Ansprache aus, Englands Verdächtigungen gegen Deutschland seien ein unvernünftiger Leidenschaftsansbruch infolge der Verschiebung in der Position der beiden wichtigen Nationen, die durch wirtschaftliche und intellektuelle Gründe bedingt werde. Deutschlands Bedeutung nehme ständig zu, Englands Vorrang nehme ab. In diesen Gründen liege aber keineswegs eine Herausforderung zum Kriege. Ein Krieg würde vielmehr die begonnene Verschiebung beschleunigen. Der Redner wies dann auf Deutschlands gewaltige Fortschritte auf allen Gebieten, insbesondere auf dem des Welthandels hin. Deutschland sei jetzt der Lehrmeister der ganzen Welt. Mit der Ausdehnung seines Handels baut es seine Flotte aus. Er frage, worauf die Annahme Eng lands sich stütze, daß die deutsche Flotte gegen England gebaut werde. Von allen Flotten der Welt solle die deutsche die einzige sein, die speziell für Angriffszwecke gebaut werde. Die ganze Idee sei zn lächerlich nnd die Verdächtigungen Englands gegenüber Deutschland seien völlig halt los. Es fei Pflicht der Freunde der Engländer, diesen das Vernunft widrige ihrer Haltung gegen Deutschland vorzuhalten. England sei der aggressive Teil, es müsse seine Haltung aufgeben, ehe ein weiterer Fortschritt in der Sicherung des Weltfriedens er folgen könne. England müsse in seinem eigenen Interesse Deutsch land besser kennen lernen und von ihm lernen. Es müsse Deutschlands Schulen und die deutsche Sozialpolitik studieren, anstatt die Energie und das Geld des verarmten Volkes aufzubrauchen in dem Bemühen, für einen Zustand internationaler Feindschaft zu rüsten, der nur in ihrer Ein bildung existiere. Englands Zweimächte - Standard sei einzig gegen Deutschland gerichtet. Es sollte für ein besseres Einvernehmen zwischen den beiden Ländern gesorgt und die Torheit und Leichtfertigkeit hervor gehoben werden, die darin liege, daß man irgendeinem Elemente in beiden Ländern gestatte, Zwietracht zu säen. * Beginn des 3. Gesangswettstreites in Frankfurt. A Frankfurt a. M., 19. Mai. lEigene Drahtmeldung.) Heute abend begann der 3. Gesangswettstreit deutscher Männer gesangvereine um den Kaiser-Wanderpreis in der großen Festhalle mit einem Begrüßungskonzert. Ueber 13 000 Zuhörer und 2000 Sänger füllten die Räume. Bei prächtigem Wetter, vom Publikum stürmisch begrüßt, traf abends um 8 Uhr das Kaiserpaar ein, begleitet von der Prinzessin Viktoria Louise, Prinz Oskar, dem Prinzenpaar Friedrich Karl von Hessen und dem Reichskanzler Fürsten Bülow. Das Kaiserpaar wurde mit Fanfarenklängen begrüßt. Das verstärkte Orchester der Frankfurter Oper begann mit der National hymne, die stehend angehört wurde. Dann folgte Richard Wag ners „K a i s c r m a r s ch", vorgetragen von dem Orchester, 2000 Sängern des Sängerbundes zu Frankfurt und der Frankfurter Sänger vereinigung. Stürmischer Beifall lohnte die Darbietungen. Dann folgten Hymnen.und Lieder in reicher Abwechslung. Den Schluß machte das Niederländische Dankgebet. Bevor das Kaiserpaar die Festhallc verließ, brachte Oberbürgermeister Adickes ein dreifaches Kaiserhoch aus, in das alle Anwesenden jubelnd cinstimmten. Nm 11 Uhr kehrte das Kaiserpaar nach Wiesbaden zurück. Um die Ballonhallen. lEinc Erklärung Direktor Eols manns.) 8. Stuttgart, 19. Mai. sPrivattelegramm.) Zu dem Gegensatz zwischen Militärverwaltung und der Zeppelin-Luft schiffbau-Gesellschaft hinsichtlich der künftigen Gestaltung der Ballonhalle, besonders wegen der Luftschiffhalle in Koburg, teilt Direktor Colsmann von der Zeppelin-Gesellschaft dem „Stuttgarter N. Tgbl." mit: „Ich habe dem Kriegsmini st erium mitgetcilt, daß zwischen uns und einem Bevollmächtigten des Herzogs von Sachsen-Koburg- Gotha Verhandlungen schweben über die Errichtung einer Ballonhalle für Zeppelin-Luftschisse in Koburg. Als Sachverständiger wurde von Koburg aus vor kurzem Major Groß zugezogen. Nach dessen Besuch wurde uns von dem Bevollmächtigten mitgeteilt, daß man sich ent schlossen habe, eine Halle für Militär- nnd Parsival-Schiffe von 85 Metern Länge zu bauen. Man stellte uns aber gütigst anheim, 20 000 ll hinzuzuzahlen, dann würde die Halle 150 Meter lang gebaut werden; vorher wollte man sic uns aber kostenlos zur Verfügung stellen. Dem militärischen Sachverständigen ist bekannt, daß eine Halle von 25 Metern Breite, wie sie für Koburg in Aussicht ge nommen ist, für uns gänzlich unbrauchbar ist. Mein Protest be- ruht aus Tatsachen. Er richtet sich nicht gegen das Kriegs ministerium, sondern dagegen, daß militärische Sachverständige Bestrebungen, die dnrch die Erfolge des Grafen Zeppelin angesacht wurden, in eigennütziger Weise ausnützen nnd so die Pläne der Luft schiffbau-Gesellschaft Zeppelin durchkreuzen. Im übrigen zweifle ich nicht, daß das preußische Kricgsministerium der Angelegenheit fern steht.« Eine Luftschiffhalle für Düsseldorf. 8t. Düsseldorf, 19. Mai. (Privattelegr.smm.) Hier hat eine Be sprechung zwischen dem Geschäftsführer der Luftschiffbau-Gesellschaft Colsmann und den leitenden Herren des Luftschisfverkehrs- vereins unter der Beteiligung der Stadtverwaltung wegen Baues einer Lustschisfhalle stattgefunden. In der nächsten Zeit soll eine große Versammlung stattfinden, in der über die Aufbringung der Mittel beraten werden soll. An dieser Versammlung wird auch Herr Krupp von Bohlen-Halbach teilnehmen. Ein Berliner Ensemble in Wien. H. Wien, 19. Mai. sPrivattelegramm.) Das im Karl Theater gastierende Ensemble des Berliner Theaters brachte heute Robert Overwegs Lustspiel „Der Befehl des Fürsten" zur Urauf- sührung. Das ziemlich unbeholfene und derb satirische Stück sand eine geteilte Ausnahme. Prinz Friedrich za Sahn-Wittgenstei». v. Meran, 19. Mai. sPrivattelegramm.) Prinz Friedrich zu S a y ii - W i t t g e n st c i n ist im Alter von 34 Jahr-'n in seiner Villa Galina an einer Lungenentzündung vergangene Nächt gestorben. Er stand kurze Zeit in der preußischen Armee und war erst Leutnant im 11. und dann im 12. Husaren-Regiment. 1900 nahm er seinen Abschied. Wellmanns Nordpolsahrt. O Kopenhagen, 19. Mai. sPrivattelegramm.) Der Nordpolforschcr Wellmann kam heute hier an und setzt morgen früh seine Reise nach Spitzbergen fort. A Wiesbaden, 19. Mai. -Eigene Drahtmeldung.) Im Verlaufe der heutigen Frühstückstasel erhob Kaiser Wilhelm sein Glas und trank auf das Wohl des Kaisers aller Reußen. Homburg, 19. Mai. sEigene Drahtmeldung.) Heute vormittag wurden in der Exerzierhalle der Saakburg die B r o n z e st a t u e n von Kaiser Friedrich III. von Uphues und Kaiser Wilhelm II. von Walther Schott enthüllt. tetzte Hand-lsnachrichten. 8 Essen, 19. Mai. sEigene Drahtmeldung.) In der heutigen Beiratssitzung des Rheinisch-Westsälischen Kohlen- shndikats wurden die Umlagen für April 1909 für Kohlen auf 8 Prozent und für Briketts auf 5 Proz. festgesetzt. Für Mai und Juni 1909 wurden die Umlagen für Kohlen auf 9 Prozent erhöht, während die Umlagen für Koks und Briketts für diese beiden Monate in der bisherigen Höhe bestehen bleiben. In der anschließenden Zechcnbesitzerversammlung erstattete der Vorstand den Mo natsbericht. Upter Geschäftliches wurde die mißliche Lage des Koks- Marktes erörtert. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß bereits eine Besprechung über die Marktlage mit sämtlichen Koks erzeugenden Zechen in Aussicht genommen sei. Sodann wurde noch mitgeteilt, daß die Hauptversammlung am 15. Juni stattfinden soll. sS. auch Handels zeitung.) ? Wien, IS. Mai. sEigene Drahtmeldung.) Der Rechnungsabschluß der Privilegierten Oesterreichisch-Unga- rischen Staatseisenbahugescllschast weist für das Geschäftsjahr 1908 einen Bruttoertrag von 26 993 762 Kronen und einen Reingewinn von 21354 554 Kronen auf. Der Generalversammlung wird vorgeschlagen, die Gesamtdividende mit 33 Prozent sw. i. V.) festzusehen nnd den Rest von 4 753 871 Kronen auf neue Rechnung vorzutragen. P Christiania, 19. Mai. sEigene Drahtmeldung.) Die Norwegische Hypothekenbank schloß mit einem Bankkonsortium, an dessen Spitze die Zentralbank für Norwegen steht, eine Anleihe im Betrage von 27 Millionen Kronen ab. Die Anleihe ist in den ersten zehn Jahren mit 4 Prozent, dann mit 3)4 Prozent verzins- lich; sic wird in Frankreich zur Zeichnung aufgelegt. Dem Konsortium gehören an Ercdit Lyonnais, Äanque de Paris et des Pays-Bas, Societs GänSrale, Äanque l'Union Parisienne, Stockholms Euskilda Bank nnd andere. 8 Mailand, 19. Mai. sEigene Drahtmeldung.) Der Internationale Baumwollkongreß beendigte beute seine Sitzungen und bestimmte Brüssel als oen Ort der nächstjährigen Tagung. 5 New Nork, IS. Mai. sEigene Drahtmeldung.) H. H. Rogers, der Präsident der Standard Oil Company, ist gestorben. Baltimore, 19. Mai. sEigene Drahtmeldung.) Die Bruttoeinnahmen der Baltimore and Ohio-Eisenbahn im Monat April beliefen sich auf 5762000 Dollar sgegen das Vorjahr 737 000 Dollar mehr), die Ncttobetriebseinnahmen auf 1 833 000 Doll, sgegen das Vorjahr 729 000 Doll. mehr). " Lissabon, 19. Mai. Wechsel auf Paris 624. Goldagio 16. * Prag, 19. Mai. Zucker üetig, prompt23,95—24,05 Au>fig LandungSpl. * Rio de Janeiro, 18. Mai. Kaffee. Stimmung in Rio schwach, Kurs aus London 15.5/32, Standard Nr. 9 4425 (zuletzt 4500), TageS- zufuhr 1000. seit 1. Juli 2 750 000, Vorrat in 1. und 2. Hand 95 000, Klarierungen nach den Vereinigten Staaten —, nach Europa —, Stim mung in Santos behauptet, .Stech Uork Standard Nr- 7 .Zuletzt :>400), Vorrat in 1- und 2. Hand 239 000, Tageszusuhr 5000, seit 1. Juli 9124 000. desgl. in Sad Paulo 4000. " * Havre, 19. Mai, 3 llhr. Wolle ruhig. Mai 170, Dezember 174. * Havre, 19. Mai, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. Mai 68»/- Juni 68>._-, Juli 69^/ft, August 69'^, September 69»H, Oktober 69^ Januar 69'.u, April 68^ß. * London, 19. Mai, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer ruhig. Tagesumsatz 1000 r, 59.5/—, 3 Mcnate 59.18/9, Maklerschlüßpreis 59.2/6 bis 59.6/3. best selected 62.10/—, elektrolytisches 60.10/—, zweiter Hand stroug sheets —. Zinn ruhig, Tagesumsatz 290 t, Straits 131.5/—, 3 Monate 132.5/—, englisches 131.5/—. Blei fest, spanisches 19.7/6, eng lisches 19.15/—. Zink fest, gewöhnliche Marken 22.1/3, bessere Marken 22.10/—, gewalztes deutsches 24.15/—. Quecksilber unverändert. New Yorker Fondsbörse am 19. Mai. (Schlußknrse.) I heut« § vorher! I Veld-Daplchcn 24 Stunden do. Zinsrate für letzte Dar lehen de» Tage- Wechsel auf London 60 T. S. Wechsel a. London L.TranSf. do. Paris Sicht do. Berlin Sicht Silber per Unze Northern Pacific 3°/» Bonds Silchts., Top. a.S. Fscom.SH. do. preserred Baltimore and Ohio Lanadlan Pacific Lhesapeake and Ohio Chicago, MUn>. andSt.Paul Denver Rio Wrande pref. Erie Rauroad do. t. preierrcd Illinois Central 1^ 1»» vO-- SIS»» SSV,. 52-i. 74"« 1VS1» 1041- 114^« 180 7S°>« 150-1. b/K 521. 745. 104». 104'- 1141. 1801- s 5V'!»: 147 ! 2outSville and Nashville Missouri KanlaS and Texas Missouri Pacific N. Ä. Lentr. si Hubson-Ntv N. D.. Ontario and Western, Norfolk and Western Pennsylvania Reading do. t. preserred Southern Pacific Southern Railw. com. Shar. do. preserred Union Pacific do. preserred Wabash preserred Amalgamated Copper Slnaconda Lopver Uml. St Steel Lorv. coni.Slu do. preserred beule i vorder New Nork, 19. Mai. (Eig. Kabeltelegramm.) Bei Eröffnung des Verkehrs war die Tendenz nicht einheitlich, doch überwogen die Kurs- rückgänge. Die von Rogers, dem Präsidenten der Standard Oil-Com- pany, kontrollierten Werte bekundeten auf die Nachricht von seinem Ableben eine schwache Haltung. Doch blieb sonst die Todesnachricht au, die Börse ohne ersichtlichen Einfluß. Verstimmt zeigte sich die Spe kulation über die Zunahme der Goldexporte. Auf die Wahrnehmung jedoch, daß die angebotene Ware von feiten der Großsinanz ^aus genommen wurde, befestigte sich die Haltung, woran namentlich Steel trust und Harriman-Werte profitierten. In Spezialwerlen machten sich Manipulationen seitens der Hausseinteressentcn bemerkbar, die von Gerüchten über eine Erhöhung des Dividendenniveaus namentlich bc züglich der Chesapeake and Ohiobahn begleitet waren. Die Börse schloß fest. Gesamtumsatz 820 000 Stück. New Norker Produktenbörse am 19. Mai. kSchlußkurse.l f beule i vorn,: j neuic vorherf roe»,r>i steltg, loto 145 14S uu»,er 13.2S 13.Lv Mai 1ZS"- 1381- »tsen N floundry Nor- 16.— Amt 121»» r.K ihern 16,— Sepkcmdrr 11Z Skahischienen in New Dori 28.— 28.— T«-embcr Kais stetig, Mat 111'- Baumwolle loko 11.65 ."HL 84 >i. 84". Mat 11.36 11.20 Juli 78»- 78 Juli KU 10 41 September 75'14 75'!« Dezrmber lO.78 Mehl Spring wheat clearS «rtrewesracht Petralenm, crcdtt balauceS 4,45 4,45 in New Orleans loko IO'!. 10'x Lchmalj, Western Twain Roh« s- Brothers 11.25 11^25 » Standard white ^.SO 3, SV «assee, fair Rio Nr. 7 6 6.15 »ncker Z.45 2880 Mat 7.15 »tun 28.80 August 615 Produttenbörse tu Chicago vom 19. Ma!. heule vorher heule vorher Weiten steltg, Mat Ei ult 12y'u 1141« 1281. 1131. Speck short clear 10.37 d 10.50 10371- d. 10,50 Ma,» steltg. Juli ELmal, Mat Jult iM 10,57 1l>sX 1V,S71> P»re Hult rch»riue,as«hr Im Westen davon in Chicago 2700V 18.55 bvooo 120V0 Chefredakteur: «dalf «schiebt. Verantwortlich« Redakteure: Für deutsche Politik Dr. «. Siiniher, Ausland W. »ehrend, lokale und sächsische Angelegenheiten, Muhestunden und Vermischtes W. ». Buttlar, das Feuilleton N F. Nowak, Musik S. Segnitz, Sport und GertchtSsaal I. v-arteld Für die Handelszeitung ». Mrchrath. Für den Inseratenteil Han» Htttkmann Sämtlich in Leipzig. Druck und Berlag von L. P»I» In Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich ,u adressieren, sondern an den Berlag, dis Redaktion oder die «eschSkWstell» ,u richten. Tie »orlte,entze Nummer «mfatzt »2 retten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)