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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 06.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189602065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960206
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-06
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Monat
1896-02
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Jahr
1896
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waren gezwungen, römischen rechtlichen Anforderungen einen Platz zu gewähren, aber andererseits war es Pflicht der Com mission, dafür Sorge zu tragen, das, was im alten deutschen Recht noch nicht abgestorben ist, zu erhalten und weiter zu regeln. Nach diesen Gesichtspunkten ist verfahren und die Auswahl, welche die Commission getroffen hat, ist eine zweck mäßige gewesen. Darüber wird man allerdings verschiedener Meinung sein können, aber wir hassen den Leitstern, nämlich die Codifizirung der neueren Gesetze, soweit sie übereinstimmten. So weit dies nicht der Fall war, hat man sich der Anschau ung zugrwendet, die den weitesten Bildungskreis hatte. Der Vorwurf, den man dem Bürgerlichen Gesetzbuch machen kann, daß es nur eine Compilation sei, ist eigentlich ein Vorzug. Wenn das Reichsversicherungsamt neuerdings die Berufs genossenschaften auf die Erfolge aufmerksam gemacht hat, welche einzelne von ihnen durch eine ausgedehnte Fürsorge für die Unfallverletzten schon während der ersten dreizehn Wochen nach dem Unfälle erzielt haben, so wird damitoffiziell bestätigt, daß die Bestimmungen der Krankenversicherungsnovelle, welche den Berufsgenvssenschaften das Recht geben, den Krankenkassen die Heilung der Unfallverletzten auch während der ersten dreizehn Wochen abzunehmen, sich durchaus bewährt haben. Es konnte auch kaum anders sein. Als die Krankenkassen noch allein das Recht der Heilung während der ersten dreizehn Wochen hatten, waren die Unfallverletzten den Händen einer Einrichtung sm- vertraut, welche lediglich ein Interesse daran hatte, die Kranken so schnell als möglich wieder herzustellen. Die Krankenkassen richten ihr Bestreben darauf, die Kranken möglichst schnell zu heilen. Ob die letzteren dabei auch den möglichst größten Theil ihrer Erwerbsfähigkeit wiedererlangen, ist ihnen gleichgültig, denn sie haben nach der Entlassung der Kranken aus dem Heil verfahren ihnen gegenüber keinerlei Verpflichtung. Ganz anders die Berufsgenossenschaften. Ihnen muß vor allem daran liegen, daß die Unfallverletzten möglichst gut geheilt werden, so zwar, daß die Renten, welche dauernd gezahlt werden, nicht zu hoch werden. Um dieses Ziel zu erreichen, kann es ihnen auch auf größere einmalige Ausgaben nicht ankommen. Deshalb war es für sie von großem Werthe, durch die Krankenverstcherungs- novelle die Vollmacht zur Uebernahme der Unfallverletzten während der ersten dreizehn Wochen zu erlangen. Den ver letzten Arbeitern wiederum kann es nur angenehm sein, wenn ihnen die Erwerbsfähigkeit möglichst erhalten bleibt. Und so ist denn durch die erwähnten Bestimmungen der Krankenver- stcherungsnovelle ein Zustand geschaffen, welcher für alle be- theiligten Faktoren, für die Krankenkassen, die nur eine ver- hältnißmäßig geringe Entschädigung für die Abnahme der Kranken zu zahlen haben, für die Berufsgenossenschaften und nicht zum mindesten für die Arbeiter selbst günstig wirkt und allerseits befriedigt. Es ist nur zu wünschen, daß die Vortheile welche diese Bestimmungen mit sich bringen, in immer weiteren berufsgenossenschaftlichen Kreisen erkannt werden. Petersburg, 4. Februar. Der „Swet" schreibt, wenn Rußland sich überzeugen könnte, daß in Bulgarien ein fester Zustand zu entstehen im Begriffe ist und daß man mit der Frage des Uebertritts des Prinzen Boris zur Orthodoxie nicht spielt, so würde das in Rußland große Freude Hervorrufen, und Rußland würde es verstehen, dies Bulgarien zu beweisen. Auf jeden Fall würde der Uebertritt des Prinzen Boris eine neue Epoche in den Beziehungen Rußlands zu Bulgarien be deuten. — Die „Nowoje Wremja" sagt, Prinz Ferdinand werde seinen Schritt nicht zu bereuen haben. Der Uebertritt deS Prinzen Boris wird den hauptsächlichsten Grund für die Gleich gültigkeit, welche Rußland Bulgarien gegenüber hegt, beseitigen, da Prinz Ferdinand dadurch, daß er sich dem Berliner Vertrage fügt, aufhören würde, ein Usurpator zu sein. Sofia, 4. Februar. Die in der Sobranje verlesene Proklamation besagt: Prinz Ferdinand wandte alle Mittel an, um die der Umtaufe des Prinzen Boris entgegenstehenden Schwierigkeiten zu beseitigen. Nachdem seine Pflichten gegen diejenigen erfüllt waren, von denen die Beseitigung der Schwierig keiten abhing, er bei denselben aber kein Verständniß für die Anforderungen Bulgariens an ihn gefunden hatte, beschloß er, getreu seinem Eide, die Hindernisse persönlich zu beseitigen und dem Vaterlande das schwerste und unermeßliche Opfer zu bringen. Er kündigte an, daß am 14. Februar die heilige Salbung des Erbprinzen Boris stattfinden werde noch dem Ritus der nationalen orthodoxen Kirche. Die Proklamation schließt mit den Worten: „Möge Gott dieses Unternehmen segnen und das Vaterland un>> unser Haus schützen." Vaterländisches — Bei der Berathung des Haushaltplanes für unsere sächsische Forstverwaltung ist im Finanzausschüsse der Zweiten Kammer unter anderem die Ansicht mit ausgesprochen worden, daß bei der großen Konkurrenz, welche auf dem heimischen Holzmarkte durch fremdländische.Hölrer erzeugt werde, es immer die Aufgabe der Forstverwaltung sein müsse, zu prüfen, ob sich von solchen Hölzern auch welche zum Anbau unter hiesigen Verhältnissen eignen. Seitens der König!. Komissare wurde hierzu die Erklärung abgegeben, daß diese Frage fortgesetzt im Auge behalten werde, und daß auch bisher vielfache Versuche nach dieser Richtung hin angestellt worden seien. Freilich würden diese Versuche immer nur in kleinem Maßstabe gemacht werden können, weil sie sonst einen zu großen Kostenaufwand erfordern würden. Aus den Anbauversuchen mit der Dou glasfichte scheine hervorzugehen, daß diese Holzart dem Frost nicht in der Weise widerstehe, als cs unser Klima erfordere, und bezüglich der amerikanischen Eiche komme man mehr zu der Ueberzeugung, daß die Güte des Holzes gegenüber der deutschen Eiche zurückstehe. In neuerer Zeit seien auch Ver suche mit der Etrandfichte gemacht worden, welche den Vorzug haben solle, daß sie von dem Wilde nicht verbissen und geschält würde. Aber auch hierüber seien die Versuche noch nicht zum Abschlusse gelangt und die Forstverwaltung werde der ganzen Frage ihre rege Aufmerksamkeit widmen. — Nach einer uns zugegangenen Mittheilung hat die Oekonomische Gesellschaft i. K. S. von der Abhaltung eines Saatmarktes in Folge mangelnder Betheiligung seitens der sächsischen Landwirthschaft bedauerlicherweise absehen müssen, so daß der für den 6. und 7. Februar 1896 angesetzte Saatmarkt nicht stattfindet. — Das bekannte Restaurant „Alt-Gaßmeyer" zu Dresd en, Echloßstraße, ist sammt Hausgrundstück von dem bisherigen Be sitzer Herrn Schmitt, für 550000 Mk. an die Culmbacher 'Aktienbrauerei von Rizzi verkauft worden. Vor acht Jahren wurden für dasselbe Grundstück 246000 Mk. gezahlt. — Eine nach weltstädtischen Vorbildern ausgeführte große Passage wird Dresden mit der Fertigstellung des dortigen Böhmischen Bohnhofes erhalten. Bekanntlich petitionirte eine große Anzahl Anlieger der großen Häuserviereckc, die zwischen Sidonien- und Wimer-Straße gelegen sind, um geschlossene Bau weise. Die darüber geführten Verhandlungen haben zwar noch zu keinem bestimmten Ergebniß geführt, doch steht eine Ent scheidung nahe bevor. Zur Ausführung der Petition bestehen 2 Pläne; welcher von beiden indessen den Vorzug erhalten wird, das hängt von der Einwilligung einiger weniger Anlieger ab. Ehe nun diese Planungen Gestalt erhalten werden, soll die große Kaiserpassage durchgeführt werden. Dieselbe soll über das Grund stück Prager Straße 56 (gegenwärtig im Besitz des Herrn Kaufmann Mattig, dem Verteter der Ueltzen'schen Wollweberei zu Gera) führen und im Bogen auf der Stelle münden, wo sich gegenwärtig die Villa an der Wiener Straße No. 9 befindet. Wie man hört, soll zur Erlangung geeigneter Pläne demnächst eine große Preisausschreibung veröffentlicht werden. — Die Zuchtgenossenschaft für das Meißner Schwein, welche am Sonnabend, den 29. v. M. ihre diesjährige Ge neralversammlung im Gasthofe „Zur Sonne" in Meißen abgehalten hat, zählt jetzt im Ganzen 80 Mitglieder, wovon 73 ordentliche und 7 außerordentliche Genossen sind. Die Eberaufzuchtstation hat der Genossenschaftsvorsitzende Gutsbe sitzer Lommatzsch-Piskowitz bei Priestewitz übernommen. Die laufenden Geschäfte fanden in 5 Gesammtvorstandssttzungen ihre Erledigung. Die Körkommisston führte ihre Geschäfte im Spätherbst zu Ende. Der Bestand an angekörten Ebern be trug 47 und der von angekörten Sauen 399. Neuangekört wurden im letzten Geschäftsjahre 13 Eber und 90 Sauen, so daß der Gesammtbestand an angekörten Thieren, über welche jetzt die Genossenschaft verfügt, 60 Eber und 489 Sauen, zusammen also 549 angekörte Zuchtthiere beträgt. Von den auf die Ausstellung der deutschen Landwirthschaft nach Köln geschickten 13 Zuchtthieren wurden 9 durch Preise in Höhe von msgesammt 685 Maik ausgezeichnet. Außerdem wurden noch 3 Züchtern ehrende Anerkennungen zu Theil. Die Genossen schaft ist auch im verflossenen Geschäftsjahre corporatives Mit glied des Verbandes der deutschen Schweinehochzüchter geblieben. Verkauft wurden vom 1. Februar bis 31. Dezember letzten Jahres 89 Eber zu 10339 Mk. 65 Pfg., 62 Sauen zu 5795 Mk. 75 Pfg., 271 Zuchtferkel zu 10344 Mk. 10 Pfg. und 218 Mastthiere zu 5234 Mk. 85 Pfg., d. i. zusammen 640 Zucht- und Mastthiere zum Preise von 31714 M. 35 Pf. — Tharandt, 2. Februar. In forstmännischen Kreisen erregt die Erkrankung des Direktors der königl. Forstakademie Tharandt, Herrn Oberforstmeisters Professor Or. Neumeister, allseitiges Bedauern. Der weit über Sachsen hinaus bekannte Forstmann, der sich namentlich unter seinen akademischen Hörern großer Beliebtheit erfreut, hat sich, höchstwahrscheinlich durch geistige Ueberanstrengung, ein schweres Nervenleiden zugezogen und infolgedessen auf ärztlichen Rath seü.e Vorlesungen ein stellen müssen. Die einstweilige Vertretung bei Lesung der rein forstwissenschaftlichen Kollegien ist Herrn Forstassessor Beck, welcher sich der akademischen Lehrlaufbahn zu widmen gedenkt, übertragen worden. — Neustadt bei Stolpen, 31. Januar. Die große Mäuseplage, welche im vergangenen Herbste den Erzeugnissen der Land- und Garten«irthschaft in unserer Gegend erheblichen Schaden machte, ist noch immer nicht behoben. Der milde Winter und das Ausbleiben anhaltenden Thauwetters, das sonst Tausende der schädlichen Nager das Leben kostet, haben der Vermehrung derselben bisher Vorschub geleistet. Nach Entfernung der Erntevorräthe aus den Scheunen machen sich die Mäuse nunmehr in Küche und Speisekammer recht unangenehm be merkbar, und durch die vorhandenen Katzen, Ausstreuen von Mäusegift und Aufstellen von Fallen hat bisher dem massen haften Ueberhandnehmen der gefräßigen Nagethiere nicht genügend gesteuert werden können. Hoffentlich bringt das kommende Früh jahr durch andauerndes Thauwettrr Abhilfe. — Im Lugau-Oelsnitzer Revier hat sich ein Verein von Bergleuten gebildet, der den Zweck hat, die Liebe und Treue zu König und Vaterland, das Gefühl für Religion und gute Sitte, die Achtung vor Obrigkeit und Gesetz zu erhalten und zu pflegen. Der Verein will alle sozialdemokratischen Bestrebungen von den Mitgliedern abzuwehren und fernzuhalten versuchen, das fried liche Einvernehmen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern pflegen, in gemeinsamer Arbeit mit den Behörden, Beamten und Vorgesetzten für das Wohl und Gedeihen des Bergbaues und seiner Arbeiter wirken, den Vereinsmitgliedern mit Rath und That beistehen und ihre materillen Interessen wahren und fördern, die hilfsbedürftigen Bergknappen in Fällen der Noth unterstützen und den Hinterbliebenen beim Tode des Knappen ein Sterbe geld zu gewähren. Unter Leitung des Vorsitzenden, Bergrath Schreibner, fand am 26. v. M. Nachmittag im Rathshaussaal zu Oelsnitz die konstituirende Generalversammlung des Vereins „königstreuer Knappen im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier" statt. Anwesend waren mehr als 500 Personen, die sich als Mitglieder des Vereins erkannt hatten. Bergrath Schreibner theilte zunächst mit, daß zur Zeit schon mehr alö 1500 An meldungen zum Beitritt erfolgt seien und dadurch bewiesen werde, daß der Zweck des Vereins unter den Bergleuten des Lugau- Oelsnitzer Reviers jedenfalls viel Beifall gefunden habe. — Crimmitschau, 2. Februar. Heute früh nach 4 Uhr riefen die Alarmsignale die Freiwillige Feuerwehr zu an strengender Arbeit. Wahrscheinlich infolge Selbstentzündung war in der Buckskinfabrik des Herrn Leier in der unteren Mühlgasse Feuer entstanden, durch welches das große um fangreiche dreistöckige Fabrikgebäude vollständig eingeäschert wurde. An ein Retten des Brandobjekts war nicht zu denken und mußten sich die Bemühungen der Freiwilligen Feuerwehr darauf richten, die anstoßenden Gebäude, von denen besonders das große Fabrikgebäude von Hummel u. Siegel sehr gefährdet war, zu retten, was denn auch nach mehrstündiger Arbeit gelang. — Zittau, 3. Februar. Aus Thun (Schweiz) wird den „Z. N." gemeldet: Die Anklagekammer des Kantons Bern hat in ihrer Sitzung vom 27. Januar d. I. die Unter suchung gegen Joseph Kögler wegen des Raubmordes an dem Pfarrer Olivier in der Beatenbucht in der Schweiz mangels genügender Schuldbeweise ohne Entschädigung aufgehoben, da gegen ihn dem korrektionellen Richter von Thun zur Bestrafung überwiesen wegen des Versuches zur Entweichung. Gestützt Mk. Pf-, 65 82 25 58 34 471132 372745 27578 10736 49496 10576 auf diese Ueberweisung wurde Kögler zu 10 Tagen Gefängniß, zur Entschädigung von 100 Franken an den Staat und zu den bezüglichen Kosten verurtheilt. Nach Verbüßung dieser Strafe wird Kögler den österreichischen Untersuchungsbehörden zugeführt werden. das sich aus Stammvcrmögen, frei verwendbarem Vermögen, Fonds für besondere Nothsälle, Vermögen der Bohnitzscher Anstalt, Stiftungsvermögen Aus dem dunklen Paris. Kriminalistische Skizzen von Paul Lindenberg. (Nachdruck verboten.) III. Aus den Geheimnissen der Sicherheitspolizei. Wer, der je Paris besucht und seine Schritte nach der Seine-Insel gelenkt, hätte nicht mit lebhaftem Interesse die sich zur Seite dis Justizpalastes noch dem Flusse zu erheben den trotzigen Thürme und grauen Gemäuer betrachtet, über die manch Jahrhundert hinweggebraust ist, und die doch noch so fest und gebietend, unberührt vom Wandel der Zeiten, da stehen, als ob in unbeschränkter Machtfülle noch heute die Könige von Frankreich regierten, die im fünfzehnten, im vier zehnten Jahrhundert hier im alten Herrjcherpalaste, zu dem jene steinernen Erinnerungstheile gehörten, restdirten. Der Pariser aber betrachtet sie mit einigem Unbehagen, in welches sich ein gewisses Grauen mischt, sie bedeuten für ihn Polizei und Gefängniß, denn hinter jenen finsteren, von Militärpostcn scharf bewachten Mauern befindet sich das „Tepot", die Unter suchungshaft, eng zusammenhängend mit den Räumen der Sicherheitspolizei, die man bei uns meist als „geheime" be zeichnet. Und wie die Mehrzahl der anderen großstädtischen Bevölkerungen, bringt auch diejenige von Paris jener Geheim- wie oben zusammensetzt. Die Versammlung sprach sich nach kurzer De batte für die Justifikation der Rechnung unter der Voraussetzung einstimmig aus, daß die als Revisoren gewählten Ausschußmit glieder Herr Rudolph-Cölln und Herr Gerlach-Sachsdorf bei der von ihnen vorzunehmenden näheren Prüfung der Rechnung keine Ausstellungen gegen dieselbe zu machen haben. 7. Von dem Gesuche des Direktoriums der Diakonen- bildungsonstalt in Obrrgorbitz um Gewährung eines Beitrag« aus Bezirksmitteln nahm die Versammlung Kenntniß, nachdem dasselbe durch Einstellung eines entsprechenden Betrages in den obengedachten genehmigten Bezirkshaushallplan Erledigung ge funden hat. 8. Hierauf genehmigte die Versammlung die durch die Zu weisung einer veräußerten kleinen Waldfläche des fiskalischen Forstreviers Kreyer an die Gemeinde Eisenberg eingetretene Ver änderung in den Bezirksgrenzen der Amtshauptmannschaften Dresden-Reustadt und Meißen, sie fand auch 9. gegen das bereits dem Bezirksausschüsse vorgelcgene Statut über die Pensionsberechtigung des Hausvaters in der Bezirks anstalt Bohnitzsch nichts einzuwenden. Damit war die Tagesordnung erledigt. Da Weiteres nicht vorlag, wurde der Bezirkstag geschlossen. Gericht über -en Bezirkstag der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen am 25. Januar 1896. Zu dem nurgedachten Bezirkstage hatten sich unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmanns von Schroeter 30 Abge ordnete im Sitzungssaale der Königl. Amtshauptmannschaft eingefunden. Die übrigen 6 Abgeordneten waren entschuldigt. Nach Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden trat man in die Tagesordnung ein und verschritt 1. zunächst zur Wahl eines Kreisausschußmitgliedes, welche sich ebenso wie die nachstehend unter 3 erwähnten Wahlen wegen Ablaufes der sechsjährigen Wahlperiode der zcitherigen Vertreter erforderlich gemacht hatte. Von den abgegebenen 31 Stimmen fielen dem zcitherigen Kreisausschußmitgliede, Herrn Kommerzicnrath Kurtz, 30 zu und war derselbe somit wieder gewählt. 2. Bei der sodann in Folge Ausscheidens des Herrn Bürger meister a. D. Zscbiedrich in Nossen ans der Bezirksversammlung vorgenommenm Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden für diese Versammlung wurde ebenfalls Herr Kommerzicnrath Kurtz mit 28 Stimmen gewählt. 3. Die Ergänzungswahlen für den Bezirksausschuß anlangend, so wurde zunächst als städtischer Vertreter an Stelle des schon zu 2 genannten Herrn Bürgermeister a. D Zschiedrich Herr Bürgermeister Wirthgen in Nossen mit großer Stimmenmehrheit gewählt. Als ländliche Vertreter und bez. in freier Wahl wurden die Herren Hauptmann d. R. Blümich in Jessen b. L. und Gemeindevorstand Donath in Sönitz, bez. Ziegeleibesitzer Rudolph in Cölln a. E., welche sämmtlich bereits mehrere Wahlperioden hindurch mit den betreffenden Vertretungen betraut sind, gleich im ersten und einzigen Wahlgange wiedergewählt. Die sämmt« liehen unter 1, 2 und 3 Gewählten nahmen die Wahl bez. Wiederwahl bankend an. 4. Rücksichtlich der Neuwahl von Vertrauensmännern für die Ausschüsse zur Erwählung von Gerichtsschöffen und Ge schworenen, sowie der Neu- bez. Ergänzungswahlen für Com missionen zu militärischen Zwecken, nahm die Versammlung dir ihr gedruckt vorliegenden Vorschläge mit einigen Abänderungen einstimmig an. 5. Dcr Haushaltplan für das Jahr 1896, welcher u) hinsichtlich des Bezirksvermögens einen Bedarf von 12 000 Mk. und Deckungsmittel nach Höhe von 14870 Mk., und b) bezüglich der Bczirksanstalt zu Bohnitzsch — die einen Zuschuß von 5200 Mk. aus den Nutzungen des Be zirksvermögens erfordert — einen Bedarf von 13000 Mk. mit Deckungsmitteln von gleicher Höhe nachweist, fand entsprechend dem Vorschläge des Bezirksausschusses durchgehends Genehmigung. 6. Aus der den Mitgliedern dcr Bezirksoersammlung gleich dem vorstehenden Haushaltplane gedruckt vorliegenden Rechnung über da« Vermögen des Bezirksverbandes Meißen auf das Jahr 1895 ergiebt sich ein Gesammtvermögen von
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