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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 26.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189208263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18920826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18920826
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1892
-
Monat
1892-08
- Tag 1892-08-26
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Monat
1892-08
-
Jahr
1892
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Er- I nun allerdings nicht geringfügiger Art sein, wenn die Erleichterung der Einfuhr russischen Getreides ,en über Er- aus an der Reichsbank liegt, gar nicht anzuwenden braucht, um Zugeständisse seitens Rußlands zu erlangen. Diese Zugeständ nisse dürfen nun allerdings nicht geringfügiger Art sein, wenn sie gegen die Erleichterung der Einfuhr russischen Getreides nach Deutschland eingetauscht werden sollen. Es handelt sich dabei nicht bloß um die Herabsetzung der russischen Zollsätze für einige Artikel, von denen namentlich Eisen und" Stahl, Textilwaaren, Ledererzeugnisse u. s. w. in Frage kommen, sondern auch um andere Zollverhältnisse. Namentlich dürfte nicht übersehen werden, daß den Plackereien bei den russischen Zollabfertigungen für die Zukunft vorgebeugt werde. In erster Reihe würde dazu eine ganz genaue Klassifikation der Waaren Stambuloff's mit dem Sultan berichtigt hätte. In Sofia wird man sich aber in der gewonnenen Ueberzeugung, daß der Sultan, wie er ausdrücklich erklärt hat, bereit sei, den Fürsten im günstigen Augenblicke anzuerkennen, durch das, was hinterher seitens der Pforte dem russischen Geschäftsträger gegenüber zur Beschwichtig ung Rußlands zum Besten gegeben worden, nicht irre machen lassen. Antwerpen, 24. August. Heute sind abermals mehrere choleraartige Erkrankungen vorgekommen. In einem Falls wurde asiatische Cholera konstatirt. Myslowitz. In Luszowice sind 86 Wohnhäuser und 51 Scheunen niedergebrannt. 500 Personen sind obdachlos. Die Arbeiterunruhen in Nordamerika machen den Be hörden fortgesetzt recht viel zu schaffen. Nach den neuesten Meldungen aus Buffalo ist die Situation daselbst völlig un verändert. Weitere Zerstörungen von Eigenthum nach dem Brande von mehreren hundert beladenen Eisenbahnwaggons zu Anfang dieser Woche sind nicht vorgekommen, doch befürchtet man eine weitere Ausdehnung des Streiks. Zur Sicherung der Eisenbahnanlagen und Gebäude sind 8000 Mann Miliz in Buffalo zusammengezogen. Einige Frachtzüge konnten neuer dings unter militärischem Schutze abgelassen werden, in der Hauptsache stockt aber der Frachtverkehr noch völlig. In Knox ville, wo die Bergleute die Sträflinge, die in den Gruben arbeiten sollten, befreit haben, haben wiederholte Zusammen stöße der Ausständigen mit dem zur Wiederherstellung der Ordnung dorthin entsandten Militär stattgefunden. Beide Male wurden die Arbeiter nach blutigem Gefecht zurückgeschlagen. Alle Grubeneingänge sind militärisch besetzt. Ein großer Verlust an Menschenleben wurde nach einem Telegramm aus San Francisco in Japan durch Orkane Hochfluthen und Erdbeben verursacht. Theile der Altstadt. Auch heute sei die Zahl der neuen krankungen erheblich. Die Hitze dauert an. Hamburg, 24. August. Amtliche Mittheilungen die Zahl der in den letzten Tagen hier vorgekommenen krankungen und Todesfälle sind noch nicht erfolgt. Die mäßige Behandlung des ganzen Staates die Berücksichtigung lokaler und individueller Interessen unmöglich mache. Aber die Regierung habe sich nicht mit Unrecht dagegen gesträubt, von der Anwendung der ihr zustehenden höchst dehnbaren Aus- nahmebesugniß Gebrauch zu machen, um nicht aus den Aus nahmen die Regel zu machen. Daher die Unpopularität des Gesetzes, das aus dem Wettlaufe nach Popularität entstanden sei. Berlin. Zufolge des Auftretens der Cholera in Hamburg hat das kaiserliche Gesundheitsamt angeordnet, daß von heute ab sämmtliche von Hamburg bezw. von Altona hier mit der Bahn eintreffenden Gepäckstücke einer sorgfältigen Desinfektion an Ort und Stelle unterzogen werden. In Berlin ist ein Fall asiatischer Cholera bisher nicht festgestellt worden, obgleich eine Anzahl choleraähnlicher Erkrankungen zum Theil mit tödtlichem Ausgange vorgekommen sind. Dienstag Abend starb ein fünf- undzwanzigjähriger Arbeiter bald nach seiner Einlieferung in's Krankenhaus unter choleraverdächtigen Erscheinungen. Hamburg, 23. August. Dem „Hamburger Korre spondenten" zufolge sind gestern 126 choleraähnliche Erkrankungen vorgekommen, wovon viele tödtlich verliefen. Bei mehreren der Erkrankten fei Okolsra asinticn konstatirt worden. Die Medizinalbehörde und die Polizei hätten Maßregeln getroffen behufs Lokalistrung der Krankheit auf die am stärksten betroffenen Vaterländisches. Wilsdruff. Daß die große Opferfreudig keit des Stadt- gemeinderathes und Schulvorstandes des hiesigen Ortes aut von hier amtirenden Lehrern in rechter Weise gewürdigt wird, beweist ein uns von einem hiesigen Lehrer überreichtes Referat über die Turnhalle und deren Weihe, was wir hiermit zum Abdruck bringen: „Selten dürfte wohl eine Schulgemeinde der Schule und ihren Lehrern größere Opferfreudigkeit entgegenbringen, als die Gemeinde Wilsdruff. Es muß rühmend anerkannt werden, daß die betreffende Gemeinde zu der Zeit, als die beiden Hohen Kammern unseres Landtags eine Erhöhung aller Lehrer gehalte einzuführen beschlossen, die ohnehin für ihre Lehrer weit günstigere Gehaltsstaffel in der Weise erhöhte, daß daß Maximalgehalt statt wie bisher 2100 Mk. nunmehr 2400 Ml- betragen und die Zulagen von je 150 Mk. nicht mehr i" 5jährigen, sondern in 4 mal 3-, 2 mal 4- und 2 mal 5jährige" Zwischenräumen erfolgen sollen. Den immerwährenden und für die Schule nicht besonders günstigen Wechsel, der durch die Anstellung von Hilfslehrern hervorgerufen wird, begegnete du Gemeinde Wilsdruff damit, daß sie die Hilfslehrerstelle für immer einzuziehen beschloß und dieselbe in eine ständige Lehret' stelle umwandelte, so daß außer der Direktorstelle 9 ständigs Lehrerstellen sich hierselbst vorfinden. Die seit Ostern 188» hier bestehende und in Privathänden sich befindliche Vorbe reitungsanstalt für Postgehilfen, die, nebenbei erwähnt, eiM sehr guten Rufes sich erfreut und bisher auch jeden Schüler dem Ziele sicher zugeführt, ist von der hiesigen Schulgemeinde übernommen und in eine höhere Fortbildungsschule mit einer postalischen, kaufmännischen, landwirtschaftlichen Abteilung und einer solchen für Eisenbahn umgewandelt worden. Die Ansta" selbst steht unter Leitung des Bürgerschuldirektors, und der Unter richt in derselben wird von diesem und den übrigen hier ange stellten Lehrern erteilt. Aber noch einer anderen, -der hiesige" Schule zu großem Segen gereichenden That, die der Schulver stand in letzter Zeit zur Ausführung brachte, sei noch besonders dankenswert gedacht und andern Gemeinden zur Nachahmung empfohlen. Nicht nur der Schulvorstand, sondern auch M übrigen Bürger der Stadt schenkten der edlen Turnerei, dir seit 1881 für die Bürgerschule obligatorisch eingeführt wurde, besondere Beachtung und um dem Mißstände, während del schlechten Witterung infolge eines fehlenden Raumes den Unter richt aussetzen zu müssen, für immer abzuhelfen, ward eine Turnhalle erbaut, die am 22. August geweiht und der Bürger schule sowohl als auch dem seit 29 Jahren hier bestehende" Turnvereine zur Benutzung übergeben worden ist. Die Turnhalle verdient in jeder Weise ein Schmuckkasten genannt zu werde"' Den Plan zu derselben hat Herr Baumeister Lungwitz vv" hier entworfen. Die Front her Turnhalle mißt 24 m, "" Ul vcl. vLuucuuntj uvci vlc ba verbreitete und in der weiteren Ausführung das Gebäude " einen Bau zur Zierde unserer Stadt, als eine Heimst"" deutscher Kraft und deutschen Geistes uno als eine Stätte z"^ Heile und Wohle unseres Vaterlandes hinstellte. — Der der Erteilung des Turnunterrichtes an hiesiger Bürgers")", betraute Lehrer, z. Z. Herr Vikar Kröher, führte mit einzelnen Klassen Turnreigen, Frei- und Gerätübunge". vorzüglich wohlgelungener Weise vor. Die an das Turne"*" M vermie Miatorisch M"ntag we ? Gesetzes i^cken, wat seinen ü! M eklatant Kinder st «scher er ter ernsten die ein s "tzige Tur " Der 2 der edlen Aem gen teils Konz „Hote Mög !nr Ehr' i Wil! «hrerstelle ftn da bis itellten Lel "ikariatweis «n der St «>s Hilfsle gewählt w - T haften zu «ei der t> ^schaffen Mietung, Mt Haiti ltr dieses Schreiber i U daß Musche ei Are es ab Mderbade ödenden! 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Rußland ist, wenn wir auch von vorübergehenden gegenwärtigen Verhält nissen absehen, dauernd mit seinen gegenwärtigen Erzeugnissen zu einem großen Theil auf den deutschen Markt angewiesen. Deutschland kann dafür von Rußland Zugeständnisse verlangen, die dieser Einfuhr mindestens gleichwerthig sind. Man würde es nicht begreifen können, wenn gerade in dem gegenwärtigen Augenblicke Zugeständnisse nicht erreicht werden würden. Zu den deutsch-russischen Handelsvertrags-Ver handlungen bringt die „Köln. Zeitung" abermals einen auf statistisches Material sich gründenden Artikel, in dem es heißt: „Es kann sich bei den Verhandlungen nur darum handeln, die furchtbaren russischen Schutzzölle zu beseitigen, die unserer Industrie eine jede Entwickelung ihrer Ausfuhr unmöglich machen und folgerichtig schließlich einen dauernden Rückgang zur Folge haben. Das Bestreben Wyschnegradski's, Ruhland auch industriell möglichst selbständig ;u machen, ist von Haus aus verfehlt ge wesen, weil die nöthigen Vorbedingungen, unter denen eine solche Politik allein möglich war, sich eben nicht fanden. Wohl hat Rußland alle Hülföquellen, die natürliche Schätze nur bieten können, aber die mangelhafte Ausbildung der Verkehrs verhältnisse des ungeheueren Reiches, die unzureichende volks- wirthschaftliche Ausbildung der Bevölkerung und nicht zum Ge ringsten auch der fanatische Fremdenhaß in den leitenden Schichten, der die durchaus nothwendigen ausländischen Lehr meister mit allen Mitteln fernzuhalten sucht, lassen eine wirk liche Entwickelung der Industrie nicht zu. Rußlands Stellung auf dem Weltmarkt liegt in der Ausfuhr seiner landwirth- schaftlichen Erzeugnisse. Die Zustände, die sich unter der Ge treidesperre entwickelten, gaben den klarsten Beweis davon, wie das reiche Land wegen seiner Ausdehnung und der eigenthüm- lichen Verhältnisse nicht im stände ist, den Mißwachs in dem einen Landestheile durch die gute Ernte des anderen zu be wältigen. Es wiederholte sich eine Erfahrung, die Preußen unmittelbar nach den Befreiungskriegen machte, als der noth- leidenden Rheinprovinz nicht die nöthige Hülfe gebracht werden konnte, während im Osten das Getreide außerordentlich gut ausgefallen war. Die Mißernte des vorigen Jahres hat nun einmal direkt einen Steuerausfall in den betroffenen Gegenden zur Folge gehabt, außerdem aber ist indirekt durch das Aus fuhrverbot anderen Gebieten die Möglichkeit genomnien worden, ihre Erzeugnisse abzusetzen und so die Mittel zu gewinnen, um die Steuern zu entrichten. Tausende und aber Tausende von Centnern Korn verfaulen alljährlich auf den Bahnhöfen im Süden, da sie einfach nicht befördert werden können, aber dies mal verdarben auch in den Häfen riesige Vorräthc, weil die Ausfuhr verboten worden war. So werden die Russen jetzt Alles daran setzen, für ihren Getreideversandt möglichste Er mäßigungen und Erleichterungen zu erwirken, unserer Regierung aber erwächst die schwierige Aufgabe, den Anforderungen der Industrie nach Kräften gerecht zu werden, ohne doch die Land- wirthschaft in ihren berechtigten Interessen zu schädigen. Wie wir schon betonten, ist bei den diesmaligen Handelsvertrags- Verhandlungen nur der rein wirthschaftliche egoistische Standpunkt entscheidend, eine politische Seite der Frage, wie sie bei den Abkommen des vergangenen Jahres so entscheidend mitwirkte, giebt es diesmal nicht. Hoffentlich wird daher der Ausgang der jetzigen Verhandlungen die allgemeine Erwartung nicht wieder enttäuschen." Zur Frage der Sonntagsruhe wird den Hamb. Nachr." von parlementarischer Seite geschrieben, daß statt der Neber- zeugung des Publikums von dem Segen der Sonntagsruhe jetzt nach 1^ Monat die Beschwerden dagegen immer lauter würden. Das sei keine Opposition gegen den „neuen Kurs", da die Klagen von allen Seiten kämen und das Gesetz allge meine Verurtheilung finde. Die Behauptung, daß die Anord nungen, welche die Unzufriedenheit hervorriefen, nicht im Gesetz sondern in den Aussührungsbestimmungen der Regierung läge, sei nicht leicht zurückzuweisen, da allerdings die schablonen strebt ist, so ist nicht abzusehen, weshalb nicht andere als die bisherigen handelspolitischen Beziehungen zwischen den beiden Reichen Platz greifen könnten. Für Deutschland ist es gerade jetzt auch möglich, Rußland mit einigem Nachdruck gegenüber zutreten. Als in den siebziger Jahren Wünsche nach einer Anknüpfung günstiger Handelsbeziehungen mit Rußland in Deutschland austauchten, war es Fürst Bismarck, der im Reichs tage darauf hinwies, daß solche Beziehungen niemals zu Stande kommen würden, wenn der Reichsregierung nicht die Möglich keit der Anwendung von Retorsionszöllen gegen Rußland in die Hand gegeben würde. Solch ein Kampfmittel hat gegen wärtig die Reichsregierung, und zwar von einer Beschaffenheit in der Hand, wie sie besser nicht gedacht werden kann. Der Zoll auf Getreide ist durch die Handelsverträge herabgesetzt, jedoch nur für die Länder, mit denen ein Vertrag geschlossen ist. Für andere ist der Reichsregierung lediglich bis zum 1. Dezember dieses Jahres die Befugniß zur Anwendung des niedrigen Zollsatzes gegeben. Der Getreide-Export aller Nicht vertragsstaaten wird also vom 1. Dezember ab den höheren Zollsätzen unterliegen müssen. Auf Rußland ist der niedrigere Zollsatz überhaupt nicht in Anwendung gekommen. Das hat sich bisher nicht empfindlich bemerkbar gemacht, weil die vor jährige russische Ernte schlecht war, wird aber, da namentlich Deutschland ein Hauptabnehmer russischen Roggens war, recht bald für die russischen Landwirthe zu einer nicht gerade erfreu lichen Klarheit kommen. Der Differentialzoll stellt eine Waffe für Deutschland dar, eine so gute, daß man eine zweite, welche in dem Verbot der Lombardirungsfähigkeit russischer Papiere halten, auch eine Reihe anderer bulgarischer Würdenträger be-j^ .... — schenkt worden sei. Kurz, man versucht den Empfang Stam-* die Vertreter der Stadt, die Lehrer, der Turnverein, die FeM' buloff's jeder Bedeutung zu entkleiden und will dies offenbar, * wehr, andere Verehrer der Schule und die turnende Sch"*, um zu verhüten, daß der Zwischenfall in Konstantinopel als jugend. Der stattliche Zug bewegte sich durch die Stadt """ eine Niederlage aufgefaßt werde und um vorzubeugen, daß sich' nahm Aufstellung auf dem sehr großen Turnplätze vor dt die öffentliche Meinung ereifere. Sofern diese Darstellungen Turnhalle. Herr Bürgermeister Ficker öffnete die Turnhaw, der russischen Blätter sich auf die Auskünfte stützen, die dem nachdem ihm der Schlüssel dazu aus den Händen des Baumeist^ russischen Geschäftsträger, der von der Pforte Aufklärungen über' übergeben, das Gebäude dem Schutze des Höchsten empfehle" den Besuch Stambuloff's verlangte, zutheil geworden sind, haben und schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät den König Albet« sie ihre Berechtigung. Man hat auch sicherlich in Konstantinopel in welches alle Festteilnehmer begeistert einstimmten. Nach^ diese Auskünfte um des lieben Friedens so gefaßt, damit sichrer Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, eröffnete der Rußland mit denselben zufrieden geben könne. Die bedeutsame * sangverein „Liedertafel" die Weihe mit dem Gesänge d* Thatsache des Empfanges Stambuloff's läßt sich aber n'cht un-st Liedes: „Brüder, reicht die Hand zum Bunde!" An bt geschehen und, was der Sultan zu Stambuloff gesagt, nicht, Weihegesang schloß sich die wie immer markige und tieft"' ungesprochen machen. Wir haben auch nicht gehört, daß man greifende Rede des Herrn Schuldirektor Gerhardt, der IA von Konstantinopel aus die Berichte über die Unterredung in der Einleitung über die Entstehung der Turnerei überha"" Tiefe beträgt 12 m und die Höhe stellt sich auf 6,70 w Außer des stattlichen, äußeren Baues sei noch besonders bet inneren Einrichtung gedacht. In dem großen Turnsaale si"" die verschiedendsten, zumeist in doppelter Anzahl vorhandene" Turngeräte aufgestellt und an Decken und Wänden befischst. Es soll hierbei nicht unerwähnt bleiben, daß dem Verfertige* sämtlicher hier aufgestellten Turngeräte, Herrn Klemm s" Dippoldiswalde, für die durchaus saubere und geschmackvoll Arbeit unendliches Lob gebührt. Möchte durch dieses ganz uch ! parteiische Urteil der genannten Firma seitens der sich ^»dring, interessierenden Gemeinden besondere Aufmerksamkeit zugewendst ^- - werden. Mit dem Turnsaale steht eine geräumige Garderobe und ein Büffet in Verbindung. Für Zuschauer bei Tur"' examen und anderen größeren Festlichkeiten, die man viellE hier abhalten würde, ist eine Galerie angebracht. ZumSch*"^ noch ein kurzes Wort über die Weihe selbst. Unter Leiw^ des Herrn Schuldirektors versammelten sich im Schulgarll" privaten Quellen herrührenden Zahlenangaben der Zeitungen weichen stark von einander ab. Die Erkrankten werden durch Krankenwagen sofort in eine besondere Abtheilung des Kranken hauses übergeführt. Die Gestorbenen werden sofort in die Leichenhallen gebracht, die betreffenden Wohnungen werden des- infizirt. Während des Transportes der Kranken und der Leichen durch die Straßen werden die Häuser abgesperrt. Gestern Abend trat ein Gewitterregen ein, durch den die Temperatur merklich abgekühlt wurde. Hamburg, 24. August. Dem „Hamburgischen Korre spondenten" wird authentisch gemeldet: Vom 18. bis 23. August erkrankten hier 219 Personen unter choleraaitigen Sym- tomen; 75 Personen sind gestorben. An den einzelnen Tagen erkrankten, bezw. starben: 13 bezw. 2, 16 bezw. 6, 24 bezw. 14, 31 bezw. 15, 86 bezw. 20, 49 bezw. 18. Die bis herigen Berichte sind übertrieben, die Desinfektionsgeschäfte sind von Käufern umlagert, die Desinfektionsmittel aber vielfach ausverkauft. Im Gej chäftsverkehr macht sich bisher keine Störung bemerkbar. Trotz des gestrigen Regens herrscht heute wieder starke Hitze. Lübeck, 21. August. Die Ortschaft Siebenbäumen in Lauenburg ist von einem großen Brande heimgesucht worden. Drei Menschen fanden den Tod in den Flammen. Petersburg, 24. August. Von gestern Mittag bis heute Mittag sind hier 111 Choleraerkrankungen und 32 Todes fälle vorgekommen. Im Gouvernement Ssamara betrug vom 20. bis 22. August die Mittlere tägliche Erkrankungsziffer 1194, die Sterblichkeit 529. Petersburg. Unter den hiesigen Garnisonen mehren sich die Cholerafälle. Bei zwei Infanterie-Regimentern sind bereits 23 Mann an der Cholera gestorben, und fast bei sämmtlichen Truppenkörpern kommen Erkrankungen vor. Zur Frage des russisch-französischen Bündnisses schreibt die „Pol. Korr." Als im Vorjahre die französische Escadre vor Kronstadt ankam, stellte eine Anzahl auswärtiger Blätter sofort die Behauptung auf, der Kommandant derselben, Admiral Gervais, sei beauftragt, namens der französischen Re gierung mit der russischen Regierung einen Allianzvertrag ab zuschließen. Diese Gerüchte, welche dem Admiral Gervais die erwähnte Mission zuschrieben, erwiesen sich als jeder Grundlage entbehrend. In den Beziehungen zwischen Frankeich und Ruß land hat sich seit der Zeit nichts geändert. Nunmehr wurde der General Boisdeffre seitens der französischen Regierung nach Petersburg entsendet, um den Manövern im Lager von Kras- noje-Selo beizuwohnen, und abermals tauchen in mehreren französischen Blättern ähnliche Gerüchte wie im Vorjahre auf. Gegenüber diesen neuen phantastischen Kombinationen kann nur darauf verwiesen werden, daß die beiderseitigen Botschafter allein berufen sind, über einen etwaigen Vertrag zu verhandeln und daß daher die angebliche Mission des Generals Boisdeffre ebenso nur in der erfindungsreichen Phantasie der Sensationspolitiker besteht, wie seinerzeit jene des Admirals Gervais. Die russischen Blätter, die sich bisher über den Besuch Stambuloff's in Konstantinopel in Schweigen hüllten, haben nun das Losungswort erhalten. Der Besuch wird als ein Theatercoup dargestellt, in welchem Sinne sich die „Nowoje Wremja" und die „Nowosti" aussprechen, und nur die „Peters burger Wjedomosti" nehmen den Schritt Stambuloff's als solchen ernster. Die ersterwähnten Blätter heben hervor, daß der Empfang Stambuloff's nach dem Selamlik erfolgt sei, zu welcher Zeit der Sultan die verschiedensten Ankömmlinge in Konstantinopel empfangen, und daß mit Tabakdosen, wie Stambuloff eine er-
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