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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 04.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189210045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18921004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18921004
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1892
-
Monat
1892-10
- Tag 1892-10-04
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Monat
1892-10
-
Jahr
1892
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gelang es ihm mich, das entflohene Pärchen in einem hiesigen bezüglich der vorhandenen Aktiva keine Angaben gemacht werden. Die Katastrophe erfolgte am Freitag, als ein Kunde der Firma circa 100,000 Mk. für verkaufte Effekten einziehen wollte und trotz wiederholter Mahnungen sein Geld nicht erhalten konnte. Anscheinend datiren die Unterschlagungen bis zum Jahre 1883 zurück. Die Firma wurde im Jahre 1853 gegründet und er freute sich stets des besten Rufes; von irgendwie nennens- werthen Spekulationen der Firma an der Börse hat niemals etwas verlautet; ebenso war der Privatgebrauch des Inhabers der Firma sehr bescheiden. Hingegen soll Letzterer an seine Verwandten große Summen, u. a. für nachgesuchte Patente einem einzigen Verwandten 550,000 Mk. gegeben haben. Die Kundschaft rekrutirte sich aus allen Ständen, namentlich auch aus Offiziers- und Beamtenkreisen. Die Börse ist mit minimalen Beträgen betheiligt. Die Unterschlagungen sollen 300,000 Mk. betragen. Am Sonnabend Morgen spielten sich in und vor dem Geschäft des pp. Schulze höchst erregte Scenen ab. So kam gegen 11 Uhr ein Landmann, der über 70,000 Mk. in Papieren bei Schulze liegen hatte, um noch weitere Einzahlungen zu machen: als der Bedauernswerthe im Hause erfuhr, daß Sch. bankerott sei, brach er auf der Straße zusammen und mußte nach einer m demselben Hause befind lichen Destillation geschafft werden, wo er wie ein Kind weinte. Eine Frau, die ihre dem Sch. übergebenen Ersparisse in der Höhe von 6000 M abheben wollte, brach obnmächtig zusammen und wurde mittelst Droschke nach ihrer Wohnung überführt. In Köln fand in diesen Tagen eine Delegirtenversammlung des Rheinischen Handwerkerverbandes statt, um zu einzelnen schwebenden Fragen Stellung zu nehmen. Zunächst wurde die Nothwendigkeit des genossenschaftlichen Zusammen schlusses erörtert und der Plan, in Anschluß an den Rheinischen Genossenschaftsverband, der bereits 90 Genossenschaften umfaßt, eine Handwerkergenossenschaft zu begründen, in Erwägung gezogen. Das zu diesem Zwecke ausgearbeitete Statur stellt folgende Ziele auf: Ankauf von Rohmaterialien, Maschinen, Werkzeugen w.; Kreditgewährung und Einziehung von Außen ständen der Genossen; außergerichtliche Regulirung in Noth gerathener Geschäftsbetriebe; Ertheilung von Auskünften über Kredit suchende Kunden; Einrichtungen zu vortheilhaftem Absatz der Erzeugnisse der Genossenschaft. Zur Mitgliedschaft soll nur derjenige zugelassen werden, der die Befähigung als Meister besitzt oder nachweist — vermuthlich also wohl nur Jnnungs- meister. Erstrebenswerth sind die in dem Statut vorgezeichneten Ziele jedenfalls; aber ob sie auf dem Boden der freien Ver einigung auch erreichbar sind, ist eine andere Frage. Die gut- situirten Handwerksmeister werden sich der Genossenschaft kaum anschließen; denn sie haben dabei nichts zu gewinnen, und die vermögenslosen Meister werden — in der Genossenschaft ungern ausgenommen — oft gar nicht die geringen Mittel besitzen, um überhaupt den Beitritt erlangen zu können. Wie die Dinge heute liegen, ist durch fakultative Vereinigungen kaum noch viel für die Gesammtheit des Handwerks zu erreichen; im günstigsten Falle sind es nur Einzelne, die daraus Vortheil ziehen. Der rheinische Delegirtentag sprach sich im übrigen gegen die Errichtung von Gewerbekammern aus, weil dadurch eine gewisse Sorte von Kapitalisten erst recht in die Lage käme, das kleine Hand werk lebensunfähig zu machen. In demselben Sinne votirte auch der schlesische Verein zum Schutze des Handels und Ge werbes zu Schweidnitz, der eine Eingabe an das preußische an, der Puls geht immer schneller und die Köperwärme wächst beständig. Der Kranke wird von Krämpfen und Ohnmacht ergriffen und von furchtbaren Schmerzen gepeinigt; plötzlich werden die Glieder starr und kalt, der Kranke kann sich nicht be wegen und läßt nur hin und wieder ein grauenerregendes Gewimmer hören. Diese zweite Krankheitspcriode dauert nicht länger als; 15 bis 20 Minuten. Erbrechungen und Diarrhoen wie bei der Cholera waren nicht wahrnehmbar. Nach dem eben ge-' schilderten Zustand der Agonie offenbart sich in dem starren. Körper das Leben nur noch durch ein schweres Athmen des Patienten, bis endlich nach kurzer Zeit der Tod eintritt. Dann bedeckt sich der Körper mit großen schwarzen Pestbeulen, die! sich rasch ausdehnen und den Leichnam in wenigen Minuten zersetzen. l fahren nicht mit, bevor Sie mir die schuldige Miethe nicht be zahlt haben." Der Fahrgast wurde verlegen, bekannte jedoch, keine Mittel zu besitzen, seine Wirthin bezahlen zu können. Vergeblich waren die Bemühungen der Bahnbeamten, die re solute Frau aus dem Wagen zu entfernen, sie wollte den „heimlich gezogenen Chambregarnisten" nicht loslassen. Als es zum dritten Mal läutete und sie noch kein Geld hatte, zog sie, ohne daran gehindert zu werden, dem Passagier seinen Ueberzieher aus, nahm dessen Hut und Stock und verließ dann erst mit diesen ge pfändeten Sachen den Bahnhof. Der Ausreißer beruhigte sich dabei und dampfte hutlos, ohne Nock und Stock aus Dresden ab. — Leipzig. Die junge Frau eines älteren Berliner Rentiers hatte sich einen Freund angeschafft, der schon längere Zeit von der Frau erhalten wurde. Beide hatten den Entschluß gefaßt, gemeinschaftlich nach Amerika zu entfliehen und das dazu nöthige Reisegeld, im Betrage von 4000 Mark, dem Se kretär des Rentiers entnommen. Da Letzterem bekannt war, ganz unbrauchbar gewordenen Maschine ist nur noch der dieser: folgende Packwagen zertrümmert. Beim Güterzug jedoch sieht j es fürchterlich aus, 11 Wagen sind total zerirümmert, darunter! einer der Brauerei Felsenkeller. Die Eisenstücken und Holztheile bilden ein gräßliches Chaos, und rechts und links des Gleises,! auf welchen, sich das Unglück ereignete, sind Haufen von Trümmern aufgethürmt. Der Verkehr ist auf allen Gleisen gesperrt. Außer den völlig zertrümmerten Wagen ist ein großer Theil der anderen Wagen mehr oder minder beschädigt. Schwer verun glückt ist bei diesem Unfälle leider ein Mann vom Zugspersonal, der Bremser Quietzsch aus Elsterwerda, dem beide Beine arg zerquetscht wurden. Eine von Dresden schnell herbeigerufene Lokomotive nahm die Wagen des Omnibuszuges sofort mit nach Dresden, und wurde auch der Verunglückte mit dahin überführt. Wie das Unglück entstanden ist, läßt sich natürlich vor Be endigung der Untersuchung nicht sagen, doch ist anzunehmen, daß die Hauptursache der um diese Zeit schier undurchdringliche Nebel gewesen ist. — Am Mittwoch Abend in der neunten Stunde brach in Döltzschen bei Dresden im Gehöfte des Herrn Gemeindevor stand Mende Feuer aus, das sich rasch dem Gute des Herm Winkler mittheilte und dieses einäscherte; die Erntevorräthe boten reichen Brennstoff; vom Menbe'schen Gehöfte ward das Wohn haus gerettet; der Schaden ist beträchtlich. An der Brand stätte waren 25 Spritzen erschienen. Weithin hatte das Feuer den Abendhimmel geröthet. — Kurz vor dem Abgänge eines Personenzuges auf dem Böhmischen Bahnhöfe in Dresden erschien eine ziemlich robuste Frau auf dem Perron und drängte sich an alle Wagenthüren heran, um die Insassen des Koupees genau zu mustern. In einem Wagen dritter Klasse schien sie doch nun endlich den Ge suchten gefunden zu haben, denn sie riß plötzlich die Thür auf, sprang mit einem Satz in das Koupee und packte einen darin sitzenden jungen Mann mit den Worten beim Kragen: „Sie Staatsministerium gerichtet hat, in der es heißt: „Wenn ferner eö als zweckmäßig hingestellt wird, die Handwerker und Detail händler zu einer gemeinsamen Interessenvertretung zu vereinigen, so vermögen wir einem solchen Gedanken nicht das Wort zu reden. Wohl trifft es zu, daß der gesammte gewerbliche Mittelstand unter ein und denselben Uebelständen leidet, allein für die Bekämpfung derselben und für die Hebung der Lage wird getrenntes Marschiren das wünschenswerthe Ziel sein müssen, wenn anders nicht unfruchtbare Arbeit geschaffen werden soll. In Erwägung aller dieser Momente können wir es nur als zweckmäßig erachten, wenn für die Großindustrie und den Großhandel ausschließlich die Handelskammern bleiben, während für den Handwerkerstand besondere Handwerkerkammern und für die Interessenten des Detailhandels und der Kleinindustrie besondere Gewerbekammern zur Vertretung ihrer Interessen und zur belachenden Mitwirkung bei der Königlichen Staatsregierung errichtet werden." — Das ist so ziemlich die Ansicht aller Handwerker und Kleingewerbetreibenden, und es ist zu hoffen, daß diesen Wünschen Rechnung getragen werde. Drei hervorragende Führer der deutschen Sozialdemokratie haben in den letzten Tagen wieder einmal das Licht ihrer Weisheit leuchten lassen, die Herren Bebel, v. Vollmar und Liebknecht. Herr Bebel sprach an verschiedenen Orten der Pfalz, in der Moselgegend und den benachbarten Gebieten; er stellte hierbei u. a. den baldigen Hereinbruch des großen „Weltkladderadatsches" in Aussicht — wie freundlich! Herr von Vollmar seinerzeit bereiste als sozialdemokratischer Agitativns- redner Württemberg und hat er daselbst durch sein ihn aus zeichnendes kluges und maßvolles Auftreten unleugbare Erfolge errungen. Herr Liebknecht endlich „glänzte" vor allem durch seine auf dem Marseillaiser Kongreß der französischen Sozialisten gehaltene Rede, in welcher er die „Lösung" der elsaß-loth ringischen „Frage" nach der künftigen Errichtung der sozialen Republik in Deutschland und Frankreich verhieß. Natürlich erntete Herr Liebknecht für diese Kundgebung den frenetischen Beifall seiner französischen Gesinnungsgenossen. Nach seiner Rückkehr cms Marseille auf deutschen Boden hat Liebknecht u. a. auch in der elsässischen Fabrikstadt Mühlhausen eine Rede über das eisaß-lothringische Thema von seinem bekannten „welt- bürgerlichen" Standpunkte aus gehalten. Hamburg, 30. September. Laut der bis zum 17. September reichenden Statistik des Medizinalamts starben hier seit Mitte August genau neuntausend fünfhundert Menschen an Cholera, Cholerine, Durchfall und Brechdurchfall; das würde für Hamburg-Altona zusammen bis heute rund zehn tausend Gestorbene ergeben. — In Hamburg sind die Schulen noch immer geschlossen, doch ist jetzt die Einrichtung getroffen worden, daß die Lehrer täglich von 9—12 Uhr Vormittags in den Schulgebäuden anwesend sind und denjenigen Schülern, welche sich freiwillig dort einfinden, häusliche Arbeiten aufgeben und sie durchsetzen. Der Präsident Graf Tisza hob bei Eröffnung der un garischen Delegation hervor, in den internationalen Be ziehungen sei in den letzten Jahren nichts geschehen, was eine Kriegsbesorgniß Hervorrufen könnte. Der Dreibund wirke als Bremse gegen kriegerische Gelüste, allein der Augenblick der Abrüstung sei noch nicht gekommen, im Gegentheil seien die Rüstungen möglichst zu vervollständigen. Wenn der Frieden bisher erhalten worden, so sei dies dem Bestreben der Mächte zugezogen. — In nächster Nähe des Bahnhofes zu Grüna wurde am Sonnabend Vormittag von dem nach Lugau fahrenden Personenzuge das 8 Jahre alte Töchterchen der Frau verw- Lindner in Grüna überfahren und sofort getödtet. — Am Dienstag Nachmittag sprang ein in Leipzig be dienstetes Mädchen mit ihrem 3 Wochen alten Kinde bei Schleußig in die Rödel, es gelang jedoch, Mutter und Kind noch lebend wieder herauszuziehen. Wie man erfährt hatte das Mädchen aus Schmerz über die am nämlichen Tage stattfindende Hochzeit seines Geliebten den Tod gesucht. Man brachte dasselbe im Plagwitzer Kranken Hause, das Kind aber — einen Knaben — bei mildherzigen Leuten unter. , — Die von dem ehemaligen Leipziger Ruderklub „Saxonia" im verflossenen Winter bei einem „Herrenabend Fieberschauern, die den Kranken vom Kopf bis zu den Füßen rütteln und schütteln und etwa eine Stunde lang von fünf zu l daß der Entführer in Leipzig Verwandte hatte, so begab er sich fünf Minuten eintreten. Nach Verlauf dieser Zeit befällt den mit einem Privat-Detektiv hierher und mit Hülfe eines Dritten Kranken eine unerträgliche Fieberhitze; die Pulsadern schwellen < ' ' " " - Vaterländisches. Wilsdruff. Laut stadträthlicher Bekanntmachung findet der diesjährige Herbstmarkt Donnerstag und Freitag, den 20. und 2l. d. M. statt. — Von Seiten der Ferkel- und Schweinehändler wird allgemein darüber geklagt, daß aus dem Verbot der Viehmärkte für die Betreffenden großer Schaden erwächst. Gerade gegen wärtig giebt es so zahlreiche verkaufsfähige Waare, daß cs'für diese Händler eine wirkliche Wohlthat wäre, wenn das Verbot recht bald aufgehoben würde. — Herr Kreishauptmann Freiherr von Hausen zu Dresden ist vom Urlaube zurückgekehrt und hat die Geschäfte der König!. Kreishauptmannschaft wieder übernomnien. — Nach den neuesten Mittheilungen über die Neisepläne des Kaisers dürfte auch ein Besuch Dresdens nicht aus geschlossen sein. Die „N. Fr. Pr." weiß zu berichten: „In den letzten Tagen ist die Ankunft des Kaisers Wilhelm in Wien verschoben worden, und zwar hängt dies mit dem Distanzritt zwischen Wien und Berlin zusammen. Die in Wien ankommenden Distanzreiter der deutschen Arniee werden am 9. Oktober Abends in der Wiener Hofburg vom Kaiser Franz Josef bei einer mi litärischen Abendgesellschaft empfangen werden. Gleich nacv der Abendgesellschaft werden die deutschen Offiziere Wien verlassen, da sie die Weisung erhalten haben, am 10. Oktober Nach mittags in Dresden einzutreffen. Kaiser Wilhelm, der bekanntlich am 8. und 9. Oktober der Feier der goldenen Hochzeit des großherzoglichen Paares in Weimar beiwohnt, kommt von dort nicht unmittelbar nach Wien, sondern kehrt am 10. Oktober nochmals nach Berlin zurück und empfängt die beim Distanz ritt daselbst angekommenen Offiziere der österreichisch-ungarischen Armee, worauf er die Fahrt nach Wien antritt. Wahrscheinlich wird er während der Fahrt in Dresden die aus Wien zu rückgekehrten deutschen Offiziere empfangen. Dienstag, den 11. Oktober, trifft der deutsche Kaiser in Wien ein. — Ein seltener Unfall ereignete sich am Freitag früh auf der Elbe. Beim Passiren eines Kahnes durch die Nie der- warthaer Brücke fiel ein Eisenstück herab und traf den auf dem Schiff beschäftigten Schiffshäupter so unglücklich, daß dieser sofort todt war. Der so jäh ums Leben Gekommene ist aus Pirna gebürtig, verheirathet und hinterläßt starke Familie. — Ein furchtbarer Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge ereignete sich am Sonntag früh auf der Haltestelle Naundorf der Berlin-Elsterwerda-Dresdner Bahn. Ein Güterzug, von Berlin kommend, mit meist leeren Wagen fuhr mit großer Ge walt auf den 6 Uhr 32 Minuten von Dresden in die Halte stelle Naundorf eingefahrenen und noch nicht ganz stillstebenden Omnibuszug. Der Zusammenstoß muß ein furchtbarer gewesen sein; beide Lokomotiven sind stark beschädigt, die Puffer sind bei Seite gebogen wie Draht. Der Omnibuszug ist bei dem Unfall noch verhältnißmäßig gut weggekommen, denn außer der zu danken, einander in ihren Rüstungen zu übertreffen. Dieser! Zustand sei krankhaft; allein Deak habe gesagt, die ärgste! Krankheit sei der Tod, gegen diese Krankheit brächten die Völker gern alle Opfer. Unter solchen Umständen müsse die Delegation einen Mittelweg zwischen der größten Sparsamkeit und den Rücksichten auf die Sicherheit der Monarchie finden. Graf Tisza schloß mit einer begeisterten Loyalitätökundgebung für den Monarchen, welche lebhaften Widerhall fand. Bulgarien hat bei der Wiener Länderbank einen ganz netten „Pump" ausgenommen. Das genannte Finanzinstitut schloß mit der bulgarischen Negierung eine Anleihe von 100 Mill. Frks. ab. 20 Mill, hiervon wurden fest übernommen. Die Länderbank stellte die Bedingung, daß die bulgarische Negierung innerhalb der nächsten fünf Jahre mit keiner anderen Bank Geldgeschäfte abschließe. — Jedenfalls zeugt das rafchc Gelingen dieser nicht unbedeutenden bulgarischen Anleihe er neut davon, welchen steigenden Kredits sich Bulgarien erfreut. Rußland. Die asiatische Cholera und die Pest sind ein Nichts gegenüber der furchtbaren Epidemie, die seit einigen Tagen die Bevölkerung von Turkestan geißelt. Ein am 23. September in Petersburg eingetroffencr Bericht des General gouverneurs von Turkestan meldete, das der „schwarze Tod", wie die Tarrtaren die verheerende Epidemie nennen, am 10. September den Bezirk Askabad heimgesucht und in sechs Tagen 1303 Opfer gefordert habe, der Bezirk hat eine Bevölkerung von 30,000 Einwohnern. Gegen den „schwarzen Tod", der in West-Asien schon seit langer Zeit bekannt ist, giebt es kein Heilmittel. Wie ein todtbringender giftiger Wüstenwind über fällt er plötzlich ganze Landstriche, vernichtet Menschen und Thiere und verschwindet dann ebenso rasch wie er gekommen, ohne daß es der Wissenschaft gelänge, sein innerstes Wesen zu ergründen. So ist der „schwarze Tod" auch diesmal im Bezirk Askabad schon nach sechs Tagen verschwunden und ließ nichts zurück als verpestete Leichen, deren Autopsie nicht vvrgenommen werden konnte, weil die Körper zu rasch in das Stadium der Auflösung und Verwesung eintreten. Der Bericht des Gouverneurs enthält dann noch folgende Einzelheiten über die Begleiter scheinungen der schrecklichen Krankheit, sie beginnt mit heftigen Cafe ausfindig zu machen. 300 M. waren bereits verjubelt. Ter betrogene Ehemann ließ sich von der mitgenommenen Summe 3000 M. wieder aushändigen, während er den Rest seiner Frau mit der Bitte schenkte, sich nicht wieder bei ihm sehen zu lassen. — Freiberg. Als am Montag Abend in der 11. Stunde der Hotelier I. Fuchs die Fischerstraße entlang ging, sah er einen ihm völlig unbekannten Mann einen kleinen, anscheinend j sehr schweren Koffer aus dem Hotel „Rother Hirsch" heraus- i tragen. Schnell entschlossen hielt er den Mann, der nur UN- j genügende Auskunft ertheilte, sofort fest und rief, da sich der Verdächtige zur Wehr setzte, Hülfe herbei. Nach der Festnahme l des Diebes ergab sich, daß der von diesem aus der Hausflur keck entführte Koffer eines Reisenden Gold- und Sstberwaaren im Werthe von etwa 13000 M. enthielt. Der Dieb, ein bis vor Kurzem in einem Dorfe bei Nossen beschäftigter, etwa 35 Jahre alter Handarbeiter Domann aus Hosena im preußischen Regierungsbezirk Liegnitz, kam in Gewahrsam. — Zwickau, 1. Oktober. Eine schreckliche Blutthat ist gestern hier verübt worden. Die 34 Jahre alte, unverheirathete Bertha Zergiebel wurde gestern Vormittag in ihrer Wohnung, Carolastraße Nl. 8, todt aufgefunden. Die Todte lag auf der, Diele, neben ihrem Bette. Letzteres, wie die Diele zeigten mächtige Blutlachen, lieber der Leiche lag eine Scheere. Bei der Untersuchung der Leiche fanden sich Verletzungen an beiden Händen und eine schwere tödtliche Stichwunde auf der linken Halsseite vor, welche dicht unter dem Ohre bis auf die Wir belsäule reichte. Die tödtliche Wunde war offenbar mit der Scheere bcigebracht worden. Die Schnittwunden an den Händen sind vermuthlich bei dem Kampfe mit dem Mörder entstanden. Ein Kampf aber muß stattgefunden haben, weil gestern früh gegen '^4 Uhr verschiedene Hausgenossen 5 Minuten lang Hülfen! fen, dann Stöhnen vernommen haben, worauf Ruhe eintrat. Am Spätvormittag wurde man erst auf die Zer- giebel'sche Wohnung aufmerksam, und zwar fand man sie offen. Zugleich wurde aber auch eine Cassette mit 20000 bis 30000 M. Bankscheinen, welche die Genannte besessen hatte, und in ihrer Wohnung verwahrt haben sollte, vermißt, während Schmucksachen, Portemonnaie u. s. w. offen dalagen. Es wird Raubmord vermuthet. Die Recherchen nach dem Thäter werden eifrigst betrieben. — Glauchau veranstaltet vom 18. Oktober an Auf führungen des Herrigschen Lutherfestspiels. In Freiberg will man im nächsten April damit beginnen, doch soll dort vorher eine Festhalle für 7200 Mark gebaut werden. — Während des Manövers sandte ein Soldat seiner in Zwickau in ärmlichen Verhältnissen lebenden Mutter 3 Mark. Dies erfuhr einer seiner Offiziere, dieser Akt der Pietät rührte ihn und er spendete den Angehörigen des Soldaten 200 Mark. — Eine aufregende Scene spielte sich Mittwoch früh kurz nach 7 Uhr in der Marienstraße in Crimmitsckau ab. Aus den Fenstern einer Dachwohnung drang massenhafter Rauch, während eine Frauensperson aus dem einen Fenster heraus gellend um Hilfe rief, weil sie wegen des Rauches nicht mehr zur Treppe herunter könne. Mittels einer schnell herbeigebrachten Leiter konnte das Mädchen aus ihrer bedrängten Lage befreit werden. Kinder hatten den Brand veranlaßt. Ein vierjähriger l Knabe hatte mit Streichhölzchen gespielt und mit denselben ein ! Bett in Brand gesteckt. Das Feuer wurde alsbald von dcn Hausbewohnern und herbeigceilten Nachbarn gelöscht, jedoch hat die Mutter des Knaben nicht unerhebliche Brandwunden sich wclck A ein L Akensteii' »in sie , Kaum .ki hattei -l jenem ^»dentaui Der Achten A Sein Müsse ''»er heiß Da l Wie Der M. dun »W M ihriger Bellten Bucht r Kd sein Bönen Bdstraf »°HI der Mnahn »»gelegt. B Aus Mwerfu A in de 'Hlichem Kd in Mte S Ah'g ge> Mens ^bestell 'M der ^e Rege jungen Wir r Hetzen d Kbruch u . Was ? Hinterg »je Seele , Minut seligsten Amur ewi Am Kuß zittern! Geliebte I, M'-tt A Dein > Mein ai Aller, wäl "klen Hän ,, „Amen 'r verstäni Flamm Mit zu ' dem seli Re der L c Mit de ' Matrone c, Diese l AM und l M sii Eu Ewigkeit! . Doch d 'A aus dei Hetzen. - Währen Ar das He volles V d. Frau F Avester de Bing des Ablich spra - nicht! ' ewig!" d^Mir c ,, »och unn "^acht hatte M Fräulei u. „Geben «A sehen," d den,selber Men w , „Füh Bete der » Frau B den i. Kaum Brone z Höchstei >ten! c „Pau. Salor . Ein f
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