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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 02.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189208027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18920802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18920802
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1892
-
Monat
1892-08
- Tag 1892-08-02
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Monat
1892-08
-
Jahr
1892
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3. Juli tung der igespreisr -r?lmiS- )alm zur lläubigex Pf. nicht' gegen ihr und der fresse die vor aüciu eder neue rll finden. :lms °°» fanatische tcn, weiß eberliefer' wie dein Prinzen, >enn auch den, „den tze stehend lche gegen r gerichtet wkennen*. ffordern?. niß über- ar daraue ;elt. Di« chhaltigen t geeignet ratie und :n. Daß sie diese euerdingd es außer die öfter' >etzer war. und dad beimakten >fc sintett, it inacht- Männer h, ob idr 'ann nicht chen Bek' oie vor in ihnen el' ' auch gt' Thatsache, lvpel Uw' runaen i» len. Als sich regel und gc Dimitrow, sicher, wie er Bulle- : und eS >en Länder :gen diese ;en ließen- a des ob- de er jcß' konunen- anderen ourch de» 8 Willes > !)iußla»d eine oer schwer ge' ngen nnt mstücke >n ;an; md Geld 'Weisungen zu diesem Zwecke macht. Von Petersburg be- i^net man mit Spektakel diese Angaben als wahrheitswidrig, 'm gerade dieser Lärm verräth das böse Gewissen. Die Mnstücke sind faktisch echt, und der Regierung des Zaren 'M der eben nicht feine Ruhm, politische Mörder gedungen ? haben. — Die vier zum Tode verurtheilten Verschwörer gehängt worden. Der bulgarischen Regierung gehen zahl te Zuschriften zu, in welchen sie zu ihrer Energie beglück- "wscht wied. . New-Jork, 30. Juli. Gestern starben hier infolge der Achtbaren Hitze (98 Grad) im ganzen 223 Personen, darunter (i kleine Kinder. Gestern und heute Vormittag kamen Unordentlich viel Sonnenstiche vor. Die Krankenhäuser überfüllt. Das Leichenschauhaus in Chicago kann die Zahl Achten kaum fassen. In Chicago ist Wassermangel eingetreten. Vaterländisches. Wilsdruff. Die hiesige „Liedertafel", die an dem 24. Juli d. I. in Strehla sta ltgehabten Sängerfeste unter Ang ihres altbewährten Liedermeisters, des Herrn Schul- Mor Gerhardt, sich mit 2 Gesangsoorträgen betheiligte, ein Lob hierfür geerntet, auf welches der betr. Gesangverein Al nur selbst, sondern auch die ganze Bewohnerschaft unserer Mdt stolz sein kann. Das Urlheil einer als bedeutender Pilger der edlen Musika geltenden Persönlichkeit lautete dahin, ^die hiesige Liedertafel bei den Einzelgesängen am Commers- Me am besten bez. der Präzisen und Nüancierung gesungen Ai und daß dieser Verein allen anderen Vereinen gegenüber die besten Stimmmittel verfüge. Hut ab! vor solch' Win tüchtigen Dirigent und den wackeren Sängern. >. — Wir verweisen auch heute nochmals auf die an der Ai unseres Blattes befindliche amtshauptmannschaftliche Be- Atinachung, Artillerie-Schießübung bei Wilsdruff betr., und Ain dabei, daß Schaulustige ja den ausgestellten Posten Ai leisten mögen. Das Scharfschießen findet von je 3 Serien des Kgl. 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 bezw. ^ildartillerie-Regiments Nr. 28 statt; zur Absperrung des Landes werden 2 Kompagnien Jäger aus Freiberg verwendet; Hebungen wird auch ein General beiwohnen. Die 3 .wikien Artillerie werden in Grumbach und Pohrsdorf, dagegen I Ak Offiziere in Herzogswalde verquartirt werden. Die Ziel- Me werden bei Lotzen aufgestellt; das frühere Limbacher Mseehaus muß vorsichtshalber vollständig geräumt werden. A Hebungen bringen jedenfalls Sehenswerthes und können A Hintergründe und den weiter entlegenen Höhen gewiß gut ächtet werden. . — Auch an dieser Stelle sei auf das nächsten Donnerstag 4. August im Garten des Lindenschlößchens statt- Ande „Konzert unserer Stadtkapelle" aufmerksam Acht; bei den jetzigen herrlichen Abenden und dem kurzen, A hübschen Ausgang nach dem Lindenschlößchen nebst der Zu- A cines gut gewählten Programms dürfte ein recht guter Ach zu erwarten sein. Dem Konzert folgt Ball, diesmal E'Nur für die Konzertbesucher. >. — Nach Heft 3 und 4 der in der Zeitschrift des Königl. As. statistischen Bureaus veröffentlichten Resultate der Volks« Ang vom 1. Dezember 1890 zählte das Königreich Sachsen A seiner Bevölkerung 129 509 Römisch - Katholische. Davon ,Men von den 143 Städten des Landes in: Dresden As, Leipzig 10534, Chemnitz 7131, Freiberg 1011, Pirna A, Tharand 77, Berggießhübel 75, Wilsdruff 73, Dip- Awalde 67, Rabenau 55, Geising, Hohenstein und Oederan kA, Siebenlehn, Frohburg, Naunhof und Wolkenstein je 33, Am 31, Bärenstein und BrandiS je 30, Gottleuba 29, Allstem 16, Kohren ist die einzige Stadt Sachsens, in welcher ^Römisch-Katholischer wohnt. Die absolut meisten Be- Aer katholischer Konfession hat Dresden mit 31807, das A 1,88 Prozent der Gesammtbevölkerung, die relativ meisten Rm Schirgiswalde mit 2585 oder 84 Prozent der 3042 Agenden Gesammtbevölkerung. Ihm folgt dann Ostritz init das sinv 57,6 Prozent der Gesammtbevölkerung von Bewohnern.- . — Alpen-Sonde rzüge. Die außerordentlich starke Be- der an, 16. Juli abgegangenen ersten Alpen-Sonder- A nach München, Salzburg, Kufstein und Lindau Ast, welchen Anklang die von der Sächsischen Staatsbahn- ,Altung eingerichteten Alpen-Züge beim reiselustigen Publikum Aden haben. Wir nehmen daher gern Anlaß darauf hin- Asen, daß die zweiten diesjährigen Sonderzüge am 13. August Annttags 1 Uhr 20 Min. von Dresden-A. und 3 Uhr Alin. von Chemnitz bez. 2 Uhr 45 Min. von Leipzig, Ar. Bhf. abgehen werden, um am nächsten Tage gegen 6 früh in München anzukommen. Alles Nähere über die Arführung dieser Züge nach Salzburg, Lindau u. s. w., A die speciellen Angaben über die bedeutend ermäßigten Abreise und über die sonstigen Bestimmungen sind aus der Ansicht über die genannten Sonderzüge zu ersehen, welche Aerlangen bei allen größeren sächsischen Staatsbahnstationen, A bei den Ausgabestellen für zusammenstellbare Fahrschein- A in Leipzig, DreSd. Bhf. und Dresden, Wienerstr. 7. un- Atljch abgegeben werden. Brieflich eingehenden Bestellungen jur Frankirung 3 Pfg. in Marken beizulegen. — Aus dem Geri chts saale. Es wird vielfach ange- Aelt, daß das Weglassen der Höflichkeitsformeln — achtungs- Ac. — am Schlüsse eines Briefes als Beleidigung bestraft An könnte. Und doch ist dem so. Es giebt in Leipzig zwei Ationsfirmen fast gleichen Namens. Die eine betreibt aber ij. Apecialität im großen Stile den Möbeltransport, die andere ^.Packet-Expreß-Verkehr. Unter solchen Umständen ist es .Aich, daß sehr häufig seitens der Besteller und Korrespondenten (.Amen verwechselt werden. Infolge hieraus entstehender Aienzen schrieb die Möbeltransport-Firma an die Expreß- jAr-Fjrma einen Brief folgenden Inhalts: „Zu verschiedenen An haben Sie Nachnahmen, welche uns gehörten, Ihnen Avon den Güter-Expeditionen irrthümlich überbracht wurden, Envmmen, und das ist uns unbegreiflich. Es ist doch Ihre AA Nachnahmen regelrecht zu buchen, die gezahlten Beträge Antrvlliren und die Ihnen nicht gehörigen der Bahnver- Ang zurückzuzahlen, oder aber zu recherchiren, was das für AAk sind. Sie haben dies Alles unterlassen, vielmehr vor- Av, derartige Nachnahmen stillschweigend zu behalten, und Avft, nachdem wir die rückständigen Nachnahmen bei den reklamirten, klärte sich der Sachverhalt auf. Allem nach muß bei Ihnen eine mangelhafte Buchführung walten, sonst mußte so etwas sofort bemerkt werden. Sie können aber sehen, daß wir es mit der Kontrolle genauer nehmen, hätten wir uns nicht gemeldet, hätten Sie die Ihnen nicht gehörigen Beträge behalten und nicht im Geringsten dafür Sorge getragen, daß sie an den rechtmäßigen Eigenthümer gelangten. So viel steht fest, zum Ruhme gereicht Ihnen das nicht. Sie würden gut thun, etwas mehr Sorgfalt für Ihre Buchführung zu verwenden und es etwas genauer mit der Kontrole der Nachnahmen zu nehmen. Sollten sich derartige Fälle wieder holen, so werden wir nicht verfehlen, solche Angelegenheit höheren Ortes anhängig zu machen. (Unterschrift.)" — Auf Grund dieses Briefes strengte nun der Inhaber der Expreßverkehr-Firma gegen die des Möbeltransportgeschäftes die Privatklage an. Das Gericht aber fand in dem Inhalt des Briefes keine strafbare Beleidigung, weil die behaupteten Thatsachen wahr sind, es be strafte aber den Beklagten doch mir 30 Mk. Geldstrafe, weil es in dem Fehlen der „in der kaufmännischen Korrespondenz vor der Unterschrift allgemein üblichen Achtungsbezeugung" die ehrenkränkende Absicht erblickte. — Strehla. Wie nahe Freud und Leid zusammen liegen, hat auch das Sängerfest wieder gezeigt. Dem Leiter und Vorsitzenden des Festes, Homi Sekretär Mann, welcher nach vollständigem Gelingen desselben frohen Herzens auf die verflossenen Festtage zurückblicken konnte und dies auch mit wirklicher innerer Befriedigung that, soweit es sein bescheidenes Wesen zuließ, war am Mittwoch Abend eine herbe Prüfung Gottes beschieden, die nicht nur seine nächsten Bekannten, sondern die gcsammte Einwohnerschaft unserer Stadt und deren nächste Umgegend, von tiefstem Weh ergriffen, zur innigsten Theilnahme veranlaßt. Am Mittwoch Abend ^8 Uhr ertrank beim Baden in der freien Elbe der einzige, 17jährige hoffnungsvolle Sohn desselben. Lebensfroh und heiter ging er um gedachte Zeit, ein Liedchen trällernd, nach der der elterlichen Behausung nahen Elbe, übte sich im Schwimmen, kam in den Strom, die Kräfte verließen ihn und nach einem Hilferufe, welcher nicht ungehört verhallte, sondern zwei Strehlaer Bürgern Veranlassung zu Rettungsversuchen gab, versank er in die Tiefe des Stromes. Die schwergeprüften Eltern beklagen ihren einzigen, braven Sohn und klammern sich noch an die - Hoffnung, daß der Leichnam des Sohnes gefunden werde, um ihn in den Schooß der Erde betten, und den Schmerz an seinem Grabhügel ausweinen zu können. — Dresden, 28. Juli. Wie bereits an anderer Stelle kurz erwähnt, faßte die hiesige Handels- und Gewerbekammer heute über die Berliner Wellausstellung Beschluß. Sie tritt entschieden ein für die Veranstaltung einer solchen in den Jahren 1897 oder 1898 und gab bekannt, daß auf eine Umfrage bei den Großindustriellen des Kammerbezirks hin Interesse für die Ausstellung vorhanden sei und dieselbe beschickt werden würde. 20 Aktiengesellschaften aller Gewerbszweige mit 37385000M. Aktienkapital stellen dadurch insbesondere ihre Betheiligung in Aussicht. — In Mittweida kam vor einem ^halben Jahre der La ternenanzünder Netzold Abends spät nach Hause, und da er nicht im Besitz eines Schlüssels zur Hausthür war, machte er tüchtigen Lärm, um Einlaß zu erhalten. Von seinem Hauswirth Schlenzig, einem ruhigen Manne, wurde ihm die Thür geöffnet, und da dieser den Excedenten wegen seines ruhestörenden Benehmens zur Rede stellte, biß der Unmensch den Schlenzig in die Hand und ließ auch nicht wieder los, obwohl er von herzueilenden Personen mit Stockschlägen traktirt wurde; erst das Zuhalten der Gurgel und Nase, wodurch der Wüthende veranlaßt wurde, nach Luft zu schnappen, gab Herrn Schlenzig die Möglichkeit, die Hand wieder zu befreien. Leider verschlimmerte sich der Zustand der verwundeten Hand von Zeit zu Zeit derart, daß dieselbe am Montag amputirt werden sollte; es wurde jedoch davon Abstand genommen, jedenfalls deshalb, weil die Blut vergiftung schon zu weit vorgeschritten war. Noch am Abend des Montag verstarb Schlenzig. Netzold ist seit einigen Wochen verhaftet. — Indem in der Leipziger Gegend gelegenen Klinga haben eine Anzahl Knaben und Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegenseitig den ungezwungensten Verkehr geführt. Dieses Gebahren soll namentlich von den ältesten Mädchen angestiftet worden sein. Vor Kurzem nun ist dieses schamlose Treiben durch einen Knaben an den Tag gekommen. Ein 14 jähriger Junge, der init betheiligt war, hat sich aus Furcht vor Strafe am Dienstag erhängt. Ein 15jähriger Bruder desselben wurde vor mehreren Jahren wegen des gleichen Ver gehens mit 9 Monaten Gefängniß bestraft. — In einem Zwickauer Schachte wurde einem erst 20 Jahre alten Bergarbeiter Namens Lang aus Cainsdorf, der zwischen zwei Kohlenhunte gerathen war, der Kopf zermalmt. — Am Sonntag Abend verschied in Unterhermsgrün infolge Blutvergiftung eine 22 jährige Dienstmagd. Das Mädchen war drei Tage zuvor mit dem bloßen Fuße auf einen verrosteten Nagel getreten, welcher sich in die Fußsohle eingebohrt hatte. Trotz sofort herbeigezogener ärztlicher Hülfe griff die Blutver giftung so rasch um sich, daß die Bedauernswerthe nach drei tägigem Leiden der Verletzung erlag. Die Blutvergiftungen durch Rost sind in der Regel im Sommer besonders häufig; es mahnt dieser Fall auf's Neue zur größten Vorsicht. — Der im Bade Kissingen verstorbene Herr Hermann Rudolf Mangelsdorf, alleiniger Inhaber der Firma I. G. Quandt u. Mangelsdorf in Leipzig, hat in seinem Testa mente der Stadt Schöneck i. V. in hochherzigster Weise ge dacht. Gegen 150 000 Mark hat der Heimgegangene gestiftet, wofür 15 Jahre nach seinem Tode ein Volksbad mit 20 Zellen für weibliche, 20 Zellen für männliche Personen, einem großen Schwimmbassin für 30 Personen und einer Dampf-Badeein richtung errichtet werden soll. Alle in der I. G. Ouand u. Mangelsdorf'schen Fabrik-Filiale in Schöneck beschäftigten Personen und deren Angehörige dürfen das Bad umsonst, alle anderen Ortseinwohner gegen ein vom Stadtgemeinderath fest zusetzendes geringes Entgeld benutzen. Der Erblasser hat fast sein ganzes Vermögen für Wohlfahrtseinrichtungen bestimmt. — Einer Blutvergiftung ist der hiesige Kantor Preil in Gohlis erlegen. Derselbe litt seit einigen Tagen an einer Lungenentzündung und hatte nebenher einen unbedeutenden, ihn gar nicht genirenden Furunkel am rechten Daumen. Er kam auf den unglücklichen Gedanken, der geringen Eitermenge einen Ausweg dadurch zu verschaffen, daß er mit einer Nagelscheere die Haut darüber abschnitt. Infolge dessen traten Röthunz, Schwellung nno in Kürze eine Blutvergiftung ein, die trotz energischen chirurgischen Eingreifens seitens des Arztes binnen drei Tagen den Tod des ohnehin schon durch seine ursprüng liche Krankheit mitgenommenen Patienten herbeiführte. Es kann nicht genug davor gewarnt werden, mit Stecknadeln, Messern, Scheeren, die im täglichen Leben zu häuslichen oder ähnlichen Zwecken gebraucht werden, Eiterherde und dergl. zu öffnen. Hat jemand einen Finger, „der von selber böse ge worden" ist, so wende er sich an einen Arzt, vermeide aber stets, selbst mit Stecknadeln oder dergl., die womöglich vorher zwischen den Zähnen gehalten und mit Speichel benetzt werden, dem Eiter Abfluß verschaffen zu wollen. So klein für den Laien die Verletzung erscheint, um so gefährlicher kann sie werden, sobald die betr. Instrumente nicht aseptisch, d. h. im medizinischen Sinne „rein", sind. — Von einem Ladeninhaber in 'Treuen ging den dortigen „Nachrichten" nachfolgender Herzenserguß über die Sonntags ruhe zu' In allen Läden ist Ruh' Auf allen Straßen sichest Du Kaum einen Mann. Die Geschäftsleute gehen im Walde, Warte nur, balde Machens ganz zu! — Dresden. Am 26. Juli Nachmittags in der dritten Stunde ist auf dem südlich der Berliner Bahn an der Walther- straße gelegenen Eisenbahn-Bauplatze ein beladener, mit einem Maschinisten, einem Heizer und zwei Bremsern besetzter Bauzug entgleist und zum Theil umgestürzt, wobei der Heizer unter die mit umgefallene Lokomotive gekommen und von dieser erdrückt worden ist. Der Tod ist infolge der Zertrümmerung des Brust korbes und der Wirbelsäule sofort eingetreten. Die Schuld an diesem Unglücksfalle trifft den Maschinisten, welcher seiner In struktion zuwider und trotz warnender Zurufe übermäßig schnell und auf eine nicht gestellte Weiche, vor welcher er zu halten gehabt hätte, gefahren ist. Der Verstorbene hinterläßt Frau und acht Kinder. — Die Leipziger Hotelbesitzer werden eine neue Kon kurrenz erhalten. Eine kapitalistische Vereinigung hat das an der Ecke der Bahnhof- und der Gellertstraße gelegene Frege'sche Grundstück für den Preis von 750000 M. erworben, um dort ein großartiges Hotel zu erbauen, das mit Wein- und Bierstube verbunden und über einen Konzertgarlen verfügen soll. Die Lage, gegenüber dem Neuen Theater und Schwanenteich, ist aus gezeichnet. — In Collmen bei Wurzen brannte am 28. v. MtS. ein dem Gutsbesitzer Naumann gehöriger Getreidefeimen nieder. Der Feim enthielt diesjährigen kaum geernteten Roggen. — Sayda, 27. Juli. Von zahlreichen hiesigen Ge schäftsleuten ist das nachstehende Bittgesuch an die Königl. Kreishauptmannschaft Dresden gerichtet worden: „Eine hohe Königl. Kreishauptmannschaft möge bewilligen, daß hiesigen Orts die für das Handelsgewerbe an Sonn- und Festtagen gesetzlich freigegebenen 5 Geschäftsstunden auf die Zeit von halb 11 Uhr bis halb 12 Uhr Vormittags und von 1 bis 5 Uhr Nach mittags verlegt werden. Die zur Zeit vom hiesigen Stadt- rathe für die einzelnen Branchen festgesetzten Geschäftsstunden sind für die örtlichen Verhältnisse unserer Stadt als ungünstig und alle Geschäfte als höchst schädigend zu bezeichnen, da für die Landbevölkerung, auf deren Besuch alle Gewerbe- und Han deltreibenden Saydas angewiesen sind und von deren Einkäufen sämmtliche Geschäfte hiesigen Orts sehr abhängig ist, die Zeit von halb 11 bis halb 4 Uhr, beziehentlich von 2 bis 4 Uhr nachmittags doch zu kurz bemessen ist, daß dieselben ihr Be- dürfniß decken können. Die Sonn- und Festtage waren für die Landbevölkerung der hiesigen Pflege stets die Tage, an welchen sie gewohnheitsmäßig und auch gelegentlich ihre Ein käufe in Sayda besorgten, da es ihnen während der Wochen tage hierzu an der nöthigen Zeit mangelt. Unter den bestehenden Verhältnissen und wenn die hohe Königliche Kreishauptmann schaft die gesetzlich freigegebenen 5 Geschäftsstunden nicht wie gebeten verlegt, so erleiden die Geschäftsinhaber fortgesetzt eine bedeutende Einbuße, die während der Wochentage dem Hausir- handel zu Gute kommt, welchen die hohe Staatsregierung doch wohl nicht zu begünstigen die Absicht hat. Für Sayda waren die Sonn- und Festtage so zu sagen die Wochenmärkte, und die Einnahmen, welche an diesen Tagen die Geschäftsleute zu verzeichnen hatten, waren ausschlaggebend für die ganze Woche. Dieser Handel wird nun aber leider durch das neu geschaffene Gesetz, betreffend die Sonn- und Festtagsruhe im Handelsge werbe, gänzlich unterbunden, sofern die hiesigen Geschäfte nicht wenigstens bis 5 Uhr geöffnet sein dürfen. Die Landleute, welche durch häusliche Verrichtung verschiedener Art abgehalten sind, vor 2 Uhr von zu Hause wegzugehen, sonach also erst um 3 oder halb 4 Uhr Sayda erreichen können, vermögen in der Zeit von einer halben Stunde, während welcher die Geschäfte zum Theil alsdann noch geöffnet sind, doch unmöglich alles Benöthigende zu besorgen. Nach allem dem Gesagten und da Saydas Erwerbsquellen so beschränkter Art sind, hoffen die ergebenst Unterzeichneten, daß die hohe Königl. Kreishauptmann schaft sich den ausgesprochenen Wünschen gegenüber nicht ab- lehnend verhalten werden. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinter läßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche de ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. 6. UsmrederA Seidenfabrikant (K. u. K. Hoflief.) LürtvL versendet gern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an Jeder mann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto-undzoll frei ins Haus. Ws» i»1 „Ssnsl"? Durch vr. msä. Müller wurde der Medizinalschatz um ein neues Präparat bereichert, dem er den Namen „Sanal" gab. — Ganz überraschende Heilerfolge sind bereits mit „Sanal" vollführt. Offene Bein schäden, Krampfadergeschwüre, überhaupt alte Wunden, welche jahrelang als unheilbar erklärt waren, sind durch das „Sanal" geheilt worden. — Das Präparat ist gesetzlich geschützt und in den meisten Apotheken vorräthig. Preis 1 Mark pr. Dose /ncl. Gebrauchsanweisung.
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