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sich wenigstens ein Auge befindet, das sich zu Trieben ent wickelt. Jede Knolle wird einzeln gepflanzt. Man läßt später 2—3 (nicht mehr) der kräftigsten Triebe stehen. Die Triebe werden an einem Stocke befestigt. Man pflanzt im Frühjahr, nachdem Spätfröste nicht mehr zu befürchten find. Beim Pflanzen und später ist reichliches Begießen zu empfehlen, auch Kopfdüngung. Häufige Bodenlockerung selbstverständlich. Atan pflanzt dieselben etwa 3 Fuß aus einander. UU MA Allerlei. NU Die Hausaxstheke. Sowohl auf dem Lande, wie in der Stadt ist eine Hausapotheke eine nützliche und praktische Einrichtung; sie sollte m keinem Haushalt fehlen. Folgende Mittel muß jede dieser Hausapotheken enthalten: Vrustthee gegen Husten und Katarrh, Kamillenthee gegen Leibschmerzen, Pfeffermünzthee gegen Durchfall und Magenkrampf, Lindenblütenthee als schweißtreibendes Mittel, Bleiwafssr zu kühlenden Umschlägen, Brustpulver als Abführmittel, Salmiakgeist zum Riechen bei Kopfweh und Ohnmächten, Doppelkohlensaures Natron gegen Verdauungsstörungen, Brausepulver als Beruhigungsmittel, Senfspiritus gegen Zahnweh (äußerlich), Heftpflaster zum Verbinden bei Wunden, Glyzerin zum Einreiben gegen spröde Haut, Lippenpomade für aufgesprunge Lippen, Gcld-Crsme für Wunden und rauhe Haut, Lau äs OoIoZns gegen Ohnmächten. Leinöl und Kalkwasser, zu gleichen Teilen gemischt und mit einigen Tropfen Bleiessig vermischt, ist das beste Mittel gegen Brandwunden. Gleichzeitig möchten wir einige gute Hausmittel folgen lasten. Gegen Rückenschmerzen, Schwindel, Ohrenbrausen, Betäubung, Kopf- und Zahnschmerzen, Brust- und Magen- kcämpfe ist geriebener Meerrettig ein probates Mittel. Man streicht ihn auf Leinwand in der Größe einer Hand und legt das Pflaster in den Nacken oder auf den Ober arm, auf die Waden, Fußsohlen rc., und nimmt es erst hinweg, wenn man ein starkes Brennen empfindet. Das Scyluchzen bei kleinen Kindern verliert sich bald, wenn man dieselben warm und trocken legt und ihnen einen Eßlöffel Zuckerwasser eingiebt. Gegen unangenehmen Schweiß gebraucht man be sonders zur Sommerszeit Abwaschungen mit reinem Spiritus und später Einpudern mit Salicyl-Streupulver. Mückenstiche und deren Folgen beseitigt man am besten durch Einreibung mit Salmiakgeist oder Baumöl oder feuchte Erde. Gegen Bienenstiche empfiehlt man vielerseits Tabaks saft; außerdem auch feuchte Erde, frische Zwiebelschnitten, das Bestreichen mit Oel und das Aufträgen von Kollodium. Jedoch ist die Ausziehung des Stachels die Hauptsache. Gegen Hühneraugen (Krähenaugen) wird es angeraten, jeden Morgen und Abend mittelst Pinsels stärkste Essigsäure aufzutragen, nach acht Tagen sollen sie sodann verschwinden. Gegen rheumatischen Zahnschmerz braucht man ein Stückchen Kampfer in Wolle gewickelt, welches man in das Ohr steckt. Leicht entzündbare Augen wasche man nicht sofort nach dem Ausstehen, noch mit sehr kaltem Wasser. Reines kühles Regenwaffer oder abgekochtes Brunnenwasser ist das beste. Ein bewährtes Angenwasser ist das sogenannte Romers- hausener. Zur Herstellung desselben nehme man etwa 125 Gramm Fenchelkörner mit Vs Liter 90prozentigen Spiritus übergossen; dann lasse man diese 8 Tage stehen, seihe die Flüssigkeit durch und gebe Vs Gramm Fenchclöl dazu. Bei n Gebrauche nehme man fünf Teile Wasser und ein Teil der gewonnenen Flüssigkeit, welche man fest verschlossen aufbewahren muß. Gegen Bandwurm schützt man sich am besten, wenn man alle Fleischwaren gehörig durchkochen und braten läßt. Rohes Fleisch aber soll man vermeiden. Man erkennt oft im Schweinefleisch sowohl, als im Rindfleisch grauweiße Bläschen erbsengroß, mit einem kleinen Saugkopf, das sind die Finnen, aus welchen sich im Darm der Menschen die Bandwürmer entwickeln. Bei der Zubereitung faulig riechenden Wildes hüte man sich sehr wohl vor Hautverletzungen, da hierdurch Blutvergiftung entstehen kann. Salbeiblätter mit kochendem Wasser übergossen, erkalten lassen und spater durchgeseiht, sind ein vorzügliches Gurgel wasser als Mittel gegen Halskrankheiten. Englisches Riechsalz, vorzüglich bei Ohnmächten und Kopfschmerz, kann man sich selbst Herstellen, wenn man gepulverten Aetzkalk und Salmiak zu gleichen Teilen nimmt und vermengt. Er muß vollständig luftdicht aufbcwahrt werden. ! Kalte Füße beseitigt man, wenn man abwechselnd auf den Zehen zu stehen versucht, oder aber, wenn man bei ruhig gehaltenen Beinen mit den Füßen solche Bewegungen macht, daß die Zehen einen Kreis beschreiben, abwechselnd senkrecht und wagerecht; da nur das Fußgelenk dabei be teiligt ist, werden die Füße bald warm Die Nahrung -er Herings. So zahllose Heringe auch täglich verzehrt werden, und so überaus beliebt und wichtig der Genuß dieses unschein baren Fisches ist, so fällt es doch gewiß selten jemanden ein, danach zu fragen, wovon der Häring sich ernährt und woraus das schmackhafte Fleisch sich bildet. Interessant dürfte es daher sein, was vr. Moebius, Professor der Zoologie in Kiel, darüber mitteilt, und dürften diese Mit teilungen die Appetittichkeit unseres Herings noch erhöhen. Nach den Beobachtungen des genannten bedeutenden Ge lehrten ernährt sich der Hering von winzig kleinen Krebs- chen, wie sie in ungeheueren Massen die Ostsee erfüllen und die zur Ordnung der Spaltfüßler (Kopopeden) gehören. In dem Magen eines großen Herings, der prall mit Temorasrei angesüllt war, betrug die Zahl der verschluckten Krebschen nach einer sicheren Zählung 60 895 Stück. Ein kleinerer hatte 19170 Stück im Magen. Drei Wochen hindurch wurden in der Kieler Bucht gegen 240 000 Heringe gefangen. Fraß jeder von diesen täglich nur 10 000 Spalt füßler, was gewiß niedrig angeschlagen ist, so wurden an einem Tage 240 Millionen verzehrt und in den drei Wochen 43 200 Millionen Stück. Diese Mitteilungen ge währen einen interessanten Einblick in den Reichtum und das Leben der uns umgebenden Natur. Aagd und Vport. WU wildschlingen z««n Schutze -er Gärten. Das Reichsgericht hat sich in einem Urteile vom 2. Juni 1891 mit der Frage beschäftigt, inwieweit auf Grund der Be stimmungen des ß 149 Allgem. Preuß. Landrechts, T. 1, Art 9, in Preußen der Besitzer eines Gartens befugt ist, zum Schutze von Gartenfrüchten Wildschlingen aufzustellen. (Entsch. d. N.-G. in Strass. V. XXII., S. 115.) In den Gründen heißt es: „Als völlig aufgehoben kann der erwähnte § 149, wonach das Wild, welches in Gärten, Höfe oder andere an die Wohngebäude stoßende geschlossene Plätze eingedrungen ist, ein jeder fangen oder töten kann," nicht gelten. Das Gesetz vom 31. Oktober 1848 über die Aufhebung des Jagdrechts auf fremdem Grund und Boden habe allerdings die rechtliche Grundlage für die im § 149 bezeichneten Befugnisse des Grundeigentümers verändert. „Denn während diese Befugnisse sich nach der landrechtlichen Gesetzgebung als Ausnahmen von den im Jagdregea wurzelnden Rechten darstellen, erscheinen sie in folge des Gesetzes vom 31. Oktober 1848 als Ausfluß des nunmehr dem Grundbesitzer als solchem übertragenen Jagdrechtes. Die Ausübung des dem Grundbesitzer auf seinem Grund und Boden zustehenden Jagrechtes ist aber nach § 1 des Jagdpolizeigesetzes vom 7. März 1850 den in diesem Gesetze enthaltenen Bestimmungen unterworfen, und dies muß selbstverständlich auch insoweit gelten, als das Jagdrecht des Grundbesitzers sich äußerlich mit der auf einer nicht mehr bestehenden rechtlichen Grundlage be ruhenden Bestimmung des § 149 A. L,-N. N. I. 9 in Uebereinstimmung befindet. Infolgedessen kommt für den vorliegenden Fall namentlich in Betracht der 8 2 Lit. d des Jagdpolizeigesetzes, wonach der Besitzer zur eigenen Ausübung des Jagdrechtes auf seinem Grund und Boden nur befugt ist, unter anderem auf allen dauernd und voll ständig eingefriedeten Grundstücken und wonach ferner darüber, was für dauernd und vollständig eingefriedet zu erachten ist, der Landrat entscheidet." i* M Tauswtrtfchast Fettflecke aus Parkettfußböden entfernt man, wenn man die betreffenden Stellen und deren Umgebung mit einem benzingetränkten Leinwandlappen kräftig und anhaltend reibt und sofort mit lauem Seifenwaffer und Wolllappen nachwäscht. Ist das Holz trocken, etwa nach einer Stunde, so reibt man die gewaschene Stelle mit Bohnerwachs und bürstet sie mit der Bohnerbürste; der Fleck kommt nicht wieder zum Vorschein. Das Abbekzen und wiederauffrisehen eiche ner Möbel. Es kommt häufig vor, daß alte Möbel, insbesondere solche aus Eichenholz, von einer darauf sitzenden Oelfarben- oder Lackschicht befreit werden sollen. Es ge schieht dies stets unter Anwendung von sogenannter Beize. Eine solche ist weiter nichts, als eine Auflösung von Aetznatron in Wasser und unter der Bezeichnung „Natron lauge" bekannt. Wegen ihrer Verwendung zur Seifen fabrikation nennt man sie auch Seifensiederlauge. Ihre Wirkung besteht darin, daß sie das Leinöl, sowie das in einem Lackanstrich vorhandene feste Harz verseift. Die ent stehende Seife löst sich im Wasser und kann folglich durch Abspülen mit Wasser leicht entfernt werden. Die unan genehme Arbeit des Abbeizens kann dadurch sehr beschleu nigt werden, daß man erstens frische Lauge verwendet und ferner die Lauge vor der Verwendung möglichst erhitzt. Natronlauge verwandelt sich an der Luft durch Aufnahme von Kohlensäure in Sodalösung. Eine solche ist zwar nicht gänzlich unwirksam, sie erfordert aber lange Zeit, bis sie den alten Anstrich zur Lösung bringt. Indessen auch frische Lauge wirkt heiß viel energischer und rascher als kalt. Bei heißer Lauge geht die alte Oelfarbe in einigen Augenblicken herunter, während man bei kalter Flüssigkeit lange Zeit arbeiten muß. Beim Abbeizen mit heißer Lauge darf man aber unter keinen Umständen einen Pinsel mit tierischen Haaren zum Aufträgen der Lauge benutzen, weil in heißer Aetznatronlauge die Haare sofort aufgelöst werden. Man würde deshalb schon nach dem ersten Eintauchen nur noch den Pinselstiel übrig behalten. Pflanzliche Fasern jeder Art sind dagegen auch gegen kochende Aetznatronlauge vollkommen unempfindlich. Man benutzt deshalb zweckmäßig zu dem in Rede stehenden Zweck einen sogen. Wurzelpinsel, d. h. einen Pinsel mit Borsten aus pflanzlichem Material. Sehr zweckmäßig sind große Pinsel, welche an Stelle der Haare oder Borsten gezwirnte Hanf- oder Baumwollenschnüre enthalten. Diese nehmen beim Eintauchen eine große Menge Lauge aut und gestatten deshalb eine größere Fläche des Möbelstückes zu bearbeiten. Die steifen Wurzelpinsel nehmen nur wenn; Lauge auf. Hanf- und Baumwollschnüre leiden von Laug- nicht. Beim Abbeizen von Möbeln aus Eichenholz trit: nun stets die unangenehme Erscheinung auf, daß die ge beizten Holzflächen dunkel werden. Meistens soll diese Färbung wieder beseitigt werden. Es kommt nicht selten vor, daß hierzu der mühsame Weg gewählt wird, die Flächen so lange abzuschleifen, bis der Helle Grundton wieder zum Vorschein kommt. Man kann den Zweck aber auf viel einfacherem und billigerem Wege dadurch erreichen, daß man das gebeizte und durch Abwaschen mit reinem Wasser von der rückständigen Lauge befreite Holz mit ver dünnter Salzsäure überstreicht. Man wird finden, daß sofort nach dem Aufträgen der Säure der Helle Ton des Holzes in seiner ursprünglichen Reinheit wieder zum Vor schein kommt. Zum Aufträgen dieser Säure darf man umgekehrt keinen Pinsel mit pflanzlichen Haaren oder Borsten benutzen, weil die Säure die Pflanzenstoffe nach einiger Zeit zerstört. Vor allem darf kein Pinsel, welcher mit der Säure benetzt wurde, ohne gründliches Auswaschen liegen gelassen werden. Thut man dies, so fallen nach einigen Tagen die Borsten nach der geringsten Einwirkung zu Staub auseinander. Pinsel aus tierischem Haar leiden durch die Säure zwar keinen Schaden, jedoch soll man sie ebenfalls nach dem Gebrauch mit Wasser oder noch besser in einer Sodalösung auswaschen. Die mit Salzsäure be handelten Möbel müssen erst mit reinem Wasser abgespült werden. Versäumt man dieses, so werden alle Eisenteile daran, insbesondere auch die Schlösser und die Schlüssel, sehr stark und sehr rasch vom Rost angegriffen, sogar zerstört werden. Ein Schreiner thut überhaupt gut daran, das Abbeizen sowohl, wie namentlich das Abwäschen mit Salzsäure nicht in seiner Werkstätte, sondern im Freien vorzunehmen. Die im Werkstättenraum sich verbreitenden Salzsäuredämpfe würden in Zeit von wenigen Stunden alle seine eisernen Werkzeuge zum Rosten bringen. Beim Gebrauch von Natronlauge ist zu beachten, daß auch wollene Kleidungsstücke aus tierischen Haaren bestehen und deshalb ebenfalls angegriffen werden. Wo ein Tropfen Lauge ;insällt, giebt es unrettbar ein Loch in dem Kleidungsstück. Baumwoll- und Leinenstoffe werden dagegen nicht verletzt. Auch die Haut wird von der Lauge aufgelöst, heiße Lauge erzeugt sofort schwere und schmerzhafte Wunden. I s -k —-—--— ——.——— —- Mrnst und Geher;. WZ Aus der Kinderstube. Ort der Handlung: Paris. Mama kommt in die Kinderstube, in der ein wüster Lärm herrscht. „Worüber streitet ihr Kinder?" fragt sie „und du Robert, warum zerkratztest du deine Schwester?" — „Wir haben Republik gespielt. Jonne machte eine Viertel- tunde lang den Präsidenten und wollte noch immer nich: die Demission geben." O weh. Kritiker: „Sehen Sie sich nur dieses Bild an: wundern Sie sich nicht auch, daß solches Zeug über haupt ausgenommen wird?" Maler: „Ja, darüber kann ich mir eigentlich kein Urteil erlauben; das Bild ist näm lich von mir!" Vexierbild. Wo ist denn mein Mann geblieben?