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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 08.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189602084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960208
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-08
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Monat
1896-02
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Jahr
1896
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dic Gesuche der Herren Restaurateure Arthur Gast und Otto Hering hier, um pachtweise Ueberlafsung des Brauercigrundstückes zu Schankzwecken, will man die Baudcputation beauftragen, in welcher Weise das Brauereigrundstück event. umgebaut werden könnte und Bericht hierüber in nächster Sitzung zu erstatten. — Die Genehmigung zur Aufstellung von weiteren Masten in hiesiger Stadt ertheilte man Herrn ElcktrizitätSwerkbefitzer Fischer sowie das Gesuch der Kunstreitergesellschaft E. Blumen felds Wittwe, um Erlaubniß zu einer Vorstellung hierorts am 27. Juli d. I., ebenfalls Genehmigung fand; — hingegen fand das Gesuch des Herrn Handelsmann Busch hier, Zellaer- straße, um Beseitigung des Brunnens vor seinem Hause ab schlägigen Bescheid. — Auf das Gesuch des Herrn Nagel schmiedemeister Sommerlatt hier, um Berücksichtigung bei dem in diesem sJahre vorzunehmenden Rathhausumbau wurde be schlossen, die Bauausführenden zu ersuchen, Gesuchsteller zu be rücksichtigen. — Betreffs der Baugesuche der Herren Bernhard Hofmann, Robert Geißler und Moritz Tränkner wurde man dahin schlüssig, daß Bedenken nicht zu stellen seien. — Ferner wurde beschlossen, Herrn Feuerlöschdirektor Geißler eine neue Uniform, sowie Herrn Stadtwachtmeister Voigt einen n-ucn Mantel zu beschaffen. — Weiter wurde man sich dahin schlüssig, die im hiesigen Stadtparke abgeschlagenen Bäume öffentlich zu versteigern. Damit hatte diese Sitzung, welche von 11 Stadtgemcinderathsmitgliedern besucht war, ihr Ende gefunden. — Das „Dresdn. Journal" theilt über die Grundzüge des neuen sächsischen Wahlgesetzen twurfes Folgendes mit: Der Kreis des Wahlberechtigten erfährt iw Gesetzentwürfe eine erhebliche Erweiterung dadurch, daß das Wahlrecht auf alle Diejenigen ausgedehnt wird, welche überhaupt staatliche Grund oder Einkommensteuer entrichten, und, vom Tage des Abschlusses der sogenannten Urwählerliste zurückgerechnct, seit mindestens 6 Monaten ihren Wohnsitz oder Aufenthalt im Ortc haben. Die Abgeordneten zur Zweiten Kammer werden auch künftig in Wahlkreisen, deren Zahl und Abgrenzung keine Aenderung er fährt, gewählt, aber nicht mehr unmittelbar von den Wahlbe rechtigten, sondern von Wahlmännern. Auf je 500 Seelen der ortsanwesenden Civilbevölkerunz entfällt ein Wahlmann. Unter Zugrundelegung der Volkszählung von 1890 würde die Zahl der in den einzelnen Wahlkreisen zu wählenden Wahl männer zwischen 55 und 177 schwanken. Nach den Ergebnissen der letzten Volkszählung wird sich letztere Ziffer voraussichtlich noch wesentlich erhöhen. Dic Wahlmänner werden in Wahl bezirken durch die Urwähler gewählt. Orte von weniger als 1500 Seelen werden mit einem oder mit mehreren benachbarten Orten zu einem Wahlbezirk vereinigt. Orte von 1500 bis 3499 Seelen bilden eigene Wahlbezirke. Orte von 3500 und mehr Seelen werden in mehrere Wahlbezirke eingetheilt. In einem Wahlbezirke können bis zu 6, in den Wahlbezirken der Städte mit 40000 und mehr Einwohnern bis zu 12 Wahl männern gewählt werden. — Die Urwähler werden nach Maß gabe der von ihnen zu entrichtenden staatlichen Grund- und Einkommensteuer in drei Abtheilungen getheilt. In die erste Abtheilung gehören diejenigen höchstbesteuerten Urwähler, welche zusammen das erste, oberste, Drittel der Gesammtsumme der Steuerbeträge des Ortes bezw. des Wahlbezirkes entrichten. In jedem Falle aber gehören in die erste Abtheilung alle diejenigen Urwähler, welche an Grund- und Einkommensteuer zusammen den Betrag von wenigstens 300 M. — welcher Betrag einem Einkommen von 10000 M. entipricht — zu entrichten haben. Die zweite Abtheilung wird gebildet von den nächst niedriger besteuerten Urwählern, auf welche die Hälfte der noch ver bliebenen Steuersumme entfällt. Jedenfalls aber gehören in die die zweite Abtheilung alle diejenigen Urwähler, welche an Grund- und Einkommensteuer zusammen den Betrag von min destens 50 M. — der einem Einkommen von 2800 M. ent spricht — entrichten. Alle übrigen Urwähler bilden die dritte Abtheilung. Ist schon durch die Bestimmung, daß jedenfalls alle Urwähler mit 300 M. Steuersatz in die erste, obe mit 50 M. Steuersatz in die zweite Abtheilung zu gehören haben, einem überwiegenden Einfluß der Besitzer großer Vermögen vorge beugt, so ist eine weitere Kautel gegen den plutokratischen Charakter des Wahlsystems, ferner noch durch die Bestimmung geschaffen worden, daß alle Steuerbeträge, welche 2000 M. Übersteigen, nur mit diesem Betrage bei der Berechnung der Gesammtsumme der Steuerbeträge in Ansatz kommen. Um den unter der Herrschaft des in Preußen geltenden Wahlsystems nicht seltenen Fall auszuschließen, daß die erste oder zweite Ab theilung nur aus einem oder zwei Urwählern bestehe, ist ferner die Bestimmung getroffen worden, daß in diesen Fällen die Ab theilung durch Nachrücken aus der nächstfolgenden Abtheilung bis auf mindestens 3 Urwähler ergänzt wird. — Ein weiterer Vorwurf gegen das Klassenwahlsystem pflegt dann erhoben zu werden, wenn dic Berechnung und Abgrenzung der Gesammt- steuersummc in ein und derselben Gemeinde bezirksweise erfolgt, da solchenfalls oft eine große Verschiedenheit in der Vertheilung der gleiche Steuerbeträge entrichtenden Wähler auf die einzelnen Abtheilungen sich herausstellt, eine Verschiedenheit, die, weil sie denselben Ort betrifft, von den Betheiligten besonders unan genehm empfunden wird. Um derartige Verhältnisse auSzu- schließen, wird nach dem sächsischen Entwürfe die Gesammtsumme der Steuerbeträge für den einzelnen ganzen Ort berechnet. Ab weichungen ergeben sich nur für die beiden Fälle, daß mehrere Orte zu einem Wahlbezirke vereinigt sind und daß — wie in Dresden, Leipzig, Chemnitz — ein Ort in mehrere Wahlkreise zerfällt. Im ersteren Falle wird die Gesammtsumme der Eteuer- beträge für den ganzen Wahlbezirk, in letzterem Falle für den ganzen Wahlkreis berechnet. Für jeden Ort sind Urwählerlistn aufzustellen, welche als Grundlage für die Abtheilungsliste zu dienen haben. Unter Zugrundelegung der letzteren finden sodann die Wahlmännerwahlcn statt. Jede Abtheilung wählt gesondert für stich in geheimer Abstimmung den dritten Theil der Wahlmänner. Die dritte Abtheilung wählt zuerst, die erste zuletzt. Bei der Wahl der Wahlmänner entscheidet die absolute Mehrheit der abgegebenen gütigen Stimmen. Ergiebt sich für einen Wahlmann keine absolute Stimmenmehrheit, so findet eine anderweite Wahl statt, bei welcher die relative Mehrheit der abgegebenen giltigen Stimmen, bei Stimmengleichheit das LooS entscheidet. — Die gewählten Wahlmänner bleiben, außer im Falle einer Kammerauflösung, auf die Dauer der Wahl periode des Abgeordneten in Funktion. Bei einer erforderlich werdenden Ersatzwahl eines Abgeordneten sind nur an Stelle der inzwischen durch Tod, Wegzug oder sonst ausgeschiedenen Wahlmänner neue zu wählen. Die Wahlmänner endlich wäh len unter der Leitung eines Wahlkommissars in geheimer Ab stimmung nach absoluter Majorität wahlkreisweise die Abge ordneten. — Zur Warnung vor dem unvorsichtigen Umgang mit brennenden Zigarren diene folgender Fall. Am Sonntag Abend frequentirte ein mit irdischen Glücksgütern nicht gesegneter Ge werbsgehilfe einen Fleischerladen auf der Pragerstraße. Dort ist ihm von einem Raucher mit der brennenden Zigarre ein Seitentheil des Paletots in Brand gesetzt worden, ohne daß er hiervon etwas bemerkt hatte. Erst nachdem er mehrere Minuten auf der Straße war, wurden durch seine Handbe wegungen der Funken von dem bereits mit einem handgroßen Loch versehenen Ueberzieher abgestoßen. Beim Untersuchen entdeckte er außerdem zu seinem Schrecken, daß auch der unter dem Ueberzieher getragene Rock einen eben so großen Brand schaden aufwies. — In der schon so viele Jahre schwebenden Kirchenbau angelegenheit der Stadt Hainichen ist endlich die letzte voll- giltige Entscheidung gefallen. Das evang.-lutherischc Landes konsistorium hat im Einverständniß mit der königl. Kreis hauptmannschaft Leipzig den mit 9 gegen 6 Stimmen abge gebenen Einspruch des hiesigen Stadtverordnetenkollegiums als unbegründet zurückgewiesen und im Sinne des vom hiesigen Stadtrath nach eingehenden Erwägungen abgegebenen Ausspruchs, daß durch Aufnahme einer Anleihe für Kirchenzweckc die Gemeinde Hainichen durch den auf sie entfallenden Antheil nicht über mäßig belastet werde, entschieden. So steht nun dem Bau- einer Kirche auf dem hinter der Schule gelegenen Pfarrfelde ein formelles Hinderniß, die baupolizeiliche Genehmigung voraus gesetzt, nichts mehr entgegen, da nun auch der Kirchenvorstand in seiner letzten, unmittelbar nach Eintreffen der Entscheidung abgehaltenen Sitzung mit Majorität beschlossen hat, das zum Kirchenneubau erforderliche Pfarrlehnareal von ca. 6560 Quadrat meter Flächeninhalt zum Preise von 2 M. 50 Pf. pro Quadrat meter käuflich zu erwerben. — Pirna, 4. Februar. Ein Luftballon der Berliner Luftschifferabtheilung, begleitet von drei Artillerieoffizieren, wurde am gestrigen Tage durch die Windrichtung in unsere Gegend gebracht und landete um 3 Uhr nachmittags im Pillnitzer Tänmgt am Birkwitzer Waldsaume in den Wipfeln eines etwa dreißigjährigen Bestandes. Trotz dieser bedenklichen Situation gelangten die kühnen Herren bald ohne Unfall glücklich auf festen Grund und Boden, während zur Freimachung des riesigen Ballons die Abholzung einer größeren Anzahl Bäume nöthig wurde. Nach Mitteilung der Herren Luftschiffer erfolgte ihr Aufflicg gestern vormittag 10 Uhr in Berlin und erreichten sie etwa eine Höhe von etwa 1600 m. Die Temperatur hoch über den düsteren Wolkenschichten am gestrigen Tage soll eine sehr angenehme gewesen sein. Anfänglich beabsichtigten die In sassen des Ballons bereits an den Gamiger Höhen zu landen, doch hatte der Anker wohl nicht fassen können. So zog der Ballon über den Bahnhof Mügeln hin. Auch die augenscheinlich auf den Elbwiesen beabsichtigte Landung unterblieb, worauf die Luftschiffer Ballast auSwarfen, um über die in der Nähe be findliche Elbe zu kommen. Darauf vollzog sich dann die oben geschilderte glückliche Landung. Zahlreich herbeigeeilte Menschen halfen geschäftig an der schnellen Verladung und Beförderung des 11 Centner schweren Ballons nach Bahnhof Pirna, von wo aus im Laufe des heurigen Vormittags die Absendung nach Berlin erfolgte. — Als in den letzten Tagen in Wirken der Hausbe sitzer Oswald mit seiner Frau mit dem Fällen eines morschen Birnbaumes in seinem Garten beschäftigt war, lief plötzlich das vierjährige Söhnchen auf die Eltern zu. Da in diesem Augen blicke der Baum sich neigte, so sprang der Vater angstvoll dem Klemen entgegen, um ihn vor Schaden zu bewahren. Das gelang dem Vater auch, leider aber wurde er nun von dem stürzenden Baume getroffen und erschlagen. — Der Gutsbesitzer Pöhlmann in Röthenbach glitl kürzlich abends, als er sich zur Ruhe begeben wollte, auf der Treppe aus und stürzte rücklings in den mit Steinen gepflasterten Hausflur. Hierbei schlug er sich die Hirnschale ein und gab wenige Minuten darauf seinen Geist auf. — Pferdeverstand. Auf dem Neumarkt in Meißen lief ein etwa dreijähriges Kind einem leichten einspännigen Bauern geschirr geradewegs entgegen. Der im Wagen sitzende G-- schirrführcr hatte das Kind gar nicht bemerkt und trieb sein Pferd, welches sich plötzlich bäumte und den Wagen zurück drängte, zum Vorwärtsgehen an. Das Pferd ließ sich jedoch trotz der Peitschenhiebe nicht eher dazu bewegen, als bis das dic Gefahr nicht ahnende Kind von einem vorübergehenden Manne weggetragen worden war. — Der Sportelcasstrer Landgraf in Löbtau ist flüchtig geworden, nachdem er sich der Unterschlagung von circa 1000 Mark schuldig gemacht hat. — Ein zum Besten der bei Oederan verunglückten Sol daten des Zwickauer Regiments am 31. vorigen Monats in Zwickau veranstaltetes Konzert der Stadt- und Militärkapelle mit Fräulein Osborne-Leipzig al« Mitwirkende ergab 1050 M. Reingewinn. — Ein recht bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Montag Morgen in der Königl. Gefangenanstalt in Leipzig. Die daselbst intcrnirte Auguste Anna Frieda Seidel war beim Reinigen der Zclle beschäftigt, als sie mit dem Kopfe gegen die Petroleumlampe stieß, so daß sich der ganze Inhalt der selben über sie ergoß. Da die Aermste am ganzen Körper schwere Brandwunden davontrug, mußte sie mittelst Kranken wagens sogleich dem Jakobsspital zugeführt »erden, woselbst sie nach einigen Stunden ihren Verletzungen erlegen ist. — I" Zwickau hat am Mittwoch ein auswärtiger Handelsmann in einer dortigen Restauration beim Tippen 120 M. verloren und zwar in der kurzen Zeit von 2^ Stunden. Obwohl der Gerupfte der Polizei Anzeige erstattete, ist es dieser doch nicht gelungen, den Mitspielern, welche weder dem Wirth noch den übrigen Gästen bekannt waren, auf die Spur zu kommen. — Ein vollendeter Verbrecher ist der Schvlknabe Wilhelm Chares in Altstadtwaldenburg, der vorige Woche vom Landge richt Zwickau wegen Diebstahls zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. Er beraubte unter Anderem eine verschlossene Sammelbüchse in der Kirche zu Altstadtwaldenburg und führte fast zahllose Diebstähle aus. An drei Burschen, die auch wegen Hehlerei bestraft wurden, allein gab er in 130 Fällen zusammen 200 Mk. von den gestohlenen Geldern. — Plauen. Ein bedauerlicher Unglück^fall, dem leidet vos Leben eines 4V.,jährigen Kindes zum Opfer fiel, hat sich am Sonnabend Abend in unserem Orte ereignet. Ein in der Mahnung seines Onkels anwesender Knabe sollte gebadet werden. Die mit den Vorbereitungen betraute Anverwanbte gießt das kochende Wasser in die bereitstehende Wanne und dreht sich um, um aus der direkt hinter ihr befindlichen Wasser leitung das nothwendige kalte Wasser zu entnehmen. In diesem Augenblicke fiel der daneben auf einem Stuhle stehende Junge in das heiße Wasser und verbrannte sich derart, daß >>er sofort zur Stelle eilende llr. mess. Pohle nur die schleu nigste Ueberführung nach der Kinderheilanstalt anordnen konnte. Dort ist das bedauernswerthe Kind am Montag Morgen verstorben. ' Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am Sonntag Sexagestmä Vorm. O Uhr Gottesdienst, Predigt über 2. Samuel 12, 1—7. Im Monat Januar Getauft: Mar Theodor Georg, Theod. PaulKletzschs, ans. Bürgers und Drogisten hier, Sohn; Erna Doris, Anton Franz Seemanns, Kaufmanns hier, Tochter; Kurt Heinrich, Heinrich Gust. Häußlers, Gasthofsbesitzers hier Sohn; Gustav Martin, Ernst Richard Hartmanns, ans. Bürgers und Gürtler- meisters hier, Sohn; Elisabeth Margaretha Rosa, Friedr. Otto Haußners, ans. Bürgers und Tischlermeisters hier, Tochter; Anna Gertrud, Johann Adolf Schlichenmaiers, Holzbildhauer meisters hier, Tochter; Otto Paul, Herm. Oswald Claus, Hand arbeiters hier Sohn; Alfred Gustav, Max Bruno Steglichs, Geschirrführers hier, Sohn; Richard Kurt, Ernst Richard Bret schneiders, Fleischermeisters hier, Sohn; Paul Kurt, Karl Schimanz, Handarbeiters hier Sohn. Getraut: Josef Karl Fomfara, Markthelfer hier, mit Anna Meta Schenk, Dienstmagd hier. Beerdigt: Johanne Christiane Rosine verw. Tittmann, geb. Wehner, hier Privata, 76 I. 8 M. 26 Tg. alt; Richard Oskar, Heinrich Oskar Haubolds, ans. Bürgers und Fleischer meisters hier Sohn, 3 I. 8 M. 26 Tg. alt; Joh. Heinrich Görlich, Steinbrecher von Gruben, 29 I. 2 M. 25 Tg. alt (fi im Bezirkskrankenhause); Karl Gottlob Roßberg, ans. Bürger und Privatus hier, 68 I. 2 M.; Wilhelm Vielhauer, Dienst knecht von Unkersdorf, 24 I. 5 M. 6 Tg. alt (P im Bezirks« kraukenhause); Christiane Amalie verw. Weber, geb. Behr, Privata hier, 75 I. 3 M. 30 Tg. alt. Ferkelmarkt). Wilsdruff, a. 7. Febr. 1896. Ferkel wurden eingebracht 122 Stück und verkauft: starke Waarc 6 bis 8 Wochen alt das Paar 27 Mk. — Pf. bis 33 Mk. — Pf. Schwächere Waare das Paar 18 Mk, — Pfg. bis 24 Mk. — Pf. Eine Kanne Butter kostete 2 Mk. 10 Pf. bis 2 M. 30 Pf. LaII-8eiäeii8tM von 60 ktze. bis 18.65 p. Met. — sowie schwarze, weiße und farbige Hen- neberg-Sei-e von 60Pfg. bis M. 18.65 p. Met. — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 verschiedene Qualitäten und 2000 versch. Farben, Dessins etc.), porto- u- stgusvfxsi ins Uaus. Muster umgehend. Lsiffsn fsimksn 6. ftgnnsdsi'g (lc. u. lc. ttofl.) rüniok. Vermischtes. * Stendal. Ein Raubmord ist hier an einer 70 Jahre alten Frau, die als Kartenschlägerin bekannt war, verübt woroen. Man fand die Frau erwürgt, an Händen und Füßen gefesselt. Die That ist gemeinsam von zwei hiesigen Arbeitern und deren Ehefrauen auögeführt worden. Diele vier Personen waren in die Wohnung der Ermordeten gekommen, und während einer der Männer die Alte am Halse ergriff und der andere ihr den Mund zuhielt, suchten die zwei Frauen das Geld. Als man letzteres gefunden hatte, ließen die Männer die Alte, die bereits lobt war, los. Es lenkte sich alsbald der Verdacht auf die vier verhafteten Schuldigen, bei denen man auch einen Beutel mit 270 Mk. vorfand, der zum Verräther oder Hauptzeugcri gegen die ruchlose Gesellschaft wurde. Eine der verhafteten Frauen hat bereits ein Geständniß abgelegt. * Das Pferd eines Liegnitzer Fabrikbesitzers war in dem Gaststalle des GasthofdesitzerS Bräuer zu Bremberg von einem anderen Pferde an ein Bein geschlagen worden. Da ein Schaden nicht bemerkt wurde, benutzte man da« Thier weiter zur Arbeit. Etwa zwei Tage darauf brach dasselbe mitten auf der Straße in Liegnitz da« Bein und mußte getödtet werden. Dec als Sachverständige vernommene Thierarzt gab als Ursache des Unfalles in seinem Gutachten den Schlag im Gaststallc an, worauf der Fabrikbesitzer von dem Gastwirthc Entschädigung für da« Pferd verlangte, welche der letztere verweigerte. DaS Gericht verurtheilte den Gastwirth zur Zahlung und Tragung der Kosten. Der Fall durchlief alle Instanzen zu Ungunsten des Gastwirthes, bis auch zuletzt das Reichsgericht das Urtheil bestätigte. Dec Werth des Pferdes mußte mit 500 Mk. be zahlt werden, während die K.sten mehr als das Dreifache betragen. * Eine Räuberbande überfiel, wie der „Schics. Zeitung", Kattowitz geschrieben wird, in der Nacht zum Sonntag den Handelsmann Friedmann in dem Grenzorte Sosnowice und verlangte dessen Geld. Als der Bedrohte um Hilfe rief, wurde er niedergeschossen und erhielt noch mehrere Messerstiche in den Leib. Der Schwiegersohn des Unglücklichen, welcher ihm zu Hilfe eilte, wurde mit einer eisernen Stange niedergeschlagen, sodaß er bewußtlos zusammenbrach. Mehrere Leute, die auf das Hilfegeschrei herbei eilten, um den Bedrohten zu helfen, wurden durch Revolverschüsse verletzt, so daß einige davon schon ihren Verwundungen erlegen sind. Mit Hilfe von Polizisten gelang es, zwei der fliehenden Räuber zu verhaften. Weitere sechs Mann der Bande wurden von den auf telegraphischem Wege aus dem benachbarten Bendzin beorderten dreißig Kosaken verhaftet. Der Schwiegersohn des Ermordeten wurde Sonntag Mittag in schwer verletztem Zustande dem Krankenhause zu Kattowitz zugeführt. Einer der verhafteten Banditen machte die Aeußerung: Wir sind 200 Mann und werden Sosnowice in kurzer Zeit gut zurichten. * Schrecklich, „Du bist entlassen!" — Haben Sie doch Erbarmen, gnädiger Herr, wenn ich von Ihnen fortkomme, muß ich nach Hause, und meine Schwiegermutter wohnt bei mir."
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