Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.05.1909

• Erscheinungsdatum: 1909-05-20
• Sprache: Deutsch
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• Strukturtyp: Ausgabe

7. Beilage Donnerstag, 20. Mai 1SVS. Leipziger Tageblatt. Rr. 130. 1V3. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Lreört- L Kpav-Bank. L Die Ban! übersendet uns soeben ihre Bilanz-Uebersicht per 30. April 1808. Danach stellen sich die Positionen der Bilanz im ein- zelnen wie folgt: Vermögen: 30. April 09 28.Febr.09 Kasse, Coupons und Giroguthaben .... 308 508 582947 Wechsel 5 341 152 5 704 527 Guthaben bei Banken und Bankiers . . . 204 292 239 318 Eigene Wertpapiere 999 425 1075 730 Beteiligungen 161 251 161 251 Debitoren in laufender Rechnung .... 9 471 848 8 939 420 Außerdem 113 000 -4t Avale Bankgobäude . 850 000 870 0» Sonstige Immobilien .... 531 500 Abzüglich Hypotheken .... . 175 000 356 500 356 500 Sonstige Aktiven 74385 37575 17 767 163 ' 17 967 270 Schulden: Aktienkapital 7761 000 7761000 Reserven 1 206 150 1126 100 Kreditoren in laufender Rechnung .... 1892523 1 919 481 Außerdem 113 000 --tt Avale Depositengelder 5 003 412 4 576 268 Akzepte 980712 1 117712 Domizile und Tratten . , 12 705 34 211 DelkrederefondS 441 462 441 462 Beamtenpensionsfonds 210 000 200 000 Sonstige Passiven 259 196 88 688 Reingewinn 1908 .—702346 17 767 163 17 967 270 Cs haben somit gegen Ende Februar von den Aktiven die Kasse nm ca. 273 000 -1t, der Wechselbestand um ca. 360 000 -t/, die eigenen Wcrrpapiere nm ca. 75 000 abgenommen, während die Debitoren eine Vermehrung um ca. Million Mark erfahren haben. Auf der andern Seite bleiben unter den Passiven die Kreditoren nm ca. 27 000 . tt hinter i-noe Februar zurück, ebenso hat sich der Akzeptbestand um 137 000 ./l verringert, während die Depositengelder im Laufe der beiden letzten Monate nm ca. 427 090 gestiegen sind. Vsm Csipzigev RnnchwavenMavLt. I In den letzten Wochen hielt sich da» Geschäft am hiesigen Platze in recht mäßigen Grenzen, infolge der hohen Preise kam eS nur zu be grenzten Umsätzen. Vom Ausland war der Eiukäufcrzuspruch verhältnis mäßig gut. Ziemlich stark waren die Russen vertreten, die ja gewöhnlich erst nach Ablauf der Ostermesse einlreffen. Sie interessierten sich für amerikanische Opossum, Schuppen und Bisam. England zeigte Bedarf Air russische weiße Iltisse sowie Hasen und nahm auch kleinere Ouanti- >äteu in gefärbten Füchsen und Fehartikel aus dem Markt. Von Frank reich, das zur Ostermesse beinahe gänzlich fehlte, waren nachträglich einige Einkäufer erschienen, die auch einigermaßen Kauflust für Per sianer, feinere Füchse und Hermelin betätigten. Von der österreichischen .Kundschaft waren Skunks gefragt, von den Wiener Konfektionären namentlich Steinmarder. In Bisam ist der Markt trotz enormer Preise völlig geräumt worden, ebenso in Breitschwänzen. Auf dem Wildwarenmarkt haben sich die sür kurze Zeit etwas gewichenen Preise inzwischen durchweg wieder auf den früheren Stand erhöbt. Der Preisrückgang von etwa 10 Proz. auf Füchse, Steinmarder und Ottern war auf das Angebot von Sammlern, meist kleineren Händ lern, zurückzuführen, die, obwohl sie die Ware während des Winters selbst teuer bezahlt hatten, doch schnellen Absatz suchten. L tour prix verkaufen wollten öder mußten. Die Ware wurde größtenteils von Leipziger Zwischenhändlern ausgenommen und nach einigen Tagen mit Nutzen weiterverkauft. Im Großhandel dagegen blieben die Preise unver ändert fest. Im Schweifgeschäft hat sich ziemlich gute Kauflust erhalten. Von der auswärtigen Kundschaft wurden in Feh- und FuchSschweifen bei unverändert behaupteten Limiten größere, sofortige Orders gegeben. Ebenso begegneten Skunks- und imitierte Hermelinschweife nach wie vor gurer Nachfrage und Kauflust. Die geforderten Preise wurden schlank be- willigt. Recht stark herrschte unter der Einkäuferschaft da? russische Element vor. England hat bis jetzt sehr enttäuscht. Die Orders der englischen Einkäufer sind sowohl dem Umfange als der Zahl nach recht minimal. Dagegen nrachte Italien ansehnliche Entnahmen, und auch nach Spanien hat sich daS Geschäft verhältnismäßig gut entwickelt. Die spanische Konfektion emanzipiert sich mehr und mehr von Frankreich, wodurch natürlich daS Pariser Geschäft Abbruch erleidet. Berliner Kon- rettionäre sahen sich veranlaßt, ihren Orders in den letzten Tagen größere Abrufe folgen zu lassen. Die Preise für Schweife sind fest. An ein Weichen derselben ist bei der jetzigen Marktlage vorläufig nicht zu denken. Börsen- und Handelrwesenr L Leipziger Börsenbericht. Die gestrige Börse verkehrte wie ihre Vorgängerinnen in ruhiger Stimmung. Reichsanleihen und ConsolS würben größtenteils zum alten Kurse gehandelt, ebenso ging Sachsen rente zum letzten Kurse um. 3'/-Proz. Leipziger Stadt war nach dem Rückgang des Vortages gestern etwas erholt, 4proz. Stadt gaben dagegen etwas nach. 4vroz. Mansfelder Obligationen waren unverändert im Verkehr. Von Eisenbahnprioritäten gaben 3s4proz. Aussig-Teplitzer eine Kleinigkeit nach, ebenso waren 4proz. Nordböhmen und 4proz. Busch tiehrader billiger erhältlich. Von Eisenbahnaktien waren Buschtie hrader ö zum letzten Kurse im Verkehr. Am Bankaktienmarkte blieben Leipziger Credit unverändert, Hypothekenbank wurden eine Kleinigkeit höher, während Bank für Grundbesitz etwas niedriger kamen. Mansfelder Kuxe gewannen im Anschluß an die Erklärungen der Verwaltung in der Gewerkenversammlung 7 -F. Beide Leipziger Straßenbahnen lagen gestern etwas schwächer. Von Maschinenfabriken zogen Hartmann, die am Diens tag in Berlin wesentlich hoher gehandelt wurden, um 9 Proz. an; auch Schubert L Salzer waren leicht gebessert, während Sondermann bil- liger wurden. Am Tertilmarkte gaben Wollkämmerei Stämme 2 Proz. nach, Vorzüge blieben dagegen zum letzten Kurse gefragt. Norddeutsche Wolle, Thüringer Wollgarn und Weißthaler gaben gleichfalls etwas nach, während Deutsche Spitzen, Meerane Kammgarn und Stöhr leicht an zogen. Als gebessert sind ferner noch Körting, Leipziger Gummi und Fritz Schulz zu melden, wogegen Hupfeld und Gnüchtcl ;e Proz. nach gaben. Die Gesamttendenz war still. Hoher wurden «pro». Rstcbsschatzanw. S Pf., »pro». Preuß. Schatzanw. 5 Pf., 3ZÄ>roz. Dresdner 10 Pf., Lproz. Geraer »0 Pf., SHProz. Leipziger 15 Pf., 4proz. Gothaer Deutsche Grund-Creditbank 10 Pf., »pro». Meininger Deutsche Hypotheken bank 10 Pf., «pro,. Mitleid, »odencredttanstalt Grundrenten»,:. 20 Pf., Buscküiebrader Lit. Z 1 Prince-Henri-Babn 1 -4k, SZLVroz. Böhm. Nordbahn 40 Pf., Sproz. Oesierr. Lose 1 4proz. Ungar. Goldrente 5 Pf., «pro». Serbische amort. TtaatSauI. 50 Pf.. Erzgeb. Ttetnkohlen-Akttenderein 4 -4t, GerSdorfer Sleinkohlenbauvcreiii St.-A. 8 ^t, Pr.«A. I 1 ^t, Zwickauer Bürgergewertschaft 5 ,4t, Vereinsglück 11 ^t. Bleichertsche Braunkohlen»». 14 Proz., Naumburg. Braunkohlen-A.-G. Obltg. 1 Proz., Berliner Handelsgesellschaft Anteile 14 Pro,., Leipziger Hvpothekenbank 0,15 Proz., Bochumer 114 Proz., Gelsenkirchener 1 Proz., König-- und Laurahlitte 1 Proz., ManSfelder Kuxe 7 ^it, Hartmann v Pro,., Schubert » Salzer 0,90 Proz., Teutsch« Tpihensabrik 14 Pro,.. Meeraner Kammgarnspinnerei 14 Proz., Stöhr L Co. H Proz., Körting» Elektrizitätswerke 14 Proz., Leipziger Gummiwarenfabrik 14 Proz., Fritz Schulz tun. 14 Proz. Niedriger wurden kur» Amsterdam 15 Pf 4proz. MeichSanl. 10 Pf., 4proz. Preuß. Tonsols v Pf., 4proz. AnnaSerger 30 Pf-, 4proz. Chemnitzer 25 Pf.-, 4proz. Leipziger 1» Pf., 814proz. Landwirte 30 Pf.. «pro,. Mansfelder Gewerkschaft 5 Pf., 3>4droz. Vussig-Teplttz 20 Pf., 4proz, Busckitiehrader 10 Pf., 4proz. Elisabeth-DektSabn 40 Pf., »pro». Oesterr Südbahn 25 Pf„ 4proz. do. Staatsrente 50 Pf.. «Proz. Ungar. Goldrente 45 u. SO Pf., Gottes Segen Sm. IU 5 Darmstädter Bank 14 Proz., Bank für Grundbesitz 0,20 Pro,., Harpener 114 Pro»., Gröhe Leipziger '4 Pro»., Leipziger Elektrische 0,S5 Pro,., Sondermann L Stier 114 Pro»., Leipziger Woll kämmerei 2 Proz., Nordd. Wollkämmerei u. Kammgarnspinnerei t Pro,., Dbüring. Aollgarnsptnnerei 14 Proz., Weihlhaler Aktien Spinnerei 14 Proz., Altenburger Nktien-Bierbrauerei 14 Pro,., Ludwig Hupfeld 14 Pro,., Gnüchtcl 14 Pro,. sr. Berliner Börsenbericht. An der gestrigen Börse zeigte sich eine stärkere Zurückhaltung im Zusammenhang mit der Ungewißheit über dir Zukunft der neuen Steueranträge, in erster Linie des Antrag- auf eine AktienkotierungSsteurr. Bi- zu einem gewissen Grade übten dies, bändigen Bedrohungen de- mobilen Kapitals mit einer Mehrbelastung eine Verstimmung auf die Spekulation au-, die sich aber inebr in geringerem Gejchäst-umsangr als in Abgabelust zu erkennen gab. Unter diesen Umständen konnte sich dann auch bei unbedeutendem Geschäft eine allgemein feste Grund stimmung entwickeln, die vor allem auch eine Stütze an dem festen Schluß der New Uorker Börse und in den Meldungen über «ine Zunahme der Brschäf- tigung in der amerikanischen Eisenindustrie fand. Ferner verlaotele. Laß bet der Deutsch.Luxemburgischen Bergwerk«- und Hütten-Aktiengeselljchast der Geschäftsgang in der jüngsten Zeit sich sehr befriedigend gestaltet habe, und die im Zusammenhang damit stehende neue Steigerung de- Kurse- dieser Aktien wirkte in anregendem Sinne aus die Gesamttencenz. Auch Bochumer und Dortmunder zeigten recht feste Haltung. Die übrigen Montanpapiere erzielten Heiner« Avancen; schwach lagen nur die Aktien der Harpener Bergbau-Aktiengetellsctast, da neuerdings Gerüchte über «inen bei ver Gesellschaft herrschenden Knpitalsbedars verbreitet waren, die allerdings der Grundlage entbehrten, wenigiienS heute noch nicht aktuell sein dürften. Am Bankaktienmarkte war das Geschäft sehr still, die Kurse be haupteten sich größtenteils bei unbedeutenden Schwankungen. Oesterreichische TranSportwrrte wurden von Wien gelaust und tonnten kräftig anziehen. Ebenso kam in Amerikanern eine Answärtsbewegung zum Durchbruch, da die amerikanischen Verhältnisse einer entschieden optimistischen Auffassung begegnen. Warschau-Wiener profitierten von den Meldungen über eine Erhöhung der Kohlentarise; nur Prince-Henri-Aktien mußten sich nach der starken Steigerung der jüngsten Zeit eine leichte Abschwächung gefallen lassen. Die Aktien der Großen Berliner Straßenbahn behaupteten sich, desgleichen Schissahrtspaviere, in denen daS Geschäft indes sehr geringfügig war. Elektrische Werte erzielten Ileine Besserungen: bevorzugt waren wiederum die Altieu der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft. Am Renlcnmarkte herrschte für Russen und Türken sowie argentinische Werte gute Stimmung; Japaner waren unverändert, des- gleichen deutsch« und preußijche Anleihen. Die 3vroz. Sächsische Rente notierte 86,30 Proz. Gegen Schluß des Verkehrs veranlaßten höhere Londoner Kurse eine allgemeine mäßige Befestigung. Am Kassamarkte für Dividendeniverte überwogen die Kurserhöhungen. Interesse zeigte sich für Maschinenfabriken. Ferner setzten die Favoritpapiere der Berliner Börse, wie Auer, Hofmann und Gebhardt L König, ihre Steige rung weiter fort. Es gewannen Adlerwerke 5'/«, Bernburger Maschinen fabrik 1"/«, Egestorfs Maschinen 2, Emaillterwerke Ullrich 2, Hofmann Waggon fabrik Ludw. Loewe L Co. 3, Hönningen chemische Fabrik 1*/-, Char lottenburger Wasserwerke 4, Auer Gasgtuhlicht 4, Gebhardt Sc König 3, Nord deutsche Steiugutfabrik 3'/,, Bereinigte Lamvsztrgeleien 2, BiSmarckhütte 1'/., Elchweiler Bergwerks-Verein 2, Rhein. - Nassauische Zinkhütten 2 Proz. Nur wenige Papiere notierten niedriger, darunter Hallesche Maschinen 4, Union chemliche Fabrik 1'/,, Bergisch-Märkische Jndustrie-Geiellschaft 3, Porzellansabrik KönigSzelt 2 und Mannstädt Fassonwatzwerk 2^ Proz. 8 Bon der Berliner Börse wird noch berichtet: Der PrivatdiS- kont notierte unverändert 2st«, Proz. Tägliches Geld bedang 4 bis 3H Proz. Die Seehantdlung gab Geld bis zum 20. Juni mit 3 Proz. und bis zum 20. September mit 2^ Proz.; größere Beträge sogar mit 2HH Proz. Scheck London notierte 20,44V-, Scheck Paris 81,2714. und Auszahlung Petersburg 215,60. — Zur Börsennotierung zugelasjcn sind 750 000 neue Aktien, 2 000 000 -4k 5proz. hypothekarische Teilschuldverschrei bungen der G. Selbeck Aktiengesellschaft, Schiffswerft, Maschinenfabrik und Trockendocks; 2 220 000 -4t neue Aktien Lit. 8 der Schlesischen Eleck- trizitätS- und Gas-Aktiengesellschaft; 2 000 000 Vorzugsaktien der Döring L Lehrmahnn Aktiengesellschaft für BerMverks-, Erd- und Bäu arbeiten und 3 000 000 Rubel neue Aktien der Sibirischen Handelsbank, Petersburg. — Bezugsrccht: Anhalter Köhlen 01625. Htz Düsseldorfer Börsenbericht. An der gestrigen Börse lag der Koh lenkurenmarkt rühig bei behaupteten Kursen. Braunkohlenwerte un- verändert; Regner 1650 G., 1675 Br. Der Kalikuxenmarkt lag fest, der Erzknxenmarkt still. DaS Interesse für Deutsche Tiefbohraktien hielt auch gestern an und der Kurs erfuhr weitere Steigerungen. 8 Londoner Börsenbericht. Die Börse war durchweg fest, bei leb haftem Geschäft, angeregt durch die Festigkeit der New Iorker Schluß notierungen und die Ucberzeugung, daß die Realisationen der letzten Tage die Märkte konsolidiert haben. Neben Steel Trust, Kupserwerte in guter Frage. 8 Pariser Börsenbericht. Die Börse zeigte bei Eröffnung eine fehr feste Tendenz. Günstige Meinung trat namentlich für Französische Rente hervor, da man nicht glaubt, daß der Generalstreik kommen werde. Rio Tmto haussierten aus die besseren Berichte über die Geschäftslage Ame rikas. Auch im Verlaufe erhielt sich, namentlich für Parkettwerte, die günstige Tendenz bei allerdings stillem Geschäft. In der letzten Stunde Ivar der Verkehr in Goldminen auf Londoner Anregung belebt bei an- ziehenden Kursen. Parkettwerte bis Schluß weiter fest. Rank- «nd Geldwesen. 8r. Preußische Zentral-Bodenkrcdit-Aktiengefcllschaft, Berlin. An der gestrigen Dresdner Börse gelangten 20 Millionen Mark 4proz. Kom- munal-Obligationen vom Jähre 1908 zum Kurse von 102 Proz. und 60 Millionen Mark 4proz. Zentralpfandbriefe vom Jähre 1909 zu 101,80 Proz. bei ansehnlichen Umsätzen zur Einführung. Bank für Hypotheken- nnd Grundbesitz, Aktiengesellschaft, in Berlin. In der Generalversammlung wurde der Abschluß für 1908 ge nehmigt und die Dividende auf 10 (7) Proz. festgesetzt. b. City-Baugesellschaft, Berlin. Die Liquidation ist immer noch nicht weiter fortgeschritten. Im nächsten Monat werden noch einige Grund stücke zur Subhastation gelangen. ES sind dann nur noch wenige Par zellen übrig. ? Boden-Aktiengesellschaft am Amtsgericht Pankow in Berlin. Die Generalversammlung genehmigte den Abschluß für 1908 und erteilte die Entlastung. k Teltower Kanaltrrrain-Aktiengesellschaft. In der Generalver sammlung wurde der Abschluß vorgelegt, der gegenüber Pacht, und Mietseinnahmen von 4317 ^t einen Aufwand an Zinsen (46 236 -4t), Ge schäftsunkosten und Steuern mit zusammen 91 872 -tk aufweist, so daß sich der aus dem Vorjahre übernommene Verlust Vortrag von 153 324 -4! auf 240 881 -4t erhöht. Verkäufe ließen sich im Geschäftsjahr 1908 nach Mitteilung des Vorstandes nicht erzielen. Im Hinblick auf das Zinsenerfordernis für die mit 436 370 bezifferten Kreditoren wurde aus Aktionärkreisen die Einforderung einer weiteren Einzahlung auf daS Aktienkapital von 6,9 Millionen Mark (wovon 1F Millionen Mark nicht eingezahlt) angeregt. Ueber die Einberufung soll Ende des Jahres Beschluß gefaßt werden. Der Abschluß wurde genehmigt. QZ Neu-Finkrnkrug, Terrain-Aktiengesellschaft. Die Aktien wurden an der gestrigen Berliner Börse zum ersten Male notiert und es stellte sich der Kurs auf 117 Proz. bz. G. *— Eine Mittelstandsbank in Düsseldorf. Nach dem „B. T." hielt die Vereinigung für Gründung einer Düsseldorfer Mittelstandsbank in Krefeld eine Versammlung zur Propagierung ihrer Ziele ab. Aus den Erörterungen war zu entnehmen, das; die Vereinigung die Grün- düng einer MrttelstandSbank mit 3 Millionen Mark Geschäftskapital plant. Von diesem Kapital sollen drei Viertel schon gezeichnet sein. ? Oesterreichische llreditanstalt. Der Venvaltnngsrat kooptierte den Generaldirektor der Ungarischen Allgemeinen Creditbcmk, v. Ullman«. ! Die ZivnostenSka Banka pro Crchy a Moravu in Prag beabsichtigt, daS Aktienkapital von 30 auf 40 Millionen zu erhöhen. Die Niederländische Bank in Amsterdam erzielte tm verflossenen Geschäftsjahr einen Reingewinn von 4 134 250 t7 124 155) Gulden. Die Aktionäre erhalten 8,8 (13.6) Proz. Dividende. H Türkische Tabak-Rcgie-Gesellschaft. Die Einnahmen betrugen im April 19 300 000 >21 400 000) Piaster. Berg- unv Hüttenwesen. h Braunkohlengcwerkschaft Breunsdorf zu Breunsdorf. Der Gruben- Vorstand gibt bekannt, daß er nunmehr eine gründliche Reorganisation der Verwaltung, der technischen wie der kaufmännischen, in Angriff ge- nommen hat. Durch eine berechtigte, in den örtlichen Verhältnissen be dingte Herabsetzung der Gedinge und der Löhne und durch eine damit im Zusammenhang stehende Verringerung der Arbeitskräfte Wunde im Ver ein mit anderen Maßnahmen der GestehungSpreis für den Hektoliter Braunkohle auf nahezu die Hälfte (von 36,82 auf 20.80 Pf.) herabgesetzt. Ferner ist die Förderleistung pro Mann und Schicht derart erhöht, daß sich in der letzten Zeit eine tägliche Förderung von 8500 Kl ergibt, wäh. rend noch im Monat Januar bei einer um rund 50 Mann stäüeren Be legschaft nur eine tägliche Förderung von 6000 Kl zu verzeichnen war. Mit Bezug auf das Gerechtsamegebiet un- die grundlegenden Vertrags verhältnisse sind wichtige Verhandlungen gepflogen, die teilweise auch schon zu Abkommen geführt haben, welche der Gewerkschaft wesentliche finanzielle Erleichterungen gewährt haben und gewähren. Em- schlägige und wichtige Verhandlungen sind noch im Gange. Ferner wird noch gemeldet, daß es gelungen ist, die jetzige wesentliche erhöhte Für- derung zu lohnenden Preisen vollständig abzusehen. X Niederlansihrr Kohlenwerke. Am 15. Mai trat der Aufsichtsrat zur Gesamtsitzung zusammen. Zunächst wurde das Resultat der ein- gehenden Besichtigung sämtlicher BctriebSaülagen bekanntgegeben. Die anstehenden Kohlenmengen sämtlicher Anlagen in Verbindung mit -en Kohlenfeldern am Skyroteich ermöglichen, wie die Verwaltung mitteilt, eine stetige Weiterentwicklung. Ter Abschluß des Geschäftsjahres 1908/09 ergibt einen Bruttoüberschutz von 1 991 484 (1 507 396) «kl, die Abschrei bungen betragen 1061 095 (820 654) <4t. Es soll der Generalversamm lung vorgeschlagen werden, nur die gleiche Dividende wie im Vor- jahre (10 Proz.) zu verteilen, dagegen in Fürsorge für den weiteren not wendigen Ausbau der Betriebe einem Gpezialreservefond- 200 000 »4t zu überweisen un- 57 549 (32 159) ^t auf neue Rechnung vorzutragen. -s- Deutsche Tirfbohr-Gesrllschaft. Die sensationelle Hausse, die die Aktien der Tiesbohr. und Kälte-Jndustrie, Aktiengesellschaft, vorm. Geb hardt <L König in jüngster Zeit erfahren haben, hat bei den Banken, die an der Deutschen Tiefbohr-Grsellschaft beteiligt sind, den Entschluß reisen lassen, diese Aktien jetzt in -en Berliner Börsenverkehr einzuführen. Der Prospekt wird bereits in den nächsten Tagen eingereicht werden. Pro zentual dürfte das Hauptinteresse zwar die Essener Kreditanstalt und die Bergisch Märkische Bank haben nnd somit indirekt die D e n t s ch e Bank. Doch liegt die Führung des Konsortiums in den Händen der Rheinischen Bank, so daß die Einführung von der diesem Institut liierten Dresdner Bank besorgt werden wird. Ein geringeres Interesse an dem Unternehmen haben daneben noch die Nationalbank sowie die Bank firma Laupenmühlen, die zu den Gründern -er Gesellschaft gehört. Die Aussicküen der Teutscden Tiefbohr-Gesellschaft sind allerdings nicht un günstig. doch bleibt zu beachten, daß der Kurs der Aktien, die jetzt dreimal hinter einander 20 Pro». Dividende gegeben haben, in jüngster Zeit schon eine rapide Steigerung ersahren hat. Sie sind im freien Verkehr innerhalb des letzten Monat» um etwa 25 Pro», gestiegen. Daß man die Aussichten der deutschen Tickbohr industrie infokge der österreichischen Vcrggesetznovelle nicht überschätzen darf, ist ost genug und auch in der letzten Generalversammlung der Deutschen Tiefbohr-Gescllschast betont worden. Nachdem die UebergangSfrist in dem abgcänderten Gesetzentwurf von 3 auf 10 Jahre ausgedehnt worden ist, werden sich die Arbeiten der deutschen Ties- bohrindustrie in Oesterreich-Ungarn auf eine lange Reihe von Jahren erstrecken und kemnach nicht von ausschlaggebender Bedeutung für die Resultate der nächsten Jahre werden. Daß die Deutsche Tiefbohr-Gesellschaft, nachdem die Lex Gamp der eigent lichen Bohrtätigkett in Deutschkand ein Ende bereitet hatte, sich frühzeitig und weit blickend, und zwar im Gegensatz zu der Internationalen Bohrgesellschaft, die in dieser Beziehung nicht so glücklich disponiert hat, andere UnternehmungSgebicte ge sichert hat, ist bekannt. Chancenreich erscheinen heute besonders die elsässischen Interessen der Gesellschaft, die von Jahr zu Jahr steigende Ertrügnitse er bracht haben. Auch daS h a n n o v e rs ch e E r d ö li n t er e ff e , das in der Norddeutschen Mineralöl-Gesellschaft zufammengefatzt ist, ent wickelt sich erfolgversprechend. Die Dividende für das laufende Jahr wird in inter essierten Kreisen höher als die letzte geschätzt. Die Hauptchancen der Gesellschaft liegen indes in der Beteiligung an Kalifeldern, die laut letzter Bilanz außerordentlich niedrig zu Buche stehen, was insofern berechtigt ist, als in der Zeit der Geldkrifts Kaltbohrungen kaum möglich waren. Heute rechnet man in Fachkreisen damit, daß bei Zustandekommen des neuen KaltfhndikatS auch eine Verständigung im Punkte der nnerfchlofsenen Kalikelder hcrbeigesührt werden wird. Da? Kalishndikat bat ein gewisses Interesse, der Ueberproduktion ein für allemal einen Riegel vor,zu schieben und sic kann diese- Ziel nur erreichen, wenn sie den jeweiligen Felder besitzern gewisse Konzessionen macht, sei cs in Form von Barentschädigungen oder in anderer Weise. Diese Zukunstsausstchten konnte die Deutsche Tisfbobr-Gesellschaft auch bereits praktisch verwerten, indem sie wiederholt in letzter Zeit Transaktionen vornahm, die ihr eine Liquidation ihrer Felder ermöglichten. So wurden die Felder Heiltgenrode von dem Konzern WinkerShall gegen Hergabe von Obligationen übernommen, und in der jüngsten Zeit tst für die Felder Neusollstedt eine besondere Gesellschaft gebildet worden. Die Aufschließung dieser Felder würde durch die Zweig abteilung der Deutschen Tiesbobr-Gesellschaft, di« Deutsche Schachtbau - Gefellschaft in Nordhausen zu geschehen haben, wodurch der Deutschen Tielbohr-Gefellschast auch indirekt Vorteile erwachsen würden. So gut aber auch die Chancen der Deutschen Ttefbohr-Gesellschaft sich danach präsentieren, so wird man doch nicht außer Augen lasten dürfen, daß nach Verwertung der jetzigen reichen Aktiven die künftigen Rentabilitätsbedtngungen wesentlich erschwert erscheinen. Wie wir weiter erfahren, hat gestern eine Sitzung des Aufsichtsratek unter Hinzuziehung der Vertreter des Dankkonsortiums -er Gesellschaft stattgefunden. Es wurde zu der Frage der Einführung der Aktien an der Börse definitiv Stellung genommen und beschlossen, diese nunmehr hinnen kurzem in die Wege zu leiten. Der Einführungskur» an der Börse dürfte sich um 300 Proz. oetvegen. XX Eisenwerk „Rote Erde", Aktiengesellschaft, Dortmund. Das neue Martinstahlwerk mit den zugehörigen Nebenanlagen wird ini Laufe dieses Sommers und Herbstes mit einem Kostenaufwand von ca. i Mil lion Mark ausgeführt werden. Der Betrieb soll bereits Ende dieses Jahres ausgenommen werden. OS Die Alpine Montan-Gesellsckiaft schloß mit den Eisenwerken Erz herzog Friedrich einen Vertrag auf Erzlieferung von ca. 400 000 -4t jähr lich aus dem Hüttenberger Erzbergwerk ab. /X Metallwerke Neheim, Aktiengesellschaft, in Neheim a. d. R. Die Generalversammlung fetzte die Dividende auf 4 (5) Proz. fest. 8 GeorqS-Marien-BergwerkS- und Hiittenverein. Die Verwaltung teilt über den Stand des Zusammerrlegungsverfährenß mit, daß von 19 260 000 -.4t Aktien bisher erst 18 953 450 eingereicht worden seien, mithin noch 306 550 -4t fehlen. Diese 306 550 -4t sei die Verwaltung be fugt, auf Grund -eS Beschlusses -er Hauptversammlung vom 26. Sep tember v. I. für kraftlos zu erklären, -afür Ersatzstücke im Wege öffent- licher Versteigerung zu verkaufen und den erzielten Erlös auszuzahlen oder zu hinterlegen. Um jedoch die mit der Einreichung noch rückständigen Aktionäre möglichst vor der Schädigung zu bewahren, die bei der öffent lichen Versteigerung so großer Posten von Aktien leicht eintreten könnte, will die Verwaltung die KraftloSerkläruirg noch bis zum 15. Juni hinauS- schieden und alle diejenigen Aktien, die rechtzeitig vor der die KraftloS- erklärung aussprechenden Bekanntmachung eingehen, noch in gleicher Weife wie die bisher eingereichtcn (Zlbstempelung und Rückgabe der in Kraft bleibenden sH der früheren Vorzugsaktien und '/, der früheren Stammaktien) behandeln. 8 Waldaner Braunkohlen-Jnbnstrie-Aktiengescllschaft. In der am 18. Mai abgehaltenen Sitzung des Aufsichtsrates wurde -er Jahresab schluß 1908/09 vorgelegt. Dieser weist einen Rohgewinn von 585 847 s647 826) -4t nach. Es wird beschlossen, 335 606 (412 416) -4t zu Abschrei bungen zu verwenden und 40 000 (35 000) als Vausonds zurückzulegen, während der Vortrag für das neue Geschäftsjahr 52 506 (49 649) <<t be trägt. Der für Dienstag, den 6. Juli einzuberufenden Generalversamm lung soll die Verteilung einer Dividende von wiederum 12 Proz. mit 146 883 ^4t vorgeschlagen werden. X Für die Wiederbelebung des amerikanischen Eisen- und Stalft- markteS spricht der Umstand, daß nunmehr die unabhängigen Werke die bestehende lOproz. Lohnreduktion Anfang Juni wieder aufheben. Davo«k profitieren 35 000 Arbeiter. ? Westafrikanische Goldprodnktion. Der Wert der Gokdproduktion Westafrikas betrug im April 88 971 (100 353) Pfd. St. Im März wurde Gold im Werte von 93 556 Pfd. St. produziert. Stssfgewerb«. V. Keine Tüllfabrik in Annabcrg. Die beabsichtigte Gründung einer Tüllfabrik in Annaberg ist wegen unzulänglicher Kapitalbeteiligung vor- läufig aufgegeben worden. Es war ein Unternehmen mit einem Kapital von 1 Million Mark geplant, und hatte man in monatelanger Vorarbeit bereits weitgehende Schritte getan. Der Plan ist jedoch gescheitert. Braugewerbe. ? Oberschlesische Bierbrauerei, Aktiengesellschaft, vorm. L. Hacndler in Zabrze. In der Generalversammlung wurde die Dividende auf 4 Proz. festgesetzt. Verschiedene Gesellsckaften. vr. Europäischer Hof, Aktiengesellschaft, in Dresden. Nach dem Bericht des Borstandes batte die Gesellschaft in dem Geschäftsjahr 1908 hauptsächlich unter dem durch die ungünstigen wirtschaftlichen Verhält nisse und die Präsidentenwahl in Amerika hervorgerufenen, wesentlich verminderten Fremdenzusluß zu leiden. Die Betriebseinnahmen ver- minderten sich auf 999 960 >1 177 950) Der Bruttogewinn auf allen Betriebskonten betrug 529 611 F gegen 687 995 F im Vorjahre. Ein schließlich -es Gewinnvortrages von 17 643 F aus dem Vorjahre be trägt der Gewinn Überschuß 136444 >236605) Nach Abzug der ordentlichen Abschreibungen von 31 386 >35 491) .E sollen dem ordentlichen Reservefonds 4370 >9212) F zugrfüyrt, als Tantieme an den Vorstand 12 456 >29257) gezahlt und 4 >6) Proz. Dividende ver teilt werden. Zum Vortrag gelangen 28 231 >17 643) ^l. 8 Automat, Aktiengesellschaft, Dre8den-A. Wir berichteten kürzlich, daß zu -er diesjährigen Generalversammlung der Presse der Zutritt ver- weigert worden ist. Nunmehr versendet die Direktion folgenden Bericht über die am 14. Mai abgehaltene Generalversammlung: „In der am 14. Mai abgehaltenen 22. ordentlichen Generalversammlung, die unter Vorsitz -es Herrn Kommerzienrats Heinrich Vogel und in Gegenwart von 12 Aktionären mit 1088 Stimmen stattfan-, wurde die Bilanz nebst Ge winn- und Verlustrechnung per 81. Dezember 1908 einstimmig genehmigt, ebenso die Entlastung -er Verwaltungsorgane autgeyeihen und die so fort .zahlbare Dividende auf 8 (10) Proz. festgesetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Herr Vorsitzende dem vor kurzem verstorbenen AufsichtSratSmitalied Herrn Reinhold Opitz einen warmen Nachruf, nach dem sich die Versammelten zu Ehren des Verstorbenen von ihren Plätzen erhoben. Von einer Ersatzwahl für Herrn Opitz wurde abgesehen, und verbleiben demnach im ÄufsichtSrat die Herren Kommerzienrat Heinrich Vogel. Direktor Max Vierling in Dresden sowie Dr. Friedrich Jänecke in Hannover. Die etwas geringere Dividende wurde durch die ungünstigen WitterungSverhältnisse -eS Vorjahres motiviert. Das Geschäft scheint sich im laufenden Jäbre, vorausgesetzt daß normale Verhältnisse ein treten, mit befriedigenden Ergebnissen zu entwickeln." 8 Die Papier- und Pavprnfabrik Herm. Ehlert in Technip ist au« der Konkursmasse von der Firma Limmritz-Steina, Mtiengesell- schäft, angekauft worden.