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Beeichtvater, es soll gegen Unheil schützen. Bringen Sie es meiner Mutter, und sagen sie ihr, ich sei als ein guter Christ gestorben." Dann trat er hinaus auf den Corridor. Es war ein schöner Tag. Das Stückchen Himmel, das den Hofraum überwölbte, in den man von dem Korridor aus blickte, war rein und wolkenfrei. „Ein herrlicher Tag", sagte er, „ich habe mir immer gewünscht, an einem schönen Tage zu sterben, nur", setzte er wehmüthig lächelnd hinzu, „hätte es später sein können, ich bin doch noch etwas zu jung." Es war die einzige Klage die ich während der letzten sechs Wochen — solange dauerte die Gefangenschaft — von ihm hörte. Noch sehe ich ihn an der Thür meines Zimmers, das auf den gleichen Corridor mündete, gelehnt, ungebeugt, wohl bleichen Antlitzes, aber sanft lächelnd dastehen. „Doktor", sagte er mit einem Male zum'r, auf seine Brust deutend, „ich werde bitten, daß nur auf meine Brust geschossen werde. Die Kugeln sollen mein Gesicht nicht entstellen. Was glauben Sie, soll ich meine Weste" — er trug eine dunkeln Anzug — öffnen oder nicht? Zielt man sicherer auf Weiß oder Schwarz?" — Die Wache erscheint, welche die drei Verurtheilten zum Richtplatze auf den Cirro de las Campanas, die „Glockenhügel", führen soll. General Mejia der bisher unsichtbar gewesen, schreitet stumpfen Angesichts — gerade so wie die vielen Indianer, die ich, obwohl schwer ver wundet, pake auf den Verbandplatz kommen sehn — einher und reicht mir die Hand. General Miramon zündet sich noch rasch eine Cigarette an und umarmt mich, meine Wange küssend. Der Kaiser hatte indessen von seinen beiden Dienern Grisi und Tudor Abschied genommen. Sein letzter Gruß auf dem Korridor des Gefängnisses galt mir, der zitternde Druck seiner kühlen Hand. Es sind nun fünfundzwanzig Jahre seit diesem Morgen. Und trotz dieser fünfundzwanzig Jahre steht dieses erschütternde Bild lebendig vor meinen Augen, und während ich es in Worten male, fühle ich wieder alles das mit, was ich am 19. Juni 1867 fühlte. Mir ist, als ob ich diese Zeilen mit meinem Herzblut niederschriebe." " Ein lieber Patient. Arzt: „Sind Sie krank?" — Patient: „Nun, sonst läg' ich nicht hier!" — Arzt: „Wo sind Sie denn krank?" —Patient: „Hier, in meinem Bett?" — Arzt: „Ich meine, was Ihnen fehlt?" —Patient: „Die Gesundheit!" — Arzt: „Soll ich Sie untersuchen?" — Patient: „Das müssen Sie doch selber wissen!" — Arzt: „Hören Sie, wenn Sie so vertrakte Antworten geben, mag Sie der Teufel kuriren!" — Patient: „Bitte, dann rufen Sie den. Mit Ihnen mag ich doch nichts mehr zu thun haben." * Neues Symtom. Gast: „Wie geht's immer, Herr Wirth! „Danke, nicht schlecht! Nur mit meinen Augen bin ich nicht zufrieden. Von Ihnen z. B. hab' ich schon seit zwei Monaten kein Geld gesehen." * Heiteres. Kindermund. Mama: „Warum habe ich dich geschlagen, Karl?" — Karl: „Siehst Du Mama, wie ungerecht Du bist! Jetzt hast Du mich geschlagen und weißt selbst nicht, warum!" * Sicheres Zeichen. Mutter: „Der Assessor will Dich heirathen ..." — Tochter: „Aber er hat mir doch noch gar nicht die Kur gemacht." — »vr »Itv HVvNLvI. Mein Vetter Wenzel ist ein alter Mann Und Jeder sah ihm sonst sein Alter an, Auf einmal aber ging der Greis einher, Als ob er quam noch ein Jüngling wär. Das Tollste ist, ein Mädchen schön und reich, Verliebte jetzt sich in den Alten gleich Und trat mit ihm — ist das nicht wunderbar? — Vier Wochen drauf schon an den Traualtar. Und will man wissen, wie das Alles kam? Wodurch der Greis die Maid gefangen nahm? Die KoilLnk Li»8 mit ihrer Kleider Pracht Hat unbewußt des Alten Glück gemacht. lelrt im ^u8V6l-Irauf 1 Post. H.-Paletots fr. M. 15—25 j. M. 8"/^ nur an, 1 Poft. H.-Paletots fr. M. 26—35 j. M. 13 nur an, 1 Post. H.-Paletots fr. M. 36—45 j. M. 24 nur an, 1 Post. H.-Anzüge fr. M. 13—20j. M. 8 nur an, 1 Post. H.-Anzüge fr. M. 21—30j. M. 12 nur an, 1 Post, H.-Anzüge fr. M. 32—45 j. M. 19 nur an, 1 Post. 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