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für denselben zu benutzende Land muß rigolt werden. Es kommt da durch wieder snscher Boden an die Oberfläche. Dadurch gewinnt die Kultur auch der Halmfrüchte." „Ein Gut von 20 Hektaren Feld kann, wenn die Verhältnisse nicht ganz ungünstig liegen, den 10. Theil, also 2 Hektar, zum Ge müsebau verwenden, und zwar derart, daß ein Hektar jährlich rigolt und frisch mit Gemüse bebaut wird. In diesem ersten Jabre darf der animalische Dünger nicht gespart werden. Im zweiten Jahre baut man nochmals Gemüse und giebt demselben etwas künstliche Düngung, im dritten Jahre wird das zum Gemüse verwendete Land mit Weizen bestellt und tritt dann wieder in den gewöhnlichen landwirthschaftlichen Betrieb ein. Der Gemüsebau wandert also in dieser Art Wechsel- wirthschast mit jedem Jahre weiter und kommt uach 20 Jahren wie der auf dem selben Flecke an, wo er begonnen hat. Nächst dem hö heren Ertrag der zwei zum Gemüsebau verwendeten Hektar werden erfahrungsgemäß bei dieser Art des Betriebes auch die Erträge der dazwischen liegenden Ernten an Halm- und anderen Feldfrüchten in Folge der stattgefundenen Tiefkultur mit der Zeit wesentlich höhere." ' Der Obstnutzungsertrag der Chaussee- und Straßenalleenbäume! ergab in den Straßen- und Wasserbauinspektionen des Königreichs Sachsen im Jahre 1884 die ansehnliche Summe von 105,660,,« M. Dieser Betrag verthnlt sich auf Lie einzelnen Straßen- und Wasser bauinspektionen, wie folgt: Annaberg 47 M., Bautzen I und II 9042,zo M., Chemnitz I und II 10,016,4» M., Döbeln 21,955,4» M., Dresden I und II 6764,4» M., Freiberg 776,2s M., Grimma 7267,4z M., Leipzig I und II 15,574 M., Löbau 4200 M., Meißen I und II 10,091„o M., Pirna I II 11,216,^ M., Plauen 676 M., Schwar zenberg 480,5« M. und Zwickau 7552,„0 M. Gegen das Rosten der landwirthschaftlichen und Gartengeräthe. Tausende von Thalern gehen alljährlich durch das Rosten von Pflü gen, Hauern, Schaufeln und anderen Werkzeugen zu Grunde. Und doch könnte dieses durch einen einfachen Ueberzug von Speck und Harz vermieden werden. Mau schmelze zu diesem Behufe 3 Theile Speck mit einem Theil Harz zusammen und trägt die Mischung mit einer Bürste oder einem Lappen auf. Die feinsten, wie die gröbsten Gegen stände aus Stahl und Eisen können damit geschützt werden. Diese Salbe sollte immer in Bereitschaft sein und besonders vor Eintritt des Winters, ehe die Geräthc aufgehoben werden, in Anwendung kommen. Buttererzeugung in kleinen Wirthschaften. In kleineren Wirth- schasten mit wenig Kühen dauert es oft mehrere Wochen, bis man so viel Rahm zusammen hat, um buttern zu können. Dadurch nimmt die Butter leicht einen bitteren, strengen nnd unangenehmen Geschmack an. Diesem Uebelstande beugt man, nach der „Dresdner landw. Pr." vollkommen vor, wenn man dem Rahm nach und nach eine kleine Ouantität Salz', etwa 30 bis 40 Gramm auf 1 Liter zusetzt. Die Butter gewinnt durch diese Beimischung nicht nur an Geschmack, son dern wird auch fester und kerniger. Der Salzznsatz erleichtert auch das Buttern. Vermischtes. * Große Zerstreutheit. Der Herr Baron von Felsenstein, der gewöhnlich sehr zerstreut war, wurde in einem verwandten gräflichen Hause zum Mittagessen gebeten. Während der Suppe sagte er, in dem Glauben, die Gesellschaft sei in seinem eigenen Hause, sich von seinem Stuhle erhebend, ganz pathetisch: „Meine Damen nnd Herren, berzeihen Sie, daß die Suppe so schlecht ist, aber meine Frau ist leider verreist!" * Kindermund. Ein hübsches kleines Mädchen hat rothe Haare und hört von Nachbarn nnd Dienstleuten oftmals Bedauern darob. Die Großmama tröstet sie: „Kind, Deine Haare hat der liebe Gott gemacht, und Alles ist gut, was er macht." „Ich möchte dann aber doch lieber Nichts wieder bei ihm machen lassen, Großmama", ent scheidet die Kleine. * Ein Marseiller Kaufmann starb vor Kurzem, der mit 25,000 Fr. angefangen und in seinem Geschäft Millionen gewonnen hatle. Er hinterließ einem Freund das Vermögen unter der Bedingung, daß er ihm 25,000 Fr. in den Sarg lege. Der Erbe suchte nach einem Mittel, um sich dieser Verpflichtung zu entziehen, und entdeckte schließ lich folgenden Ausweg: „Halt! ich lege ihm einen Wechsel bei, er kann ihn dann einlöfen, wann und wo er will." * Bei einem Erdbeben in Kaschmir wurden nach Londoner Berichten in Srinagar fünfzig Soldaten nnd vierzig Eingeborene ge lobtet, fünfzig Soldaten und neunzig Eingeborne verwundet. Der Palast des Maharadscha und die Residenz des englischen Vertreters und zerstört. Unter den Trümmern der Moschee von Sopur wurden zweihundert Menschen begraben. * Aus den westlichen Provinzen Preußens kommen Unglücksbvt- schaften über Verheerungen, welche Unwetter vorvorige Woche dort angerichtet hat. Im Kreise Geldern hat es am ärgsten gewüthet, es fielen Schloßen in nie gesehener Stärke und Dichtigkeit — wahre Els- Uumpen. Die Roggenfelder und Gärten sind theils total vernichtet, die Sommerfrüchte stark beschädigt, Bäume entlaubt, Dachziegel und Fensterscheiben zu Tausenden zerstört. In nur 5 Minnten ist ein kaum berechenbarer Schaden entstanden. Auf vielen Dächern blieb kein einziger Ziegel ganz. In der Umgegend von Veed (Kreis Mörs) wird der angerichtete Schaden auf über 300,000 Mark geschätzt. Auch in Dissen in Hannover war der Hagelschlag so heftig, daß die ganze Roggenernte für vernichtet gilt. Ein Osnabrücker Geschäft mußte Wagenladungen Fensterglas »ach Dissen befördern, um die Repara tur der Fensterscheiben dort zu ermöglichen. * Für Kegelschieber wird Nachstehendes von Interesse sein. Vor dem Schwurgericht zu Krappitz (Schlesien) hat kürzlich eine Verhand lung stattgefnnden, in welcher es sich um einen Betrug beim Kegel schieben handelte. Angeklagt waren drei Kegeljungen und der be treffende Gastwirth als Inhaber der Kegelbahn wegen Betrugs resp. Anstiftung dazu. Der Betrug ist dadurch verübl worden, daß die Kegeljungen beim Schieben von Kugeln bestimmter Personen die Ke gel, von denen zwei an einer Schnur befestigt waren, mittelst dieser umwarfen, und zwar dergestalt, daß ost „alle Neune" fielen. Auf Grund der Zeugenaussagen wurden alle vier Angeklagten für schuldig befunden. Von den Kegeljungen erhielt Einer 16 Tage Gefängniß, Zwei je 3 M. Geldstrafe event. einen Tag Gefängniß, während der gastwirth zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt wurde, eine Strafe, M manchen Kegelbahnbesitzer veranlassen dürfte, eine strengere Con- Mle seiner Kegeljungen zu üben. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Trinitatis-Sonntage Vormittags predigt Herr ?. Nr. Wahl. Katechlsmusunterredung mit den kvufirmirten «Knaben. Brennholz Auktion. Nächsten Donnerstag, den 18. Juni, von Vormittags 9 Uhr an, sollen vom Unterzeichneten einige 60 Meter schwache und starke eichene Schälmeter im Holzschlage des Herrn Dachsel in Limbach am Fußweg nach Helbigsdorf meistbietend versteigert werden. A Fickmana. 4'!. tilgbare Darlehne in baarem Gelde an landwirthschaftliche Grundbesitzer und Gemein den — ohne Abzug für Coursverlust — gewährt der LandwiMchafHiche Hreditverein im Königreich Sachen. Die Beschaffung solcher Darlehne wie den Verkauf der mündel mäßigen Pfand- und Creditbriefe des Vereins vermittelt 1t». in Wilsdruff, Gutsbesitzer ILokr-lioi'n in Blankenstein, Gemeindevorstand in Neukirche«. Sonnabend den 13. Juni stelle ich wieder einen frischen Trans port guten Milchviehes zn soliden Preisen zum Verkauf. I-onäert, am Bahnhof Deutscheubora. Einen Transport hochtragender Kühe und Kal ben stille ich Freitag den 12. und Sonnabend den 13. Juni znm Verkauf im obern Gasthofe zu Kessels- uorf. aus Kemnitz. »ir Jetzt ist entschieden die beste Zeit, meine vorzüglich singenden vorjährigen MU LQLrienvÖAel, weil kräftig und fest im Gesänge, per Post zu beziehen. K. Aa8(Iilr6, 81. ^nckronsbvrA, karr. W LZ«»»« L NNL I, Möbelfabrik, Meißen. Eigene Möbeltischlerei, Tapezier-Werkstatt und Bildhauer-Atelier. Gröhes Lager vollständiger Ausstattungen einfacher, wie elegantester Ausführung nach neuestem Styl. Prompte und reelle Bedienung. 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