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für (Forts, folgt.) lesen Sie laut! ^chung» auch!" brummte Mittel! K lichten es Neuen < Minuten hörten wir ein fürchterliches Gepolter über unseren Köpfen. Der Pöpel war ins Haus gdrungen, man hörte ihn Neue deine Speisekartoff^l^ gerichtet und ich versetzte jetzt der Neumann rauh und noch ein drang an tv! M Vü bh nehmendes Herz gefunden hat —" 21 Mk. — Pf. I Meißen, 30. Juli. 1 Ferkel 8 Mk. - Pf. V Mk. — Pf. Eingebracht 212 Stück. 1 Kilogramm - 2 Mk. 40 Pf. bis 2 Mk. 80 Pf. Ausdruck angenommen. „Edler, großherziger Jüngling!" las er jetzt laut, — „die Wege der Vorsehung sind wunderbar. Ich danke Gott, daß er zur rechten Stunde Sie in meinen Weg geführt hat! Mit dem größten Vertrauen lege ich Ihnen mein geliebtes, einziges Kind ans Herz und übergebe Ihnen die Fürsorge für die sterb liche Hülle meines unvergeßlichen Weibes! Ich bin fest über zeugt, Sie werden dem Kinde ein treuer Vater und Erzieher sei», der Leiche aber meines Weibes werden Sie ein ehrliches christliches Begräbniß zu Theil werden lassen. Sie haben ihre letzten Lebensäugenblicke hoch beglückt — sie starb mit froher Zuversicht und mit Dank gegen Gottes Barmherzigkeit. Ein Verhängniß ruht auf mir, auf uns, daß mich von dannen treibt. Mißdeuten Sie meine Flucht nicht und suchen Sie mir bei meinem Kinde ein gutes Andenken zu bewahren. Meine stunden Mags- sük ihrer glücklichen Träumen der erquickenden Spende des wohlthätigen Gottes davon. Entzückend war das Bild seiner Seele. Wie zärtlich breitete sein geliebtes Mütterchen die Arme nach ihm aus und wie so innig drückte sie ihn an ihre treue Brust! Daneben — standen sie, der Vater und die Schwester, mit freudestrahlenden Blicken und reichten ihm auch ibre Hände dar, während herz liche Worte des Willkommens über ihre Lippen flossen. Und dort, schüchtern und verlegen, aber dennoch mit verklärtem Ant litze, die feurigen zärtlichen schwarzen Augen auf ihn gerichtet, während das wallende schwarze Lockenhaar um ihre Schultern flackerre, nahte sich Betty, das Kind des Schauspielers, und brachte ihm auf einem silbernen Teller Erschreckt fuhr der glückliche Schläfer empor. Seine Im höchsten Grade verwundert, kleidete sich der Student flüchtig an, warf einen Schlafrock über und öffnete. „Es thut mir leid, aber ich muß sie schon stören. Sie haben mir eine schöne Bescheerung auf den Hals gebracht. Der Schauspieler ist ausgerissen und hat die Todte und das Mädel zurückgelassen —", begann Neumann, als er ins Zimmer nun eintrat. „Nicht möglich!" war Alles, was Flammbach darauf er widern konnte. „Machen Sie nur Licht, ich babe einen Brief an Sie, und ich möchte gerne wissen, was darin steht." „Einen Brief an mich? Von dem Schauspieler?" stammelte der Student. „Ja freilich, freilich, von wem denn sonst? Machen Sie nur Lichr, damit wir endlich wissen, woran wir sind!" drängte der Wirth. Flammbach zündete die Lampe an. Dann empfing er den Brief. Mit bebender Hand öffnete er denselben „Na, daß möchte ich doch " „Sie werden bezahlt und nun bitte ich Sie nochmals, mich nicht weiter in der Nachtruhe zu stören — Bitte?" Mit den Worten drängte der Student den frappirten Mann aus dem Zimmer und schloß hinter ihm die Thür. Brummend trat Neumann seinen Rückweg an und war so klug, wie zuvor. Paul Flammbach aber stand am Tisch und sein jugendliches Gesicht hatte einen sehr ernsten, fast feierlichen Kartoffeln pro Centner 3 Mk. »0 Pf. bis 5 M-, § 'tuen Ut uw VÄcvueyuuij zutuu. myrr ne an — Iw yave icmc <2limme vernommen!" Wir Butter t 20 Pf. bis 2 Mk. 60 4 f vch „Ja, ja, das ist ein Fingerzeig — die Mutter daheim retteten uns nun in ein großes geräumiges Gewölbe, welches Mk. — Pf. bis 3 Mk. 60 Pf. wird Nath und Hilfe wissen. Ich muß dem Vater alles sagen sechörig Fässer Spiritus, dazu mehrere Fässer Slibowitz auf Schock -6 Mk. Pf. bis 28 Mk. Pf. unb Äettv wnk ein? sinkens" 1'it'k PI« dl'lNNick unk Biokos s 1 f er augenblicklich nicht. Je näher er dem Hause kam, desto größer wurde seine Sorge. „Professor Wels wird schon Rath schaffen, vor allen Dingen gilt es, dem Wirth zu imponiren, um Betty — des Kindes willen", murmelte er und trat gefaßter über die Schwelle „Zum blauen Stern." Neumann kam ihm schon entgegen. „Ah, da sind Sie ja bereits, Herr Flammbach! Na, das ist ichön, daß Sie Wort gehalten!" empfing ihn der Wirth.. „Zweifelten Sie an meinem Worte?" fragte der Student, während er in die Gaststube trat. Doch die Antwort Neumann's überhörte er, denn Schön- ännchen erschien mit Betty auf der Schwelle des Nebenstübchens. Rasch eilte das Kind Flammbach entgegen, rief ihm einen herz lichen Morgengruß zu und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn an, während Aennchen erröthend und mit feuchten Augen ein wenig entfernt blieb. Der Student erkannte sofort, wie es mit den Beiden stand, und versetzte mit dankbarem Blick auf die Jungfrau und im freundlichsten Tone: „Ach Fräulein Aennchen, ich freue mich, daß das arme Kind bereits ein theil Augen blickten scheu im Zimmer umher. Da, — harter Schlag an seine Thür — und sein Name sein Ohr. Rasch sprang er aus dem Bette und rief: „Was giebt es?" „Oeffnen Sie, Herr Flammbach, ich bin es, aus dem Stern" — — erscholl es nun draußen ärgerlich. läufig für das Kind " „Was, ich soll für das Kind sorgen?" „Ich meine, wie es einem Wirth zukommt. Das Kind ist Gast bei Ihnen und das Uebrige ist meine Sache. Geben Sie den, Kinde womöglich ein besonderes Zimmer, damit nicht allein bei der Leiche verweilen darf." „Ein anderes Zimmer? das kostest immer mehr!" „Danach haben Sie am allerwenigsten zu fragen!" betreffen ? sonntä >halb t 2 "he vei stnden > iij^schäften Ebelts rym di Vermischtes. * Ein erschreckendes Bild der Zustände in den infolge der Seuche in Aufruhr versetzten russischen Provinzen entrollt der Privatbrief eines Arztes aus Astrachan, den die „Neue Freie Presse" mittheüt: Lieber Freund! Du wirst wohl durch die Zeitungen gründlich unterrichtet sein über die Vorgänge und Tumulte der choleradurchseuchten Gegenden Rußlands. Wir Aerzte haben hier ein wahres Martyrium durchzumachen, be sonders in Saratow und Astrachan. Ich befinde mich seit zwei Wochen in Astrachan. Die ganze Stadt ist zu einem einzigen großen Lazareth umgewandelt. Nebst den zahllosen Krankenbaracken wird jedes größere Haus zu einem Hospital eingerichtet. Der hier ansässige Adel, sowie auch die reichen Kaufherren und Bürger sind meist in das Ausland oder nach Moskau und St. Petersburg geflüchtet. Ganze Stadttheile sind wie ausgestorben. Die militärische Besatzung ist unzu reichend, infolge dessen ist der Pöbel Herr der Stadt geworden und plündert nach Herzenslust. Leider ist es beim Plündern allem nicht geblieben. Ich will einen Fall mittheilen, der an Rohheit und Barbarei unübertroffen dasteht. Weiß Gott, durch welche Bosheit sich ini Volke die Nachricht verbreitete, daß wir Aerzte die Kranken vergiften und dann die meisten derselben bei lebendigem Leibe begraben ließen. Diese unerhörte Zu- muthung faßte im Volksglauben feste Wurzel. Sie ward das Signal zu einem allgemeinen Aufruhr. Der Pöbel stürmte sämmtliche Spitäler und Baracken, schlug die Bedienungs mannschaften nieder und tödtete sogar mehrere Aerzte. Die armen Kranken wurden in ihren Betten auf die Straßen und in die Höfe geschleppt. Der wahnsinnige Pöbelhaufe umtanzte die Kranken und sank dabei Nationallieder. Plötzlich wurde die Zimmerthür meiner Abtheilung. die ich verschlossen hatte, eingeschlagen. Sechs bis acht wüste Gesellen mit von Schnaps gerötheten Gesichtern stürzten mit erhobenen Aerten und Messern (zwei davon waren sogar mit Revolvern bewaffnet) auf mich zu. Ich befand micv im ersten Stockwerk, das zudem sehr niedrig war. In Wien bezeichnet man es mit dem Ausdrucke „Hochparterre". Durch das Fenster in den Garten springen und mich flüchten, war das Werk eines Augenblicks. Zwei Revolverschüsse, die mir nachgesendet wurden, verfehlten ihr Ziel. Am nördlichen Ende des Gartens schwang ich mich über die Planke und befand mich in einem zweiten Garten, welcher südlich durch eine Wiese abgegrenzt wird, auf welcher manns hohes, schon zu Heu verdorrtes Gras emporsprießt. In diesem Grase verbarg ich mich und hörte lange Zeit das wüste Gejohle und Gekreische des Pöbels und die jammernden Stimmen der Kranken . . . dann verstummte wie auf einen Schlag der ganze Lärm. Ich wußte mir den Vorfall nicht zu deuten. Plötzlich schlug ein greller Feuerschein an mein Auge. Der Pöbel hatte das Hospital in Brand gesteckt. Allmächtiger Gott! Befanden sich noch Kranke in den Räumen? Das Blut er starrte mir zu Eis. Die Lohe stieg immer höher und höher . . . Das dürre Holz prasselte, und da wendete sich plötzlich der Wind und blies nach meiner Richtung. Große glühende Brandflocken fielen rings um mich in das dürre Gras, welches zündete. Ich eilte aus meinem Verstecke und fand eine epheu- Neumann trat heran und rief: „Na, Was schreibt denn der Taschenspieler?" „Herr Neumann, der Brief ist an mich allein habe das Recht, denselben zu lesen!" Student im ernsten und verweisenden Tone. „Na, ich denke, die Sache betrifft mich Msgese Land ü Miß in: lief in uns übecha > anzun (sieh wen Gillich ui " Fall t !?, dem 1 ^lhstaget glichen Wissen > daß d ^spiele i >ener 5 > Weise 'Mhabun Miedens >n läß Dresden, 29. Juli. (Getreidepreise.) An der per 1000 Kilogramm: Weizen, weiß ' braun 182—188 Mk., Korn, altes, 165-1,- — 170-175 Mk., Gerste, sächs. 160—170 Mk. , Hafer 150-155 Mk. — Auf dem Markte: ADk K.« Q M)* Aid, — und Betty wird eine Heimath finden!" rief er fröhlich und Lager enthielt. Tiefes Dunkel empfing uns. Nach etwa zwei 11 versuchte, dm so stürmisch unterbrochene!! süßen Schlaf wieder Minuten hörten wir ein fürchterliches Gepolter über unseren zu finden. Köpfen. Der Pöpel war ins Haus gdrungen, man hörte ihn MWIWDM . Doch dwser wollte sich nicht mehr einstellen und nur ein die Fensterscheiben einschlagen und die Einrichtungsgegenstände 1 wenig stärkender Halbschlummer mit verwirrten Traumbildern demoliren. Plötzlich hörte man einen mächtigen Schlag, dem ; — ..... hielt ihn b's Tagesanbruch umfangen. ein dumpfer Accord folgte — die Horde hatte ein Clavier zer- 5 Liter 45 Pf., sowie Ernst und gemessen schritt er, nach Einnahme seines mehr schlagen! Ungefähr eine halbe Stunde dauerte die Verwüstung - NtUL Schäl-HartoffelN, , als frugalen Frühstückes — einer Tasse Kaffee, die er sich auf in den Zimmern, dann ward es eine Weile still. Plötzlich 5 Liter 40 Pf., empfiehlt Vever, Rost^ inj K"he Re Neumann beleidigt. „Ich glaube nicht", erwiderte Flammbach ruhig und las das Schreiben. „Na sehen Sie, das haben Sie sich selbst zuzuschreiben", begann Neumann, als er bemerkte, welchen Eindruck der Brief auf den jungen Mann machte, „der Kerl ist natürlich fort und Sie haben — —" „Ruhig, Herr Neumann! Die Sache ist in Ordnung," fiel der Student ein und suchte seiner Erregung Meister zu werden. „In Ordnung?" fragte erstaunt der Wirtß „Oder wird wenigstens morgen in Ordnung gebracht werden. Gehen Sie nur ruhig wieder nach Hause und sorgen Sie vor- * Großer Brand. In Altklostcr bei Wollstein in hat am 24. Juli ein großes Feuer 20 Gebäude nebst reichen Erntevorräthen eingeäschert; ein Mann ist umgekoM^, zwei Ackerwirthe haben bei der Rettung eines Kindes gefährliche Brandwunden davon getragen. Wocherrmarkt zn Wilsdruff am 29. A'f Eine Kanne Butter kostete 2 Mk. — Pf. bis 2 Mk! Ferkel wurden eingebracht 170 Stück und verkauft: starke , 6 bis 8 Wochen alt, das Paar 24 Mk. — Pf. bis SO — Pf. Schwächere Waare das Paar 18 Mk. — M umrangte Gartenthür, welche in einen Hofraum mündete. Als -... g—- - 0- — sich denselben betrat, schlug ein großer Kettenhund auf mich an; Trennung von Betty ist das schwerste Opfer, was ich gebracht, aber eine tiefe, sonore Mannesstimme, die aus der Küche des habe! Mehr kann ich Ihnen nicht enthüllen, aber ich hoffe Hauses kam, bändigte den Köter. Es war ein alter Nachbar, zu Gott, daß einst die Stunde kommt, wo Ihnen dieses Duntel s ein Jude mit dem ich persönlich befreundet war. „Um Gottes klar werden wird, denn: wir sehen uns wieder. Erich Kaspari." willen, Nachbar, rettet mich," drang ich in ihn. „Ja, weshalb „Erich —Erich? — Nannte ihn die Frau nicht Alfred?: denn? Werden Sie verfolgt? entgegnete er. „Jawohl," be- murmelte der Student. „Mein Gott, was soll ich von dieser merkte ich. „Der Pöbel steinigt und mordet die Aerzte. Es mysteriösen Geschichte halten? Nicht ein Wort der Aufklärung, hat sich im Volke der Glaube verbreitet, daß wir die Kranken nur noch dunkler und verwirrter liegt jetzt die Sache. Ich habe vergiften und die meisten lebendig begraben." Bei diesen die letzten Lebensaugenblicke der Sterbenden beglückt und doch Worten erhob sich vor dem Hause meines Nachbars ein ohren- starb sie, als sie meinen Namen hörte? — Das Vertrauen betäubendes Geheul, kräftige Axthiebe fielen an die Hausthür des Mannes, mir sein Kind zu übergeben! Mein Gott — . . "n -»-n— Betty — ich — ihr Vater sein?" Sinnend warf sich der Jüngling wieder auf sein Lager, sie. Da trat ihm sein Traumbild ins Gedächtmß zurück. der Maschine selbst bereitet hatte — nach dem Stern. Das aber rief eine Stimme im Hofe: „Heda, wir haben ja "st Leben war nun so plötzlich in seiner ernstlichen Seite an ihn den Keller! Da drinnen finden wir den besten WM ' herangetreten. Er sollte Verpflichtungen übernehme», die natur- Astrachan!" Nun begann der Vernichtungskrieg gegen gemäß nur einem reiferen Alter, nack Errungenschaft einer Kellerthür. Nachdem gegen dieselbe mit Axthieben nichts au selbstständigen Existenz, augehörten. War er doch selbst noch zurichten war, ward sie mit schweren Balken angerannt. der Hilfe Anderer anheimgegeben und jetzt? Mit aller lich gab sie nach und der Pöbel drang, mit Laternen bewaW Gewalt siel die Schwere seiner Verantwortlichkeit auf sein' in den Keller. Nun begann eine wüste Orgie . . - bangendes Gemüth und Furche» der Sorgen lagerten auf der kleinen Fässer wurden ihres Inhalts entleert; was nicht g jugendlichen Stirn. ! trunken ward, wurde in den Sand gegossen. Aber dies Das erste, was er brauchte, war Geld, und dieses hatte blos ein kleines Vorspiel, die Bestialität dieser Menschen kann > keine Grenzen. Sie schlugen die Böden sämmtlicher SpirE fässer ein. Der Spiritus ergoß sich wie ein Strom in k" Kellerräume. Dazu sangen sie wüste Lieder. Ein langer trunkener Kerl pflanzte sich dicht vor unser Versteck. 3" Munde hatte er eine kurze Pfeife und in der Hand eine Later^ Er nahm die brennende Kerze aus der Laterne und MiN sich damit die Pfeife an. Ein Funke in den See von SpiE und wir wären Alle verloren. Nachdem jedes Faß grüE vernichtet wurde, verließ der Haufe den Keller. Da kB einer der Letzteren: „He, holla, Freunde! Wie wäre es, wir den Spiritus anzünden würden? Das gäbe eine sch^ Beleuchtung!" „Ja! Anzünden! Anzünden! Aber durchs Kellerloch von außen, sonst verbrennen wir ja mit!" malige Flucht, diesmal unter Todesgefahr, aus dem Keller dem Hintergründe des Gartens. Kaum hatten wir daS M Versteck eingenommen, so schlug schon die Spirituslohe auS^ Kcllerfenstern, zugleich brannte auch der Dachstuhl des HE. bei diesem Anblicke fiel mein alter Nachbar mit den „Nun bin ich ein Bettler!" ohnmächtig zusammen. AmanE Tage erhielten wir ausgiebige militärische Verstärkung. Pöbel wurde zu Paaren getrieben, es erfolgten zahlreiches Haftungen. Jetzt herrscht vollständige Ruhe. Danke Freund, daß Du in einem civilisirten Staate lebst, > Dummheit und der Aberglaube ein überwundener Stands sind. Mir aber wird dieser Tag zeitlebens im Gedächtnisse * Die Sonntagsruhe vor 200 Jahren. Wer sich der Sonntagsruhe, wie sie jetzt festgesetzt ist, nicht bestem, kann, dem gereicht es vielleicht wenigstens einigermaßen Tröste, daß es vor zweihundert Jahren viel strenger nm § Sonntagsheiligung genommen wurde. Damals waren 5 in Berlin an Sonn- und Feiertagen von acht Uhr AM. bis fünf Uhr Nachmittags alle Thore der Stadt gesch^ und während dieser neun Stunden durfte man weder Spazierfahrt ins Freie, noch selbst einen Spaziergang den Linden machen. Die öffentlichen Lokale waren nai»l ebenso wie alle Geschäfte während dieser Zeit geschlossen, r auf Kranke und Reisende wurde Rücksicht genommen, konnten auch sie nur in der einen Stunde von 11 bis etwas zu essen oder zu trinken bekommen. — Von ähnU Strenge waren die Vorschriften, welche der Große über die Sonntagsfeier erließ. In einem Edikt vom 22. bruar 1676 heißt es u. a.: „Nachdem wir nicht ohne stU bares Leidwesen mehr und mehr vernehmen müssen, Gestalt der Tag des Herrn auf vielfältige Art und Weist heiligt wird und es fast dahin kommt, daß aus dem ein Sündentag werde, dadurch aber der Zorn Gottes Land und Leute gerichtet wird, so haben Wir, solchem zu steuern, folgende Verordnung für nöthig befunden: E, verboten, Bankette und Hochzeiten anzustellen, die KraM^ Schank-, Bier- und Weinhäuser zu öffnen, jedoch soll Reisig und den Einwohnern das Nothdürftigste verabfolgt Die Offiziere der Thorwache sollen darauf halten, daß n"^ vor beendetem Gottesdienste vor die Thore spazieren gehesi auch Lustreisen untersagt werden." * Fühlbarer Unterschied. Herr: He, Ihr beiden JE,; Ihr seht einander aufs Daus ähnlich, wie kommt demEz — 1. Junge: Mir zwce Beeden sind Zwillinge. Herr, wodurch unterscheidet ihr Euch aber, ein Merkmal doch geben? — 2. Junge: Ich kriege immer mehr als mei Bruder. * Auf dem Schießstande. Hauptmann (zu einem jährigen): Einjähriger Müller, Sie zielen viel zu Was sind Sie im Civilstande? — Einjähriger Kaufmann, Herr Hauptmann! — Hauptmann: Na g^ Sie nur nicht, daß Sie hier „drei Monate Ziel" haben- * Ei, ei! Dame des Hauses (zum Dienstmädchen^ ver Herr Rillmeister sich verabschieden will): „Augusts gleite den Herrn Rittmeister bis zur Thür; (das Mädchen-j gehen) aber so nimm doch ein Licht mit!" —Auguste: das ist nicht nöthig, gnädige Frau, der Herr Rittmeister e es draußen doch gleich wieder aus!" . . . . Bleich vor Entsetzen stürmte des Nachbars Tochter " aus dem Zimmer heraus. „Vater, wir sind verloren!" rief Hektoliter Mk. oO Pfg. bis 8 Mk. oO Pst " . „Der Pöbel wird uns morden! Gregor, unser Kutscher, Kartoffeln pro Centner 3 Mk. 60 Pf. bis5 M- fuhrt sie an — ich habe seme Stimme vernommen!" verbiet! - --Ondm r - Mk., machen > 170 Ml-, d Ablagen m