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bemalen. Einer der Hauptkunden auf diesem Gebiete ist der genannte Seifenfabrikant. Auf Tritt und Schritt begegnete man in England der Aufschrift „Pears' Seap" und selbstver ständlich auch in den Jnseratenspalten der Zeitungen. Mehr als diese beiden Worte hat Pears für seine Empfehlungen nicht verschwendet und trotzdem haben diese, wie feststeht, innerhalb sieben Jahren zwölf Millionen Mark gekostet. * Hochwasser. Infolge mehrtägiger Regengüsse hat Hoch wasser an vielen Punkten Oesterreichs bereits erhebliche Schäden verursacht. Die Flüsse sind noch fortwährend im Steigen. Bei Wien ist der Prater in seinen äußeren Gebieten über schwemmt; für die Ausstellung ist bisher keinerlei Gefahr vor handen.- Die Donau überfluthet in Stein bereits den Sporn und den Landungsplatz, in Krems den Jnselpark und die an grenzenden Auen. Die March hat weite Strecken unter Wasser gesetzt. Dasselbe reicht an vielen Strecken der Nordbahn zwischen Lundenburg und Wien bis zum Bahndamm. In der Um gebung von Ischl regnet es seit Sonntag Nachmittag ununter brochen in Strömen, alle Flüsse und Bäche des Salzkammer guts sind in ungewöhnlicher Weise angeschwollen. Die Traun ist aus den Ufern getreten, die ganze Kaltenbachau ist in einen See verwandelt. Die am gegenüberliegenden Ufer, im soge nannten Neuamericka, stehenden Häuser sind rings vom Wasser umgeben. Theile der Franzensallee, der Kronprinz Rudolph-, der Stefanie- und der Traunkai sind ins Flußbett einbezogen. Im Gries sind hohe Stege errichtet, um den Verkehr zu er möglichen. In den ebenerdigen Wohnungen daselbst steht das Wasser bis zu zwei Fuß hoch. Infolge anhaltenden Gußregenö ist auch die Salzbach stellenweise ausgetreten. Oberndorf ist überschwemmt. Spätere Nachrichten besagen eine weitere Zu nahme des Hochwassers. Das Hochwasser der Donau ist weiter bedeutend gestiegen und hat viel Schaden angerichtet. So weit sich die Situation überblicken läßt, ging bisher kein Menschen leben zu Grunde, dagegen fielen zahlreiche Rehe, Hasen und Hausthiere der Fluth zum Opfer. Die Wien ist gleichfalls hoch angeschwollen, geht sehr reißend und hatte am Mittwoch beim Pegel an der Tegetthofbrücke eine Höhe von 2,3 m über dem Normalen erreicht. Aus Linz wird ein rapides Steigen ! ein mehr denn zwei Stunden anhaltendes Gewitter entlud, l das Wasser alsbald in der Pulkau so rapid, daß sie als reißender Strom das ganze Thal erfüllte. Bäume, Brücks" und Gebäudetrümmer, Thiere kamen geschwommen, und angst voll beobachtete die Bewohnerschaft daö Anwachsen der FlutM Die eiserne Brücke oberhalb des Ortes wurde gesprengt, Mühlwehr zerrissen, und die 15 bis 20 Centner schweren StM derselben wurden kilometerweit getragen. Das Wasser kam rasch, daß viele Bewohner aus den Häusern durch die DäH" gerettet werden mußten. Außer der Verwüstung vieler WM, gebäude und Mühlen und der Vernichtung von Mehl usi Fahrnissen ist der Schaden ein enormer dadurch, daß Keller voll-Wasser, die Felder verschlemmt und die an dck Abhängen liegenden Weingärten durch die gänzliche Abwasch^ des Erdreichs auf Jahrzehnte hinaus vernichtet sind; der NM thum der Gegend ist damit vernichtet. Acht Mühlen schwer beschädigt und außer Betrieb gesetzt, bis 1 m hoch h" die Straßen und Plätze mit Schlamin und Gerolle bedeckt, u" zählige entwurzelte und auf große Entfernung vertragene StänB liegen allenthalben umher. 50- bis 60jährige Bäume wm»^ geknickt und mit fo rasender Vehemenz dahingerollt, daß ? ihrer Rinde beraubt wurden. Zahlreiche Häuser mußten in d" Nacht geräumt werden, da sie einzustürzen drohten; unermüd^ arbeiteten der Gemeinde-Ausschuß und die Feuerwehr, und n^ den Bemühungen dieser ist es zuzuschreiben, daß nicht reiche Menschenleben der Ueberschwemmung zum Opfer fielet Auch in Bayern zeigt sich eine Hochwassergefahr Der ammtverkehr auf der Gebirgslokalbahn Uebersee-Marquortst^ st wegen Hochwassers eingestellt worden. * Kunde zum Weinhändler: „Ich habe da einen der in Preislage und Güte sich weit vorteilhafter stellt, was Sie mir heute anbieten. Wollen Sie versuchen? Hs, die Probe." Wetnhändler (kostend): „O, o, das ist gar ke^ Wein, elendes Gemisch; alles Mögliche darin, außer Traubck äft." Kunde: „So! — — Das ist der Wein, den Sie^ vergangenen Herbst verkauft haben." * Unverfroren. Schauspieler (aus Versehen nach rechten Koulisse hin sprechend): Da kommt der König mitd^ Hofgesinde! . . (den König, der von der entgegengesetzten cintritt, bemerkend, schnell gefaßt): „Ha — dort kommt einer!" * Ach so! A.: „Sagen Sie, wer ist denn jener s dort drüben mit der Dame am Arm?" ,l l B.: „Das ist ein Schriftsteller. Denken Sie, dem hab', vor einem halben Jahre 6 Zeilen 100000 Mark eingebraO des Inn und der Donau signalisirt. Durch einen Wolken bruch, der sich am Vorabende der Pflingstfeiertage über einen großen Theil Niederösterreichs entlud, wurde das obere Pulkau- thal, namentlich der Marktflecken Pulkau von einer Katastrophe heimgesucht. Die „Neue Freie Presse" berichtet darüber: Den Hängen des Mannhartsberges ist gegen Osten ein fruchtbares . . weithin gedehntes Hügelland vorgelagert, das von dem im Sommer sehe beispielsweise," behauptet er unter anderem, oft eintrockncnden Pulkaubache'durchzogen wird. Ein blühender Blick, was andere von mir denken!" Weinbau wird an den Lehnen des Pulkauthales getrieben, der — bis eine Dame das Schweigen unterbricht mit den Wow einer dichten Bevölkerung den Unterhalt gewährt. Als sich über „Das muß aber für Sie unangenehni sein." den Höhen des Mannhardtsberges Sonnabend um V,5 Uhr fallen, der ein leichter Bluterguß aus dem Munde folgte. Weinend und laut klagend machte sich ihre ältere Begleiterin um die Leidende zu schaffen und bat dann den nächststehenden Herrn, ihr eine Droschke zu beschaffen, bemerkte aber zu ihrem großen Schreck, daß sie ihre Geldtasche daheim gelassen und nun nicht im Stande sei, den Kutscher zu befriedigen. Das wirkte; von allen Seiten drückte man der Jammemden Geld stücke in die Hand, die Ohnmächtige wurde behutsam in die Droschke gehoben, zum Ucberfluß drückte ein mitleidiger Herr dem Kutscher das Fahrgeld in die Hand, und fort ging es. Ein Herr aber, der den Vorgang beobachtete, erkannte, leider um einige Minuten zu spät, die beiden Damen als dieselben wieder, die zwei Abende zuvor den gleichen Schwindel mit Er folg an der Potsdamer Brücke ausgeführt hatten. Die junge Betrügerin soll in dem entscheidenden Augenblicke eine Kapsel mit einer rothen, blutähnlichen Flüssigkeit im Munde zerdrücken und dadurch den „Blutsturz" bewirken. * Schiffsuntergang. Das norwegische Schiff „Sterling", von Java mit voller Kaffeeladung nach Europa unterwegs, ist bei dem Port Elizabeth verunglückt, ein Theil der Mannschaft ist ertrunken. * Acht Menschen vom Blitz erschlagen. Ein Gewitter am Sonnabend Abend, welches überall in den österreichischen Voralpen mit großer Gewalt niedergegangen war, hat im Ga- minger Gebiete den Verlust von acht Menschenleben zur Folge gehabt. Auf dem Wege zwischen Lackenhofen und Kienberg, in den sogenannten „Thormäuern", schlug der Blitz in das Bau ernhaus des I. Hagenhuber das zur Gemeinde Gaming gehört, ein, und steckte dasselbe in Brand. Die Eltern und sechs Kinder im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren, wie von den Nachbarn berichtet wird, beim Gebet in einer Stube ver sammelt. Es muß angenommen werden, daß nicht Alle vom Blitze getödtet wurden, da die herbeigeeilten Leute noch ein leises Wimmern der Kinder hörten, aber bei der allgemeinen Aus dehnung des Brandes war eine Rettung der Armen nicht mehr möglich. Die Unglücksstätte, welche anderthalb Stunden von der Station Kienberg-Gaming im Erlafthale liegt, bot einen schaudererregenden Anblick. Das Haus sammt den Wirthschafts- gebäuden und allen Geräthen ist dem Erdboden gleichgemacht, nur mit Mühe und Noth waren die verkohlten Reste von sechs Leichen zu finden; die Leichen der zwei kleineren Kinder konnten nicht gefunden werden. Nur die achtzigjährige Großmutter, die Mutter des Bauers, welche zur Zeit der Katastrophe außer Hause war, ist dem Tode entronnen. Die Eltern der Bäuerin waren zugegen, als man die verkohlten Reste der Familie in drei Särge legte, welche auf den Ortsfriedhof von Gaming übertragen wurden. * Zwölf Millionen Mark für Inserate und Reklamen A.: „Ah, nicht möglich!" B.: „Doch, doch — es war eine Heirathsanzeige." . * Boshaft. In einer Gesellschaft weiß ein junger nicht genug von seiner Menschenkenntniß zu berichten. „auf den ews Blick, was aridere von mir denken!" Allgemeines StaM. ihm zurückgelassene Hut, welcher sich als ein sehr fragwürdiges < hat innerhalb sieben Jahren der englische Seifenfabrikant Pears Pfandstück erwies, vermochte ihren Schmerz nur sehr wenig! ausgegeben. In England herrscht bekanntlich — wie in keinem zu lindern. ! zweiten Lande der Welt — die Unsitte, alle irgendwie verfüg- * Ueber einen neuen Schwindel wird aus Berlin berichtet:! baren Wandflächen, Bretterzäune, Bahnhofsräume rc. mit Fir- An dem Uebergange der Friedrichstraße bei den Linden wurde menadressen und sonstigen der Reklame dienenden Anzeigen zu eine junge leidend aussehende Dame von einer Ohnmacht be- bemalen. Einer der Hauptkunden auf diesem Gebiete ist der bä dem mi im Saale "gebenst e Kaur "bermals °es deutfi v°fe schor ichon län »erden d Julien ar »he m l auf vier dach mied »'«elbar deutschen »sichen 5 seit an, >ach >ahlw fiber bei ;dd Jtal ^sdam ?an g>e Aschen '-unvei ?d hier dru gleitet,