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die Vater, und doch hat er Dich so solch schrecklichen Ende kommen das daß was enterbt! — O, es waren schreckliche Tage, mein Kind, als der Wille Deines Großvaters von mütterlicher Seite publiziert wurde! Der Schauspieler hatte die Frechheit, mich eines Ver brechens zu beschuldigen, vor dem meine Seele schaudert, wenn ich daran denke, doch das Ansehen vor der Welt und das Ge setz schützte mich vor dem nichtswürdigen Vorgehen jenes Mannes. Trotzdem aber nun schon Jahre darüber hingegangen sind, hat der Mann, wie es mir scheint, seinen Verdacht noch nicht auf gegeben und diesen Verdacht auch in die Seele Deines Bruders gesenkt. Was die Beiden nun beabsichtigen, weiß ich nicht. Daß es aber jedenfalls darauf abgesehen ist, mir Schmach und Schande zu bereiten, kann ich nach dem Benehmen Pauls er ¬ warten und jedenfalls soll das unglückliche Kind, welches der Schauspieler in die Hände Deines Bruders gelegt hat, Mittel zu ihrem Zwecke werden!" (Forts, folgt.) ich glaube Dich zu verstehen!" k „Klara, es ist wichtig, sehr wichtig, daß Du hinter Geheimniß kommst. Denke, wie oft ist es vorgekommen, zwei Testamente existirt haben, daß das eine widerrufen, „Ach, Du bist fo gut, verkannt, daß es zu einem mußte!" jammerte das Mädchen, während sie versuchte ihre Krokodilsthränen zu stillen. „Noch eins, Klara, sage mir, Deine Muster war einzige Erbin ihres Vaters, nicht wahr?" aber doch noch deutlich genug, um behaupten zu können, daß die Ursache des Zerwürfnisses meines Vaters mit der Mutter die verschollene Schwester der Letzteren gewesen ist, und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so war meine Tante eine Schauspielerin." „Klara! Was sagst Du?" fuhr der junge Mann höchst erregt auf, ergriff das Mädchen am Arme und zog sie mit sich fort, um auf dem Sopha Platz zu nehmen. „Ist das wirklich wahr, was Du sagst?" „Ich glaube es wenigstens mit Bestimmtheit aussprechen zu können, Bruno, aber Du bist so erregt." „Wie soll ich das verstehen? Du sagtest vorhin, Dein Vater interessirte sich für das Kind?" fragte Weidenbach statt der Antwort. „Ja, es schien mir wenigstens so." Und Dein Bruder hat jede Auskunft über jene Familie Deinem Vater verweigert!" „So ist es, Bruno, aber ich begreife nicht, Du wirst immer aufgeregter!" „Ahnst Du denn nicht, Klara, daß das Mädchen mög licherweise Deine Cousine sein dürfte?" sragte jetzt Bruno mit erregter Stimme. „Meine Cousine? Die Tochter meiner Tante? Ah, jetzt verstehe ich das Wort der Mutter! Bruno, wahrhaftig, Du kannst Recht haben!" das erste gesagt hat!" „Hore auf, Bruno, höre auf! Ich verstehe Dich!" „Nein, nein, Klara, wir müssen ins Reine komnien, wenn ein solches zweites Testament vorhanden gewesen und wenn es bei Seite gebracht worden wäre „Höre auf, ich bitte Dich, Bruno! Das kann Nichtsein, Du beleidigst meinen Vater!" „Das sei fern von mir, Deinen Vater zu verdächtigen, aber oie Möglichkeit liegt doch vor, und bedenke das Schau spielerkind, bedenke den Sieg, den Du jetzt errungen! Du bist alleinige Erbin Deines Vaters! Wenn nun zu guterletzt jenes Kind Dir in den Weg träte?" „Nein, nein Bruno, gehe nicht zu weit!" „Laß mich sprechen, Klara; Du sagst, der Schauspieler Caspari lebt noch, Dein Bruder verweigert hartnäckig jede Aus kunft über das Zusammentreffen, wenn nun dieser Mensch Kenntniß von dem Werke einer schwachen Stunde Deines Vaters hätte, wenn er Beweise beibringen könnte?" „Nein, das ist zu arg, Bruno!" siel das Mädchen ein und sprang heftig von ihrem Sitze empor. Dabei konnte sie aber nicht verhindern, daß sie an allen Gliedern zitterte und sich, um nicht umzusinken, an die Brust des jungen Mannes, der sich ebenfalls erhoben, anlehnen mußte. Abermals vergingen mehrere Sekunden in bangem Schweigen. Ein tiefer Seufzer aus ver Brust des jungen Mädchens unterbrach das Schweigen und Weidenbach zog die Geliebte noch einmal auf das Sopha und begann: „Fasse Muth, Klara, noch ist nichts verdorben, es gilt nun, fest an der Seite Deines Vaters zu stehen und vor allen Dingen ist es Deine Aufgabe, einen Augenblick zu benutzen, um die Wahrheit von Deinem Vater zu erfahren. Zu allererst sieh zu, daß das Schauspieler- § kind den Händen Deines Bruders entrissen wird, bestärke Deinen z Vater in dieser Absicht, denn, glaube es mir, auch er fürchtet eine Gefahr von dieser Seite." „Ja, was wollen wir aber thun?" „Das Schauspielerkind muß hierher gebracht werden!" In dem Augenblicke ließ sich jenes bereits geschilderte Klopfen am Fenster des Kabinets wieder vernehmen. Rasch sprang Klara auf, indem sie rief: „Ich spreche Dich noch heute und werde sofort ans Werk gehen!" „Thue das, Klara, es ist keine Zeit zu verlieren!" Nach den Worten umarmte der junge Mann noch ein mal die Geliebte, diese aber hauchte nur einen flüchtigen Kuß auf feine Lippen und eilte dann rasch von dannen, während Bruno zurück nach seinem Zimmer sich begab. Wohl war das junge Mädchen heftig von dieser Unter redung bewegt, aber ihre Selbstbeherrschung war doch so groß, daß sie alle äußeren Eindrücke überwand, und in vollständiger Ruhe in ihr Zimmer trat. Es vergingen keine zehn Minuten, so erschien ihr Vater. Klara lag in den Kissen des Fauteuils und hielt ihr Ge sicht mit dem Taschentuche bedeckt; keine Bewegung zeigte, daß sie den Eintritt des Vaters bemerkt habe. Flammbach's Auge drückte tiefe Besorgniß aus, als er sich mit leisen Schritten der Tochter näherte. Vorsichtig beugte er sich zu ihr und flüsterte: „Klara, schläfst Du?" Hastig richtete sich das Mädchen empor, die Hand mit dem Taschentuche fiel herab und Flammbach erkannte zu seinem Das Technikum Mittweida zählte im vergangen^ 25. Schuljahre 1198 Schüler, welche die Abtheilung l" Maschineu-Jngenieure und Elektrotechniker bcZ- für Werkmeister besuchten. Unter den Geburtsländern Schüler bemerken wir: Deutschland, Österreich, Ungarn, Holla" Schweiz, Luxemburg, Großbritannien, Dänemark, Schwoft' Norwegen, Rußland. Türkei, Rumänien, Serbien, Bulga"!^' Italien. Frankreich, Spanien, aus Asien: Java, Ostins- Afrika: Ägypten, Kapland, Oranje-Freistaat, ferner NA" Mittel- und Südamerika (Vereinigte Staaten von Brassi""' Argentinien, Venezuela). Die Eltern der Schüler gshcr hauptsächlich dem Stande der Fabrikanten, Ingenieure, Mühl^ und Brauereibesitzer, Schlosser, Mechaniker, Baugewcrkc, Sta".^ und Komunalbeamten und Kaufleute an. Die Aufnahmen , vermischtes. !das nächste Winterhalbjahr beginnen am 17. Oktober. A'b * Aus dem Leben eines Arztes. Es ist 2 Uhr desinahmen in den unentgeltlichen Vorunterricht finden Morgens. Doktor P., den man in aller Eile hat rufen lassen; Mitte September bis Beginn des Semesters jederzeit^ steht am Kopfende der Kranken. Er untersucht sie gründlich Programm und Jahresbericht erhält man unentgeltlich vo» ftind sagt darauf mit dumpfer Stimme zu der ihn in ängstlicher l Direktion des Technikum Mittweida (Sachsen).' Flammbach warf einen langen forschenden Alick auf sein Kind und begann dann mit allen Zeichen der Erleichterung: „Ist es nur das, was Dich quält, Klärchen? „Ist es nicht genug, mein Vater? Wenn auch Paul nie so zärtlich gegen mich gewesen ist, wie er wohl als Bruder hätte sein sollen, so schmerzt es mich doch tief, wenn ich daran denke, daß ich ihn nie Wiedersehen soll und daß er die Liebe seines Vaters verloren hat." „War es meine Schuld, Klara?" fragte Flammbach mit ernstem Tone. „Nein, nein, Vater, das ist es ja eben, was mich noch mehr betrübt. Ich kann gar nicht fassen, wie Du von ihm so verkannt werden konntest, ich weiß, wie gut Du es zu Deinen Kindern meinst, und er, er will es gar nicht glauben. Mein Gott, ich werde das Schreckliche wohl niemals vergessen können!" „Klara, Du bist mein geliebtes Kind stets gewesen und bist es jetzt mehr denn je, was geschehen ist, ist nicht zu ändern. Sei stark und füge Dich m diese eiserne Nothwendigkeit, es thut mir leid, Dir Deinen Glauben an Deinen Bruder vollends rauben zu müssen, aber es ist nothwendig! Ich habe ja Dich nur noch allein uud will auch Dich nicht verlieren! Glaube meinen Worten, wenn ich Dir sage, Paul war nicht nur ein ungehorsamer und undankbarer Sohn, sondern er ist der ärgste Feind Deines Vaters!" „Um Gottes willen, Vater, was sprichst Du? Wie kann Paul Dein Feind sein?" fuhr das Mädchen im höchsten Schreck auf. „Er ist es!" erwiderte Flammbach mit festem Tone. „Er hat sich mit meinem Feinde verbunden, um gemeinschaftlich mit demselben gegen mich zu intriguiren!" „Aber, mein Vater, Du hast doch gar keinen Feind in der ganzen Stadt, überall schätzt man Dich, hält Dich hoch und werth, ja, ich glaube nicht zu viel zu sagen, wenn ich be haupte, daß Du von Jedermann geliebt wirst!" „Möglich, mein Kind, aber nur nicht von meinem Sohne und von jenem Schauspieler, der sich Erich Kaspari nennt!" „Wie, Väterchen, Kaspari, der Schauspieler, der Vater von dem Kinde, welches Paul angenommen hat? Der sollte Dein Feind sein?" fragte Klara in höchster Erregung. „Beruhige Dich, mein Kind, es ist nothwendig, daß ich Dir dieses sage, obgleich ich Dir versichern kann, daß gar keine Ursache vorhanden ist, welche dem Manne zu dieser Feindschaft Veranlassung geben könnte. Er sowohl als auch mein ungerathener Sohn werden auf ehrliche Weise mir nicht schaden können!" „Aber ich begreife nicht, mein Vater, ich verstehe Deine Worte ganz und gar nicht!" „Ich glaube es wohl, mein Kind! Höre also, was ich vermuthe. Jene Schauspielerin, das Weib des Kaspari, war eine von ihrem Vater verstoßene, ungehorsame und leichtsinnige Tochter. Es thut mir leid, Dir die traurige Familiengeschichte nicht vorenthalten zu können. Die Komödiantenfrau war keine andere als Deine Tante, die Schwester von Deiner verstorbenen Mutter!" Klara mar so erstaunt, daß sie keine Antwort geben konnte. Flammbach fuhr fort, während er seine Augen auf den Fußboden richtete: „Es ist leider so, mein Kind, Deine Tante hat sich mit jenem Schauspieler in ein unehrliches Verhältniß eingelassen; sie war nicht zu bewegen, von dem lüdcrlichm Manne zu lassen, und es kam eben so weit, daß es ihr ging, wie es Deinem Bruder gegangen ist, sie wurde verstoßen und „So ist es." „Und ihre Schwester war vom Vater enterbt?" „Es wird wohl so gewesen sein, Bruno." „Wenn es aber nicht jo gewesen wäre, Klara." „Wie meinst Du das?" „Wenn Deine Tante blos verschollen war?" „Meine Mutter ist testamentarisch als Universalerbin ihres Vaters eingesetzt gewesen!" erwiderte die junge Dame. „Das weißt Du ganz gewiß?" „Das weiß ich ganz bestimmt vom Vater." Einige Minuten vergingen, während die jungen Leute schweigend vor sich niederblickten; es schien, als ob sie in tiefes Nachdenken versunken seien. Da ergriff plötzlich der junge Mann wieder die Hand der Geliebten und begann: „Doch sagtest Du vorher, Deine Tante war die Ursache gewesen, daß Deine Mutter mit Deinem Vater nicht in friedlicher Ehe gelebt habe, Du sprachst sogar das Wort Geheimniß aus, Klara, der Augen blick ist ernst! Wenn wirklich ein Gcheunniß existirt, so könnte dieses Geheimniß möglicherweise mit dem Testamente Deines Großvaters in Verbindung stehen." Hier hielt der junge Mann inne und senkte seine stechenden Augen forschend in das erregte Antlitz des jungen Mädchens. Dieses war sehr bleich geworden und ihre Lippen zitterten, als sie erwiderte: „Mein Gott, Bruno, Du machst mir Angst, Schrecken an den rothen, feuchten Augen, daß sein Kind ge weint hatte, und wirklich gelang es der routinirten Heuchlerin, ihren Augen noch einige Thränen zu erpressen, während sie sich zugleich den Anschein gab, als sei sie sehr erschrocken darüber, daß sie der Vater in dieser Situation betroffen. „Was ist Dir, mein Kind, warum weinst Du?" fuhr der Vater fort. „O, es ist nichts, Vater, es ist gar nichts!" stammelte das Mädchen, sprang vollends von ihrem Sitze auf und sank dem Vater an die Brust, ihren Arm um seinen Nacken schlingend. „Du verhehlst mir etwas, Klara, nenne mir doch die Ursache Deiner Betrübniß!" Nur ein leises Schluchzen war die Antwort. „Komm, mein Kind, fasse Dich und schütte Dein Herz vor mir aus. Deine Stimmung beunruhigt mich ungemein, da ich mir überhaupt nicht erklären kann, was Dich in diese Traurigkeit versetzt hat." Mit den Worten führte er das betrübte Mädchen mit sich nach dem Divan, zog sie an seine Seite nieder, strich mit der Hand die Locken ihres Haupthaares aus ihrem Gesicht und fuhr mit zärtlicher Stimme fort: „Weine nicht, mein Kind, es zerbricht mir das Herz, wenn ich Dich leiden sehe. Hast Du denn kein Vertrauen zu Deinem Vater, der es doch so gut mit Dir meint und dem Du ja nun sein Ein und Alles bist? Vielleicht ist es mir möglich, Deine Thränen zu stillen und Deinen Kummer zu heben. Also sage mir, Klär chen, was fehlt Dir?" Erregung anstarrenden Dame: „Gnädige Frau, wenn sie noch Einiges 'anzuordnen haben, lassen Sie einen Notar rufen, und wenn Sie etwa noch Etwas auf dem Gewissen haben, auch einen Priester." — „Um Gotteswillen, Doktor," ruft die Un glückliche, im äußersten Schrecken, „es ist also aus mit mir?" - - Fünf Minuten langes Schweigen. Die Kranke fällt aus einer Ohnmacht in die andere. Wie sie die Augen wieder öffnet fügt der Arzt: „Verloren sind Sie keineswegs — ich möchte mw nicht der einzige Narr sein, der um nichts und wieder nichts geweckt worden ist." * Gänzlich abgebranntes Dorf. Laut einer Meldung der „Köln. Volksztg." aus Gmünd vom 19. August ist dasEißl- borf Malzbcnden gänzlich abgebrannt. Wegen Wassermangels konnten erfolgreiche Löschversuche nicht unternommen werden. Unter der obdachlosen Einwohnerschaft herrscht großes Elend- * Folgende „Jagdgeschichte" wird erzählt: Ein Förster hatte bei einem Fabrikanten ein Faß Raupenleim zum M- streichen der Bäume bestellt, und der Fabrikant in dankbarer Erinnerung der vielen von dem Förster bereits erhaltenen Auf träge fügte der Sendung noch ein kleines Fäßchen zu, das er seiner besonderen Beachtung empfahl. Der Förster in der Meinung, daß darin ein ganz besonders wirksamer Leim enthalten sei, be stimmte den Inhalt für einen stark gefährdeten Theil des Waldes, und mehrere Holzarbeiter wurden mit dem Bestreichen der Bäume betraut. Am anderen Morgen kam der Oberförster und be sichtigte mit dem Förster die fertige Arbeit. Dabei entdeckten sie zu ihrer Verwunderung, daß die Leimringe einer Anzabl Bäume auffallend schwarz waren, und eine nähere Untersuchung ergab, daß die ahnungslosen Arbeiter die Bäume mit dem im kleinen Fäßchen enthaltenen Caviar bestrichen hatten, den der Fabrikant dem Förster zur besonderen Beachtung empfohlen haft- * Verurtheilter Raubmörder. Am 10. August erM» vor den römischen Geschworenen Adolf Schicktanz aus Stolpen, Königreich Sachsen, der am 3. Juni d. I. den Bankier Phelp- in Rom in dessen Wechselstube ermordete. Der Angeklagte is! ein kräftiger, junger Mann mit wohlgenährtem Gesicht, sorgsam gepflegtem Schnurrbart, blauen Äugen und blondem Haar- Er macht den Eindruck eines eleganten verhätschelten junge" Mannes, dem Niemand einen Raubmord zutrauen würde. Am 2. November 1891 stahl Schicktanz auf dem Postamte Meißen, wo er beschäftigt war, zwei Geldbriefe mit einem I"' halte von 12000 M. und wurde flüchtig. Zuerst wendete er sich nach Berlin, dann nach Neapel, nach Genf und endlich nach Paris. Ueberall ließ er sich George Winterfield nenne" und gab sich für einen reichen Deutschamerikaner aus. D" Löwenantheil der gestohlenen 12000 M. verjubelte er in Pari-- Nach fünf Monaten ging das Geld schon zur Neige. wendete darum der theuern Seinestadi den Rücken und reift' wieder nach Italien. Am 3. Juni besaß er nur noch 10 und darum entschloß er sich, den Bankier Phelps, der Mittags in seiner Wechselstube in der Vila Frattma gewöhnlich allein war, zu berauben. Unter dem Vorwande, einen Ta"' sendmarkschein wechseln zu wollen, ging er des Vormittags die Wechselstube, um das Terrain zu erkunden. Nachmittag- 2 Uhr kehrte er zurück, fand den unglücklichen Phelps allem und schoß ohne Weiteres seinen Revolver auf ihn ab. Aber durch das Geschrei des Ueberfallenen erschreckt, floh er aus del Wechselstube, ohne das Geringstestehlenzukönnen. Am ander" Tage stellte er sich dem Nutschen Konsul. Phelps war in zwischen gestorben. Vor Gericht bewies Schicktanz eine ab stoßende Gefühllosigkeit. Als ihn der Präsident fragte, wann" er denn gerade den unglücklichen Phelps zu seinem Opfer aus erkoren habe, antwortete er: „Weit mir der Name deutsch klang- Das Urtheil lautete, wie schon mitgetheilt, auf 16 Jahre, ° Monate und 20 Tage Zuchthaus. Unglück in den Bergen. Schon wieder wird ein 0"° glück durch Absturz gemeldet: Im Stubaithale stürzten, noch den „Tir. St.", am Sonntag auf der Tour über denAlpcüft Ferner nach Scllrain am oberen Berge drei Sachsen ab, we>^ ohne Führer diese Tour unternommen hatten. Der eine ftl drei Abgestürzten blieb todt, der zweite erlitt nebst anderen »iä" unerhebliche Verletzungen einen Beinbruch und der dritte wurde am Kopfe sehr bedeutend verwundet. Es scheint, daß alle Warnungen vor führerlosen Touren, die so oft einen unglücklicbc" Ausgang nehmen, nichts fruchten. * Der Schein trügt. Ein älterer Herr umarmt und E die Zofe im Vorzimmer, die ihn mel den will. Zofe: „Är" darf ich melden?" — Herr: „Müller, Professor der Moral und Sitteulchre." * Genügend. Theaterdirektor: „Ja, mein Kind, babc" Sic sich denn schon in naiven Nollen versucht?" — „H^ Direktor, ich war dreimal — verlobt!" " Einseitige Auffassung. „Ja, warum unterhalten SU sich denn nicht mehr mit Fräulein Melanie?" — „Ich bä"" nimmer! .... Alles, was ich sage, faßt sie als Heüäth^ antrag auf!" * Ein gefährlicher Schneider. Damenschneider: Kleid sitzt wie angegossen; nur der Hals ist ein wenig lautl ich werde ihn aber gleich abschneiden." * Des Druckfehlerteufels unschuldige Opfer, so schreibt^ „Hann. Cour.", sind die Radfahrer geworden. Einen eäP" deutschen Durst mögen die Fahrer b.i der großen Hitze wohl gchab haben, ihnen aber deshalb nachsagen: „Sie sausen dahin Stadt zu Stadt," gebt entschieden zu weit und ist wükb teuflisch. ' .