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Dienstag, den 10. Mai -ss. Js., 1 Uhr- Nachmittags gelangt in dem Dorfe Lampersdorf 1 Kuh gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Bieter- Versammlung im Gasthofe daselbst. Wilsdruff, den 4. Mai 1892.Busch, Ger.-Vollz. Donnerstag, den 12. ds. Mts., Nachmittags 6 Uhr öffentliche Stadtgemeinderathssitzung. Wilsdruff, am 9. Mai 1892. Der Stadtgemeinderath. pick«!«, Brgmstr. ioMun- n unä NA de- hrUlkto liueod 1. Nritzholzsnasfenauktion. Von den nachgenannten Revieren des Forstbezirks Geillenburg und zwar vom Naunssrfev-, Grilleuburgev-, Spechtshansene»'-, Nöckenssrfer-, Mettsisch- karsdsvser-, Cssznitzev und Reiche« backe» Forstrevier sollen in dem Gewerbehans (ver früheren Debus'fchen Restauration) zn Freibcra Sonnabend, den 21. Mai 1892, von Vormittags 11 Uhr ab circa 8500 Jestmeter weiche Auhhöl'zer Mn Theil in bereits aufbereitetcn, zum Theil in noch anstehendem Zustande meist als Stammholz unter den in der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres über die zu verkaufenden Holzposten rc. besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Königlichen Forstrentamt Tharandt in Empfang zu nehmenden speziellen Auktionsbekanntmachungen, sowie die von den Herren Forstrevierverwaltern zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichnisse. Königliche Oberforstmeisterei Grittenbnrg, am 3. Mai 1892. Cai't Tittmann, Oberforstmeister. übcr- nur an, mr an, !. Ltg. nur an, Einkauf ter da- : Kasse Einschreiten der Behörde dagegen wäre, selbst die Wahrheit der Broschüre vorausgesetzt, wenn überhaupt möglich, sehr erwünscht gewesen. Wir setzen das vollste Vertrauen in unsere Militär verwaltung und sind daruni überzeugt, daß die Untersuchung haarscharf geführt wird und daß etwaige Mängel an den neuen Gewehren schleunigst beseitigt werden. Der Soldat aber, insbesondere der Reservist, der einmal durch die Ahl- wardtschen Ausführungen mißtrauisch gemacht und dem seine Hauptwaffe diökreditirt und als für ihn gefährlich geschildert worden ist, wird einiger Zeit bedürfen, um das Vertrauen zu seiner Waffe wiederzugewinnen. Es wäre daher unseres Er achtens von bester Wirkung, wenn die Armeeverwaltung bald möglichst weiterem Umsichgreifen dieser Beunruhigungen ent gegenträte und eine, den Wehrpflichtigen das Vertrauen zu der Vorzüglichkeit ihrer Waffe wiedergebende Erklärung veröffentlichte. Als seiner Zeit im Reichstage d>e Kredite für die Neube waffnung bewilligt wurden, machte die treffende Aeußerung, daß für die Söhne unseres Volkes das beste Material nur eben gut genug sei, einen tiefen Eindruck im ganzen Lande und nicht zum Wenigste» unter den Wehrpflichtigen. Die Ahl- wardtsche Agitation ist ganz geeignet, im Lande einen gegen- mr an, mr an, ur an, ur an, mr an, mr an, l—24, mr air, fortgesetzte öffentliche Discreditirung der deutschen Hauptwaffe auch dem Auslande gegenüber sei aufs Tiefste zu bedauern. — Auch das „Chemnitzer Tageblatt" spricht sich in sehr ernster Form über die Ahlwardtsche Broschüre aus, indem es schreibt: „Wegen des neuen Ahlwardtschen Buches „Judenflinten" schwebt, wie verschiedenerseits mitgetheilt wird, ein Untersuch ungsverfahren. Es entspricht unserer Gepflogenheit nicht, einem solchen Verfahren vorzugreifen und ein Urtheil in dieser Sache abzugeben. Wir wollen auch den Umstand, ob die An gabe Ahlwardts wahr oder nicht wahr, ob seine Beweisführung begründet oder unbegründet sind, völlig unerörtert lassen; aber dennoch zwingt uns diese ganze betrübende Angelegenheit die Feder in die Hand — nicht pro oder contra Löwe'sche Ge wehrfabrik, sondern im Interesse eines Hauplfaktors bei unserer Vaterlandsvertheidigung. In der Ahlwardt'schen Broschüre und im Anschluß an diese in antisemitischen Versammlungen, in denen der Verfasser als Redner auftritt, wird die Behauptung aufgestellt, ein großer Theil der neuen Gewehre, die bis jetzt in der Zahl von fast einer halben Million von der Löwe'schen Gewehrfabrik an das Heer geliefert sind, sei untauglich und könne unter Umständen den Trägern selbst gefährlich werden. Ob diese Behauptung begründet sei oder nicht, sie hätte seitens der maßgebenden Behörde nicht unwidersprochen bleiben dürfen. Ein Gewehr, und mag es das beste sein, ist in den Händen Tagesgefchchte. Die „Freisinnige Zeitung" beschäftigt sich heute in einem Kitartikel: „Räuber der Ehre", eingehend mit der Broschüre Ahlwardt's, welche auf der belebtesten Straße Berlins, der Friedrichstraße, in einer, jeden anständigen Menschen beleidigen- dm Form zum Verkaufe ausgeboten werde, namentlich mit der 'rivolen Discreditirung der deutschen Bewaffnung in jener Broschüre. Die „Freisinnige Zeitung" weist in einzelnen Stichproben die Unkenntniß Ahlwardts und die Unwahrheit seiner Behauptungen nach. So klagte er die Löwesche Fabrik ver Lieferung schlechten Materials für Läufe und Visire an, »Hue zu wissen, daß der Staat der Fabrik alles Material lieferte. Er beschuldigte einen Ober-Büchsenmacher in Spandau der Bestechung und des Verrathes; es stellte sich aber heraus, dass dieser nach Vereinbarung der Militärbehörden mit der Fabrik es übernommen hatte, gegen geringe Vergütung die durch Ädgmtransport nach Spandau an den Gewehren entstandenen kleinen Schäden zu beseitige«. Ferner sollten nach Ahlwardt Beauftragte der Fabrik Plomben vor der Verladung von Ge- eines Schützen minderwerthig, wenn dieser sein Vertrauen zu der Waffe verloren hat. Die Ahlwardtsche Behauptung ist aber geeignet, das Vertrauen der deutschen Armee zu ihrer Bewaffnung zu erschüttern, also indirekt die Wehrkraft des Reiches zu schwächen. Hätten den Verfasser nur patriotische und nicht vielmehr agitatorische Rücksichten geleitet, so würde er diese Wirkung seines Buches vorausgesehen und auch ver hindert, so würde er seine motivirten Anklagen direkt vor der . , ,-g ,,,, ... l Behörde, und mißtraute er dieser, vor den Allerhöchsten Kriegs- "^te jn Dresden, daß beim 35. Infanterie-Regiment mehrere j Herrn angebracht haben. Das Verhalten Ahlwardts ist also in Gewehre gesprungen seien, dieses Regiment sei nicht aus jedem Falle als unpatriotisch zu verurtheilen und ein schleuniges theiligen Eindruck hervorzurufen. Wenn die Ankündigung des Zarenbesuches in Berlin auch nicht durch den „Staats-Anzeiger" gegangen ist, so steht jener Besuch doch trotzdem fest und die Thatsache der so lange vor ausgeschehenen Anmeldung machte ihn nur noch sensationeller. Der Zar pflegt ja seine Reisedisposition aufs äußerste geheim zu halten und stets zu überraschen, um seinerseits vor unlieb samen Uebcrraschungen sicher zn sein. Auch läßt sich wohl mit aller Bestimmtheit sagen, daß der Besuch trotz der vor liegenden Höflichkeitspflichten nicht erfolgt wäre, wenn nicht die innere und äußere Lage Rußlands ihm die gebieterische Pflicht auferlegte, das System der Brüskirungen aufzugeben oder min destens aufzuschieben, welches das Verhalten Rußlands uns gegenüber während der letzten Jahre kennzeichnet. Nur insofern ist dem Besuch eine gewisse politische Bedeutung bcizulegen; von einer Wandlung in den Tendenzen der russischen Politik liegen keinerlei Anzeichen vor. Vielmehr haben sich gerade in letzter Zeit die Symptome der Feindseligkeiten in der russischen j dex Löweschen Fabrik, sondern aus den Königlichen Gewehr fabriken ausgerüstet worden. Falls Ahlwardts Behauptung richtig wäre, würde sie sich also gegen das Kriegsministerium und die Coniruction des neuen Repetirgewehres richten? Diese '»ehren behufs Vertauschung abgenommen haben. In Wahr heit handelte eö sich um Plomben, die nicht zur Sicherung der Aiilitärbeamten, sondern der Fabrik selbst und des Gewehrge- hcimnisses gegen die Neugierde von Kutschern rc. auf dem Transporte von Berlin nach Spandau angebracht waren. Als ins Gebiet der Unzurechnungsfähigkeit gehörend, sieht die »Freisinnige Zeitung" die sinnlose Behauptung an, daß der Fabrik von geheimen Oberen des internationalen Judenthums »besohlen" sei, Deutschland durch Lieferung schlechter Gewehre »'ne Niederlage zu bereiten, sowie daß früher von Ahlwardt 'n Processen "aufgerufene Zeugen ausfallend von Schlagflüssen ktrosfen worden seien. Die „Freisinnige Zeitung" sieht in bec Verbreitung der Ahlwardtschen Verleumdungen nur den Eurigen Beweis, daß in Folge der zwölfjährigen antisemi- WLen Hetzereien die Demoralisation weiterer Volkökreise in ^utschland einen größeren Umfang angenommen habe, als bk bHber selbst für möglich gehalten hat. — Der „Ham- '"'Asche Correspondent" sagt betreffs der Behauptung Ahl- Jahren ie ver ki Ge sffre« erlusi' '»eiben a t » 8 r irescentia schwerbe» edicamei'l wq) »»ke »druff« KchM für Mckuff Dienstag, Sen 1«. Mai No. 38 !8»2 Meißen, am 3. Mai 1892. für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich zweimal u. zwar Dienstags und Freitags. — Abonnementspreis , vierteljährlich 1 Mk., durch die Post ' bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne i Nummern 10 Pf. Inserate werden Montags und Donnerstags ' bis Mittags 12 Nhr angenommen. i Insertionspreis 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. Die Lieferung des für das unterzeichnete König!. Amtsgericht auf das Winterhalbjahr 1892/93 erforderlichen Heizungömaterials an ca. 180 Hect. Steinkohle (weiche Schiefe/ kehle) ca. 180 Hect. gute, böhmische Braunkohle (Stückkohle) sowie 50 N.-Meter gutes, weiches Scheitholz, soll im Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche diese Lieferung übernehmen wollen, werden hiermit aufgefordert, ihre Offerte unter Preisangabe des zu liefernden Heizungsmaterials bis zum 28. Mai d. I. schriftlich anher abzugeben. Die Lieferungen haben frei bis in das hiesige Gerichtsgebäude auf jedesmalige vorherige Bestellung in der gewünschten Quantität zu erfolgen und bleibt die Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten. Königliches Amtsgericht Wilsdruff, den 6. Mai 1892. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. 2 § 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise Hauptmarktortes Meißen im Monate März dies. Js. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthcn innerhalb der Amts- ^uptmannschaft im Monate April dies. Js. an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangte rNnrschfsnrage beträgt 8 50 Kilo Hafer, 3 » <11,r » „ 50 „ Heu, 2 „ 10 „ „ 50 „ Stroh. Königliche Amtshauptmannfchaft. WlM DD, MM« md die UniMM —